Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von Archiv »

Schau genau hin: Ich greife mittig von oben, der Mittelfinger liegt zwischen den Einstellschrauben, der Zeigefinger links davon und Ring-u.Kleinnerfinger rechts. Siehst du? Der Daumen stabilisiert den Hobel an einem der Seitwärtsgriffe, der Handballen regelt den Anpressdruck. Eigentlich ganz einfach, oder?  8)
ukw
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von ukw »

Betr. Schweifhobel (Schinder)

Geeignete Modelle haben zwei Einstellschrauben, was verhindert, das das Messer wegkippen kann.
Dick ist ne Apotheke. Aber wer's hat kann den Kunz dort kaufen.

Es lohnt, den Hobel von der Unterseite (das Teil, welches übers Holz gleiten soll)  ohne Messer schön glatt und  geschmeidig zu machen => (Schlichtfeile und oder altes Schleifpapier)
So arbeitet der Hobel viel geschmeidiger.

Schärfen des Hobelmessers am besten mit einer Schleifschablone (Stanley) auf Diamantplatinen (Grob / fein)
Darauf achten, das das Messer beim Einstellen immer gegen die Einstellschrauben gedrückt ist.
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Granjow
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von Granjow »

Apotheke? Viel günstiger finde ich den Kunz nirgends. Ausserdem kann ich über einen einigermassen nahe gelegenen (wenn ich dort hin fahre) Laden auch Dinge von dort bestellen. Ohne dass ich nochmals den Preis für Zollkosten bezahlen muss ;)

Eisen an die Schrauben drücken: Das habe ich jetzt auch gemerkt. Dann geht es tatsächlich mehr oder weniger gut.

Den Boden könnte ich bei einem Hobel noch nachschleifen … wär was :)

Achso! Du ziehst ihn! Das geht tatsächlich, habe es ausprobiert. Muss ihn aber recht diagonal halten, damit die Hobelspäne brav zwischen Daumen und Zeigefinger herausfallen und nicht in meine Hand gedrückt werden.

Simon
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Faltenhemd rigoros
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von Faltenhemd rigoros »

Granjow hat geschrieben: nahe gelegenen Laden
kanns du mir den bitte verraten? ich wohne ja bei dir ums eck (so weit ich weiss)

falti
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the_Toaster (✝)
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Granjow hat geschrieben: [...]
Achso! Du ziehst ihn! Das geht tatsächlich, habe es ausprobiert. Muss ihn aber recht diagonal halten, damit die Hobelspäne brav zwischen Daumen und Zeigefinger herausfallen und nicht in meine Hand gedrückt werden.

Simon
Als ich zum ersten mal einen Schweifhobel sah, war mir irgendwie instinktiv klar, dass man den zieht. Wofür sollte er sonst die zwei Griffe haben?
Dass man den schieben kann habe ich erst später versucht. Und das gefiel mir garnicht.
Ein Hobel den ich schiebe muss für mich eine Handballenauflage haben.

Ich habe bei Dick eben einen wunderschönen Schweifhobel entdeckt.
Hat mir 99 Eusen auch einen wunderschönen Preis...

http://www.dick.biz/medias/sys_master/7 ... P_WE_8.jpg
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ukw
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von ukw »

@ toaster: Der Schweifhobel sieht sehr nett aus, aber besser als ein gut eingeschliffener Kunz (siehe oben) wird er nicht -  nur teurer.

