Welcher Messerstahl?

Fragen zu Ausrüstungsgegenständen wie Armschutz, Köcher, etc. Keine Fragen zum Armschutzbau, etc.
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Wulfric
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von Wulfric »

ich hab mal nen dolch aus ner alten schruppfeile gemacht der hat das 1a weggesteckt...nochdazu isser unverwüstlich und hat nach 2 jahren gebrauch keine spuren erlitten
meines wissens ist feile nicht gleich feile...es kommt drauf an was man da hat...kriegt man leider nicht so leicht raus..ich hatte das glück n richtig altes teil zu erwischen wo die struktur noch eingeschmiedet wurde...neue pfeilen sind meistens gefräst
ich musste meine feile nie härten (ist ja eh schon sehr hoher kohlenstoffanteil und wurde zusätzlich auch schon bei der feilen produktion ja bereits mal gehärtet worden)
als form kann ich dir diese hier empfehlen..ne 2 schniedige dolchklinge...die steckt durch ihre form meiner erfahrung nach so manchen schlag weg und durch bloßes hebeln brechen kann man vergessen(und das auf ner länge von 18cmklingenlänge)
hier in der draufsicht/querschnitt
die klinge ist in der mitte ca 5mm stark und hält so ziemlich alles aus....egal ob du damit wirfst oder pfeilspitzen auf hartem holz popelst..man kann mit ihr sogar baustahl "schnitzen" sprich wenn du an ner baustahlkante langschnitzt hobelst du nen kleinen span vom baustahl ab ohne das die dolchklinge weder ne scharte noch nen kratzer kriegt...das teil is 2 jahre zwischen anderen rohlingen in ner kiste rumgeflogen und ist nicht im geringsten abgestumpft
einziger nachteil : das bearbeiten ist aufs flexen bandschleifen und sandpapier schmirgeln beschränkt feilen kann man vergessen (klar bei gleichem material bleibts bei nem unentschieden)....habs 2 mal probiert zu feilen..die feilen mit denen ichs versucht hab konnte ich danach auch gleich zu messern verarbeiten da die schuppen komplett unbrauchbar geworden waren ::) ;D mein meister hat sich gefreut...
möglich wäre halt weichglühen aber das würde ich höchstens partiell im griffbereich machen(edit..hm insofern du an nen brenner kommst..in nem schmiedefeuer stell ich mir das eher schwierig vor mit dem partiellen weichglühen....was auch gut geht...plasmaschneider oder wasserschneider einmal durchfeuern...aber für autonormal ja nicht ranzukommen es sei denn du findest irgend nen betrieb die das fürn euro inne kaffekasse machen würden..^^) an den stellen wo du die löcher für die nieten bohren wilst...oder einfach wie ichs gemacht hab...lederwicklung...und wer nicht weichglüht muss anschließend auch nicht wieder härten ;) zumindest nicht wnen man anständiges material hat...
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querschnitt.JPG
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Zuletzt geändert von Wulfric am 15.11.2010, 22:41, insgesamt 2-mal geändert.
ullrson
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von ullrson »

schmiedebernie hat geschrieben:... Achtung Tabelle und Buch brennen sehr schnell ...
Sorry. Wolt Dir nicht auf den Schlips treten.
Ich hab mich auch schon mit "Fachleuten" über de Begriff "kirschrot" gestritten (beim Schweißen und Härten von Bandsägeblättern).
Dann kommt noch der Temperatur verlust durch deine unentschlossenheit, jetzt abkühlen oder nicht. Desweiteren verändert sich die Temperatur schon allein aus der Tatsache das manche Augen Farben schlechter unterscheiden können. Aus diesem Grund habe ich den Tip mit dem Magnet gegeben, bis das Gefühl für die Temperatur mit der Erfahrung übereinstimmen. Aber wenn du selber Schmiedest weist du was ich meine.

schmiedegruß,

schmiedebernie

P.s. neu im Forum bedeutet nicht das ich als Schmied nicht schmieden kann.
Der Tip mit dem Magnet ist soweit ok. Man sollte allerdings wissen, das Eisen schon unterhalb der Härtetemperaturen, welche für verschiendene Legierungen angegeben werden, nicht mehr magnetisch ist (768°C ist "Kirschrot") und: Magnete sind weder Temperatur-beständig noch halten sie auf Dauer Schläge aus.

