Armbrust eigenbau "modern"

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Leo4
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Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von Leo4 »

Hallo,
ich bin froh, dass ich auf dieses Forum gestoßen bin und freue mich schon auf eure kompetenten Meinungen. :)

Nun zu meinem Eigenbau, der in gewisser Weise das Kontrastprogramm zu den ehr taditionellen Tendenzen bildet: Die ehr unkonventionelle Bauform bietet meiner Meinung nach ausschließlich Vorteile. Die Kräfteverteilung, die Präzision und auch die veränderte Schwerpunktlage machen sich positiv bemerkbar.
Zugleich bin ich mit dem Hockeysläger als Wurfarmmaterial einen atypischen Weg gegangen. Da ich ein enthusiastischer Eishockeyspieler bin habe ich einfach ein altes Arbeitsgerät zweckentfremdet. Moderne Hockeyschläger bestehen aus Glas- und Carbonfasergefechten, die teilweise sogar mit Kevlar verstärkt werden. Ihre Beschaffenheit, im Bezug auf das Material und verschiedensten Biegungscharakteristika ist eine Wissenschaft für sich. (kleines Beispiel am Rande: http://hockeytutorial.com/wp-content/up ... ckFlex.jpg)
Das Auszugsgewicht ist recht variabel. Mit den im oberen Bild dargestellten Wurfarmen liegt der Auszug bei grade mal 30kg. Mit einem anderen, jüngst entwickelten Wurfarmkonstruk, das mit je zwei steiferen Armen arbeitet sind Auszugsgewichte >80kg (>175 lbs) leicht zu erreichen. Des weiteren lässt sich der Winkel und somit das Auszugsgewicht mittels zwei Schrauben verstellen.

Zu den restlichen Materialien:
  • - Der Schaft besteht aus Ahorn mit Zierstreifen aus Teak.
    - Die Wurfarmbefestigung (der Riser) ist aus Multiplex.
    - Das aus Stahl bestehende Schlosssystem ist partiell in seinesgleichen eingefasst, welches wiederum in Buche sitzt, die sich bis zur Spitze erstreckt.
    - Jene Stahlteile sind verzinkt und schwarz chromatiert.
    - Spielereien wie die Leuchtnocke, das Laservisier (Nein, ich verwende es nicht als zielbeleuchtendes Mittel! ...also bitte keine kontroversen Diskusionen über Laser!) sind selbstverständlich auch selbst gebaut.
Ich bin offen für Anregungen und Fragen aller Art. :)

liebe Grüße
Leo
flachländler
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Re: Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von flachländler »

Eine interessante Konstruktion.
Für mich stellt sich immer als erstes die Frage:
Was willst du erreichen?
Einfach nur eine alternative Armbrust fertigen weil es dir Spaß macht sie zu entwickeln, eine Armbrust mit hoher Durchschlagskraft bauen oder eine Armbrust zu fertigen mit der du exakt schießen und vor allen Dingen treffen kannst?

Ich finde es ausgesprochen gut das Problem der Wurfarme einmal anders anzugehen.
Allerdings dürfte es ohne Messungen schwierig sein halbwegs vernünftige Werte über die Schnelle der zweckentfremdeten Wurfarme aus den Eishockeyschlägern zu erhalten.

Es sieht aus als wenn du fertige Elemente der ersten Generation der Cams aus den 70er oder 80er Jahren aus einem Compoundbogen verwendet hast oder wie hast du die Radialwerte berechnet?
Gruß
Michael
Theudebald2
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Re: Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von Theudebald2 »

@Leo 4

Zunächst willkommen im Club !

Da hast Du qualitätvolle ,interessante Armbruste angefertigt.
Die Vorschau ist Klasse.
Bestimmt ist auch die Funktion entsprechend !

Gute Arbeit -Hut ab !

Gruß Theudebald
baschdler
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Re: Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von baschdler »

Gute Idee mit den hohlen Wurfarmen. Die sind bestimmt recht schnell unterwegs. Auch wenn die Wurfarm Masse bei Compound Systemen eine eher untergeornete Rolle zu spielen scheint, können leichte WA sicherlich kein Nachteil sein.

Gruß Martin
Leo4
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Re: Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von Leo4 »

Danke für die Komplimente ::)

Es gibt keinen Punkt, den ich beim Bau in den Vordergrund gestellt hab. Ich hatte an jeden Bereich wie z.B. Präzision, Durchschlagskraft, Desingn, Gewicht etc. gewisse Ansprüche, die ich versucht habe in ein gesundes Gesamtbild zu bringen. Des weiteren habe ich in dem Bau eine Herausforderung gesehn, die viele Problematiken barg, die es raffiniert zu lösen galt.
Am Ende ist ein richtiges Spaßgerät herausgekommen, dem es leicht fällt auf 30m Kronkorken zu Perforieren. Die Durchschlagskraft empfinde ich als angemessen, da die Armbrust noch relativ gut zu spannen ist und die Pfeilenergie definitiv ausreicht.

Das Compoundmaterial konnte ich auf Grund mangelnder Ausrüstung leider nicht selbst fertigen und habe es daher von einer recht kompakten, gänigen Compoundarmbrust bezogen. (http://www.sanlida.at/bilder/produkte/g ... len_b2.jpg)

Anfangs habe ich mich, was das Wirkungsprinzip anbelangt an folgendem Modell orientiert: http://www.youtube.com/watch?v=kTDfxW8Y ... re=related
Es ist ganz simpel: möglichst langer Auszug bei kleinst möglicher Wurfarmbiegung => hohe Pfeilgeschwindigkeit bei kleinerem Auszugsgewicht

An ein solches Compoundsystem heranzukommen war quasi mein Traum, doch war es mir "nur" möglich Cams der Mojave II zu beziehen, die jedoch auch nicht schlecht sind. Nach einigen Versuchen waren die Eckdaten klar und es ging in die Planungsphase.

