Federbrenner - Bauanleitung?

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Galighenna
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Galighenna »

Da sProblem an der Sache ist, den richtigen "Kompromiss" zwischen Spannung Storm und Widerstand zu finden, damit bei einem Draht, der dick und stabil genug ist, auch genügend Leistung abgegeben wird. Und bei einem dicken Draht ist das eher viiiel Strom und wenig Spannung...
Da ist ein Ladegerät mit 12V Spannung eher Schwierig, weil man nur schwer einen Draht bekommt, der bei der Länge und dem Querschnitt dann einen genügend hohen Widerstand hat.
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acker
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von acker »

ÄHM fast jedes billige Ladegerät kann man umstellen auf 6v
Bei diesem hier kann man sogar noch mehr einstellen...
http://cgi.ebay.de/NEU-Batterieladegera ... 1c0609148e
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Galighenna
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Galighenna »

Nee Klaus, das ist schon alles richtig so ;) Genau das habich erwartet. Danke für die Messdaten.

Ich erklär dir wieso das Lämpchen schwächer leuchtet wenn ordentlich Saft durch den Heizdraht fließt. (und nein das ist nicht Wurscht sondern logisch ;) )

Du musst dir vorstellen, dass der Draht aus dem die Primärwicklung besteht, einen elektrischen Widerstand hat. Bei dir sind das die gemessenen 80Ohm.
Aufgrund dieses Widerstandes, ist es bei 220V Spannung nicht möglich, das mehr als 2,75A fließen

Das schwächer leuchten kommt so zustande:
Fließt auf der Sekundärseite kein Strom, bewirkt der Strom auf der Primärseite, dass ein Magnetfeld erzeugt wird. Dieses erzeugt genau wie beim Dynamo, eine entgegen gerichtete Spannung. Dadurch fließt in der Primärwicklung nur ein gaaaaaaanz kleiner Strom. Auch wenn der Ohmsche Widerstand eigentlich 2,75A zulassen würde, fließt bedeutend weniger Strom. Das nennt man Scheinwiderstand, oder Impedanz (auch bei Lautsprechern gilt das und daher kennt man auch die Impedanz)
Fließt auf der Sekundärseite nun ein großer Strom, bewirkt dies, dass das Magnetfeld auf der Primärseite zusammenbricht und nicht so viel Spannung entgegenrichten kann, so dass mehr Strom auf der Primärseite fließt.
Irgendwie logisch oder? Wenn ich Leistung auf der Sekundärseite entnehme, muss ich auch Leistung auf der Primärseite reinstecken. (aber ich glaube das war dir eh klar ;) )
Der Strom ist auf der Primärseite aber nun durch den nicht veränderlichen Ohmschen Widerstand auf 2,75A begrenzt. Mehr geht also absolut nicht, selbst wenn ich die Sekundärseite vollständig Kurzschließe.
Bei einem perfekten Trafo bedeutet das, das die Leistung auf der Sekundärseite genauso groß ist wie die Leistung auf der Primärseite sein kann, egal wie dick der Sekundärdraht ist, oder wie gering der Widerstand der Sekundärseite ist. Maximal kommen dort also 220V*2,75A=605W zustande. Auf die 1,3V ausgerechnet wären das dann öhm 465A. Wobei natürlich ein Teil der Leistung (im ideal-Last-Fall ist es die Hälfte) auf den trafo abfällt, und die andere Hälfte fällt am Heizdraht ab.
Jetzt kommt hinzu, das es noch verschiedene andere Verluste gibt, wie z.B. das die Übertragung durch das Magnetfeld und die geringe Wicklungszahl eher schlecht ist und einiges mehr noch. Die 605W sind deshalb absolut nicht der Realität entsprechend sondern geben die Theoretisch möglichen Werte wieder, wenn es sich um ideale Bauteile handelt. Wenn man dann für die Realität vielleicht 200W ansetzt, ist das durchaus realistisch. Ein Trafo mit nur 6 Wicklungen und einem kleinen Eisenkern hat einen echt MIESEN Übertragungsfaktor... Und ja da geht viel Energie nutzlos verloren. Das ist auch tatsächlich so!
Wenn ich jetzt eine kleine dritte Wicklung anbringe, ist die Leistung auf der Primärseite aber immer noch begrenzt. Wenn ich also auf der Sekundärseite alles an Leistung mit dem Heizdraht "wegsauge", bleibt für das kleine Lämpchen nicht so viel übrig so das es dunkler wird.

