Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
dexterward
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von dexterward »

arcus hat geschrieben: das ist meine--aber net nur zum Schmieden, sondern ich bekomme 500gr Bronze in 10 min

zum giessen flüssig.

Luft kommt beim schmieden von einer elektrischen Luftpumpe für Luftmatratzen unf für den Bronzeguss

von einem Gebläse für eine Spritzpistole (Kein Kompressor)
ja sowas hatte ich mir auch schon überlegt, hab auch noch so nen kleinen airbrush-dingens...nennen wirs mal kompressor, der dafür glaube ich optimal wäre.
das schöne daran, man hat beide hände zum arbeiten frei...naja, zukunftsmusik, andere basteleien gehen vor...
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Wilfrid (✝)
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Also, Staubsauger usw (ausgenommen  alter Vorwerk Kobolt bis baujahr 70 )bringt zu wenig Wind in die Kohle., finde ich. Die alten Profiblasebalge sind ca 1,5x1 m bei einem Hub von 0,6m mit einem Pfeifendurchmesser von 50mm in der Spitze. Meine beiden Pfeifen haben rund 30 mm Lichte bei einer Länge von 500 mm. Die Höhe des Schachts ist in etwa 400mm .
Für kleine Sachen auf dem MA Markt hinreichend, für Messer usw nicht.
Da sollte es denn doch etwas größeres sein
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von eddytwobows »

Wow, hier gehts ja richtig los jetzt... :D
Und ich hab erst gedacht, kaum einer interessiert dafür, nachdem nach einer Woche nur ein einziger Post aufgelaufen war... schön, schön, freut mich außerordentlich... :) :) :)

@Wilfried
Einfach nur genial authentisch, Deine Handblasebälge, cool...
Sag mal, sind die Schmiedezangen links im Bild auch von Dir selbstgemacht...?

Hier noch ein paar tD zu meinem Blasebalg:
Pfeifenrohrdurchm.: 50mm
Pfeifenrohrlänge: ca. 80-90 cm, vorne flachgemacht und auf ca. 15° nach unten abgewinkelt
Luftinhalt des Balgs: geschätzte 5 1/2- 6 1/2 l (es können auch 7-8 l sein, ich weiß es wirklich nicht so genau, weil, wie schon gesagt, ich hab das Ding aus Restmaterialien gebaut, d.h. ich habe mich nicht großartig mit rechnen aufgehalten... auseinandergeschnittenen Schlauch rangehalten, paßt, Volumen reicht, los gehts...! :D)
Hub: so um und bei 30 cm

Also, er reicht, um die (mom. noch) Holzkohle in weniger als 8 min (Zigarettenlänge ^^) nach dem Anzünden auf Schmiedetemperatur zu bringen...

Gruß
etb
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von Wilfrid (✝) »

nee, die nicht, die habe ich von meinen Vorgängern geerbt.
eine habe ich ein wenig angepasst.
die windsäcke sind in Bukina-Faso aus Mülltüten, werden aber auch so gebraucht. Stand 2009, Bericht eines Marktbesuchers
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von eddytwobows »

Ist also quasi orientalische Bauart und werden so in der Form dort auch noch auf den Märkten und so benutzt, hab ich das richtig verstanden...?
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von Wilfrid (✝) »

jain
war  weltweit Standard bis hier jemand Bretter in hinreichender Länge produzieren konnte. Danach nur noch für "unterwegs". Sack auf, Klamotten raus, das richtige Loch in die Erde, Holzfeuer drüber und brennen lassen.
und dann die Kohle, die entsteht, mit wind richtig anheizen.
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Ich habe auf einem Mittelaltermarkt mal das hier gesehen:

Das ist schmieden mit vollem Körpereinsatz!

Hinten dran ist ein Hebel, der den einen Luftsack wieder hochholt, wenn der andere heruntergetreten wird. So braucht man nur schön rhythmisch auf den Blasebälgen zu laufen.
Gute Trainingsalternative für die Leute die zu Hause einen Stepper stehen haben und ansonsten mit dem Aufzug fahren...
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von Steilpassfaenger »

Das ist wirklich eine Hammerschmiede!
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Wilfrid (✝)
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von Wilfrid (✝) »

und so mittelalterlich mit den 40er winkeleisen und verzinkten Schrauben ;-)
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von joerg-peters- »