Ich habe früher auch mal bei Dick bestellt.
Schleifsteine , Japansägen und Japan Stechbeitel

Die Schleifsteine sind ganz ok => King Kunststein/Kombistein mit 1000/6000 Körnung. Er  schleift gut. Den 8000er Naturstein zum Läppen der Klingen... naja - hab ich mal gemacht aber seitdem liegt der Stein unbenutzt im Schrank. Schleife seit Jahren alles mit Diamantplatinen.
Japansägen: Sehr gut, aber leider sehr empfindlich. Alle meine Japansägen sind durch fremde Hände versaut worden.
Wer sich die Mühe gemacht hat eine deutsche Fein/Säge in ca 30 Minuten sauber und ordentlich nachzu feilen wird erstaunt feststellen, das man damit ebenfalls hervorragend Sägen  kann. Meine Ulmia Sägen sind mir heilig  :)
Stecheisen: Die Japaneisen haben ein viel zu kleines Heft - sind ehr was für Frauen und Kinder, aber nicht für Nordeuropäer / Germanen gemacht.
Die Stahlqualität eines guten Europäischen Eisens ist meistens sogar besser. Japan Eisen reagieren viel empfindlicher auf extreme Härte eines trockenen Astes als ein Eisen der Marke Ulmia, Kirschen oder Matador. Was ich allerdings sagen muss: Meine Ulmia Stecheisen habe ich in einer 2 tägigen Knochenaktion auf Diamantplatinen geschliffen. Die meiste Arbeit verursacht das Abrichten der Spiegelseite. Aber erst mit einem 100 % planer Spiegelseite kann man ein Stecheisen schnell und wirklich scharf abziehen.  Das habe ich vor 12 Jahren gemacht und seitdem habe ich mit den Eisen nur noch Freude.
Fazit: Japanische Stecheisen braucht man als Europäer nicht - man muss nur seinem Europäischen Stecheisen gut behandeln (Wasserschliff und Spiegelseite absolut plan schleifen.

... zum Rumsauen habe ich einfache Eisen mit Plastik Griff.  (Kirschen + Sandvik/Balzer)
Die schleif ich mit etwas 240er Schleifpapier oder gar - quick and dirty-  am Kantenschleifer (grobe Macken nach Abstemmen eines Nagels)
denn damit muss ich Geld verdienen.  ;)
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Granjow
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von Granjow »

Faltenhemd rigoros hat geschrieben: kanns du mir den bitte verraten? ich wohne ja bei dir ums eck (so weit ich weiss)
Echt, wo denn? :)

Der Laden ist hier, die Nummer 22. Nahe gelegen, sobald man am Bahnhof Zürich ist. Allerdings auch gut versteckt, wenn man sich nicht gut auskennt ;)
the_Toaster hat geschrieben: Als ich zum ersten mal einen Schweifhobel sah, war mir irgendwie instinktiv klar, dass man den zieht. Wofür sollte er sonst die zwei Griffe haben?
Du gehörst also auch zu denen, die ihr Fahrrad ziehen *g*
Stossen geht doch viel besser. An den Griffen kann man ja gut drücken.

Habe btw soeben herausgefunden, dass mein guter, alter Hobel ein Relik von Kunz ist. Angeschrieben mit «No 51». Den gibts nicht mehr (vor einem halben Jahr war er noch drin, aber in diesem komischen Grün/Rot), dafür den 51A mit den Schrübli hinten dran.

ukw, sag mir mal, wie du deine Feinsägen schleifst. Wohl kaum mit Schleifpapier? Hast du da eine Diamantfeile oder ähnlich? Und die Feinsägen haben ja so eine Schraube mit Feder auf der Seite. Wie sollte die sein? Angezogen oder locker?

Simon
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Commerz
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von Commerz »

Hey Garnjow,
ich finde ziehen geht um einiges besser und nein ich zieh mein Fahrrad nicht. Ich arbeite ja auf meinem Schnitzpferd und da macht drücken nur bedingt Sinn. Wenn ich allerdings ziehe dann stütz ich mich mit dem Fuß am Hebel ab und bringe so noch mehr Druck auf den Stave. Drücken tu ich nur bei ganz kleinen Spänen wenn die Fasern das verlangen.
Und wegen Feinsäge: Ich habe so eine wie in der Mitte auf dem Bild und da ist keine Schraube dran und auch keine Feder ???
http://de.wikipedia.org/wiki/Feins%C3%A4ge
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the_Toaster (✝)
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Also ich ziehe mein Fahrrad im allgemeinen nicht.
Und gestoßen oder geschoben wird es auch höchst selten.
Normalerweise fahre ich darauf.
Ansonsten würde ich mir ein Zieh-, Schieb-, oder ein Stoßrad kaufen...