Grüße ullrson
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Galighenna
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von Galighenna »

@Wulfstan
Das Weichglühen, Härten und Anlassen ist bei einem einfachen Kohlenstoffstahl gar nicht sooo schwer und es erleichtert die Bearbeitung enorm.
Einfach in einen Grill mit Kohle, anzünden, durchglühen und abkühlen lassen -> Stahl ist weich
Form bearbeiten, Vorschärfen
Grill mit Kohle anzünden, klinge rein, mit nem Föhn ordentlich Dampf in der Glut machen.
Wenn die Klinge dann richtig schön rot, fast schon Orange glüht, das Messer an der Angel mit ner Zange aus der Glut nehmen und in Wasser fallen lassen. -> Klinge glashart
Ofen Vorwärmen auf 180°C, Klinge für 20min reinlegen -> ca 63-64 HRC -> sauhart, bekommt beim Dosenöffnen nichtmal Kratzer

Die Bearbeitung der Klinge ist dann halt um Größenordnungen leichter, weil Sägen und Bohren und Feilen dann auch funktionieren :) Ausserdem ist die Klinge nach dem Härten und Anlassen nicht mehr ganz so arg spröde und Bruchgefärdet wie eine Feile
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Wulfric
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von Wulfric »

danke galighenna^^
ich bin industriemechaniker ich hatte werkstoffkunde wärmebehandlungsverfahren sowie eisenkohlenstoffdiagramm in meiner ausbildung bis hin zu härteprüfverfahren ;)
allerdings nutze ich zum abschrecken lieber ein lauwarmes ölbad
das problem ist das man man in einem grill die wärme nicht so gut halten kann wie in einem ofen und bei größeren messern wirds dann schon problematisch mit dem gleichmäßigen erwärmen...ein messerschmied hat mir da mal einen trick verraten wie man sowas mit 3 ü-betonsteinen auf die shcnelle selber macht...habs aber noch nicht ausprobiert ::)

ich habs bei meiner feile damals nicht gemacht mit dme weichglühen udn wieder härten usw weil man bei jeder wärmebehandlung kohlenstoff im stahl "zerstört" im gegensatz zum falten macht mehrmaliges weichglühen und wieder härten den stahl nicht unbedingt besser^^ ;)

und wegen der bruchgefahr empfahl ich ja die querschnittsklingenform ich wunder mich echt jedesmal wieder darüber wieviel das ding ab kann
um das teil zu brechen müsstestes schon in den schraubstock einspannenn und mitm ordentlichen ruck am oberen ende reißen...aber da würde jede klinge brechen...oder verbiegen
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Galighenna
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von Galighenna »

Ah achsooo... da hat einer komplette Werkstofflehre gemacht und sagt sowas nicht *lach*
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Wulfric
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von Wulfric »

tut mir leeeeeid :'( :-*
;)

ja härte- und härteprüfverfahren war das einzige fach was mich in der fachtheorie so wirklich intressiert hat...^^
O0
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Galighenna
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von Galighenna »

Aber sag mal wie groß soll denn das Messer werden, wenn du das nicht in ner normalen Glut glühen und härten kannst?

Für n ordentliches scharfes schnitthaltiges Messer reicht es ja wenn man die Temperaturen so Pi mal Holzauge einhält. Wenn da mal so 10°C Unterschied sind macht das nicht viel aus
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von Wulfric »

