Stopwirkung einer Foam-scheibe

Fragen zu Ausrüstungsgegenständen wie Armschutz, Köcher, etc. Keine Fragen zum Armschutzbau, etc.
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StöckchenWerfer
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Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von StöckchenWerfer »

Hallo zusammen,
Ich möchte mir eine Foam zulegen diese muss meinen Bogen (CP 60lbs) und meine Armbrust (CP175lbs) aushalten. Soweit sogut geeignete Scheiben habe ich auch schon gefunden jetzt stellt sich mir die Frage (rein aus interesse).
Wen die Scheibe neu ist und ich habe eine Scheibe die laut Herstellerangaben passend ist, wie muss ich mir die Stopwirkung z.B. bei meiner Armbrust vorstellen sind die Angaben für die Scheibe so das der Bolzen auf jeden Fall in der Scheibe steckt oder so das die Spitze hinten rausgucken kann? also rein Theoretisch könnte man Für eine 175 lbs Armbrust auch eine 150 lbs Scheibe verwenden oder hätte man dan nurnoch ein hüpsches Loch in der Scheibe und der Bolzen verteckt sich in der Wiese oder was hinter der Scheibe ist.

Sorry wens etwas durcheinander ist!
Mit freundlichen Grüßen
          Stöckchenwerfer
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Steinmann
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von Steinmann »

Das dürfte stark von den verwendeten Pfeilen - deren Gewicht, den Durchmesser - abhängig sein. Die Wurfgeschwindigkeit spielt ebenfalls eine Rolle.  Je nachdem steckt der Pfeil im Schaum, guckt die Spitze hinten raus oder geht der Pfeil gar durch. Mit zunehmender Benutzung verschiebt sich die Grenze zu einer schwächer werdenden Stopwirkung hin.
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ullrson
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von ullrson »

Hallo Stöckchenwerfer,

von Newbie zu Newbie:
Meine erste Zielscheibe hab ich mir aus einem 120mm dicken Wellpappestapel gebaut.
Da konnte ich mit einem 60#Compound glatt durchschießen. Dann hab ich zusätzlich 40mm Verpackungs-Ethafoam (Qualität und Dichte unbekannt) eingebaut. Jetzt stoppt die Zielscheibe zuverlässig auf halber Pfeillänge (d.h. hinten guckt etwa eine viertel Pfeillänge raus). Wenn Du damit leben kannst, dass die Pfeile hinten ein Stück rauskommen, kannst Du auch die schwächere Scheibe nehmen.

Zum Thema Armbrust: eine 175# Armbrust wirft durch die kürzere Beschleunigungsstrecke die Pfeile nicht viel schneller als Dein 60# Compoundbogen. Wieviel Energie im Pfeil steckt mußt Du aber den technischen Daten deiner Armbrust entnehmen oder die Pfeilgeschwindigkeit messen und die Pfeile wiegen. Für beide Geräte hast Du keine Auszugslänge angegeben, ausserdem ist Compound nicht gleich Compound, wie man beim Vergleich von Cams, Angaben über Pfeilgeschwindigkeiten und Preisen erkennen kann.

Zum einen gilt: Arbeit ist Kraft mal Weg (die Arbeit, die im Pfeil ankommt reduziert sich noch um den Wirkungsgrad) und die kinetische Energie (ebenfalls Arbeit) des Pfeils ist Masse mal Geschwindigkeit im Quadrat.  

Jetzt bisst Du mit Sicherheit nicht viel schlauer als zuvor. Ab besten ist es, Du probierst es aus.
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Pictor Lucis
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von Pictor Lucis »

Kuck auch mal hier:
http://www.fletchers-corner.de/index.php?topic=11028.0 Bogen gegen Pistole

Demnach müsste ein Bolzen wegen der kleineren Masse schneller gestoppt werden.
Wird er aber nicht in einer dünnen Scheibe, weil er nur eine kurze Reibfläche hat. Wenn er hinten raus ist, fliegt er auch weiter.

