preis/leistung Holz

[Messerer]

vielen Dank...
Ich nen mich deswegen Messerer, weil ich doch eher aufs schmieden aus bin un da schon ein bisschen ordentlich Erfahrung un recht gute Ergebnisse habe;)
..
Aber ich überlege noch, ob ich doch lieber beim schmieden bleiben soll, weil beim Bogenbau man viel zeit un dann doch wieder andere Erfahrungen braucht.

[the_Toaster (✝)]

Überlegen ist immer gut...

Erfahrungen sammelst Du allerdings nur durch Zeiteinsatz.

Irgendwer sagte mal ganz passend:

Nicht denken. Machen!

[RobertGraf]

Aber, aber... Nur keine Panik! Es waren schon recht viel Schlagworte für den Anfang, aber Hexerei ist es auch nicht. Also - nicht entmutigen lassen und vielleicht mit einem eher einfachen Material anfangen (z.B. Manau = Rattan). Das ist extrem gutmütig, unkompliziert und gibt fast immer recht anständige Ergebnisse. Aber grünes Holz zu spannen ist Mord und hat keine große (oder gar keine) Aussicht auf Erfolg. Wenn Du was anderes trockenes auftreiben kanns, ist das auch gut. Jedoch muss man da meist auf die Jahresringe achten, was die Sache schon wieder einwenig anspruchsvoller gestalltet.

Aber wie gesagt - nicht entmutigen lassen - es ist ein tolles Gefühl, wenn man irgendwann seinen ersten Selbstgebauten in den Händen hält, damit schießen kann und man am Ende damit auch noch damit trifft!!!

Schöne Grüße...

Robert

[Messerer]

Ja ich denke so schnell lass ich mich da auch nicht enmutigen...hab auch nicht mit dem schmieden aufgegeben bis was gutes rausgekommen ist;)
Mir wurde ein Tipp per PN gegeben das ich mir vllt. die Buchreihe Bibel des traditionellen Bogenbaus durchlesen sollte dann kann man das einigermaßen.?

[RobertGraf]

Theoretisch  JA! Es hilft jedenfalls ungemein bei den ganzen Grundlagen und die Praxis kommt dann beim Machen.

Schöne Grüße...

Robert

[the_Toaster (✝)]

Das Bogenbauerbuch kann auch hilfreich sein.

Verschiedene großstättische Büchereien werden dieses oder jenes Buch auch haben.

Ansonsten stöbere mal durchs Forum.
Da haben ne menge Leute auch Buildalongs geschrieben, die dir zeigen können, wie sie ihre Bögen gebaut haben.

[Ravenheart]

....die Buchreihe Bibel des traditionellen Bogenbaus durchlesen sollte dann kann man das einigermaßen.?

Nein! Man ist dann wie ein Eunuch: Man weiß, wie es gehen sollte, aber kann es selber nicht! 

Der Rest erfordert Lernen "by try and error"...

Rabe

[Messerer]

Naja dann werd ich es doch mit probieren und informieren probieren.
dauert denk ich mal sowieso bis das Holz trocken ist oder ich mir was kaufe....jedenfalls nicht beim Baummarkt bei einem Spezialisten.

[the_Toaster (✝)]

In der Zwischenzeit haste hier was zu lesen:

Das Bogenbauerbuch

http://books.google.de/books?id=U9wABg8 ... q=&f=false

Die Bibel das Traditionellen Bogenbaus Band 1

http://books.google.de/books?id=_hI1XbE ... q=&f=false

Trotz Google Buchsuche. Kaufen lohnt!

