historische Armbrustsehne herstellen
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historische Armbrustsehne herstellen
Ich hab schon beim Thema "Sehne knüpfen reingeschaut ,jedoch noch nicht
gefunden was ich suche.
Hat schon jemand nach der im Harmuth beschriebenen Methode:
"geknotete gotische Sehne" gearbeitet ?
@captainplanet: Du kennst Dich doch da aus ,kannst Du da helfen ?
Gruß Theudebald2
gefunden was ich suche.
Hat schon jemand nach der im Harmuth beschriebenen Methode:
"geknotete gotische Sehne" gearbeitet ?
@captainplanet: Du kennst Dich doch da aus ,kannst Du da helfen ?
Gruß Theudebald2
- captainplanet
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
Kenne ich mich da aus, tatsächlich? Es wurde vor einiger Zeit mal eine Anleitung - diese hier - eingestellt. Ich habe das wohl damals in irgendeiner Weise kommentiert, aber daraus zu schließen ich hätte das schon mal gemacht, ist falsch. Ich weiß auch net mehr, als in dem Link steht. Eher weniger.Theudebald2 hat geschrieben:@captainplanet: Du kennst Dich doch da aus ,kannst Du da helfen ?
Lg Georg
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
@Georg
Herzlichen Dank-das ist genau das was ich meine.
Nach dieser und Harmuths Anleitung müsste man das mal probieren !
Vielleicht hats schon jemand probiert ?
Gruß Werner
Herzlichen Dank-das ist genau das was ich meine.
Nach dieser und Harmuths Anleitung müsste man das mal probieren !
Vielleicht hats schon jemand probiert ?
Gruß Werner
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
@ Werner,
ich habe schon einige dieser Sehnen aus Sattlergarn gebaut - die Erfolge ware allerdings anfangs nicht so prächtig. Das Problem dabei ist, dass überrall eine gleichmäßige Spannung der Stränge an den Knoten geschaffen werden muss. Schafft man das nicht, dann reißen einzelne Stränge relativ schnell und dann unter Umständen die ganze Sehne in Bereich des Knoten. Bei niedrigeren Strangzahlen lässt sich der Knoten ganz gut realisieren - schwieriger wurde es für mich ab ca 100 und mehr, dann wurde die Konstruktion sperrig.
Gruß
Baumi
ich habe schon einige dieser Sehnen aus Sattlergarn gebaut - die Erfolge ware allerdings anfangs nicht so prächtig. Das Problem dabei ist, dass überrall eine gleichmäßige Spannung der Stränge an den Knoten geschaffen werden muss. Schafft man das nicht, dann reißen einzelne Stränge relativ schnell und dann unter Umständen die ganze Sehne in Bereich des Knoten. Bei niedrigeren Strangzahlen lässt sich der Knoten ganz gut realisieren - schwieriger wurde es für mich ab ca 100 und mehr, dann wurde die Konstruktion sperrig.
Gruß
Baumi
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
@Baumi
Nach Betrachtung Deiner exzellenten Hornbogenarmbrust war ich der Meinung
es handelt sich da um eine ungeknotete Sehne -ist das so ?
Ich hätte mir ja auch denken können, daß Du (wer sonst macht hier echt historische Nachbauten)
in dieser Richtung schon tätig warst.
Erst die Lektüre des Harmuths lässt mich nun einigermaßen durchblicken wie diese Sehne
überhaupt hergestellt wurde.
Zum Üben braucht man aber viel Material - wie dick soll das Sattlergarn sein ?
Gruß Werner
Nach Betrachtung Deiner exzellenten Hornbogenarmbrust war ich der Meinung
es handelt sich da um eine ungeknotete Sehne -ist das so ?
Ich hätte mir ja auch denken können, daß Du (wer sonst macht hier echt historische Nachbauten)
in dieser Richtung schon tätig warst.
Erst die Lektüre des Harmuths lässt mich nun einigermaßen durchblicken wie diese Sehne
überhaupt hergestellt wurde.
Zum Üben braucht man aber viel Material - wie dick soll das Sattlergarn sein ?
Gruß Werner
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
@ Werner,
stimmt, diese Sehne ist aus Sicherheitsgründen ungeknotet. Ich habe mich dabei an Sehnen von Vogelarmbrusten des 19.Jh. orientiert, welche ebenfalls ohne Knoten auskommen :-)
Kaum Probleme machen wie bereits beschrieben Sehnen für 150 - 200 kg Bögen, darüber gehe ich um damit zu Schießen lieber auf Nr. sicher. In der letzten Ausgabe der IG hist Armbrust müsste ein Artikel zu den Sehnenreißfestigkeiten sein - die Knotensehene riss dabei immer zuerst.
Ich verwende dafür unpolliertes Langflachsgarn (Bezeichnung: 6/3 oder 6/4-fach) mit einem Durchmesser von ca 1,0 bis 1,5mm.