Wilfried, ich denke dass man  hier in  Bezug auf Authenzität Abstriche  machen muss. Guck  dir doch mal die Schmieden auf den Mittelaltermärkten an. Das sind doch grösstenteils Feldschmieden. Ich meine die mit dem Fussantrieb , Funktion wie Tretnähmaschine.  Und diese Dinger sind 100- 150 Jahre alt, also kein Mittelalter.  Wenn du transportable , Mittelalter- Schmieden siehst: mit denen kannst  du höchstens Messer schmieden. Wenn du grössere Mittelalter- Schmieden bauen willst, brauchst  du auch  grössere Blasebälge. Das Ganze  ist  dann aber nicht  mehr im Auto zu transportieren, sonder nur  noch  auf  dem Anhänger. Ausserdem wirst du  bei grösseren Schmieden für grössere Schmiede- Sachen auch einen entspr. grossen Blasebalg brauchen, bzw. zwei im Wechselbetrieb für konstanten Luftfluss. Dann brauchst du aber eine zweite Person, die den Blasebalg betätigt, weil du sonst  nämlich fix- und  fertig bist,  beim Schmieden.
Ich kenne einen Schmied mit zerlegbarer, (im Auto)  transportierbarer-Mittelalter-Schmiede. Der kann aber alleine nur höchstens kleine Messer bauen.
Für alle anderen von uns, die nicht unbedingt authentisch arbeiten müssen, und die  sich beim Luft-Pusten auch nicht so anstrengen wollen und  nur  kleinere Sachen  schmieden wollen: Guckt mal bei "Ostbelgische Ritterschaft", unter Googel suchen. Da sind Anleitungen für z.b. Köcher, Wikingerstuhl, Helm- und Schildbau, Met-Herstellung,und eine  kleine Schmiede. 
Für eine  kleinere Selbstbauschmiede würde ich, wenn das Gebläse einen Elektomotor haben  soll,  ein Lüftermotor vom Baumarkt nehmen. Die einfachen haben 50 kubikmeter/ Std,  kosten  zwar  ca  20 euro, sind aber  ganz leise.
Für Leute die ganz einfach haben wollen  und nur die Funktion brauchen (Messerschmieden, Pfeilspitzen): Bei  messerwerfen.de  war , glaub ich, eine Bauanleitung drin für einen Propangas- betriebenen Glühofen drin. Also speziell für lange Sachen, wie Messer , Pfeilspitzen, Speerspitzen und so bekommst du eine -ich sag mal so dazu- " lange "  und gleichmässige Wärme  hin. Und das Propangas ist rel. preisgünstig, im Gegensatz zur Schmiedekohle.
Für alle Fachleute, die  jetzt natürlich die Nase rümpfen werden, wegen nicht vorhandener Aufkohlung bei der Propan-Flamme: Dies sollte nur ein Tip sein,  wie  man es auch machen kann. Und vergesst bitte nicht den Preis für die wirklich teure Schmiedekohle. Der Preis ist wirklich gravierend. 
Gruss Jörg 
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von Wilfrid (✝) »

ich weiß nicht, der sack Schmiedekohle kostet 25 kg 12€
Holzkohle 20 kg 18 €. Da ist Propan zu teuer und bringt zuviel Wasserstoff in den Stahl.
Und meine Bilder und Bemerkungen sind ja nur Anregungen für Leute, die nicht so viel Geraffel haben wollen und die nichts größeres vorhaben.

Es ist und bleibt eine Waldesse, oder eine schnelle für die Baustelle.

Und nach meiner bescheidenen Meinung hat auf einem Markt mit A-Anspruch eine moderne Feldschmiede garnix zu suchen. Meine ist für den Lagerbedarf ( was man so verloren und verbasselt hat) durchaus ausreichend. Und größere Sachen nehme ich eben vorgefertigt mit. Obwohl ich mit dieser Esse auch schon eine Axtschneide gehärtet habe! Ochsenkopf 1500g. Und Messer bis 100mm Klingenlänge geht auch in endlicher Zeit.

Für das , was HIER gefragt ist, ist sicher eine Feldschmiede für 800€ und ein Amboß 30kg für 200€ besser. Nur für 30 Pfeilspitzen im Jahr tuts wirklich die Eisenbahnschiene und die Esse mit Windsäcken.
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von Heidjer »

Mal so eine Frage OT
Da von uns Niedersachsen ja so einiges erwartet wird, kann man in so einer Esse Gradlose Präzisions Kurbelwellen mehr direktional schmieden? ??? ::)

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Mehrdirektional werden die bestimmt. Aber präzise?...
Vielleicht nach zehn Jahren üben?
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von Wilfrid (✝) »

@Dirk, nö, dafür brauchst Du nach dem Erwärmen auf Schmiedetemperatur die entsprechenden Federhämmer und die Gesenke.
Bei entsprechender Höhe und passend geformter Feuermulde solte die Pkw Kurbelwelle nach 10 min auf Schmiedetemperatur sen.
Anheizzeit der Esse für die Kaminwirkung für den entsprechenden Heißwind ca 6 Stunden
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Re: Schmiede-Esse mit Blasebalg im Eigenbau

Beitrag von eddytwobows »

So, nun bin nach einiger Zeit auch mal wieder zum Schmieden gekommen und meine allerliebste Frau hat dabei die Gelegenheit genutzt, ein paar Fotos von dem ganzen Debakel zu machen...
Warum Debakel ? Ganz einfach... ich hab mir mal ein bißchen Mut zusammengekratz nebst einer alten Feile und einem Stückchen Rundstahl, um mal zu probieren, ob man daraus nicht vielleicht ein kleines Damast-Messerchen zusammenklöpeln könnte, so ganz ohne Borax und nur mit Holzkohlebriketts...
Ging natürlich schief, alles was dabei herausgekommen ist, waren drei zwar äußerst dünne und feine, aber nichts desto trotz, unnütze Blechstücke !
Ein anschließender Versuch, aus dem einen Stück wenigstens noch einen "Bobo" (Bodkin) mit Tülle zu fabrizieren, schlug ebenfalls, verursacht durch einen klaren Überschuß an Frustation sowie mangelnder Motivation und dem Fehlen eines geeigneten Amboßwerkzeugs, fehl...
Wenigstens habe ich es dann noch hingekriegt, aus dem Reststück der Feile eine kleine Obstmesserklinge zu dengeln, womit mir (und meiner Frau selbstverst. !!) der Tag dann wenigstens nicht völlig vermiest war...

Bild Bild Bild Bild
Es brennt und sprüht Funken 
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                      Man soll ja sein Eisen schmieden, solange es noch heiß ist...

Bild Bild

...da kam nur "Blech" bei raus...!

Bild

Wenigstens noch EIN kleines Erfolgserlebnis...

Gruß
etb
Zuletzt geändert von eddytwobows am 30.05.2010, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
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