Federbrenner - Bauanleitung?

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walta
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von walta »

Wenn du Lötpistole in die Suche eingibst findest du jemanden der es trozdem gemacht hat.

Wir sind hier in einem Bereich in dem das Ohmsche Gesetz nicht so einfach zu berechnen ist da wir im Milliohm Bereich arbeiten - und das auch noch bei einem Heissleiter - viel Spass mit dem Taschenrechner.
Wir müssen hier mit Strom (Ampere) rechnen und nicht mir Spannung (Volt). Wir müssen den Strom regeln und nicht die Spannung - deshalb funktionieren auch die Batterieladegeräte und Autobatterien - weil da der Strom zählt und nicht die Spannung.

grüsse
walta
-------------
macht doch watt ihr volt :-)
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Artifex
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Artifex »

Guten Abend,

Kann Galighenna nur zustimmen obwohl experimentelle Physik schon eine tolle Sache ist solange nicht die Werkstatt dabei abfackelt. Normaler Draht hat wie walta schreibt einen sehr geringen Widerstand, drum nimmt man ihn ja als Material für Kabel - damit auch wenn der Staubsauger mit 2000W dran hängt das Kabel NICHT heiß wird.
Es is nicht so kompliziert, vergleicht ein Kabel doch mit einem Gartenschlauch. In euren Versuchen nehmt ihr einen normalen 1/2" Schlauch und pumpt Wasser mit ein paar hundert bar Druck durch. Na klar platzt der irgendwann mal. Ein Stahlrohr währ hier angebrachter aber das läßt sich halt schwer biegen in die Form die wir brauchen.

Ein Federbrenner is doch vom Prinzip her sowas wie ein Styroporschneider. Der Schneiddraht dort muss ja auch einiges aushalten. Hat schon jemand mal einen dafür gedachten Widerstandsdraht wie den zb. http://www.conrad.de/ce/de/product/4212 ... 0-10-METER probiert? Der geht als Heizdraht bis über 1000°C rauf und muss da ja eigentlich auch noch stabil sein und nicht reißen.
Die Federn dreht man doch langsam durch und nicht mit viel Andruck, oder?

Galighenna, dieser Draht hat so um die 5Ohm pro Meter, 4" Federlänge sind 10cm, mit den Konturen der Feder vielleicht 20cm lang. Sind dann ca. 1Ohm pro 20cm. Lt. der Kurve im Datenblatt des Drahtes glüht der um die 600°C heiß wenn man 5A druchjagt. Lt. U=RI käme ich doch damit auf grad mal 5V Versorgungsspannung.
Stimmt meine Rechnung od. is die Schule doch schon zu lange her?

lg,
Artifex
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Heidjer
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Heidjer »

@ Artifex, ja den Draht und zahlreiche andere habe ich schon probiert. Es zeigt sich das jeder Draht der dünner als 0,8 mm ist zu weich ist bei ca. 600° -700°Grad. Ich möchte damit schliesslich einen ganzen Satz Pfeile brennen und das so, dass der letzte Pfeil die gleiche Federform wie der erste hat. ;)
Guter Stahldraht hat die beste Formstabilität, wenn Du eine Bezugsquelle für Widerstandsdraht mit 1,0 mm oder 1,2mm Durchmesser kennst, dann könnte es Intressant sein. ???


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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walta
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von walta »

dirk hat recht - dünner Draht böse - dicker Draht gut!

grüsse
walta
----------------
wie oft muss ich das noch sagen :-(
Bogenede

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Bogenede »

Nun mal Butter bei die Fische.

Von wegen böser Draht usw.

Man sollte die Physik nicht dabei vergessen, ein Blick in Ohmsche Gesetz hilft da weiter.
U = R x I !!!
U = Spannung, R = Widerstand und I = Strom

Ein Ladegerät ist normal begrenzt durch die seine Sicherung, normal 10 Ampere. Ist der Draht ZU dick, fliegt die raus - - - Fazit = Ende der Brennerei.
Die Spannung beträgt max ~ 18 Volt. Setzt man diese Werte in die Formel ein, ergibt sich U / I = R = 1,8 Ohm.

Weniger Widerstand sollte der Draht auf keinen Fall haben, sonst DURCHBRENN der Sicherung. Ein Messinstrument ist dabei hilfreich. Den Widerstand des Drahtes in seiner gesamten Länge der Brennlänge messen !!!

Das ist sehr vereinfacht dargestellt, denn bei heisswerden des Drahtes ändert sich der Widerstand. Nur so als groben Wert anzusehen.
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Felsenbirne
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Felsenbirne »

Ihr macht mich ganz kirre! ???
Ich werde das jetzt mit der Lötpistole testen sonald die da ist. Draht: 0,8 Schweißdraht (Kupfer scheint es)
Länge ca.20cm Lötpistole 100w

Kann ich kaum glauben, das so was soooo schwer sein soll. Ansonsten Batterieladegerät wie Acker beschrieben hat.
Gruss Matthias

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Heidjer
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Heidjer »

Ede schön wenn es immer so Klar und Einfach geht. ;)
Eine Spannungsquelle hat einen "Inneren" Widerstand, das Bewirkt, das die Spannung in Abhängigkeit von der Belastung schwankt, hochwertige Regeltechnik mal außen vor. Bei einen Batterieladegerät im Leerlauf ~18 Volt, geht unter Volllast auf ca. 13,8 V herunter, das entspricht bei 10 Ampere einen Widerstand von 1,4 Ohm. Metalle sind Kaltleiter, das heißt, je Wärmer sie werden desto schlechter Leiten sie den Strom, der Widerstand steigt. Wir haben eine Spannungsquelle die Lastabhängige Spannungsschwankungen hat, ändert sich die Spannung, ändert sich der Strom, der Strom ändert den Widerstand des Drahtes. Bei einfachen Ladegeräten (mit relativ trägen Sicherungen) müßte man das so abstimmen das der Draht den Widerstand von 1,4 Ohm oder etwas mehr erreicht bevor die Sicherung anspricht, dazu muß dann Spannung, Strom und Widerstand in einen stabiles Verhältnis kommen, das der Draht die 600° oder 700° Grad auch hält.
Das alles macht es ja nicht einfach einen Federbrenner mit einfachsten Mitteln zu bauen. ;)


