Ob man nun auf die Farbe oder die Temperatur achtet ist gleichwertig, denn die Glühfarbe hängt ja direkt mit der Temperatur zusammen. Mit etwas Übung kann man die Temperatur durchaus auf 5-10°C genau abschätzen. Da brauchts kein Prüfmittel, sondern einfach nur ein bischen Übung

Ausserdem kommts beim Härten auch nicht drauf an, ob man nun 850°C oder 890°C hat oder was auch immer, nur mit 600°C gehts nicht und wenn man weit über die 900 kommt macht man den Stahl auf Dauer kaputt.
Dazwischen ist das Ergebnis einfach nur nicht ganz so ooptimal.
Also die Angabe 860°C war nur dazu da, in die Farbtabelle gucken zu können welche Farbe es da etwa braucht, und dann kanns los gehen.
Übrigens: Bei Feilenstahl reicht es bereits aus, wenn man eine Stelle des Glühenden Stahls mit einer kalten Zange packt, damit diese Stelle sehr sehr hart wird.
Ich habe so eine Stelle an meinen Klingenrohling. Das ist sehr ärgerlich, weil ich den eigentlich nicht nochmal weichglühen wollte. Ich kann dort aber weder sägen noch Feilen und Schleifen geht sehr sehr langsam...
Wenn man fertig ist mit dem Schmieden sollte man die Klinge also am besten nochmal komplett glühen, und dann nur an der Spitze der Angel mit der Zange aus der Glut holen zum langsamen Abkühlen
Nach dem der Stahl aus dem Wasser kommt hat er eine Härte von 67, manchmal bis zu 69HRC. Das ist unglaublich Hart!
Wenn das Messer dann mit 180°C für etwa 30min im Ofen angelassen wird, hat es etwa 63HRC.
Das ist so hart, das man damit eine Konserve aufschneiden kann, ohne das die Klinge Stumpf wird. Durch das Anlassen bricht sie aber nicht all zu leicht, sollte aber trotzdem nicht zum biegen, popeln und Pfeile aus dem Holz brechen verwendet werden. Das ist dann eher so zum Schnitzen, oder um ein Steak mitsamt Teller zu zerschneiden :-P