Armhaltung

[Hexer]

War Sonntag zum ersten mal mit eigenem Bogen schießen. Es handelt sich um einen Marbow Langbogen mit 42# @ 28", mein Auszug beträgt ca 30". Haben ca 2 Stunden auf dem Schießstand verbracht.

Heute fiel mir auf, dass der Ellbogen meines Bogenarms sich ein klein wenig (wirklich nur ein bisschen) überlastet anfühlt bei bestimmten Bewegungen/Belastungen.

Jetzt frage ich mich: Ist meine Haltung falsch oder liegt es nur daran, dass ich die Belastung noch nicht gewohnt bin?

Die Haltung meines Bogenarms sieht momentan folgendermaßen aus: Vom durchgestreckten Arm ausgehend, drehe ich den Ellbogen nach außen um ihn aus dem Weg der Sehne zu rücken.
Ich würds ja mal nem Erfahrenen Schützen zeigen, in dem Verein in dem ich schießen war gibts aber offenbar fast nur Leute die ausschließlich oder zumindest hauptsächlich FITA-Schützen sind und mit durchgestrecktem Arm schießen. Das hilft mir wenig weiter denn bei dieser Haltung würde die Sehne ziemlich unweigerlich bei jedem Schuss die Innenseite meines Ellbogens treffen.

Hmmm, vermutlich sollte ich mal versuchen ein Bild oder Video zu machen um das ganze etwas zu veranschaulichen, oder?
Habt ihr Tipps für mich?

[Heidjer]

Die beschriebene Armhaltung hört sich ganz gut an. 
Aber von Null auf Hundert mit einen Bogen von ~47# ist ein bischen heftig. 
Mach mit den Bogen am Anfang nur 30 - 40 Schuß, es dauert mind. ein halbes Jahr bis sich Sehnen und Gelenke auf die neue Belastung eingestellt haben.
Wenn Du mehr Trainieren willst nimm nach 30 Schuß einen Bogen der mindestens 10# leichter ist.
Nicht die Muskeln sind das Problem sondern die Gelenke und die brauchen ihre Zeit. 
Such mal nach Archers Shoulder.


Gruß Dirk 

[Hexer]

Ich denke eigentlich auch, rein von der gefühlten Reaktion meines Körpers her, dass ichs einfach gleich ein bisschen übertrieben hab. Immerhin hab ich die knapp 2 Stunden abwechselnd mit nem Freund fast durchgehend geschossen. Ich werds nächstens etwas langsamer angehen lassen.

Das dürften mir auch meine Finger danken die auch etwas gereizt reagiert haben nachdem ich die erste Stunde komplett ohne Fingerschutz geschossen habe

[schutzengel]

Hallo Hexer

Das mit der Armhaltung kenne ich sehr gut. Ich bin zwar noch Frischling aber wenn Du mal genau auf mein Bild schaust wirst Du sehen das ich nach Meinung ANDERER überziehe.
Ich schieße nach Möglichkeit jeden Tag, weil es mir Spaß macht, da ich aber selbst keinen Platz habe fahre ich 2 Mal die Woche auf einen Bogenplatz.
Gleich zu Anfang wurde immer und immer wieder mein Ankerpunkt bemängelt. Dazu mein Überziehen. Ich habe "damals" auf Alle gehört und es immer und immer versucht zu ändern ... tzzzzzzzzzzz nichts ging mehr! Heute schieße ich so wie ich es am besten "fühle" und meine Hand ihn hält ... so sind wir eins geworden selbst mit "überziehen" lächel.
Jeder wirklich JEDER hat seine ganz individuelle Art und ich pers. denke dabei solle man auch bleiben "wenn man aus Spaß an der Freude" schießen möchte. Gut ist eh nie gut genug. Aber Spaß lässt sich steigern 
Übrigens das mit dem Video ist eine gute Idee haben wir auch gemacht. So kann man sehr gut sehen wo die kleinen Fehler liegen.

~°schuenga°~

[the_Toaster (✝)]

Vor dem Schießen warm machen, dann ein paar Runden mit einem schwächeren Bogen schießen und dann auf deinen 47 Pfünder wechseln. Wenn du dann durch bist, nicht einfach aufhören und einpacken, sondern wieder ein paar Schuss mit dem schwächeren Bogen machen und schließlich ein paar Entspannungsübungen machen.

[Hexer]

schuenga: Was genau meinst du mit "Überziehen"?

Toaster hat natürlich recht, wieso bin ich eigentlich grad beim Bogenschießen nocht NICHT drauf gekommen ein paar Aufwärmübungen zu machen??


Immerhin hat die intesive Nutzung der Zeit dazu geführt, dass ich näher an nen konstanten und sinnvollen Bewegungsablauf rangekommen bin. Vorher wars noch mehr rumprobiererei um das zu finden was sich "richtig" anfühlt

[the_Toaster (✝)]

Überziehen:

Du ziehst weiter als du musst und ankerst erst dann.
Das passiert häufig dann, wenn der Bogen eigentlich zu stark ist, der Bewegungsablauf noch nicht sitzt und Du daher den Bogen sehr schnell ausziehst um mit deinen Kräften haushalten zu können.

