Bogen bespannen

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Brandy
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Re: Bogen bespannen

Beitrag von Brandy »

Also ich handhabe das so, dass ich meinen teuren & geilen Recurve (Redman) stets und ausschliesslich mit Spannschnur spanne - wenn ich 500 EUR für nen Bogen ausgebe und er mir ausserdem sehr ans Herz gewachsen ist, dann führe ich gerne ne 6,90 EUR Spannschnur im Rucksack mit.

Die Rattanflitze spanne ich stets "durchs Bein", dann habe ich noch nen einfachen Langbogen, der geht auch viel besser ohne Spannschnur. Mein alter Take-Down (Hard Hunter) wird mal so mal so gespannt - schiesse ich indoor und habe ne Spannschnur dann nehme ich die, habe ich keine, dann würg ich die Sehne auch ohne drauf. Da ist es mir einfach nicht ganz so arg. Allerdings muss ich sagen, dass das Spannen mit Spannschnur deutlich sicherer ist, ich habe da ein besseres Gefühl als "durchs Bein" o.ä. - denn anschliessend ist der Bogen exakt grade und die Sehne mittig, das ist ohne Spannschnur nicht immer gleich perfekt.

Muss auch ehrlich sagen, es kommt bissl auf die Zugstärke an. Wenn ich nicht aufgewärmt bin dann kann das Spannen des 55lbs Bogens durchs Bein ganz schön in den Arm fahren, Spannschnur ist (wenn mans mal kann) immer einfacher.

Hehe, wenn ich mich da an "mein erstes Mal" mit dem starken Bogen erinnere. Schiessen war kein Problem, aber das Spannen mit der Spannschnur in Verbindung mit dem dummen, stets verrutschenden Schlitten/Schuh auf dem Wurfarm. Fühle sich an wie der erste Mensch.
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Ravenheart
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Re: Bogen bespannen

Beitrag von Ravenheart »

Hobbinrood hat geschrieben:Ab wieviel # sollte man mit einer Spannschnur arbeiten?
Als Bogenbauer sag ich:
Wenn es sich um einen Bogen von mir handelt: immer!
Wenn Du ihn selber gebaut hast, ist es mir egal ääh.. meine natürlich: Auch immer!

Rabe  ;)
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Snake-Jo
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Re: Bogen bespannen

Beitrag von Snake-Jo »

Hobbinrood hat geschrieben: WoW... da kann ich nur sagen: DANKE DANKE DANKE für die vielen Antworten und tollen Tips!
Habs ausprobiert, ich fand die Wegdrück-Methode am besten. Gleich noch eine Frage im Anschluss:
Ab wieviel # sollte man mit einer Spannschnur arbeiten? Damit ich beim erschaffen meines nächsten Bogens gleich die 2te Sehenkerbe mit einberechnen kann.
Grüße Frank.
Spannschnur ist immer gut, s. Rabe. Jedoch ist die Art der Anwendung nicht immer gleich gut:
1. Zweite Sehnenkerbe: sehr gut, muss aber baubedingt vorhanden sein.
2. Friktionsbremse über Schlitten, Gummilasche etc.: unterschiedlich, je nach Ausführung. Manchmal werden die Teile auch nach Gebrauch glatter und funzen nicht mehr.
3. Lederkappen über Tipp: Gehen für viele Bogen nicht, da die Sehnenkerbe zu weit außen liegt.
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Hobbinrood
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Re: Bogen bespannen

Beitrag von Hobbinrood »

Die schohnenste Methode für den Bogen ist ja eindeutig die Spannschnur- und Durchsteige Methode. Allerdings habe ich bei meinem aktuellen Eschenflat gemerkt, das die Durchsteige-Methode nur bis zu einer gewissen # anwendbar ist. Ferner wurde mir von einer Bogenschiesserin gesagt, das es absolut schädlich  ist, die Tips beim aufspannen den Boden berühren zu lassen und sie dann zu belasten ( durch das aufspannen). Also sollte ich wohl bei der Wegdrück-Methode größte Vorsicht walten lassen.

Lob an Snake und Rabe, solche Bilder sagen mehr als 1000 Worte  ;)
Grüße Frank
Wenn einen das Bogenbaufieber packen kann, dann habe ich wohl Malaria!
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Squid (✝)
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Re: Bogen bespannen

Beitrag von Squid (✝) »

Neee....
Am schonendsten ist die Spannschnurmethode. Zumindest für alle Bögen ausser Reiterbögen mit nach innen gekehrten Enden.

Bei dem Durchsteig-Dings kann man viel zu viel falsch machen. Besonders bei langen Bögen. Sie eignet sich am besten für Reiterbögen o. g. Typs.

By the Way: Die Tips sollten niemals den Boden berühren. Ausser vielleicht bei der Knie-Methode. Ansonsten wird die Spitze auf dem Schuh bzw. dessen Innenrist angesetzt!
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 24.11.2009, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Halldor
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Re: Bogen bespannen

Beitrag von Halldor »

Bei der Durchsteigemethode gibts m. E. auch noch einen Punkt, den man beachten sollte:
Der zweite Auflagepunkt (Knie oder Oberschenkel) sollte beim Bogen der Griff sein. Sonst wird der untere WA ungleich stärker belastet als der obere.

Gruß,
Stefan
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Squid (✝)
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Re: Bogen bespannen

Beitrag von Squid (✝) »

Aber auf jeden Fall!
Sonst kommt der Bogen komisch drauf!
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Ravenheart
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Re: Bogen bespannen

Beitrag von Ravenheart »

Völlig richtig, und genau da liegt einer der Schwachpunkte dieser Technik!
Das ist bei langen Bogen (und kurzen Beinen  :D ) nämlich nur mit nem ganz schönen Spagat hin zu bekommen...

Daher wird es oftmals "großzügig ausgelegt", was dazu führt, dass einem Bogenbauer beim Anblick so manchen Spannvorganges die Haare zu Berge stehen...

Rabe
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Squid (✝)
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Re: Bogen bespannen

Beitrag von Squid (✝) »

>:(
Was wurde ich schon ausgelacht, bei unseren Rovings...

;)  ;)  ;D
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 24.11.2009, 19:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Halldor
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Re: Bogen bespannen

Beitrag von Halldor »

ravenheart hat geschrieben: Völlig richtig, und genau da liegt einer der Schwachpunkte dieser Technik!
Das ist bei langen Bogen (und kurzen Beinen  :D ) nämlich nur mit nem ganz schönen Spagat hin zu bekommen...
:D :D

Ist bei mir der Fall. Aber so spart man sich das Aufwärmen  ;D :D ;D
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