Wie ich jetzt den passenden Draht damit ausrechne, das muss ich mir nochmal kurz überlegen. Das kommt morgen oder die Tage. Ist ja schon spät...
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Heidjer
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Heidjer »

Ach bei dieser Diskusion freut sich mein Elektroniker Herz. ;D

@ Galli, gehe bei der Lötpistole von noch weniger als 200 W aus (120W-140W), bei einen mieser Trafo (billig und einfach Aufgebaut) ist der Scheinwiderstand höher. Auch ist der Wirkungsgrad mit 80% recht optimistisch, bei einfachen und getrennten Aufbau von Primär und Sekundär Wicklung wird sie eher bei 70% liegen.

@ Klaus, irgendwo muß die Leistung angegeben sein, die bezieht sich immer auf die Primärseite und so kann man die Impedanz errechnen.

@ acker mit dem Zweiten von Dir geposteten Gerät hast Du eine Chance, 6V und 15A könnten reichen, damit bekommst Du 90 Watt auf den Draht. 6V und 20A - 25A wären natürlich noch besser. Mit dem Dimmer wird es nicht klappen da es sich dabei um eine Phasenanschnittsteuerung handelt, die würde zwar die Leistungsaufnahme des Gerätes begrenzen (und Leistungsabgabe) aber nicht über eine Spannungsreglung sondern da es sich um Wechselspannungen handelt die durch den Dimmer gepulst werden eher den Strom, durch die Gleichrichtung und Kondensatoren im Batterieladegerät bleibt die Spannung auf der Ausgangsseite gleich es fließt nur weniger Strom.


Gruß Dirk
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walta
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von walta »

@acker: Falls du jetzt immer noch verwirrt bist - der Dimmer regelt (grob gesagt für die Funkenschmiede unter uns) die Spannung - wir müssen aber den Strom regeln.

@andere: Wenn wir davon ausgehen das diese Lötpistole ein Schweisstrafo ist dann würde ich sagen er funktioniert auch wie ein Schweisstrafo, das heisst das man absichtlich den Eisenkern (und die Wicklungen) so berechnet hat das im Kurzschluss (wenn der Draht glüht) die Spannung zusammenbricht. Ein Schweisstrafo ist genau gegenteilig zu einem Trafo gebaut (möglichst hochwertiger Eisenkern mit guter Übertragung Primär/Sekundär). Soweit ich weiss steht in jeder Gebrauchsanweisung eines Lötpistole das man sie nicht auf Dauer betreiben darf (sonst wird sie zu heiss - die Pistole und nicht die Spitze)
Dieser absichtlich mieser Wirkungsgrad würde auch die Helligkeitsschwankung der Lampe erklären.

grüsse
walta
--------------
was uns leider auch nicht weiterhilft ;-(
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acker
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von acker »

Nun schreibt doch mal eine Seite in der steht wie es geht ;)

Wie kann man mit einem Budget von 30 Euro einen funktionierenden Federbrenner bauen ?

Das sollt natürlich so beschaffen sein das Elekroniknieten wie ich es auch hinbekommen...
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Galighenna
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Galighenna »

Jau acker, wir sind dabei. Das befindet sich sozusagen in der Entwicklungsphase, in der die Details der technischen Gegebenheiten besprochen und analysiert werden. ;)
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sharp arrows
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von sharp arrows »

@acker
grandiose Idee, denn ich hab von dem techn. Kram keine Ahnung.
Vielleicht wären auch zusätzlich ein paar skizzen oder Bilder hilfreich.

Alex
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klaus1962
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von klaus1962 »

@Gali
Danke für die Erklärung mit der Impedanz, die war immer schon etwas suspekt. Ich lerne gerne was dazu, speziell wenn's so schön beschrieben wird. :)

@DirkM
Ich hab auf der vorigen Seite(3.Absatz) schon geschrieben, daß der Hersteller 100W angibt. Es steht jedenfalls auf dem Gehäuse 220V / 100W.