Meine bescheidene Erfahrung mit dem einen Schweifhobel, den ich bisher benutzt habe, ist der, dass der beim ziehen wesentlich besser läuft als beim schieben. Geschoben verkantet er sich schonmal und reißt dann auch mal ein paar Fasern aus. Und das vor allem an Stellen, wo ich das wirklich nicht gebrauchen kann...
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von ukw »

Granjow hat geschrieben: ukw, sag mir mal, wie du deine Feinsägen schleifst. Wohl kaum mit Schleifpapier? Hast du da eine Diamantfeile oder ähnlich? Und die Feinsägen haben ja so eine Schraube mit Feder auf der Seite. Wie sollte die sein? Angezogen oder locker?

Simon
Feinsäge Schraube? Seite?  - vielleicht eine gekröpfte Feinsäge  die rechts links verwendbar ist?
Schrauben immer "handwarm" anziehen.

Säge feilen:
Dazu eine "normale" (gehärteter Stahl) Dreikantfeile aus einem guten Satz Schlüsselfeilen nehmen.
Alternativ eine diamantbesetzte Dreikantfeile.
Immer die gleiche Anzahl Feilenhübe ausführen - gleicher Druck, gleiche "Länge"  gleicher Abtrag von Brust zu Rücken =>  1 Feilenhub bei fabrikneuer Säge bzw. 2 Hübe bei leicht stumpfer Säge bzw bis 5 Hübe bei Säge mit schweren Nagelschaden. => auch scharfe (Rand)Zähne werden so weit runter gefeilt wie der stumpfste (Mittel) Zahn.
Der Abtrag an der stumpfen Zahnbrust sollte höher sein als am Zahnrücken (der ja auch am Schnitt nicht beteiligt ist) .  Ausnahme:  Die Säge arbeitet gleichwohl auf Druck als auch auf Zug (das ist selten)


neue Säge:

- Sägeblatt zwischen zwei Brettern spannen
- Mit dem Auge drüber peilen oder fühlen ob ein einzelner Zahn vor steht und ggf. Zahn zurück biegen
- Mit der Feile alle nach außen stehenden Zähne (jeder zweite Zahn) => von außen nach innen feilen
- Säge umspannen und alle nach außen stehenden Zähne nach innen feilen.

ultimativer Pimp: einmal max. zweimal mit Diamantstein leicht pro Seite  alle überstehenden Zähne auf "gleichen Zahnüberstand" (Freischnitt)  bringen.
Der Überstand /Freischnitt" ist extrem wichtig! Er darf keinesfalls weggeschliffen werden. Der Sägeschnitt erreicht dadurch das sehr glatte Schnittbild einer guten Japansäge  ;)

gebrauchte oder alte Säge:

- Sägeblatt ggf. entrosten (Schmirgel) und reinigen ( entfernen von Lack, Leim, Harz)
- Sägeblatt ggf. schränken (Freischnitt erhöhen) und / oder unregelmäßigen Zahnstand ausgleichen
- Sägeblatt feilen (wie unter neue Säge beschrieben)
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Granjow
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von Granjow »

Genau, sie ist links und rechts verwendbar. Zumindest theoretisch. Hat sich wohl ein Theoretiker ausgedacht. Die Anziehschraube ist aus Alu oder Messing, die Feder aus Stahl … und die hat sich in die Anziehschraube gefressen, so dass sie, wenn man versucht, die Schraube zu lösen, sich erstens noch tiefer in die Schraube gräbt und zweitens so das Aufdrehen ohne Zange fast unmöglich macht.

Feilen: Meinst du, so was wäre passend? Weil ich hätte meine Feinsäge zum Fenster herausgeworfen, wenn es offen gewesen wäre, denn sie macht alles andere, nur nicht sägen. Oder bin ich von der Ryoba-Japansäge so verwöhnt?


