Zahnhobel Kompositbogenbau

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
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don_quichotte
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Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von don_quichotte »

Es wurde ja schon in vielen Threads über Zahnhobel für den Kompositbau geredet und es wurden auch viele Bilder gepostet. Leider sind diese Bilder alle verloren gegangen. Das ist schade für alle, die ihren ersten Komposit bauen möchten, so z.B. für mich ;) Also, wenn jemand noch Bilder eines selbstgebauten Zahnhobels hat oder weiss, wo man so etwas kaufen kann, der soll sich doch bitte melden und die Bilder hier einstellen!
Es gibt zwar welche zu kaufen für Schreiner und/oder Tischler, aber die sind so fein gezahnt und teuer. Siehe http://www.feinewerkzeuge.de/divhob.htm (ganzer Hobel)
http://www.feinewerkzeuge.de/G301211.htm (Bild der Klinge)

Vielen Dank schon im Voraus!
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Firestormmd
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von Firestormmd »

Gutes kosten sein Geld, und ist es auch meistens wert. Hier ein Schabhobel speziell für uns Bogenbauer:

http://www.mehr-als-werkzeug.de/product ... detail.jsf

Grüße, Marc
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Arntus
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von Arntus »

Puh teuer, aber sicher gut.
Kann man denn altrnativ nicht z.B. eine Säge mit entsprechender Zahnung dafür ge-(mis)brauchen?
Ich könnt mir vorstellen das aus einem Sägeblatt was zu basteln möglich wäre.
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Feanor1307
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von Feanor1307 »

Moin Moin,

wenn man mit flachen Laminaten (Horn + und Holz) arbeitet tut es eine einfache Gärungssäge aus dem Baumarkt für 9,50 Euro. Die hat eine symmetrische ca. 1,5 mm tief und ich glaube so 8 Zähne pro cm. Ideal für die Verzahnung von Horn und Holz. Um die Säge noch etwas anzupassen spannt man das Blat in den Schraubstock ein und richtet damit die Zähne aus und viola fertig. Wird eine Stelle stumpf versetzt man einfach das Blatt. Wird alles Stumpf kann man entweder nachschleifen (entsprechende Schlüsselfeile nehmen) oder man kauft eine neue.
Für Leute welche hohles Horn verleimen wollen hat Cem Dönmez eine Idee : http://atarn.net/phpBB2/viewtopic.php?t ... c&start=45.
Wie genau er das so geschnitten hat weis ich allerdings auch nicht. Vielleicht mit einer gaaaanz kleinen Säge.

Grüße,
Feanor
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acker
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von acker »

ich würde sagen es ist ein Teilstück eines Sägeblattes, ich habe ein fast gleichen abschnitt in der Werkstatt.
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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don_quichotte
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von don_quichotte »

Das mit der Gehrungssäge hab ich mir auch schon gedacht und ausprobiert. Das funzt nicht wirklich. Auch dünkt es mich, als seien die Zähne des Sägeblattes nicht ganz symetrisch. Kennt jemand eine Adresse in der Schweiz, die ein Schabhobel wie den von www.mehr-als-werkzeug.de führt?
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tarock
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von tarock »

Feanor1307 hat geschrieben:Moin Moin,


Wie genau er das so geschnitten hat weis ich allerdings auch nicht. Vielleicht mit einer gaaaanz kleinen Säge.

Grüße,
Feanor
Das hat er schneiden gelassen, mit einem Plasmaschneider!!

lg Tarock
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von klaus1962 »

@feanor, tarok
Steht doch eh in dem Artikel weiter unten. ;) ;)
"JJ,
The teeth are nor filed or hardened. İt is laser cut."


Gruß
Klaus

Übrigens: das mit den verlorenen Bildern finde ich auch schade. :'(
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GroBo
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von GroBo »

Hallo,
ich benutze einen "Ziehklingen-Griff" aus dem Baumarkt, in den ich ca. 6 cm Lange Stücke aus einem Metallsägeblatt einspanne. Der Griff sieht aus wie ein Pinsel ohne Borsten, ist aus stabilem Kunststoff und hat 2 Schrauben, mit denen man das Sägeblattstück einspannen kann. Das Sägeblatt wird übrigens einfach mit einer Blechschere in passende Stücke geschnitten, dann hat man immer Nachschub.
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von Feanor1307 »

don_quichotte hat geschrieben:Das mit der Gehrungssäge hab ich mir auch schon gedacht und ausprobiert. Das funzt nicht wirklich. Auch dünkt es mich, als seien die Zähne des Sägeblattes nicht ganz symetrisch. Kennt jemand eine Adresse in der Schweiz, die ein Schabhobel wie den von http://www.mehr-als-werkzeug.de führt?
Moin Moin,

dem muss ich scharf widersprechen :)! Es gibt allerdings zwei Dinge die man beachten muss:

1.) Die Zähne, welche bei der neuen Säge versetzt stehen, müssen in Linie gebracht werden, da man sonst, egal in welche Richtung, quasi gegen den Strich zieht. Also rein in den Schraubstock und gerade damit.