das problem bei dem härten in nem grill wie du es beschreibst ist das die mitte des grills die heißeste stelle ist...kennt man ja vom grillen...das fleisch am rand is noch roh wenn das in der rostmitte längst durch ist
wenn du ne kurze klinge hast so um die 12 cm dann ist das noch machbar...wenn man zb nun aber wie aktuell mein bärentöter http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 17&t=15022 hast...das kriegst du nie komplett gleichmäßig erwärmt...die stelle die in der glut bzw grillmitte liegt wird immer die heißeste sein wärend das was nahe zum rand liegt vielleicht nichteinmal annährend glüht...das problem ist das der grill nicht groß genug ist und somit die klinge immer nah zum kalten rand liegt und 2tens und der viel wichtigere punkt ist...das die wärme viel zu leicht und gut nach oben abzieht...hinzukommt das die grillwände ja nur aus relativ dünnem blech bestehen...was leider auch viel wärme nach außen hin verschenkt da fehlende isolierung
aber wie gesagt....bei der richtigen kohle einer nicht zu langen und dicken klinge nem heißluftföhn und vielleicht ner abdeckung wirds vielleicht funktionieren...hab noch nie probiert in nem grill solche temperaturen zu erzeugen....glüht da nicht irgendwann einfach der blechboden weg ?...
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von Galighenna »

Also um ehrlich zu sein, ich habe mir eine schmiedeesse aus einem 5L Bierfass gemacht. (ist noch kleiner) in die blase ich von unten durch ein Rohr Luft ein und erzeuge so die hitze zum schmieden.
Für größere Messer braucht man allerdings tatsächlich logischerweise auch mehr Kohle ;)

Idee:
Aus Gasbeton kann man prima Essen bauen. Das ist weich genug um durch die Hitze nicht zerstört zu werden. Spannungen werden vom Material einfach geschluckt. Dadurch kann man es auch leicht bearbeiten und einfach mehrere Löcher für eine gut verteilte Luftzufuhr rein machen und eine Vertiefung für die Kohle einarbeiten. Zudem isoliert das Material erstklassig. Machst du einen passenden Deckel aus Gasbeton oben drauf hast du einen prima Härteofen.
Sowas werde ich mir auch Beizeiten basteln
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von Wulfric »

ah nicht shclecht ;)
war das deine eigene idee oder hat dir jemand den tipp gegeben ? wenn man von UNTEN die heißluft einbläst ist das ganze im aufbau dem eines hochofens(arbeite in der salzgitter ag...in der stahlherstellung...das gleiche wie thyssen krupp...nur etwas kleiner^^) ziemlich ähnlich ;)
hm um mir solche essen zu bauen fehlt es mir immer an platz...wenn ich son teil aufs kartoffelfeld meines opas baue dreht der durch ;D
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von Galighenna »

Hehe ja Platz ist ein Großes Problem.

Die Idee dazu stammt aus dem Messerforum... http://www.messerforum.net/

So groß ist so ein Gasbetonstein ja auch nicht. Für was größeres, nimmt man mehrere, für was kleines schneidet man was davon ab. Dann ein kleines Gestell dazu mit Tisch daran wo der Ambos drauf steht... fertig. Für 20cm Klingen dürfte das wohl reichen, je nach Größe des Gasbetonsteines... ;)

Also ich hab ein Stück Stahl in dem Fass schon mit der Normalen, leicht zerkleinerten Holzkohle zum hellgelb glühen gebracht, dass es gefunkt hat... (war nur ein Test wie heiß es wohl geht, kein besonderes Werkstück.) Da kommt schon ordentlich was...

Wenn ich ne größere Esse hätte, denke ich, könnte ich evtl mit viel Kohle und vorgewärmter Zuluft den Stahl sogar zum schmelzen bringen. Ich hatte schonmal überlegt, mir eine Konstruktion zu bauen, mit einem Isolierten Zuluftrohr, in das ein Heißluftfön die Luft mit 600°C vorgewärmt einbläst... Ich habe aber nicht genug Geld und Platz, um das alles mal auszoprobieren. Das wäre auch einfach nur mal um zu sagen:
"Hey ich kann Stahl schmelzen..."
Besuch:" Ja und ? was willste damit?"
Ich: "Ja nix... nur mal auspobieren ob das geht..." *lach*
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Re: Welcher Messerstahl?

Beitrag von Wulfric »

eben...haben>brauchen ;D
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