Zum Thema Schweifhobel nochmals. Habe gestern den Kunz 51A bekommen. Er ist tatsächlich das Nachfolgermodell meines alten Schreiner-Schweifhobels.
  • Anziehschrauben sind um einiges exakter. Der Anant stösst immer irgendwo an, nur nicht bei den Schrauben. Der Kunz überhaupt nicht. Saubere Verarbeitung.
  • Das Eisen war schon geschliffen! Ja mann! Ich habe mich schon psychisch auf eine Schärf-Orgie vorbereitet (ohne Winkelführung ists nicht so toll mit einem ganz neuen Eisen). Aber es war wirklich scharf! Kein Vergleich mit dem Anant, damit konnte man höchstens warme Butter schneiden.
  • Die Sohle ist zwar nicht total glatt, aber die Rillen sind längs zur Arbeitsrichtung. Glattschleifen erübrigt sich also auch. (Der Anant war quer geschliffen, hier sichtbar)
  • Überhaupt wirkt er viel weniger klobig, die Schrauben sind nicht dauernd im Weg (einhändig stossen geht, praktisch für Pfeilschäfte).
Und da der Kunz auch noch günstiger ist … (abgesehen von den Eisen)

Simon
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von ukw »

DHallo Simon,
da Du gerne bei Stan Laurel und Oliver Hardy kaufst  ...  ;D
Tu es.

Ich hatte vor ein paar Jahren einen solchen Diamantfeilen Satz bei Westfalia bestellt -
für's halbe Geld und  nicht mal schlecht  ;) 

=> http://www3.westfalia.de/shops/werkzeug ... sortiment/
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Granjow
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von Granjow »

Hoi ukw,

Ja, tu ich gerne :) Denn da ich über einen Händler hier in der Schweiz bestelle, muss ich keine Versandkosten und Zoll und so bezahlen. Bei Westfalia sind die Versandkosten schon so hoch wie die Feilen teuer sind. So ein Laden fehlt bei uns leider … viel mehr als hasler.ch gibts nicht, und die … naja. Kleinmengenzuschlag. Habe letzthin etwas für 20 Franken gekauft und am Schluss 60 bezahlt. Obwohl das nicht so angezeigt wurde im Onlineshop.

Aber in dem Fall sind die Diamantfeilen schon mal nicht ganz falsch :) Ist das realistisch, eine Feinsäge so zu schärfen, dass sie einen Pfeil einigermassen anständig zersägt, ohne ihn in Splitter zu zerreissen?

Simon

PS: ukw ... bist du Amateurfunker?
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Granjow
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von Granjow »

Sehe gerade, das 5-teilige Set (klick) hat Körnung «grob», beim 10-teiligen steht nichts. Wie fein müssen die sein?
ukw
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Re: Schweifhobel: Erfahrungsberichte gesucht

Beitrag von ukw »

"Mittel "- bis  "fein " würde ich sagen.
Bei gehauenen oder gefrästen Metallfeilen sollte der Hieb fein sein.
Bei Diamantfeilen nutzt sich eine gröbere Schicht schnell ab.
Dazu am Besten einen Kieselstein feilen.
Danach ist die Feile deutlich weniger bissig, aber verändert den Biss lange Zeit nicht.
Da ist es fast egal, welche Körnung.
Ich würde aber tendenziell "medium"  wählen.

Nimm den 5 er Satz

die Feile Artikelnummer 712802  habe ich zu DM Zeiten (mit schwarzem Kunststoffgriff)  für 19,95 DM  gekauft   ::) (ich hoffe Euer Einkommen / Gehälter sind in gleichem Maß gestiegen - vermute aber, das das ehr nicht der Fall ist.  :o
Naja -  am 27.09. ist wieder Pisa Test  ;)
Zuletzt geändert von ukw am 14.09.2009, 12:32, insgesamt 1-mal geändert.
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