Gruß
Baumi
stimmt, diese Sehne ist aus Sicherheitsgründen ungeknotet. Ich habe mich dabei an Sehnen von Vogelarmbrusten des 19.Jh. orientiert, welche ebenfalls ohne Knoten auskommen :-)
Kaum Probleme machen wie bereits beschrieben Sehnen für 150 - 200 kg Bögen, darüber gehe ich um damit zu Schießen lieber auf Nr. sicher. In der letzten Ausgabe der IG hist Armbrust müsste ein Artikel zu den Sehnenreißfestigkeiten sein - die Knotensehene riss dabei immer zuerst.
Ich verwende dafür unpolliertes Langflachsgarn (Bezeichnung: 6/3 oder 6/4-fach) mit einem Durchmesser von ca 1,0 bis 1,5mm.
Gruß
Baumi
- captainplanet
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
Was mir bei der Sache Sorgen bereitet: Der Knoten ist doch eigentlich eine sich selbst zuziehende Schlinge. Auf der vorletzten Seite sieht man das sehr schön. Er hat zwar im zugezogenen Zustand sicher eine hohe innere Reibung, aber ob ihn das davon abhält sich langsam zu setzen? Ich glaube es fast nicht...
Georg
Georg
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
@ captainplanet
Stimmt - er neigt dazu sich zusammen zu ziehen. Um dem entgegenzuwirken hat man am Übergang zwischen den beiden Sehnensträngen und dem (5 mal) eingedrehten Stück, das dann die Schlaufe bildet, einen "Sperrfaden" in Form von ein paar spiralförmigen Wicklungen angebracht.
Gruß
Baumi
Stimmt - er neigt dazu sich zusammen zu ziehen. Um dem entgegenzuwirken hat man am Übergang zwischen den beiden Sehnensträngen und dem (5 mal) eingedrehten Stück, das dann die Schlaufe bildet, einen "Sperrfaden" in Form von ein paar spiralförmigen Wicklungen angebracht.
Gruß
Baumi
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
@baumi
Länge einstellen durch Knotengleiten und Sperrfaden das steht ja verständlich im
Harmuth.
verständlich.
An welcher Stelle riss die dann ?
Danke für die Materialangaben !
Gruß Werner
Länge einstellen durch Knotengleiten und Sperrfaden das steht ja verständlich im
Harmuth.
das ist nicht ohne weiteresdie Knotensehene riss dabei immer zuerst
verständlich.
An welcher Stelle riss die dann ?
Danke für die Materialangaben !
Gruß Werner
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
Ein Knoten ist ja auch verständlicherweise IMMER eine Schwachstelle. Je nach Machart und Qualität des Knotens halt eine Größere oder eine Kleinere.
Ist doch logisch wenn ich ein Material in eine Biegung versetze und es dann belaste, das die Belastung sich in der Biegung ungleich verteilt. Zusätzlich entstehen ja auch quer zur Faser wirkende Druckkräfte beim Zuziehen des Knotens, die die Fasern zerschneiden können.
Es wurde aber auch schon mal darüber gestritten (diskutiert) in wie fern es tatsächlich wahr ist, dass es bei einer Endlossehne ein Nachteil ist, das das Öhrchen nur aus der halben Strangzahl besteht. Das stimmt ja so auch gar nicht... (Die Quelle fällt mir dazu leider nicht mehr ein, vll erinnert sich nioch jemand anderes daran)
Die Stränge teilen sich nur zu zwei Seiten auf und die gehaltene Kraft verteilt sich auf beide Seiten.
Das ist jetzt nicht Thema dieses Threads, ich möchte aber bezweifeln, das die Behauptung die der Author der hier geposteten Anleitung aufstellt, nicht ganz ohne weiteres als richtig hingenommen werden kann. Er Begründet ja die Existenz dieses Knotens damit, das man eben die halbe Strangzahl vermeiden wollte, weil es angeblich eine Schwachstelle darstellt.
Ist doch logisch wenn ich ein Material in eine Biegung versetze und es dann belaste, das die Belastung sich in der Biegung ungleich verteilt. Zusätzlich entstehen ja auch quer zur Faser wirkende Druckkräfte beim Zuziehen des Knotens, die die Fasern zerschneiden können.
Es wurde aber auch schon mal darüber gestritten (diskutiert) in wie fern es tatsächlich wahr ist, dass es bei einer Endlossehne ein Nachteil ist, das das Öhrchen nur aus der halben Strangzahl besteht. Das stimmt ja so auch gar nicht... (Die Quelle fällt mir dazu leider nicht mehr ein, vll erinnert sich nioch jemand anderes daran)
Die Stränge teilen sich nur zu zwei Seiten auf und die gehaltene Kraft verteilt sich auf beide Seiten.
