Holzvorstellungstread

[Galighenna]

Da ich gerade dabei bin, ein paar Staves schonmal auf Vorrat vorzubereiten, hab ich da nochmal eine Frage zu einem Stück Kirsche.

Hier die Bilder dazu
http://www.dropbox.com/gallery/4155542/ ... e?h=405e12

Ich würde gerne als Bauch das Kernholz nutzen und den Splint als Rückenring logischerweise. Macht das aus holztechnischer Sicht bei Kirsche Sinn? Ich würde aber auch den optischen Effekt gerne nutzen

Jedenfalls hab ich die Qual der Wahl zwischen dem rot markierten und dem grün markierten Ring. Der grüne Ring ist etwa 5mm dick und der Rote gute 3mm. Beim Grünen hab ich aber die Befürchtung das vom Kern nicht mehr so viel übrig bleibt. Der Rote dagegen ist nunmal dünner.
Macht das bei Kirsche einen wichtigen Unterschied, wie bei Esche? oder ist das nicht so tragisch?

was haltet ihr davon?

Gruß
Gali

[Ravenheart]

Hä? Entweder ich hab Kitt auf der Brille, oder die beiden Ringe sind gleich breit!

Rabe

[Galighenna]

Der "rote" Ring ist dünner, man kann aber schlecht erkennen wo er endet, wegen dem braunen Kernholz. Die Kernholzgrenze hält sich nicht an die Ringe sondern wabert da so irgendwie durch. Ich stelle später nochmal ein Bild rein, wo ich die Ringgrenze nachzeichne, dann erkennt man es besser.

Aber so rein theoretisch, würde das überhaupt einen Ausschlag geben? Ich habe nicht den Eindruck, dass Kirsche ringporig ist, sondern eher wie Vogelbeere. Das Holz fühlt sich beim bearbeiten sehr homogen an, ohne merklichen Übergang zwischen den Ringen.
Ich hab auch schon gelesen das Kirsche ohne Backing RIIISIKOOOOO ist... Mit nem Backing würde sich das ja eh erledigen oder ?

[Galighenna]

So jetzt hab ich die Ringe nochmal mit schwarzen Punkten etwas verdeutlicht. Ist ohne sonst wirklich nicht so leicht zu erkennen. In natura am Holz ist das einfacher *gg*

Also hier das aktuelle Bild:
http://www.dropbox.com/gallery/4155542/2/Holzfragen/Kirsche?h=405e12

[Snake-Jo]

@Gali: Auch Kirschenholz zeigt sehr große Unterschiede im physikalischen Bereich. Dein Stamm sieht gut aus mit breiten Ringen. Splintholz ist sehr zug- und das Kernholz sehr druckstabil. Mach es so wie angezeichnet.
Bedenke aber, dass Kirschbaumholz sehr leicht reißt, also entsprechend den Stamm behandeln.
Kirschbaumholz ist teilweise auch für schmale Bögen geeignet. Besser sind jedoch pyramidale Flachbögen. Ich habe Kirschbaumholz auch als Korpus (Rahmen) in Komposits verbaut.

[Galighenna]

Also ich werd dann mal einen pyramidalen Bogen draus bauen
Hier wie angekündigt jetzt noch ein Bild von der Rinde dazu
http://www.dropbox.com/gallery/4155542/2/Holzfragen/Kirsche?h=405e12 (Leider kann ich von da irgendwie keine thumbs einbauen...)

Wäre nett wenn du meine Vermutung das es gemeine Traubenkirsche ist bestätigen oder widerlegen könntest Snake-Jo Ich hoffe das Foto reicht dazu, mehr hab ich nämlich nicht.

Danke

[Snake-Jo]

@Gali: Ja, das sieht von der Rinde her wie Spätblühende Traubenkirsche aus - Prunus serotina, siehe hier die Rindenbilder der verschiedenen Prunus-Arten:
http://www.botanik-bochum.de/html/pflan ... rinden.htm

Im Gegensatz zu den anderen Rinden hat serotina diese vielen, gehäuften Korkzellen.
Allerdings kenne ich serotina nur mit rötlichem Kernholz und hellerem Splint. Ich denke es ist serotina oder einer Wildkirsche z.B. P. avium.

[Galighenna]

Auf den Bildern von Botenik-Bochum.de sieht das auch wesentlich ähnlicher aus, als auf Baumkunde.de.

Naja wird wohl tatsächlich eine Traubenkirsche sein, auch wenn der Kern bei mir eher braun-oliv-grau aussieht. Das Holz ist aber der Wahnsinn. Es sieht einfach herrlich aus, wenn es so ganz glatt mit dem Hobel geschnitten wird. Alles schillert Davon will ich mehr 

[Ravenheart]

Mich erinnert's eher an Japanische Kirsche!

Rabe