Es heisst magere Tiere haben zähere Därme - vielleicht waren sie zu fett...

Waren sie fett? Hast Du Sie wirklich gegessen? Ich hoffe schon...
Aber jetzt mal im Ernst - meinst du wirklich dass man aus halb-verwesten Kadavern Sehnen macht? Auch bei kaltem Wetter... nach ein paar Tagen und mit 'nem Darm voll Fekalien...? Frag mal Deinen Metzger.
Ok ich weiss es war halt "roadkill".
Und muss das Bild denn wirklich sein...?
Vieleicht bin ich da zu zimperlich aber das Bild deiner "Katzen-Heimschlachtung" ist, mit Verlaub, doch nur fiess - oder meinst Du es trägt was zur Frage bei.
Ich bin auch auf dem Land aufgewachsen und war von klein an auf der Jagt, beim Angeln und auch beim Schlachten dabei ... das ist es nicht.
Das nur nebenher... und nachdem der 1. April ja tatsächlich noch über eine Woche weg ist... nun zum Katzendarm...
Das mit den Katzen ist Mythos - rein schon wegen der Länge.
Katzendarm - "Catgut" im englischen - ist trad. der Ausdruck für Darmsaiten auf Musikinstrumenten etc - hergestellt werden sie aber immer schon von Schafen oder Geissen (auch Rind, Pferd, Esel,...).
Sie sollen in entsprechender Stärke auch für Bögen (und Tennisschläger) tauglich sein.
Der Name kommt wohl daher dass sie besonders klingen und teuer verkauft wurden und man daher auch eine besondere Herkunft vorgab - also Katze statt Schaf...
Also gehen tut es und wird heute noch bei Darmsaiten gemacht. Die werden zwar nicht extrem belastet aber aushalten müssen sich doch was.
Zur Verarbeitung von Därmen für Darmsaiten gibt es im Netz viele aufschlussreiche Quellen.
Ich nehme an dass die Techniken die zur Herstellung von Darmsehnen oder der Bespannung von Tennisschlägern angewandt wurden sehr ähnlich sein werden.
Darmsehnen sind auch historisch belegbar - die Erläuterung im TBB ist allerdings etwas mager und liefert wenig Details.
Mythos ist es jedenfalls keiner.
Wenn man mal annimmt Saiten und Sehnen erfordern eine ähnliche Vorbehandlung...:
In der Herstellung von Darmsaiten werden die Därme zunächst gewaschen, geschabt, mehrmals eingeweicht und gereinigt, dabei werden die äusseren Membranen abgetragen - zerquetscht und verflüssigt. Es verbleibt ein Schlauch aus reinem Muskelgewebe. Der wird zuletzt kurz in alkalischer Lauge gebadet, ausgezogen, halbiert und dann noch in Schwefelrauch gebleicht und desinfiziert.
Die so entstandenen Bänder werden zu Strängen entsprechend der gewünschten Stärke zusammengedreht.
Die typische A-Saite beim Kontrabass - also die dickste - besteht aus 64 Bändern.
Dann kann man sich etwa vorstellen was eine Bogensehne an Bändern braucht und was passiert wenn man es mit einem einzelnen Darm versucht.
Soweit ich weiss werden die Därme zwar einmal heiss gewaschen aber nicht gekocht (kein Wurstdarm).
Sie müssen frei von allem Fett und sonstigem Gewebe sein sonst verbinden sie sich nicht beim Trocknen. Nach dem Trocknen kann man sie evtl der besseren Flexibilität halber ölen.
Und halb verwest sollten sie eben auch nicht sein denke ich. Bei Darmsaiten für Musikinstrumente wird z.B sehr darauf geachtet dass sie entnommen werden noch bevor das Tier erkaltet ist.
Probier's vielleicht mal so und schau was raufkomt.
Oder probier vegetarische Sehnen z.B. aus Hanf.
Hanf könntest Du ja auch selber anbauen

...der hat alle möglichen tollen Verwendungszwecke neben der Herstellung von Fasern