2.) Man sollte das Blatt leicht (!) schräg stellen und sich damit die Arbeit erleichtern. Tut man das nicht artet das Ziehen übers Horn in ein Gehubbel und Gequietsche aus, das man es in die Ecke werfen möchte.

Aber auch sonst ist es natürlich ein langwieriger Prozess. Je nach Ausdauer, Kraft und natürlich Hornabmessungen benötigt man für einen Streifen 1,5 - 4 Stunden. 1,5 Stunden sind mein persönlicher Rekord an einem guten Tag mit einem neuen scharfen Blatt und Top Motivation. Die 4 Stunden sind aufsummiert aus mehreren Tagen an denen ich wenig Zeit und ein unscharfes Blatt hatte (womit ich über die Motivation nicht mehr sagen muss ;))

Grüße,
Feanor
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von don_quichotte »

Habe mir nun ein Werkzeug Gebastelt mit einem Stück Metall und einer Dreikanntfeile. Das dauert allerdings ewig, wie von Feanor1307 beschrieben :-[ Nun versuche ich, ob es besser geht, wenn ich das Horn vorher koche und es somit ein wenig weicher mache. Ein erster Test mit einem Reststück stimmt mich zuversichtlich!
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von Feanor1307 »

Koche es aber nicht so lange. Mehr als 10 min können (müssen nicht, es gibt auch Leute die Kochen ihr Horn eine Stunde und sagen es sit hinterher noch gut) dazu führen das die Hornsubstanz, also das Keratin denaturiert und das Horn seine Eigenschaften verändert (z.B. spröde wird, blasig wird etc.). Außerdem ist Kochen eine eher kurzfristige Sache: Du bekommst das Horn weich und plastisch aber nach 15 min an der Luft dürfte es wieder so wie am Anfang sein (ggf. in gebogener Form). Letzteres ist auch gut so denn sonst ist es denaturiert. Dennoch ist der Versuch interessant und es wäre schön wenn du die Ergebnisse hier postest :).

Grüße,
Feanor
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von don_quichotte »

Mein Horngericht schmeckt spitze! Habe das Blech des Backofens mit Wasser gefüllt, auf 100 Grad eingestellt und das Horn reingelegt. So ca 10 min Garen und dann rausnehmen und 5 min schaben. Dabei kommt ordentlich Material weg. Das Ganze musste ich etwa 6 Mal wiederholen, da der Effekt schnell verfliegt. Bin mir daher auch nicht sicher, ob es die Feuchtigkeit ausmacht, d.h., wenn die oberste, eingeweichte schicht weg ist, dass man neu einweichen muss, oder ob es die Hitze ist, oder beides. Wegen der Denaturierung des Horns, da habe ich weniger bedenken. Im Backofen beginnt nicht einmal das Wasser zu kochen. Denke, das ist so kalt genug, um keinen Schaden anzurichten.
Das ganze dauert zwar auch lang, ist aber bedeutend weniger anstrengend ;) ;)
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kra
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von kra »

Mit dem Kochen, um das Horn für die Riefen weich zu machen wäre ich vorsichtig.

So wie hier geplant sollen die Riefen ja genau mit denen auf dem Core zusammenpassen. Ich hätte Bedenken, das sich nach dem mehrfachen Kochen das Horn verzieht und die Rillen nicht mehr zu denen des Holzes passen.
aber Versuch macht kluch... ;) .
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Re: Zahnhobel Kompositbogenbau

Beitrag von don_quichotte »

Hab jetzt noch versucht, wenn ich die Hornplatte einfach nur in kaltem Wasser einweiche. Auch das funzt recht gut. Die äusserste, vollgesogene Schicht kommt dann recht gut ab. Danach einfach von neuem einweichen und die nächste Schicht entfernen. Die Hitze ist meiner Meinung nach also gar nicht nötig.
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