Upgrade auf Carbon sinnvoll?

[anasazi03]

Hallo,

vielleicht kann mir jemand auf der ewigen Suche nach dem richtigen Pfeil weiterhelfen:
Ich schieße im Moment Alu-Pfeile von Easton (Legacy 1916, 28.5 Zoll, 85 grain Spitzen, 4" Shields) auf meinen 50#/28" Howatt Mamba und 45#/28" Howatt Hunter (vor allem auf Scheibe, teils auch im Gelände). Eigentlich bin ich ganz zufrieden, Spine und Flugverhalten sind in Ordnung. Allerdings mag ich das metallische "Gefühl" von Alu auf einem traditionellen Jagdrecurve nicht sonderlich und überlege mir inzwischen, auf Carbon "aufzurüsten", auch um über das niedrigere Gewicht die Pfeilgeschwindigkeit zu erhöhen.
Hier nun meine Frage: Bringt es mir überhaupt etwas, von den oben erwähnten Alus auf Carbonis im Holzlook umzusteigen - z.B. GoldTip Traditional Hunter 3555 oder Carbon Express Heritage? Die sind ja anscheinend (für Carbon) relativ schwer. Oder bliebe am Ende der ganze Wechsel ein ziemlich teures, aber eher kosmetisches Manöver, ohne wirkliche Auswirkungen auf die Schussleistung?

Für eure Meinung wäre ich dankbar.

Gruß, Fritz

[the_Toaster (✝)]

Wechsel auf Holz oder bleibe bei Deinen Alus, vor allem, wenn Du auch im Gelände schießt. Auf vielen Parcours sind Carbonis nämlich nicht erlaubt.
Für mich sind Carbonpfeile was für Visierschützen, die auf Scheibe schießen.

[Karnickel]

Wenn du auch viel im Gelände schießt, ist ein Wechsel schon sinnvoll. Die genannten Pfeile sind nicht nur schwer sondern auch sehr stabiel. Und ich kenne i.M. keinen Parcours wo die nicht erlaubt wären!

Es wird mir ein ewiges Rätsel bleiben, warum hier die Carbonpfeile so verteufelt werden.

Ich finde Holzpfeile viel gefährlicher, wenn da einer im Abschuß sich zerlegt ..

Und ja ich habe schon einige Leute gesehen und kennen gelernt, denen das passiert ist.

[mbf]

@Toaster
Eher auf "einigen wenigen" Parcours. Auf denen, die sich den Anstrich des Urtümlichen geben wollen. Es ist eher der Normalfall, dass Cabonis erlaubt sind. Für mich sind Carbonpfeile eine robuste und erschwingliche Mögichkeit, meinem Hobby nachzugehen. ;-)

[acker]

Ich habe die PFeilunfälle mal in einen neuen thread geschoben,

http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... =6&t=14921

Gruß acker

[ullrson]

Alles Geschmackssache.
Speziell die Goldtip sind ziemlich haltbar.

Allerdings hätte ich für die beschriebenen Bögen zu den 5575 mit schweren Spitzen gegriffen.
Frag mal einen Spinerechner.

http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 13&t=14197

Grüße ullrson

[anasazi03]

Wie sieht das mit dem Gewicht aus? Sind die Carbonis (speziell die Gold Tip mit der Holzoptik) überhaupt leichter als Alu?

@ullrson:
Werden die 5575 bei der relativ kurzen Länge (28,5") nicht zu steif? Und wenn ich das mit der schwereren Spitze kompensiere, verliere ich doch auch wieder an Geschwindigkeit?

[ullrson]

@ullrson:
Werden die 5575 bei der relativ kurzen Länge (28,5") nicht zu steif? Und wenn ich das mit der schwereren Spitze kompensiere, verliere ich doch auch wieder an Geschwindigkeit?

Doch: Du verlierst Geschwindigkeit.

Nimm den Spinerechner und rechne Deine Kombinationen durch.
Bei den 3555 brauchst Du sehr leichte Spitzen.
Das ergibt dann sehr leichte Pfeile.

Alles Geschmackssache - wie ich schon gesagt habe.

Für meinen 55#er sind die 5575 mit 125er Spitzen bereits zu leicht.

Grüße ullrson

[anasazi03]

Danke, hat mir weitergeholfen!

