Neuer Finish-Test

Hölzer, Kleber, etc.
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Granjow
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Neuer Finish-Test

Beitrag von Granjow »

Hoi zäme,

Nach meinem ersten Finish-Test, den ich die letzte Woche wiederholt habe (mit mehreren Messungen), habe ich mich entschlossen, den Test etwas zu verbessern und nochmals durchzuführen.

Hier die Resultate vom letzten Test:
Erster Finish-Vergleich
Erster Finish-Vergleich
Für den nächsten Test habe ich vor:
  • Grössere Holzstücke verwenden. Sind bereits zugesägt, die Kanten abgerundet.
  • Vor dem Auftragen des Finishes für jedes Stück testen, wie viel Wasser es maximal aufnimmt. Die Stücke aus dem ersten Test waren zu unterschiedlich (das mit Bienenwachs versiegelte Stück hat prozentual mehr Wasser aufgenommen als das ohne Finish); wenn ich zuerst die maximale Wasseraufnahme teste, kann ich diesen Fehler kompensieren.
  • Bessere Waage verwenden. Der Test im Wiki war mit einer analogen Briefwaage, maximal auf 0.5 g genau. Die jetztige ist auf 0.01 g genau (diese hier).
  • Mehr verschiedene Oberflächenbehandlungen, und jeweils nur «gute» Anwendungen (genügend Schichten bei Schellack, nur geschmolzenes Bienenwachs, etc.)
Für den letzten Punkt brauche ich allerdings eure Hilfe ;) Ich habe zuhause nur Schellack, Leinölfirnis, ein spezielles Ölgemisch für Instrumente, und Bienenwachs. Ah, und Klarlack aus der Spraydose. Insgesamt habe ich 8 Stücke (ich könnte auch noch mehr sägen), die jetzt behandelt werden wollen.
  1. Schellack
  2. Bienenwachs
  3. Leinölfirnis
  4. Tungöl
  5. PU-Lack (Polyurethan)
  6. Bootslack
  7. Acryl-Lack
  8. Schellack mit Öl drüber
Sind also noch einige frei (edit: Jetzt nicht mehr, aber ich kann noch mehr sägen). Bootslack würde ich auch gerne testen, habe ich aber noch nicht an Lager.

Was macht noch Sinn, getestet zu werden?
Bei speziellen Finishes wäre es toll, wenn ihr mir ein wenig zusenden könnt, ausser man bekommt es gut in der Schweiz (und nicht allzu teuer …).
Hat jemand schon Erfahrungen mit Polyurethan-Lacken (Autolack)? Wurde in US-Foren teils genannt.

Simon
Zuletzt geändert von Granjow am 16.05.2011, 15:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Snake-Jo
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von Snake-Jo »

PU-Lack: Fußboden-Siegellack von Relius, gibs in kleinen Dosen. Nehm ich für alles: Bogen. Pfeile, Köcher,...
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Heidjer
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von Heidjer »

Was mich bei diesen Test Interessieren würde ist zwei Schichten Schelllack und darüber zwei Schichten Leinölfirnis. ;)
Das ist meine in letzter Zeit favorisierte Methode, den Schelllack zum anfeuern und das Öl zum abschliessenden Versiegeln.


Gruß Dirk
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Botjer
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von Botjer »

Dirk M hat geschrieben:Was mich bei diesen Test Interessieren würde ist zwei Schichten Schelllack und darüber zwei Schichten Leinölfirnis. ;)
Das ist meine in letzter Zeit favorisierte Methode, den Schelllack zum anfeuern und das Öl zum abschliessenden Versiegeln
Würde mich auch interessieren, mache ich nämlich ähnlich: 3-4mal Schellack, dann 3-4mal Tungöl.

Auch Tungöl allein (im Vergleich zum Leinölfirnis) wäre interessant.
LG Niels

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Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben. (Alexander von Humboldt)
Bogenede

Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von Bogenede »

Ich nehme gern wasserlöslichen Parkettlack, trocknet schnell, kann feingeschliffen und danach mehrmals aufgetragen werden.

Bogenede
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man merke, ich bin gut, aber faul :-)
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Granjow
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von Granjow »

Weiss das jemand, wie das ist mit dem Polyurethan-Lack? Gibt es grosse Unterschiede (zum Beispiel zwischen dem Autolack, den ich oben verlinkt habe, und dem Parkettlack)? Den Relius gibt es hier in der Schweiz nicht.

Tungöl könnte ich dieses von bitz ausprobieren. Ist das lange haltbar? Den Liter habe ich wohl nicht in ein, zwei Jahren verbraucht, da kann ich noch so bauen. Benutzt ihr das mit oder ohne Leinöl? Wikipedia sagt, dass Tungöl alleine zu spröde wird.

Parkettlack scheint auch PU-Lack zu sein?

Bezüglich Schellack mit Öl drüber, wie dick ist die Schellack-Schicht, bevor ihr sie einölt? Perlt das Wasser bereits ab? Warum nicht Schellack aleine? Um die Pfeile wieder aus den Scheiben zu kriegen?

Simon
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FluFlu
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von FluFlu »

Granjow hat geschrieben:ausser man bekommt es gut in der Schweiz (und nicht allzu teuer …).
Du könntest auch bei ein paar lokalen Schreinern fragen, was sie an verschiedenen Finish-Produkten da haben und ob du ein bisschen davon auf einem Holzstück ausprobieren dürftest.

