Holunderblütenwein

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Snake-Jo
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Holunderblütenwein

Beitrag von Snake-Jo »

Vielerorts blüht noch der Hollerbusch, also noch Zeit, einen leckeren Holunderblütenwein anzusetzen.
HIer das Rezept:

Holunderblütenwein

Rezept für rund 13 Liter Wein
300 g Blüten
Gärstarter (Reinzuchthefe aus der Drogerie) in 1 l Apfelsaft (trüb)
Zitronensäure 40 g
Zucker 2 kg
Wasser 10 l
Nährsalz 3-6 Tabletten = 3 g-6 g
Schwefel 1 g

Blüten ernten und von den groben Stielen befreien
Blütenmenge abwiegen und mittels Trichter in einen Gärballon geben
Zuerst mit 2 Liter Wasser, Zitronensäure und 2 kg Zucker verstzen, einen halben Tag stehen lassen, dann den Rest entsprechend Rezept dazu.
Nach 3-4 Tagen die Blüten absieben (Küchensieb aus Plastik)
Im Gärballon weitergären lassen, bis der gesamt Zucker in Alkohol umgewandelt wurde
Kühl stellen und nach 1-2 Wochen den Wein vom Trub ziehen
Achtung: Der Wein muss kristallklar sein, bevor man nachzuckert und die fertigen Flaschen sollten unbedingt kühl gelagert werden, um eine Nachgärung und damit Explosionsgefahr zu vermeiden.

Den kristallklaren und vollkommen ausgegorenen Wein (=0° Oechsle) auf Flaschen füllen und nachzuckern: 7 Teelöffel gehäuft auf 1 l Wein
Unbedingt kühl lagern (Keller oder Kühlschrank)

Es handelt sich um einen echten Blütenwein, vergoren wie ein richtiger Wein aus Weintrauben. Ein sehr begehrtes Getränk für die feingeistigen weiblichen Vertreter unter den Bogenschützen: Lecker, edel im Geschmack, feinherb im Abgang.  ::)

Ein wichtiger Tipp: Die Blüten dürfen nicht gewaschen werden. Hinein gefallene Käfer, Spinnen und Fliegen werden mitvergoren und später mit abgesiebt. Sie sorgen für den feinherben Abgang. Das Verhältnis Insekten zu Blüten muss natürlich stimmen.  ;D
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 28.06.2010, 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Galighenna
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Galighenna »

Sehr cool  :)

Ich wollte hier schon ne Frage starten, ob jemand ein gutes Hollerweinrezept hat.
Werds mir gleich notieren!

Danke Jo!

Leider wird das zum Treffen ja nicht mehr fertig. Sonst hätte ichs mitbringen können. Das wäre sicher ne feine Sache geworden...
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Toking
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Toking »

Noch was nettes ist Hollundersekt.

2kg Zucker aufkochen 2 Zitronen (unbehandelt) in Scheiben dazu geben und ca 12l Wasser aufgießen.
1/8l Weinessig mit dazumischen und ca. 15 Blütendolden Hollunder zugeben.

Das ganze im offenen Topf mit einem Tuch bedeckt 5-7 Tage ruhen lassen. Täglich umrühren. Anschließend in Flaschen füllen. Am besten eignen sich die Pfandmineralwasserflaschen aus Kunststoff.

Das ganze dann noch etwa 2 Wochen in der Flasche gähren lassen.

Es kommt ein wundervoll prickelndes Getränk bei raus.

Grüße

Toking
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Galighenna
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Galighenna »

Fein Fein
*Händereib*

Sowas gehört im neuen Forum auf jedenfall in eine eigene "Abteilung Rezepte" oder so ;)
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Granjow
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Granjow »

@Snake Tjaaa … meine zwei Ballons sind gerade noch mit Erdbeer- und Cranberrywein beschäftigt. Wie lange blühen die Holunder ungefähr?

Vielleicht brauch ich einfach noch einen dritten Ballon :)

Auch danke fürs Rezept. Muss ich mal ausprobieren. Welche Insekten eignen sich am besten? Blattläuse schmecken wohl nicht fest. Wanzen? ;)
Nur etwas ist mir nicht klar, wenn du einen Trichter brauchst, um die Holunderblüten reinzubringen, was machst du denn, um sie wieder herauszubekommen? Auch Trichter?

Für die Schweizer unter uns: brauundrauchshop.ch

Simon
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Snake-Jo
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Snake-Jo »

Toking hat geschrieben: Noch was nettes ist Hollundersekt.

1/8l Weinessig mit dazumischen und ca. 15 Blütendolden Hollunder zugeben.
Es kommt ein wundervoll prickelndes Getränk bei raus.