Gruß Dirk
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Noggal
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Noggal »

Hallo zusammen: Ich hab mir auch mal einen Federbrenner gebaut mit Batterieladegerät die Vorrichtung ist die selbe wie bei mschwaner. Ich habe einen Konstandan Draht verwendet das Funzt einwandfrei.

Grüße aus Niederbayern Noggal
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Federbrenner 005.jpg
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Heidjer
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Heidjer »

@ Noggal, bleiben zwei Fragen: Was leistet Dein Batterieladegerät, Spannung und besonders Strom?
Und was für einen Konstantandraht, welchen Durchmesser, und hält der auch geschwungene Formen?
Und wo gibt es diesen stabilen Draht?


Gruß Dirk
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Galighenna
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Galighenna »

Beim Reichelt Elektronikversand findet ihr alles was ihr braucht:
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Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Felsenbirne »

Dirk M hat geschrieben:Ede schön wenn es immer so Klar und Einfach geht. ;)
Eine Spannungsquelle hat einen "Inneren" Widerstand, das Bewirkt, das die Spannung in Abhängigkeit von der Belastung schwankt, hochwertige Regeltechnik mal außen vor. Bei einen Batterieladegerät im Leerlauf ~18 Volt, geht unter Volllast auf ca. 13,8 V herunter, das entspricht bei 10 Ampere einen Widerstand von 1,4 Ohm. Metalle sind Kaltleiter, das heißt, je Wärmer sie werden desto schlechter Leiten sie den Strom, der Widerstand steigt. Wir haben eine Spannungsquelle die Lastabhängige Spannungsschwankungen hat, ändert sich die Spannung, ändert sich der Strom, der Strom ändert den Widerstand des Drahtes. Bei einfachen Ladegeräten (mit relativ trägen Sicherungen) müßte man das so abstimmen das der Draht den Widerstand von 1,4 Ohm oder etwas mehr erreicht bevor die Sicherung anspricht, dazu muß dann Spannung, Strom und Widerstand in einen stabiles Verhältnis kommen, das der Draht die 600° oder 700° Grad auch hält.
Das alles macht es ja nicht einfach einen Federbrenner mit einfachsten Mitteln zu bauen. ;)


Gruß Dirk
Gut, ich kauf mir ne Schere ???
Gruss Matthias

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acker
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von acker »

Zigarettenanzünder aus dem Auto , wenn man die Spule abrollt sollte das doch einen tauglichen Draht ergeben ?

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
Bogenede

Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Bogenede »

@ Dirk M & mschwanner

Da habt ihr beide recht, aber soooo ausführlich wollte ich es doch nicht machen. Das ist für Laien nicht mehr nachvollziehbar und es sollte doch einfach sein. Dafür reichts allemal.


@Acker
Ja, dieser Draht geht, die Glühfunktion braucht aber die volle aufgewickelte Länge des Anzünders. Kürzen heisst HEISSER bis zum DURCHBRENN.

JJ
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Halfgar
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Halfgar »

Ich hab´s auch mit Konstantandraht probiert:
Federbrenner mit Akku
Federbrenner mit Akku
Ich habe kein Batterieladegerät und meine Versuche mit div. Modellbau- o. Rennbahn-Trafos klappten nicht.
Dann hab ich einfach den Akku meines Akkuschraubers benutzt (9,6V Strom weiß ich leider nicht)
Das hab ich erst mit einer Gitarrensaite versucht. Das ging auch, aber behielt die Form nicht wenn sie heiß wurde.
Danach hab ich den Tip eines Kollegen versucht: Konstantandraht. Der Kollege ist Modellbauer und benutzt das zum Styroporschneiden (wie von euch oben schon erwähnt).
Den Konstantandraht hab ich problemlos im ersten Modellbau-Geschäft für unter 4€ (5 Meter) bekommen, daraus kann ich noch einige Formen biegen ;D

Ich hab noch nen wichtigen Tip zum Federbrennen im Paleoplanet gefunden: :D
"The important part of feather burning is to do it inside your house with little ventilation"

Gruß
Halfgar
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von klaus1962 »

@mschwanner
Ich gehöre auch zu denen "... und er probiert's trotzdem" . *** grins ***
Weil ich neugierig bin, hab ich das Federn-Versengen heute mit meiner Lötpistole (so eine mit 100W wie Du scheinbar bestellt hast) getestet. Stahldrähte bis hin zum 2,0mm Schweißdraht haben nicht geklappt. Die ziehen aus der Lötpistole zu wenig Strom (Widerstand zu groß) und werden nicht heiß genug.
Mit einem abisolierten Kupferdraht (dm=ca.1,75mm) aus einer 2,5mm² Hausinstallations-Leitung ist es dann gegangen. Da hat die Lötpistole gebrummt und der Kupferdraht ist schön heiß geworden.
Allerdings sollte man den dicken Cu-Draht etwas flach walzen oder hämmern, sonst hat man keinen vernünftigen Anhaltpunkt wo eigentlich gebrannt wird.
Aber ob eine Lötpistole dies auf Dauerbetrieb verträgt. Da bin ich skeptisch.

Gruß
Klaus
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