Sonst wird es ja teuer, wenn du mehrere grosse Flaschen von diversen Produkten kaufen musst - und einige davon vielleicht nie mehr verwenden wirst. ;)
Liebe Grüsse
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Heidjer
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von Heidjer »

Granjow hat geschrieben:Bezüglich Schellack mit Öl drüber, wie dick ist die Schellack-Schicht, bevor ihr sie einölt? Perlt das Wasser bereits ab? Warum nicht Schellack aleine? Um die Pfeile wieder aus den Scheiben zu kriegen?
Schellack allein ist nicht dauerhaft Wasserfest, bzw Alkohollöslich, daher werden Bögen und auch Pfeile hinterher noch mit einen härtenden Öl behandelt. ;)
Bei Bögen können schon bis zu fünf dünne Schichten oder drei dicke Schichten auf den Bogen kommen und dann darüber drei Schichten Öl, bei mir halt billiges Leinölfirnis.
Bei Pfeilen kommen dann meist nur zwei Schichten Schellack drauf und zwei Schichten Öl drüber, die Pfeile halten und verziehen sich nicht mehr und lassen sich relativ leicht ziehen.
Die 2 Schichten Schellack kommen im Abstand von ca 30 Minuten auf die Pfeile und dann nach einer Stunde die erste Schicht Leinölfirnis, die zweite Schicht Leinölfirnis dann je nach Gelegenheit später eventuell auch erst am nächsten Tag.

Dieser Aufbau hat auch den Vorteil das man je nach Nutzungsgrad einfach mal nachölen kann. ;D


Gruß Dirk
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FluFlu
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von FluFlu »

Dirk M hat geschrieben: Die 2 Schichten Schellack kommen im Abstand von ca 30 Minuten auf die Pfeile und dann nach einer Stunde die erste Schicht Leinölfirnis, die zweite Schicht Leinölfirnis dann je nach Gelegenheit später eventuell auch erst am nächsten Tag.
Und dazwischen anschleifen?
Liebe Grüsse
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von Heidjer »

Jein, bei einen Bogen gehe ich mit feinster Stahlwolle einmal drüber, bei den Pfeilen nur einmal nach der letzten Schicht Schellack,der Schellack wird dann mit einen Baumwolltuch poliert, nach dem ölen gar nicht mehr. ;)
Bei Schellack macht es eigentlich gar keinen Sinn, da jede weitere Lackschicht die davor wieder anlöst und beim ölen ist es eigentlich auch unnötig da ich das Öl mit einen Küchentuch auftrage und verreibe, das ich nach der Benutzung in der Toilette runterspüle.


Gruß Dirk
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Granjow
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von Granjow »

Schellack schleife ich nach dem zweiten Anstrich oft an, um die aufstehenden Fasern (wenn das Holz vorher nicht ganz sauber poliert wurde) wegzubekommen. Sonst stehen die durch den Lack :D

Laut en:Wikipedia scheint es doch noch Unterschiede zu geben, PU-Lack und Acryllack sind beim Parkettlack oben einfach gemischt. Vielleicht bekomm ich irgendwo Acryllack. Wikipedia meint allerdings, dass der leichter abblättert.

Ich werde jetzt noch vier weitere Testhölzer sägen und dann alle zusammen ertränken.
Bis sie sich davon erholt haben, weiss jemand mehr zu PU-Lack? Gibt es grosse Unterschiede bei PU-Lacken, oder kann ich da gut den Autolack nehmen? Welche Acryl-Lacke eignen sich?
Und, noch was, das in der Liste fehlt?

Simon
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Selfbower
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von Selfbower »

also ein abblättern habe ich bei acryllack noch NIE erlebt! das Zeug ist eher gummiartig und sehr zäh!

LG Selfbower
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Granjow
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von Granjow »

Seit wann kann man denn die eigenen Beiträge nicht mehr ändern? o.O

Korrigierte erste Grafik:
Erster Finish-Test, Grafik korrigiert
Erster Finish-Test, Grafik korrigiert
Die neuen Holzstücke befinden sich jetzt seit 40 Stunden im Wasser. 12 Stück insgesamt. Momentan denken sie noch nicht daran, mit Wasser aufsaugen aufzuhören:
Neuer Finish-Test, unbearbeitete Stücke
Neuer Finish-Test, unbearbeitete Stücke
Je heller die Linie, desto leichter war das Stück. Originalmasse liegt zwischen 20 und 30 Gramm.

Ich lasse sie jetzt noch eine Weile im Wasser, bevor ich sie wieder trockne.
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acker
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von acker »

Granjow, doch Du kannst Deine Beiträge ändern, allerdings nur innerhalb eines zeitlich begrenzten Rahmens.Nach 48 Stunden ist es mit der Änderei vorbei.

Guter thread !
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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Galighenna
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Re: Neuer Finish-Test

Beitrag von Galighenna »

Öhm Ich kann auch meine gaaanz alten Beiträge IMMER NOCH ändern... nur Löschen geht nach einer Weile nicht mehr. Ich glaub nach ner halben Stunde oder 15min oder so...
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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