Wie es um die Auslenk-Geschwindigkeit, also die Schnelle der Hockeyschläger steht kann ich schwer sagen. Ich würde aber dahingehend tentieren, dass sie mindestens auf Augenhöhe mit modernen Wurfarmmaterialien ist, was nicht zuletzt daran liegt, dass der Hockeyschaft viereckig und hohl ist.

Gruß
Leo
Theudebald2
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Re: Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von Theudebald2 »

dem es leicht fällt auf 30m Kronkorken zu Perforieren
unglaublich - diese Präzision !

Gruß Theudebald
Leo4
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Re: Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von Leo4 »

Betrefflich der Präzision habe ich hier ein kleines Bildchen:
Bild
Das ganze aus einer Entfernung von 25 Metern mit einem Rotpunktvisier und dem kleinst möglichen Auszugsgewicht. Der kleine "Ausreißer" (roter Kreis) traf zuvor leicht die Nocke des anderen Pfeils (grüner Kreis), die ihn daraufhin leicht ablenkte.
Also von drei Schuss trifft man auf 30 Meter definitiv den Kronkorken ;)

liebe Grüße
Theudebald2
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Re: Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von Theudebald2 »

hallo Leo 4,

Ich habe für die Streuungsversuche meiner Kleinen Armbrust (nach hist.Vorbild gefertigt)
auch so ein "Rotpunkt-Visier" montiert.
http://wernerdiebold.magix.net/public/sicherheit.htm
Dabei hatte ich immer den Eindruck ,daß das Ding den absolut mittigen Einblick erfordert weil ansonsten
der Zielpunkt auf dem Ziel wandert.
Ich habe mir dann eine Lochblende aus Kunsstoff gebaut und vor das Okular gesteckt.
Das Ergebnis ,mit aus heutiger Sicht suboptimalem Bolzen, war ein Streukreis von
9 cm (10 Schuß)auf 30 Meter.
http://wernerdiebold.magix.net/public/s ... zision.htm
Konntest Du diesen optischen Effekt an deinem Visier auch beobachten ?

Gruß Theudebald
Leo4
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Re: Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von Leo4 »

Den gleichen Eindruck habe ich bei meinem Visier auch. Es handelt sich um ein Spezielles Visier für Armbrüste, das mit 3 vertikal angeordneten Punkten versehn ist. Die Verzerrungen sind in meinen Augen jedoch akzeptabel, da sie nur sehr minimal im Randbereich des Visiers auftreten.

Ich hab ein wenig recherchiert, da mir der Begriff "Parallaxe" aus der Welt der Zielfernrohre im Kopf herum schwirrte und habe dazu folgenden aufschlussreichen Text gefunden: http://www.akoehler.de/zielfernrohr/parallaxe/index.htm
So weit ich mich mit Leuchtpunkvisieren auskenne, projezieren diese ihren Punkt ins Unendliche; d.h. Parallaxenfrei ist es nur bei einem Ziel in der Unendlichkeit. Da die Bildebene zwangsläufig vor der Unendlichkeit liegt hat man verfälschungen durch die Parallaxe, wenn man nicht zentrisch durch das Visier blickt.
Das klingt für mich zumindest relativ logisch und ich hoff eich liege mit dieser Hypothese richtig.

liebe Grüße
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Re: Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von Galighenna »

Hmm also bei echten Rotpunktvisieren ist das nicht so... Ich hab das vorhin mal nachgelesen. Durch die Einblendung des Rotpunktes direkt in die Visieroptik soll der Punkt unabhängig von der Position des Auges zur Optik, immer an der richtigen Stelle erscheinen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Reflexvisier

Wenn das bei euren Visieren anders ist, solltet ihr euch Gedanken machen woran das liegt... (Ich weiß jetzt zu wenig über eure Visiere die ihr verwendet...)
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Theudebald2
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Re: Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von Theudebald2 »

@leo4

Interessant ,daß auch Du diesen Eindruck hattest !

Diese Geräte sind in der Regel für den Schuss auf bewegliche Ziele ,da kommt es auch nicht auf den
letzten cm an.
Ich hatte wegen des Geißfußes aber keinen Platz für ein Ziehlfernrohr.
Beim Ermitteln der Streuung will ich keine Fehler ,ausser denen des zu testenden Systems.
Die Lochblende war dann die Lösung -sie erzwingt den mittigen Durchblick.

Gruß Theudebald
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Galighenna
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Re: Armbrust eigenbau "modern"

Beitrag von Galighenna »

Ich hab da jetzt mal ein bischen genauer nachgeforscht und tatsächlich... Dieser Effekt ist wohl doch "normal" nur ist er mir z.B. beim G36 nie aufgefallen. Das bedeutet, der Fehler war sehr sehr klein.
Ich vermute, das euch dieser Paralaxefehler deshalb so stark auffällt, weil sich euer Ziel so viel Näher befindet als die paralaxefreie Ebene. Interessant wäre es also, zu wissen welches Visier ihr benutzt, um raus zu finden, in welcher Entfernung sich die paralaxefreie Ebene befindet.

(Ist für mich als Lasertechnik und Optik Student nicht ganz uninteressant! ;) )
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