Gruß, Fritz

[changbob]

nur ein kurzer einwand, achte auf das empfohlene mindestpfeilgewicht, wenn du auf carbon umsteigst (bei alu übrigens auch)
sonst wirst du über kurz oder lang einen bogentod zu vermelden haben.

ich schieße einen BW mit 56#@30" und hier wird z. b. ein minimumgewicht vom hersteller von 8gpp vorgegeben, drunter erlischt die garantie.
habe meine carbonis (easton powerflight 340) jetzt so weit schwerer gemacht, dass ich ca. 9.3-9.5 gpp habe

auch finde ich einen 1916er aluschaft für die angegebenen zuggewichte erstaunlich. hatte auf meine deerslayer (45#@28" -> 30" auszug) einen 2117er der, auch im rohschafttest, wie an der schnur gezogen flog. bist du dir sicher, dass dies der richtige schaft für deinen bogen/deine bögen ist?

vom umstieg auf carbon erhoffe ich mir einfach eine längere lebensdauer der schäfte, auch wenns mal daneben geht

viele infos und erfahrungsberichte zu carbons findest du auch bei FA, da ists nicht ganz so traditionell

[anasazi03]

@ changbob:

danke für die Hinweise - beides hat mich in den letzten Tagen auch schon beschäftigt, und du hast da einiges bestätigt.

Zum Pfeilgewicht: Exakt das habe ich mir auch überlegt und habe deshalb in den letzten Tagen mal die Pfeile vermessen - und in der Tat war ich bei der Kürze der Pfeile mit genau 9ggp (bei meinem 45# HH) bzw. 8,1ggp bei dem 50#-Mamba jetzt schon an der Untergrenze von dem, was Howatt Martin vorgibt - hab einfach vorher nie drauf geachtet. Ich habe deswegen zumindest mal das Spitzengewicht auf 100 gn erhöht - sicher ist sicher (der Abschuss hört sich jetzt schon ein wenig ruhiger, satter an, aber vielleicht bilde ich mir das nur ein). Auf jeden Fall fällt damit die Erhöhung der Pfeilgeschwindigkeit als Argument für den Umstieg auf Carbon weg; gewichtsmäßig scheint mir hier alles ausgereizt, wenn man nicht den Bogen riskieren will.

Was deine Verwunderung über den 1916er Spine bei diesen Zuggewichten angeht, so war ich selbst ziemlich überrascht, wie gut die Pfeile harmonierten. Ich habe vorher immer die 2018er geschossen und bin umgestiegen, weil ein Freund mit den 1916 Pfeilen (mit einem 45er Langbogen) richtig gut klarkam und auf 40m deutlich flachere Bahnen schoss. Die Pfeile fliegen wirklich erstaunlich gut und ruhig - vielleicht kompensiert die kurze Länge von 28,5" den geringeren Spine. Die etwas schwereren Spitzen scheinen sie kaum weicher gemacht zu haben. Allerdings schieße ich z.Zt. auch fast nur den Hunter mit 45#, den Mamba eher selten (und dann meistens mit meinen alten 2018ern). Rohschafttest habe ich noch nicht gemacht, hole ich die nächsten Tage nach.

Haltbarkeit ist beim Umstieg auf Carbon sicher ein Argument (wobei die XX75-Alus von Easton erstaunlich robust sind), und natürlich wirken Carbonis gegenüber Alu einfach wertiger und sind (abgesehen von empfindlichen und hochpreisigen Holzpfeilen) mittlerweile praktisch schon der Standard (mit Alu bin ich so ziemlich der letzte Mohikaner ). Aber treffen muss ich am Ende immer noch selbst, und da stellt sich für mich letztlich nur die Frage, ob mir Carbonpfeile dabei signifikant helfen.

Gruß, Fritz

[changbob]

nein, der letzte mohikaner bist nicht, habe bis vor 2 wochen noch den gamegetter black 400 durch die gegend geworfen ^^

aber ich habe das gefühl, als flögen die carbonis schneller und flacher als die alus
ich werde heute abend mal beide auswiegen und dann mal die pfeilgewichte schreiben.

[Arktus]

Ein Kollege und ich sind grad erst zu Mohikanern geworden.
In einem Beratunggespräch hat uns unser HdV seine privaten Alus vorgeführt (eigentlich hatten wir uns für Carbonis interessiert).
Er war sehr zufrieden mit den XX75 und schließlich haben wir dann welche zum testen geordert.
Ich habe mich für die Gamegetter entschieden, während dem Kollegen die Legacys besser gefielen.
Ich bin gespannt, wie sich die Teile schlagen (schxxx Wetter!). Obwohl an sich rel. schwere Pfeile, sind sie etwas leichter als meine alten Fichtestangen.
Preislich gab es bei 6-7 € auch nix zu meckern.

Gruß

Arktus

[changbob]

6-7 € für den schaft oder für den komplettpfeil???

[Arktus]

Komplett und vom HdV nach Wunsch gebaut.
Ich habe (noch) kein Befiederungsgerät und bisher frei Hand befiedert. Da ich noch keine Alus gebaut habe, wollte ich auch nicht mit Klebern o.ä. herum testen. Damit beschäftige ich mich dann über Weihnachten, wenn mir die Pfeile taugen.
6€ für den Gamegetter (bei BSW z.B. hätte ich 6,19 bezahlt + Versand) finde ich in Ordnung und sei dem lokalen Händler gegönnt.