Rückenspannung und kurze Bogen

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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hunter
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Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von hunter »

Habe mal folgende Frage :
ich schiesse sehr gerne mit meinen kurzen 1,30m langen Selfbows . Nun sind ja für einen präzisen
Schuss unter anderem zwei Dinge wichtig
1) ein stets gleicher Ankerpunkt
2 ) Aufbau der Rückenspannung.
Nun ist es bei mir so das ich mit den kurzen Bogen einen gleichbleibenden Ankerpunkt im Gesicht finde
aber bei der kurzen Auszuglänge ( 23") den Ellbogen nicht mehr nach hinten bringe.
Mach ich das was falsch..oder geht das tatsächlich nicht ?
Wie ist das bei Euch ?...geht es auch ohne Rückenspannung..nur über die Armmuskulatur..wie gesagt..bei
kurzen Bogen.

hunter
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mbf
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von mbf »

Wenn Du mit einem Bogen nicht Deinen normalen Anker einnehmen kannst, ist die Auszugslänge des Bogens zu kurz bemessen. Was Du dann als "Alternativen" suchst, ist (im Klartext) schießtechnischer Pfusch, den man mal für ein, zwei Pfeile machen kann, sich aber nicht angewöhnen sollte.

Mach die Bogen halt etwas länger, wenn Du damit regelmäßig schießen willst.

[Edith: Rechtschreibfehler korrigiert]
Zuletzt geändert von mbf am 17.05.2011, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Snake-Jo
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von Snake-Jo »

@Hunter: Ja, das wird wohl so sein wie mbf schreibt.
Alternativ: Sehnenbacking. Damit kannst du deinen Bogen dann bis 28" ausziehen, bitteschön, hier mein Reiterbogen aus
Holz und Sehnenmaterial. Packmaß 135 cm
100812_Hörner-Kalle2.jpg
Oder der hier: Flachbogen aus Eibe mit leichten recurves, Packmaß ebenfalls 135 cm. Sehnenbacking.
Auszug bis 29"
Jo-Kalle.jpg
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hunter
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von hunter »

@ mfb
Nun ich habe mittlerweile 17 Bogen an der Wand hängen..mit Auszug zwischen 22 und 28"
und die haben natürlich entsprechend ihrem Auszug jeweils einen anderen Ankerpunkt.
Mit den langen Bogen klappt das ja auch mit der Rückenspannung recht gut.Wie du nun schreibst
wird das mit den kurzen Bogen nix...schiesstechnischer Pfusch...bedeutet wenn ich das recht verstehe
ohne Rückenspannung zu schiessen kann keine wiederholbare gute Schussleistung bringen.
@ Snake-Jo
Deine Einschätzung bezüglich einer guten Präzision bei Bogen mit so kurzem Auszug deckt sich ja
mit der Meinung von mfb.Will ich nun weiterhin mit kurzen Bogen schiessen( ich mag sie halt )
wird mir nix anders übrig bleiben als mir auch einen kurzen Bogen mit Sehnenbacking zu bauen.
Die beiden auf den Bildern sind ja erste Sahne..Respekt. Wieviel Pounds bringen die ? würd mich
mal sehr interessieren.

hunter
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mbf
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von mbf »

Yup, richtig verstanden. Und eigentlich hast Du Dir die Frage schon selbst in Deinem Einstiegspost beantwortet.

"Nun sind ja für einen präzisen Schuss unter anderem zwei Dinge wichtig
1) ein stets gleicher Ankerpunkt
2 ) Aufbau der Rückenspannung."

Wenn man diese beiden Punkte nicht erreichen kann, ist ein präziser Schuss und sind reproduzierbare Ergebnisse nicht realistisch.

@Snake
Wie immer bei Deinen Bogen: Respekt.
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Snake-Jo
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von Snake-Jo »

@Hunter: Meine Reiterbogen haben alle so um die 40 lb/ 28", weil man vom Pferd leichtere Bogen schießen muss.
Ich habe aber auch schon kurze Komposits (also mit Horn, Holz und Sehne) mit bis zu 80 lb gebaut.
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shewolf
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von shewolf »

Hunter: zwar ist kann der Ankerpunkt bei Deinem kurzen Bogen immer der gleiche sein (z.B. Finger im Mundwinkel ö.ä.), aber wird auch Dein Schießablauf bei dem kurzen Ablauf immer der gleiche sein?

Wenn Du Deinen Bogen voll ausziehen kannst, nimmt Dein Zugarm eine Endposition ein, bei der der Ankerpunkt eines von mehreren fixen Merkmalen ist. Andere Merkmale sind evtl. Haltung der Schulter, Winkel Ober- zu Unterarm, Streckung der Zughand etc.

Ist Dein Auszug aber zu kurz wird Dein natürlicher Bewegungsablauf unterbrochen. Reproduzierbare Ergebnisse sind damit schwieriger, weil Du nur noch den gleichen Ankerpunkt hast, Dich aber sonst von Schuß zu Schuß "irgendwie" hinter Deinem zu kurzen Bogen "zusammenfaltest"...

