Frage zum Rattanbogenbau

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the visioner99
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Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von the visioner99 »

Hallo @ all

Ich hab da mal ne Frage:

Wenn man einen Rattanbogen baut gibt es ja zwei Methoden, diesen zu tillern:

- man tillert ihn über den Bogenrücken

- man tillert ihn über den Bogenbauch

In der Anleitung von z.B. Broken Arrow soll man den Bogen über den Bauch tillern, so wie Steilpassfaenger das bei seinem Diamond auch getan hat. In anderen Anleitungen steht es anders.

Was ja dafür sprechen würde, dass man den Bogen am Bauch unbelassen lässt und ihn über den Rücken tillern würde, wäre, dass Rattan ja nicht so druckfest ist, weshalb man die starken Außenfasern am Bogenbauch lässt.

Nun frage ich euch, was eurer Meinung nach besser ist.

viele Grüße the visioner
Zuletzt geändert von the visioner99 am 19.09.2009, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
the visioner99
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von the visioner99 »

Sorry, ich glaub ich hab mich etwas falsch ausgedrückt.

Ich meinte eher, ob man die starken Außenfasern auf einer Seite stehen lassen sollte oder ob man den Stave von beiden Seiten bearbeiten sollte.

LG the visioner
Phyllobates
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von Phyllobates »

Hy,
bin gerade selbst am Bau eines Manau's. (Bin aber blutiger Anfäner, werde mich in den nächsten Tagen noch vorstellen ;) )
So wie ich mich bereits durchgelesen habe, kannst Du das selbst entscheiden.
Laut Brocken Arrow kannst Du an beiden (Bauch und Rücken) bearbeiten. Das währe für Anfänger einfacher...

Rabe lässt gerne die äuseren Faser als Bauch "stehen" und tillert über den Rücken (für das habe ich mich auch entschieden).
Würde auf alle Fälle nur von einer Seite bearbeiten um den Bogen nicht zu weich zu machen bzw. Reserve zu haben ...

Viele Grüße Wolfgang
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RobertGraf
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von RobertGraf »

Hallo zusammen,

bei Manau ist es völlig gleich, von welcher Seite was weggenommen wird. Das bleibt dem persönlichen Geschmack und dem Design, das es werden soll, überlassen.

Also... munters Schnitzen und schöne Grüße....

Robert
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Hobbinrood
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von Hobbinrood »

Bin auch grad am Bau eines Rattanbogens (Manau).

Ich wollte fragen, ob man die grobe Form auch mit einer Bandsäge zusägen könnte? Oder ist das zu gefährlich, da Manau relativ schnell einreisst. Das Problem ist nämlich, dass ich zur Zeit kein Ziehmesser zur verfügung habe. Den Rest würde ich dann mit Hobel und einer feinen Raspel runterarbeiten.
Brauch ein Rattanbogen ein Backing? hab heute meine stave (durchmesser 4cm, Länge 180cm) bekommen und konnte schon den Stave leicht biegen. Hab noch nie ein Bogen aus Manau gebaut, bin aber etwas eingeschüchtert von der Elastizität des Materials. Den Bogen würd ich auch gern so lang wie möglich haben, da ich selber 1,92m bin ;)
Welche Maße für den Bogen würdet ihr mir empfehlen?

Grüße Hobbin.
Zuletzt geändert von Hobbinrood am 21.09.2009, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
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RobertGraf
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von RobertGraf »

Hallo Hobbinrood,

Bansäge geht wie Butter, da das Holz sehr weich ist - Späne oder Fasern sind da kein Problem. Das kann eher bei einem Ziehmesser auftreten. Feine Hobel sind ideal - ich verwende die chinesischen Schweifhobel vom Dick, die sind optimal für sowas.

Dennoch Vorsicht beim Materialabtrag, denn da ist schnell zu viel runter und dann geht das Zuggewicht böse in den Keller. Und je länger der Bogen, desto schwächer ist er. Also ruhig etwas kürzer bauen - abbrechen ist ja eh (nahezu) unmöglich. Ich habs mal mit Gewalt im Schraubstock versucht - chanzenlos!!!

Backing ist unnötig - hab ich auch noch nie versucht - wenn schon Kleben, dann vielleicht eher was druckfestes in den Bauch.

Viel Spaß und guten Erfolg....

Robert
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Hobbinrood
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von Hobbinrood »

Danke für die Antwort!

Also kann ich morgen getrost den Stave durch die Bandsäge jagen ;) nur noch ne Frage zu den Maßen:

Entstehen soll ja ein Flachbogen. Die Frage hierzu wäre, ab wieviel mm ich mit dem Tillern beginnen sollte. Ich hatte da an 30mm gedacht und dann stetig in kleinen Schritten runter. natürlich ist der Durchmesser der Wurfarme vom Tillern, bzw. der Qualität des Materials abhängig, aber ich glaube weniger als 20mm sollten es nicht werden oder? Recurves sind ja allem anschein nach ein Muss bei Rattan, also werd ich die wohl auch noch reindämpfen  :D

Grüße Hobbin!
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RobertGraf
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von RobertGraf »

Also Flachbogen bei 40mm-Stave geht nicht wirklich (ist doch ein Rundstab, oder?). Da läuft die Geschichte wohl eher auf ne Sache mit entweder rundem Bauch oder rundem Rücken raus - oder beides - sonst wirds ein Kinderbogen. Aber mach mit Materialabtrag gaaaanz langsam - Rattan hat nicht gerade dolle viel Leistung.