[Messerer]

Naja das Buch mit dem Bogenbibel is mir dann doch zu teuer;)
Dafür reicht google...ich brauch dann auch nur die Fakten lesen^^

[Messerer]

Habe noch ein paar Fragen, nachdem ich folgendes gelesen habe:
Wenn man keinen Stamm vorhanden hat kann man auch im Holzhandel Kernbohle 50mm (denke mal durchmesser) holen.
(Aus dem Bogenbauerbuch)
Da dachte ich mir, da ich nicht umbedingt die Vorrausstzung sehe oder habe, dass ich das Lager und fällen kann.
Was sagt ihr?...ist das genauso gut eine gelagerte kernbohle, achso vergessen: Esche....holen soll?
Das war erst die Erste frage^^
-kann man das dann auch mit der Kreissäge zuschneiden?...oder könnte man irgendwie die fasern beschädigen?
-und halt ob das funktioniert?;)

[Squid (✝)]

Grundsätzlich ja.
Mit 50 mm ist wohl die Stärke - die Dicke des Brettes - gemeint. Denn diese bestimmt ja die Breite des Bogens...

Leider weisst du nicht, wie die Planke getrocknet wurde.
Das soll nicht heissen, dass schnellgetrocknetes (kammergetrocknetes) Holz nicht geeignet ist, aber es ist gegenüber Baufehlern deutlich empfindlicher als "naturgetrocknetes" Holz.
Dennoch gibt es viele gute "Bretterbögen".

Zum anderen ist Massivholz sehr teuer.
Denn du brauchst ja das Mittelstück aus dem Stamm mit der folgenden Anordnung der Jahresringe:

((((((o))))))

Daraus können dann zwei Bögen werden, wenn die Jahresringe es hergeben auch 4.

Und natürlich kann man die Vorarbeit mit der Kreissäge machen, wenn man mit etwas Toleranz arbeitet so dass man nicht in das eigentliche Bogenholz schneidet.
Etwa so:

((( | ((( | o | ))) | )))

[Messerer]

Mhh....kay danke aber davon muss man ausgehen das das teuer wir da muss ich mich informieren;)

Was heißt das mit den Jahresringen?...man darf nur die äußeren nehmen oder muss der innere verwendet werden?!..sry das ich frage ich habs immernoch nett geschnallt^^

[Squid (✝)]

Jut, also Chrashkurs in Jahresringaufbau.

Alllso: Ein hiesiger Baum (Esche, Ulme, Eiche, Kastanie, wasauchimmer) legt pro Jahr einen Jahresring an. Dieser Jahresring besteht eigentlich aus zwei Schichten (ausser bei Ahorn und anderen diffusporigen Hölzern).
Einmal poröses Frühholz, das einerseits dem Baum im Frühling ermöglicht, ordentlich Saft nach oben zu pumpen, zum anderen aus festem Spätholz, mit dem der Baum seine Struktur und Dicke verstärkt.

Bei Esche ist das Frühholz braun und bröselig, das Spätholz dicht und hell. Zum Bogenbau mögen wir viel Spätholz.

Da ein Baum halbwegs rund ist, legt er die Jahresringe natürlich kreisfürmig an, so dass ein Querschnitt durch den Baum aussieht, wie diverse Kreise ineinander. Wirf einen Stein ins Wasser, dann weisst du was ich meine...

Und für den Bogenbau benötigt man nun, wenn man einen Bogen aus nur einem Stück Holz bauen will, einen sogenannten Spaltling.
Der kommt aus dem Stamm und sieht im Querschnitt letztendlich aus, wie ein Stück Torte, das aus der großen Tortenscheibe geschnitten wurde.

Siehe auch hier: http://www.fletchers-corner.de/index.php?topic=10263.30

Die Bilder in den hinteren Beiträgen sollten die Sache illustrieren.

Für den Bogenbau wollen wir also zunächst einmal einen unversehrten Abschnitt eines Jahresring als Rücken haben.

Je dicker der Baum war bzw. je weiter aussen der Bogen im Stamm liegt, desto günstiger ist die Belastung des Bogens beim Schiessen.
Denn je weiter aussen der Ring liegt, desto flacher ist der Bogenrücken.

Nun klar? 

[Ravenheart]

Lies auch mal:

http://fletchers-corner.de/mwiki/index. ... e=Bogenbau

(sorry, dass die Bilder fehlen, aber auch ohne sollte es noch einige Fragen klären!!)

Rabe