Grüße

Toking
Nee, brrrh, Weinessig!  :o
Ein Freund von mir hat das Zeug gleich ins Zelt gespuckt... ;D ;D ;D
Sekt ist grundsätzlich mit Kohlensäure versetzter Wein, entweder über natürliche Gärung oder künstlich als Kohlensäure zugesetzt.
Hollerblütensekt: Man nimmt den fertigen Wein, vorzugsweise mit rund 8 Vol.% Alkohol und gibt ihn in Sektflaschen und nun nur noch pro Flache 2 Teelöffel Zucker dazugeben plus ein wenig Reinzuchthefe. 2-3 Tage gären lassen und dann die Gärung mittels kühl stellen beenden, Plastikkorken drauf und verdrahten und gaaaanz kühl lagern ergibt:
trara----einen echt guten Hollersekt!  :)
Nee, Weinessig, brrrh.  ;D
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Galighenna
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Galighenna »

Hat jemand denn vielleicht noch ein Rezept für den Wein aus den Hollerbeeren? Nimmt man da eigentlich die roten oder die schwarzen?
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Toking
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Toking »

@ snake-jo

leider sind wir geografisch weit entfernt sonst würde ich dir gerne eine Flasche zum Kosten geben.

Das genannte Rezept erfreut sich in meiner Familie und im Freundeskreis hoher Beliebtheit...
aber über GEschmack läßt sich vortrefflich streiten.

Wenn du in Hollersektzeit mal in Franken bist gib Bescheid - ich organisier dann eine Verkostung....

Gruß
Toking
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Granjow
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Granjow »

@Gali Eher die Schwarzen. Die roten sollen laut Wikipedia Öle enthalten, die dann oben drauf schwimmen :) Was natürlich nicht stört und für die Lagerung ganz praktisch sein könnte (weniger Sauerstoffkontakt).

Rezept auf fruchtweinkeller.de
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Snake-Jo
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Snake-Jo »

@Toking: Das war auch nur scherzhaft gemeint.  :)

Ansonsten lt. Definition:
Sekt ist eine Veredelungsstufe des Weines durch alkoholische Gärung und wird in der Regel in einer Sektkellerei hergestellt. Die dafür benötigten Weine nennt man Sektgrundweine.
Sektgrundwein ist bei mir der Hollerwein mit 8 Vol.-%, die Sektkellerei ist im Resthof unten, ganz unten.  ;D
Grachus
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Grachus »

Klingt ja sehr gut! Und da obwohl ich keinen Wein mag ;)

Meine Mutter macht schon mal aus unseren Rosen Rosenschnaps.

Mfg
Grachus
Von all den Sachen die ich verloren habe, war mein Verstand wohl das Wertvollste - Mark Twain

Das Gleiche lässt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht
-Johann Wolfgang von Goethe
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Firestormmd
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Firestormmd »

Snake-Jo hat geschrieben: ...Im Gärballon weitergären lassen, bis der gesamt Zucker in Alkohol umgewandelt wurde
Kühl stellen und nach 1-2 Wochen den Wein vom Trub ziehen, auf Flaschen füllen und nachzuckern: 7 Teelöffel gehäuft auf 1 l Wein...
@Jo:

Da kannst du dir aber unter Umständen ganz schöne Flaschenbomben heranzüchten. Wenn die Hefe noch Zucker vertragen könnte, bzw. noch nicht im Alkohol ertrunken ist, kann durch das Nachzuckern wieder eine Gärung einsetzen. Wenn es dir dann im Keller die Flaschen sprengt, möchte ich nicht das Gesicht der Frau im Hause sehen.  ;D

Wenn die Flaschen allerdings dann alle im Kühlschrank stehen, sollte es eigentlich gehen. Kälte mag die Hefe nämlich garnicht.

@Alle:
Die Seite, die Granjow verlinkt hat, ist übrigens sehr zu empfehlen! Viele Grundlagen und Rezepte. Bin auch schon seit längerer Zeit süchtig!

Grüße, Marc
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Galighenna
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Galighenna »

Ja, die Seite ist wirklich gut :)
Ich hab mir jetzt auch schon die entsprechenden Utensilien zum Weingären besorgt. Ist ja gar nicht so teuer :)

Sagt mal, wenn man den Wein nach dem Gären und dem Absetzen lassen, nochmal ein wenig klären will, kann man den dann auch durch n Kaffefilter laufen lassen? oder reicht das nicht?
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Agressa
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Agressa »

Ich hab mal Hollersekt gemacht, das Rezept mit dem Weinessig. Hab die Flaschen in den Keller gestellt. Leider muss ich irgendwas falsch gemacht haben. Mir sind fast alle Flaschen explodiert.  ???
>zensiert<
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Granjow
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Re: Holunderblütenwein

Beitrag von Granjow »

Dann war noch Hefe drin, die weiter schön Zucker gefressen und CO2 produziert hat.

Sekt ist halt insofern heikel, als dass, wenn du noch Hefe drin hast, die einfach fröhlich weiterfressen kann. Das macht sie besonders dann, wenn
  • es warm ist
  • du den Sekt nicht geschwefelt hast
  • der Alkoholgehalt noch nicht so hoch ist, dass die Hefe sowieso abstirbt
Wein ist hier etwas praktischer, einfach so lange gären lassen, bis die Hefe trotz Zucker von selbst aufhört, so um die 12 % rum. Dann wird geschwefelt (übrigens ist jeder gekaufte Wein geschwefelt, ausser es ist ein spezieller ungeschwefelter) und kühlgestellt, die Hefe sammelt sich dann brav auf dem Boden an und der obere Teil kann abgezogen (und filtriert, wenn man einen Filter hat) werden.
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