Das ist jetzt nicht Thema dieses Threads, ich möchte aber bezweifeln, das die Behauptung die der Author der hier geposteten Anleitung aufstellt, nicht ganz ohne weiteres als richtig hingenommen werden kann. Er Begründet ja die Existenz dieses Knotens damit, das man eben die halbe Strangzahl vermeiden wollte, weil es angeblich eine Schwachstelle darstellt.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
@Galighenna
50 Stränge (ungeknotete Sehne)am Hohldaumen sind schneller durchgescheuert
als 100 Stränge(geknotete Sehne).
Vielleicht war das der Grund-warum die damals so verfahren sind.
Die Sehne soll ja nach 200 Schuß gewechselt worden sein !
Bei Zugkraften bis zu 1000 Kp kann ich mir das schon vorstellen.
Wäre Dacron geeignet um so eine (geknotete) Sehne von Grund auf herzustellen ?
Gruß Werner
50 Stränge (ungeknotete Sehne)am Hohldaumen sind schneller durchgescheuert
als 100 Stränge(geknotete Sehne).
Vielleicht war das der Grund-warum die damals so verfahren sind.
Die Sehne soll ja nach 200 Schuß gewechselt worden sein !
Bei Zugkraften bis zu 1000 Kp kann ich mir das schon vorstellen.
Wäre Dacron geeignet um so eine (geknotete) Sehne von Grund auf herzustellen ?
Gruß Werner
- Galighenna
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
Ja OK... auf die Art hab ich das noch gar nicht betrachtet...
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
@ Theudebald
Im Jahrblatt der Interessengemeinschaft Historische Armbrust 2009 von Jens Sensfelder, ISBN 978 383 9125 144 steht ein Artikel Knoten oder nicht- welches ist die bessere Methode zur Sehnenfertigung.
Ich zitiere
Offenbar wirkt ein gothischer Armbrustknoten genauso wie alle Tauwerksknoten: er schafft Sollbruchstellen und reduziert damit die Bruchfestigkeit. Die ermittelten Prozentwerte für die Reduktion der Bruchlasten stimmen recht gut überein mit dem in der Literatur genannter Prozentwert von etwa 50% für Bruchlastminderung durch Knoten.
Meist ist ja der der aufwändigere Weg der bessere. Für die Fertigung von Armbrustsehnen scheint dies offenbar nicht zu gelten. Wer auf ein historisch autentisches Aussehen der zu besehnenden Armbrust bedacht ist, der wird wohl Die Fertigung des gothischen Sehnenknotens erlernen müssen. Diejenigen aber, die auf Sicherheit während des praktischen Schießbetriebes Wert legen, scheinen gut beraten, sich ihr Armbrustleben nicht allzu schwer zu machen und die benötigten Sehnen durch simples Wickeln herzustellen. Fazit Ende.
Gruß Dieter
Im Jahrblatt der Interessengemeinschaft Historische Armbrust 2009 von Jens Sensfelder, ISBN 978 383 9125 144 steht ein Artikel Knoten oder nicht- welches ist die bessere Methode zur Sehnenfertigung.
Ich zitiere
Offenbar wirkt ein gothischer Armbrustknoten genauso wie alle Tauwerksknoten: er schafft Sollbruchstellen und reduziert damit die Bruchfestigkeit. Die ermittelten Prozentwerte für die Reduktion der Bruchlasten stimmen recht gut überein mit dem in der Literatur genannter Prozentwert von etwa 50% für Bruchlastminderung durch Knoten.
Meist ist ja der der aufwändigere Weg der bessere. Für die Fertigung von Armbrustsehnen scheint dies offenbar nicht zu gelten. Wer auf ein historisch autentisches Aussehen der zu besehnenden Armbrust bedacht ist, der wird wohl Die Fertigung des gothischen Sehnenknotens erlernen müssen. Diejenigen aber, die auf Sicherheit während des praktischen Schießbetriebes Wert legen, scheinen gut beraten, sich ihr Armbrustleben nicht allzu schwer zu machen und die benötigten Sehnen durch simples Wickeln herzustellen. Fazit Ende.
Gruß Dieter
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Re: historische Armbrustsehne herstellen
@zimmermo
Das deckt sich mit der Aussage von Baumkirchner !
Auch im Harmuth steht, daß die Sehne nach ca. 200 Schuss gewechselt werden
musste.
Da lass ich die Finger davon und bleibe bei meiner (bezogenen)100 Strang Dacronsehne.
Hätts halt immer gern optisch historisch !
Gruß Werner
Das deckt sich mit der Aussage von Baumkirchner !
Auch im Harmuth steht, daß die Sehne nach ca. 200 Schuss gewechselt werden
musste.
Da lass ich die Finger davon und bleibe bei meiner (bezogenen)100 Strang Dacronsehne.
Hätts halt immer gern optisch historisch !
Gruß Werner