Moin,
so viel Rotation kann das ja eigentlich nicht sein. Schaut mal bitte
dieses Video von Dirk an, speziell in der zweiten Hälfte, wenn Dirk Cloud schießt. OK, der Pfeil rotiert, das aber nur minimal. In der Halle sieht es nach 90°bis 135° auf 18 m aus. Es kann natürlich sein, dass die Minikamera die Rotation bremst, ich weiß nicht wie groß die Masse der Kamera ist.
Im Netz finden sich noch viele Pfeilflugvideos, teilweise in guter Qualität und mit Highspeed-Kameras gefilmt, auch dort: Die Rotationsgeschwindigkeit ist relativ gering.
Beschäftige mich berufsbedingt mit Waffen, sehr viel auch mit Rohrwaffen und deren Munition. Selbst bei Berücksichtigung der Geschwindigkeitsunterschiede, ein 35 mm-Geschoss fliegt ungleich schneller als ein Pfeil
, müsste der Pfeil meiner bescheidenen Meinung nach wesentlich stärker rotieren um durch die Rotation an sich eine spürbare stabilisierende Wirkung auf den Pfeil zu haben.
Generell sollte man sich hüten, so zumindest meine Meinung, Projektildrall und Pfeilrotation in ihrer jeweiligen Wirkung gleichzusetzen.
Ich folge hier Dirks Aussage: Wichtigste Kraft ist die Bremskraft der Federn, welche einen geraden Pfeilflug bewirkt. Diese Bremskraft
könnte durch eine Pfeilrotation verstärkt werden, siehe auch den Beitrag von Dietz. Ich vermute, der halbwegs belastbare Nachweis dürfte nur mit einem entsprechenden Messaufbau und endlosen Versuchsreihen zu führen sein.
Achja:
Um "Geschosse" zu stabilisieren gibt es generell zwei Möglichkeiten. Einmal die Rotation und einmal durch Luftwiederstand.
Wie sieht es denn mit Leitwerken aus? Die Lenkflugkörper und Raketen mit denen ich bisher zu tun hatte rotierten kein bisschen. Und wegen des Argumentes des EIgenantriebes, welches jetzt kommen könnte: Einige von denen legen durchaus einen nicht unerheblichen Teil ihrer Flugstrecke ballistisch zurück.
Grüße
Marc
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will." Albert Schweitzer
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