Gruß
Lutz
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Heidjer
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von Heidjer »

Stimmt was Pictor sagt, Ein Pfeil vom Compond (besonders ein dünner) dringt viel tiefer ein als ein Armbrustpfeil.
Bei uns in der Halle schiessen wir, ab und zu, mit Armbrüsten, auf 18 m ist die Eindringtiefe der Armbrustpfeile ein Witz gegenüber einem =>50# Bogen.
Für Deinen 60# Compond empfehle ich mindestens 100 mm Ethafoam 600, die sollten den Pfeil soweit Abbremsen das es keinen kompletten Durchschuß gibt.

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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canadier
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von canadier »

Hallo,
ich schieße seit einigen Jahren auf eine selbstgebaute Scheibe aus Etha Foam  400
Die Konstrucktion versuche ich kurz mal zu beschreiben:

Du baust aus 5 cm Platten (Heißluftverklebt) eine Kiste mit Boden und drei Seiten
in den Maßen 60 x 60 cm Grundfläche und einer Tiefe von 20 cm.
Diese Box stopfst du mit Lumpen(Altkleidern) richtig voll.Gut sind alte Jeans oder
Bettlaken,Decken etc.
Wenn die Box richtig voll ist,verschließt du sie mit einer Etha Scheibe oder mehrfach
verklebter Verpackungspappe(Tapezierkleister)
Die fertige Scheibe mit 20 cm Dicke und 60/60 cm Abmessung Hängst du mit einem
Gurt auf oder stellst sie hin.
Ich Schieße fast täglich auf eine solche Konstrucktion mit 70-80 Pfund Bögen.
Außer der Frontplatte aus Pappe habe ich nach tausenden von Schüßen noch
nichts ausgewechselt.Auch die stärkste Armbrust  dringt in Lumpen nicht ein,sodaß
die Pfeile oder Bolzen sich sehr sehr leicht ziehen lassen!

Gruß
Canadier
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ullrson
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von ullrson »

@ Dirk M und Pictor Lucis:
ist das nicht genau gegensätzlich?

@ Canadier:
Das ist die Bauform von schußsicheren Gegenständen: Der Stoff (egel ob Kevlar oder Baumwolle) muß bei Beschuß soweit zurückweichen können, dass das Projektil gebremst wird, aber die Reißfestigkeit des Stoffes nicht überschritten wird.

Je weiter das Bettuch mit dem Pfeil mitgehen kann, desto besser wird es ihn stoppen.
Oder andersrum: Wenn Du ein gutes Pfeilfangnetz an allen 4 Seiten festspannst, kannst Du mit einem 20# Kinderbogen durchschießen.
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Milky
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von Milky »

Moin Zusammen,

ich kann den Vorrednern nur beipflichten: das den Pfeil stoppende Material muß ein Stück weit nachgeben können. Als besonders haltbar hat sich lose aufgehängtes Förderband erwiesen.

Gruß

Patrick
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StöckchenWerfer
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von StöckchenWerfer »

Hallo,
Danke für die vielen guten Andworten. Ich habe das mit den lumpen schonmal ausprobiert, Wir haben in dem Betrieb in dem ich Arbeite 25 kg Packete Putzlumpen davon habe ich mir eines besorgt und mit der Armbrust (Wildcat CP 175#) getestet wen die Folie nicht darum gewesen wehre wehren die Bolzen so runtergefallen. Das Problem ist nur das Geschichte ich möchte möglichts von den hohen Gewichten weg da ich mit der Scheibe viel unterwegs binn und ich bald umziehe daher suche ich eine leichte und kompackte dennoch robuste Zielscheibe. Ich schieße im moment auf eine Selbstgebaute Lamellen zielscheibe aus Trittschaldämmung der Cp Bogen kommt zur hälfte durch aber die Armbrust geht glatt durch.