[Deep_Impact]

schuenga: Was genau meinst du mit "Überziehen"?

Vermutlich meint er den "typischen" Ankerpunkt mit den Fingerspitzen am Mundwinkel.

Immerhin hat die intesive Nutzung der Zeit dazu geführt, dass ich näher an nen konstanten und sinnvollen Bewegungsablauf rangekommen bin. Vorher wars noch mehr rumprobiererei um das zu finden was sich "richtig" anfühlt

Da arbeite ich schon länger dran. Wobei ich immer wieder Schwächen finde. Wir arbeiten meistens erst an der Scheibe auf Technik und dann gehts in den Parcour, da kannste dann eh fast nur nach Gefühl schiessen. Will aber morgen wohl mal ne intensive Scheibensession einlegen. Irgendwann will ich mich ja mal "freischiessen"

[Hexer]

Klar, das wirklich gut und reproduzierbar hinzukriegen braucht einfach seine Zeit und Übung, das wird hier kaum anders sein als bei anderen Dingen auch.

Ich freu mich schon drauf mal ne erste Parcours-Runde mit eigenem Bogen zu drehen


Schnell ausziehen um hohes Zuggewicht zu kompensieren tu ich schonmal nicht, denk ich. Ich versuch schon automatisch die Bewegung möglichst ruhig und gleichmäßig zu machen. Alles andere würde sich für mich auch nicht "richtig" anfühlen denk ich. Deswegen schieße ich jetzt allerdings nicht unbedingt langsam. Der Pfeil findet trotzdem schneller den Weg zur Scheibe als bei den FITA Kollegen, nur noch lange nicht so Zielsicher

[Brandy]

Ich hatte des mit dem Ellenbogen auch schon mal - also nicht schlimm, aber es war da. Ich habe gemerkt dass es dann besser wurde wenn ich den Bogen zwar sicher festgehalten habe, aber den Arm selbst eher locker gelassen hab. Kann ich schlecht beschreiben, aber ich denke bei solchen Dingen wie Bogenschiessen wo man eine bestimmte Haltung in Verbindung mit Kraft benötigt kann man sich flott mal verkrampfen.

[SeKan]

Bei mir war es am Anfang genau so wie bei Brandy. Mittlerweile lasse ich den gespannten Bogen `sich selber halten`.
Gruß SeKan

[gakujin]

... Mittlerweile lasse ich den gespannten Bogen `sich selber halten`.

Coole Idee!    Schreib doch mal was dazu - meinst du die Rückenspannung, oder wie geht das? 

[SeKan]

Ich hab da só´n Halter an der Wand, wenn er da drinn liegt hällt er ganz von selbst.

Nee, also im Ernst:

War vieleicht n´bischen unglücklich formuliert. Ich meine die `Rückspannung `, wenn man so will.
Also: wenn der Bogen in Spannung ist, nicht fest mit der Bogenhand greifen sondern mehr so, das man ihn ganz locker umfasst und ihn nach dem Lösen wieder einfängt. So ähnlich wie die Fita-Leute, nur ohne Schlinge. Das hat zur Folge, das er sich in der Hand leicht dreht. Klappt auf ebenen Gelände oft ganz gut (eigentlich immer).
Haber keine Ahnung, ob´s Sinn macht oder sogar ein schlimmer Fehler ist, komme aber damit bis jetzt gut zurecht und macht das Schießen irgendwie lockerer.
So fällt ein evtl. Handschock weg oder wird zumindest gemildert und entlastet so die Gelenke. (?)
Bin allerdings selber noch viel am rumprobieren...................................................................

Gruß SeKan

[shortRec]

schuenga: Was genau meinst du mit "Überziehen"?

Vermutlich meint er den "typischen" Ankerpunkt mit den Fingerspitzen am Mundwinkel.

Überziehen hat üblicher Weise nichts mit dem Ankerpunkt zu tun, sondern meint die Überstreckung im Schultergürtel. Kurz gesagt zieht der Schütze weiter aus, als es die Anatomie seines Schultergürtels hergibt und muss dafür wenigstens ein Schultergelenk überstrecken. Das wirkt sich nicht günstig auf die Stabilität beim Schuss aus und mittelfristig gehen die Gelenke kaputt.

[gakujin]

... komme aber damit bis jetzt gut zurecht und macht das Schießen irgendwie lockerer.
So fällt ein evtl. Handschock weg oder wird zumindest gemildert und entlastet so die Gelenke. (?)

lockerer mag sein, aber den Bogen mit offener Hand halten geht nur bei bestimmten Griff-Formen (bei LB meist nicht) und dass die offene Fassung gut gegen Handschock sein soll, glaub ich eher nicht.

Gruß, Jochen