Schöne Grüße...

Robert
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Broken Arrow
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von Broken Arrow »

Hi

Rattan hoble ich mit nem E Hobel auf Maß.

Die Bögen sollten bei Anfängern von der Bauch und der Rückenseite geplant werden, weil dann die mögliche Verdrehung beim tillern eingegrenzt wird.
Wenn der Rücken (ja da sind die stärkeren Fasern) rund bleiben würde, würde der Bogen sich unter umständen beim Tillern verdrehen.
Nichtdestotrotz behaupte ich, dass der "Standartbogenschütze" den Unterschied zwischen rundem Rücken mit harten Fasern zum flachen Rücken nicht bemerken wird.
Kompensiere einfach die weggehobelten Rückenfasern mit 2mm mehr WA Dicke  :o oder mit etwas stärkeren tempern.

Bei einem 30er Auszug würde ich die Flitze nicht länger als 155-160 cm bauen.
(bitte den letzten Schliff im aufgepannten Zustand machen, da sich im Bauch immer leichte Wellen einstellen)

Letzte Antwort:
Bei einer WA Dicke von mittel 2cm kann da schon ein Bogen mit flachem Querschnitt entstehen.
40 Durchmesser, flach gehobeltmit Restwurfarmdicke 2 cm (mittel)da bleibt ein leicht an den Seiten abgerundetes flaches Profil.

Gruss
BA
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Hobbinrood
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von Hobbinrood »

vielen dank für die hilfe! 

vorallem die "letzte antwort" von arrow hat mir geholfen ;)
wenn er fertig ist, stell ich mal paar bilder rein. wäre dann mein 2ter bogen, erster war haselnuss. der nächste wird auf jedenfall esche!

Frank.
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von the visioner99 »

auch von mir danke für die Antworten.

Am besten also von beiden Seiten bearbeiten. Wird, falls ich mir Rattan hole, ein Bogen im Flachbogenprofil.

Lg the visioner
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RobertGraf
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von RobertGraf »

Hallo Zusammen,

ich möchte ja nicht Klug-scheißen, aber...

1) Ich hab in verschiedenen Jugendprogrammen bis heute ca. 180 - 200 Rattan-Bögen mit rundem Rücken gebaut und von denen hat sich nicht ein einziger beim Tillern gedreht.
2) Mein Sohn schießt natürlich auch so einen - ich hab mal die mittlere WA-Dicke ermittelt, die liegt so um die 15 mm. Der Bogen ist auch nur 115 cm lang und mein Sohn wurde vor 3 Wochen 4 Jahre alt!!! Wie soll da bitte ein Flachbogen mit 160 cm, 40 mm max WA-Breite und 20 mm WA-Dicke ein Zuggewicht erreichen, der einen ausgewachsenen Menschen glücklich macht?  ;)

Schöne Grüße...

Robert
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von AZraEL »

indem man brutale recurves eindämpft?  ;D
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?
Broken Arrow
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von Broken Arrow »

Hi
@Robertgraf

Ich schrieb:
Bei einer WA Dicke von mittel 2cm kann da schon ein Bogen mit flachem Querschnitt entstehen.
40 Durchmesser, flach gehobeltmit Restwurfarmdicke 2 cm (mittel)da bleibt ein leicht an den Seiten abgerundetes flaches Profil
.

Siehst Du da irgendwo die Definition Flachbogen?

Ein Bogen mit flachem Profil und entsprechenden Recurves kann bis zu 60# oder mehr erreichen (siehe meine Anleitung)

Wenn Du allerdings einfache Flachbögen für Kinder baust (Definition Langbogen und tiefergehend Flachbögen ((Flatbows)) dann wird da eher ein Sir H... bei herauskommen.

Wenn sich bei Dir bisher kein Bogen beim tillern verdreht hat, liegt das sicher an den fehlenden Recurves  ;D

Gruss
BA
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RobertGraf
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Re: Frage zum Rattanbogenbau

Beitrag von RobertGraf »

Hallo Broken Arrow,

ok. - da haben wir aneinander vorbeigeredet. Gemeint waren natürlich die klassischen Flachbögen. Recurves haben tatsächlich nur die wenigsten bekommen, da ich beobachtet habe, dass sich nach einiger Gebrauchszeit ganz gerne in den gedämpften Bereichen Längsrisse bilden - kennst Du das Problem?

Einen schönen Abend noch und nichts für Ungut  ;)

Robert
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