Könntest Du Dich bei jedem Schuß auf genau die gleiche Weise "zusammenfalten", wäre die Reproduzierbarkeit auch bei kruzem Bogen wieder hergestellt. Das Stelle ich mir aber schwierig vor, z.B. die Hand immer auf die gleiche Weise krumm zu machen, vor allem wenn man nicht nur ein Modell sondern verschiedene Bögen abwechselnd schießt.
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acker
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von acker »

Winterschlaf vorbei ?? Schön was von dir zu lesen liebe shewolf :)
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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hunter
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von hunter »

Mir leuchtet ein was hier geschrieben wird...und es ist sicher der richtige Weg, nur..und die Frage
ist jetzt ernst gemeint, wie haben das die Indianer gemacht ? Die hatten oft sehr kurze Bögen
teilweise reine Holzbogen...in Längen von 1,20m. Ich habe im Netz einen Bogen von Ishi gefunden,
1,20m kurz, aus Roteiche und lediglich mit einem Rohhaut-Backing. Die Indianer haben ja nicht
aus sportlichen Gründen geschossen...sie mussten von der Bogenjagd leben..und mit Sicherheit
nicht nur von Büffeln die ja eine riesen Ziel abgeben.
Zuletzt geändert von hunter am 18.05.2011, 06:45, insgesamt 1-mal geändert.
Anasazi
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von Anasazi »

Ja, die Antwort auf die Frage würde mich auch interessieren. Es gibt doch verschiedene Arten erfolgreich zu schiessen! Wenn man sich mal die Schießstile von verschiedenen Völkern ansieht (Südamerika, Afrika, Asien) gibt es große Unterschiede untereinander und auch zu dem in Europa praktizierten. Auch zwischen den "klassischen" Bogenkulturen gibt es große Unterschiede im Schießstil und wer weiß schon so genau wie unsere Altvorderen wie Ötzi z.B. den Bogen geschossen haben?
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Treibholzhai
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von Treibholzhai »

Vielleicht haben die gar nicht soooo gut getroffen, - und die meiste Zeit mit Suchen von verschossenen Pfeilen verbracht.

Vielleicht hätten die früheren "Berufsbogenschützen" aller Kulturen gegen Spezialisten unserer Zeit ziemlich alt ausgesehen.

Überliefert werden immer herausragende Ereignisse, - und die werden gerne im Laufe der Überlieferung noch um vieles "verbessert".

Andreas
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von Wilfrid (✝) »

z.B.Anker vor der Brust
oder , wenn der Ellenbogen nen 90° winkel bildet, oder, oder
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mbf
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von mbf »

Klar, geht sicherlich alles irgendwie. Wenn man sich aber man anschaut, welche Technik heute von den Leuten geschossen wird, die regelmäßig Turniere gwinnen, ergibt sich ein recht eindeutiges Bild, wenn man ein paar Außreißer mal außen vor lässt - was man dann auch am unteren Ende machen muss, wenn Schützen trotz solider Technik nicht gut treffen.

Es kommt allerdimgs stark drauf an, was man will. Effektiv schießen - da gibt es nur wenig Spielraum. Experimentelle Archäologie - das ist wieder ein anderes Betätigungsfeld (ein äußerst spannendes, davon abgesehen) und hier hat man viele Möglichkeiten.
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hunter
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von hunter »

Treibholzhai hat geschrieben:Vielleicht haben die gar nicht soooo gut getroffen, - und die meiste Zeit mit Suchen von verschossenen Pfeilen verbracht.
Möglich wäre das, obwohl ich denke wenn man von der Bogenjagd leben muss, wird man schon auf eine gute
Trefferquote Wert gelegt haben.
mbf hat geschrieben:Es kommt allerdimgs stark drauf an, was man will. Effektiv schießen - da gibt es nur wenig Spielraum.
genau das ist der Punkt. Also Turnierschütze möchte ich keiner werden, möchte aber in etwas so treffen können wie
es eben Standart war als man noch mit Pfeil und Bogen jagte.
Meiner Meinung nach passt die Einstellung auch gut zu den primitiv Selfbows...die ja nun aus diesen Epochen stammen.
Im Moment liegen meine Streukreise bei 15m zwischen 25 und 30 cm. ( mit dem kurzen Bogen )Für einen Turnierschützen
grauslich für mich selbst noch nicht zufriedenstellend. Bei konstant 20cm Streukreis auf 15m wär für mich die Welt in Ordnung :D

hunter
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kra
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Re: Rückenspannung und kurze Bogen

Beitrag von kra »

Treibholzhai hat geschrieben:Vielleicht haben die gar nicht soooo gut getroffen, - und die meiste Zeit mit Suchen von verschossenen Pfeilen verbracht.
na ja, ... Die berichte über Ishi besagen, das er zwar auf Scheiben eher schlecht getroffen hat, auf (bewegtes) Wild die anderen (europäisch/amerikanischen) Schützen weit hinter sich gelassen und mit fast jedem Pfeil getroffen hat.

Belassen wir es bei dem "vielleicht" und buchen es unter Unwissenheit ab...
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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