Gruß
Klaus

Ha ! Schön langsam stellt sich raus, wen ich mal fragen kann, wenn ich (Baumensch) als Hobbyelektriker nicht mehr weiter weiß. ;)
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Galighenna
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Galighenna »

*gg* Danke :)

Also die 100W beziehen sich auf die Leistung, wenn man die Lötspitze anschließt. Da geht mit Sicherheit durchaus mehr ;) Interessant zu wissen wäre jetzt z.B. auch, welchen Widerstand die Lötspitze hat.
Ich würde vermuten, wenn man einen Draht mit ähnlichem Widerstand nimmt, dürfte was brauchbares rauskommen ;) (warum is mir das nicht vorher eingefallen??? )
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Heidjer
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Heidjer »

@ Galli,
Die Leistungsangabe bezieht sich immer auf die Maximale Leistungsaufnahme. ;)
Das wird von den Firmen auch recht genau eingehalten bzw nie überschritten, eher wird man Feststellen das ein Staubsauger mit Angegebenen 2000W niemals die 1700W Leistungsaufnahme schafft.
Mit den Systemverlusten hast Du an der Spitze vielleicht 60 W. ::)


Gruß Dirk
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von klaus1962 »

@Gali
Das war das erste was ich ursprünglich messen wollte. Nämlich schon vor Jahren, als ich mir einen Schneideinsatz (zum Schurabschneiden gebastelt habe). Ich war aber beim Messen schon damals nicht erfolgreich, weil der Widerstand eben so klein ist, daß mein Meßgerät nix anzeigt. Also hab ich auch damals durch Experimentieren die richtige Kombi gefunden.
Die originale Lötspitze ist bei meiner Pistole ein 1,5mm dicker, 100mm langer, verchromter (oder vernickelter) Messingdraht, mit flachgedrückter Spitze.
Aber Widerstand messen ist nicht, dafür ist mein Multimeter nicht ausgelegt.

Gruß
Klaus
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walta
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von walta »

Wie der Klaus schon sagt: da brauchst einen micro-ohmmeter. Bei einem normalen Messgerät verfälscht bereits die Messleitung das Ergebniss und wer hat schon diese Labordinger mit den 4 Messkabeln.
Man müsste Strom und Spannung messen dann würde man auf einen ungefähren Wert kommen - aber auch da mit ein paar extradicken Messkabeln.

Wenn draufsteht 100 Watt Leistungsaufnahme hat das Ding sicher noch Reserven - was jedoch auf die Lebensdauer geht. Soweit ich gesehen habe ist nirgends einen Thermosicherung eingebaut - was das ganze etwas kritisch macht beim experimentieren.

Federnbrenner um 30 Euro: ich würde sagen ein Batterieladegerät und einen 1mm bis 1,2mm Durchmesser Chrom-Nickeldraht - beides aus der Bucht. Die Länge des Drahtes muss man ausprobieren: mit 40cm anfangen und so lange kürzen bis es ordentlich glüht.
Bei Draht hab ich mir einen ebay Händler gesucht der Heizdraht verkauft (die werden übrigens auch als Basteldraht verwendet) und hab ihn angeschrieben, mein Anliegen erklärt und ihn um ein paar Muster gebeten. Leider weiss ich den Händler nicht mehr sonst könnte ich ihn hier posten.

grüsse
walta
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verbrenn dir nicht die finger :-)
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Galighenna
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von Galighenna »

Hmm ja stimmt, der Widerstand ist ja so klein, das hatte ich vergessen...
Verdammte Axt, das wird doch irgendwie gehen...
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walta
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Re: Federbrenner - Bauanleitung?

Beitrag von walta »

30 Euro Federnbrenner:
Eine Überlegung die ich selber noch nicht ausprobiert habe:
Ein 6 Volt Bleiakku (10-20 Euro)
Ein Bleiakku Ladegerät (10 Euro)
10 Meter Chorm Nickeldraht (10 Euro??)

grüsse
walta
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jugend forscht :-)
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