Zu den Geräten:

Der Bogen ist ein ;BSW Camo Chaser 30" 60# die pfeile 100gr Gold tip Ted Nugent in 30" und ca 300 kmh;
Die Armbrust ist eine ; Wildcat CP 175# mt 2219 Red Bolt mit ca 36g und einer geschwindigkeit von ca 230 kmh;

Also ratet ihr zu der stärkeren scheibe?! ( meine auswahl Cp Bogen bis 60# und Armbrust bis 150#; und Cp Bogen bis 60 und Armbrust bis 175#)

Mit freundlichen Grüßen
        Stöckchenwerfer
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von StöckchenWerfer »

Was mir noch gerade einfällt es steht nirgentwo bei wie viele schuss die Foam scheiben aushalten? Ich denke daran könnte man eine endscheidung für oder gegen den kauf auch sehr gut festmachen.

MfG
  Stöckchenwerfer
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Steinmann
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von Steinmann »

Auch die Haltbarkeit ist von der Eindringtiefe abhängig. Schlägt der Pfeil bei jedem Treffer die komplette scheibe durch, wird er nur rund so lange halten als wenn er nur 1/2 in die Scheibe eindringt.  Durch den Wechsel der Trefferpunkte wirst du aber die Haltbarkeit deutlich erhöhen können.
Hast du einmal über ein Scheibe aus dicht gestopften Plastikabfällen nachgedacht? Ist einfach zu machen, günstig und stoppt zuverlässig. Da werden in eine z.B. Lidl, Ikea o.ä. Tasche sehr fest Plastikfolien gestopft, das Ganze mit Klebeband umwickelt - fertig.
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kra
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von kra »

Noch besser: Kunststoffsäcke aus dem Landwirtschaftsbedarf (Gewebesäcke aus Kunststoff). Lassen sich gut mit Sehnengarn o.ä.zunähen (Sacknaden!). Bei optisch anspruchsvolleren Umgebungen einen ode 2 Jutesäcke drüber ziehen.
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dirka
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von dirka »

Hallo,

ich selbst würde mich mal als Anfänger bezeichnen, da ich nur gelegentlich im eigenen Garten schiesse. Evtl. habe ich jedoch auch eine Alternative:
Habe mir als erste Scheibe eine Foam geholt, auf die ich mit einem 30" Recurve schiesse. Bei den ersten 100 Schuss haben die Pfeilspitzen hinten 1-5cm rausgekuckt. Dannach wurde die Scheibe immer weicher, so daß ich mir den Holzständer, auf dem die Scheibe stand, kaputt geschossen habe. Dann habe ich mir im Baumarkt Gummimatten geholt, die z.B. auf Kinderspielplätzen unter Turngeräten auf dem Boden verlegt werden. Die Matten sind ca. 50x50cm groß und 5cm dick und ziemlich schwer. Diese Matten habe ich hinter die FOAM gestellt. Die Pfeile dringen max. 1-2cm in die Gummimatte ein.
Die Foamscheibe ist mittlerweile total zerschossen aber die Gummimatte dahinter hält definitiv alles was kommt. Bin mir sicher, daß sie auch einen 60lbs Bogen verträgt.

Gruß
Dirk
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PG
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Re: Stopwirkung einer Foam-scheibe

Beitrag von PG »

Wir benutzen fürs Hallentraining Ethafoarm Scheiben. Dicke 20 cm mit ca. 1 cm dicken Schichten aus verschieden dichtem Ethafoarm. Das hat eine gute Brenswirkung und funktioniert ähnlich, wie eine Stotterbremse beim Auto. Das Bremsen des Pfeils führt zu sehr hohen Temperaturen, wenn du ein durchgängig dichtes Material nehmen würdest, würde mit zunehmender Hitze die Bremswirkung abnehmen. Auf diese Weise bekommst du jeden Pfeil gestoppt, mit einem 75# Compound aus 18 m Entfernung guckte nicht mal die Spitze raus.
Nur mein Pfeil kennt sein Ziel
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