Hallo Hunnenbogen,
ich bin zwar auch ein Physik-Loser, aber ich kann mal versuchen aus den vorangegangenen Erklärungen was anschauliches zu basteln:
Edit: Ich habs mir gerade nochmal durchgelesen, am besten, du machst die einzelnen Schritte gleich mit einem Bogen mit...
Grundlegendes:
Bei hoher Standhöhe kann der Wurfarm beim zurückschnellen weniger Weg zurücklegen, weil er durch die stärkere Vorbiegung schon einen Teil des maximal möglichen Weges zurückgelegt hat. Das bedeutet, selbst wenn du 28'' ziehst, hat der Bogen durch die Vorspannung dir schon einen Teil des Wegs abgenommen. (Die 28'' messen sich ja von Bogen bis Sehne im gezogenen Zustand, unabhängig davon, wieviel davon schnon im ungezogenen Zustand durch die Standhöhe verloren gehen)
Bei niedriger Standhöhe verhält es sich genau umgekehrt: die 28'' messen sich wieder von Bogen bis Sehne im gezogenen Zustand. Dieses mal aber ist der Teil des Weges, um den die Standhöhe den Weg der WAs veringert kleiner und der WA legt einen längeren Weg zurück.
Nun ans Eingemachte:
Entscheident ist aber nun, dass es nicht nur um den Weg geht, den der WA beim zurüchschnellen zurücklegt (dann wäre deine Theorie richtig).
Es geht auch um die Kraft die du brauchst, um den Bogen zu ziehen. Nach einem physikalischen Gesetz (frag bitte nicht wie das heißt

), wird die Kraft, die du beim ziehen der WAs brauchst, gespeichert und auf die WAs übertragen. Das bedeutet, je mehr Kraft du zum ziehen brauchst, desto stärker wirft der Bogen (Zum vergleich: je steifer/dicker ein WA ist, desto mehr Kraft braucht man -> Zuggewicht->Wurfleistung).
Aber die benötigte Kraft hängt nicht nur von der Steifigkeit ab, sonder auch davon, wie stark ein Bogen schon vorgespannt ist: Je stärker die Vorspannung aka Standhöhe, desto mehr Kraft benötigt man (und desto mehr Kraft kommt auf den Pfeil).
Warum das so ist kann ich nur vermuten: durch die höhere Standhöhe ist schon autmomatisch mehr Kraft im Bogen gespeichert und, vermenschlicht gesagt, der Bogen natürlich diesen "Stress" abbauen möchte. So hat er, wenn er mehr Vorspannung (und somit schon von Anfang an mehr Kraft gespeichert) hat, weniger Lust, noch mehr Spannung zu bekommen (Belastung für das Material) und auch mehr Lust, die Spannung möglichst schnell wieder abzubauen (also höhere Anfangsgeschwindigkeit).
Oder anders gesagt:
[Systemtheorie]
Der Bogen ist immer auf einen Gleichgewichtszustand (unbespannter Zustand) aus. Je weiter er von diesem Zustand entfernt ist, also je stärker das Ungleichgewicht ist (Standhöhe, später verstärkt durch den Auszug), desto stärker wird der Drang in einen Gleichgewichtszustand zu erreichen (stärkerer Schubs).
[/Systemtheorie]
*Sorry, das konnte ich mir nicht verkneifen*
Ich hoffe ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Bitte korrigert mich, wenn ich was vollkommen falsch verstanden habe.
Gruß
Stefan