Mir juckt der Hasel zwischen den Fingern... oder so ähnlich!

[Galighenna]

Hmm... was noch fehlt ist ein Bild abgespannt, und eins vom Design, also Breitenverlauf... Sonst ist eine Tillerbeurteilung nicht so wirklich möglich.

Was mir aber schonmal auffällt: Wie viel länger ist der Obere gegenüber dem unteren WA ? SOll heißen: um wie viel Zentimeter ist der Griff nach unten versetzt? Das sieht schon arg asymmetrisch aus. Normal wäre ja, den Griff 4cm über Mitte und 8cm unter Mitte zu legen. bei dir siet es aber so aus als läge der Griff komplett unter der Mitte.

[keinuvaan]

Soderle,

anbei ein Bild vom ungespannten Bogen, Seiten- und Bauchansicht (oberer WA zeigt nach rechts).
Was man gut erkennen kann ist das etwas "deflexe" obere Wurfarmende. Muss das denn angeglichen werden, oder ist das dann lediglich für die Optik? Von mir aus kann der Bogen auch etwas eigenwillig aussehen, das hat, so finde ich, Charme!

Maße/Daten:
WA unten: 78cm
WA oben: 83cm
Griff: 12cm (excl. Fadeouts, nur da wo der Griff am dicksten ist)
Wurfarmdesign: flach, ab 30cm vor den Wurfarmenden zulaufend auf ca. 1,8x1,8cm.

Zur Griffposition: bei 173cm Gesamtlänge haben wir den Mittelpunkt bei 86,5cm, 8cm nach unten macht 78,5. - Müsste also in etwa passen.

[Galighenna]

Also wenn du die Mitte des Griffes 8cm nach unten gemacht hast befindet sich die Mitte des Bogens jetzt 2cm über dem Griff. Die Mitte des Bogens befindet sich aber normalerweise 2cm über der Mitte des Griffes. Deshalb sieht der Bogen in meinen Augen so "schief" aus...
Der wilfrid baut auch so sehr asymmetrisch. Scheint also zu funktionieren... Ist halt nur untypisch

[keinuvaan]

Nein, nicht die Mitte des Griffes liegt 8cm unter der Bogenmitte, sondern die Unterkante des Griffs. (Mein Maß war das Ende des unteren Wurfarms mit 78cm)
Die Griffmitte liegt - wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe - also 2cm unter der Bogenmitte (12 / 2 - 8 = -2).

[Lord Hurny]

Hallo Matthias,
sieht doch schon ganz gut aus, wenn ich da an meinen Erstling denke...
das aktuelle Zuggewicht wäre noch interessant, sind schon Pfeile geflogen? (Distanz?)

Ist sehr spannend bei einem Erstling bei der Geburt dabei zu sein, und hier hast du ja einige sehr gute Hebammen gefunden

Weiter so!
LH

[Galighenna]

Ok, sieht auf dem Auszugsbild sehr komisch aus und ich weiß jetzt auch warum:
1. Der Bogen ist im Bild nicht senkrecht (Ich weiß, ist nach Augenmaß, täuscht halt auf dem Foto)
2. Die WA sind zwar von der Länge her scheinbar OK aber die Biegung ist Brutal ungleichmäßig. Der Obere WA ist einfach viel stärker als der untere. Da sollte noch korrigiert werden

Schau hier, ich hab das Bild mal gerichtet und eingezeichnet, wie unterschiedlich die sind:

[keinuvaan]

Danke für die Erläuterung, ich werde den oberen WA noch insgesamt etwas nachbearbeiten und mich dann wieder melden. Das Zuggewicht werde ich messen, sobald ich eine Kofferwaage o.ä. organisiert habe.

[keinuvaan]

Ich habe eben mal das Zuggewicht grob mit ner Körperwaage bestimmt (Bogengriff unter die Waage unter ein Brett, Tillerstock auf Kopf auf die Waage, tara mit Tillerstock, dann gezogen bis Auszugslänge), es liegt bei etwa 15,5kg oder 34lbs, wenn der Umrechungsfaktor stimmt... - Mal ganz davon abgesehen, dass die Zeltschnur die ich da verwende sich immer noch etwas dehnt und daher das ganze vermutlich nur als grober Richtwert herhalten kann.
Wenn der Bogen mit der Sehne bestückt ist sieht man übrigens deutlich, wie schief die Sehne nach oben steht, was auch dafür spricht, dass sich der obere WA noch etwas besser biegen muss. - Da mach ich mich jetzt ran, vermutlich nur mit grobem Schleifpapier um die letzten Macken auszubessern, und dann noch das Nocken-Feintuning.
Insgesamt bin ich jetzt ja schon unter meinem gedachten Zielgewicht von 40# und werde wohl auch noch etwas verlieren, aber gut, schießen wird er wohl!

[keinuvaan]

So der obere WA ist jetzt abgeschwächt, der Tiller hoffentlich besser. Mein Gefühl sagt mir, einen Hauch könnte der obere WA noch geschwächt werden. Musste aber schon ordentlich Holz abnehmen, leider - das Zuggewicht liegt nur noch bei ca. 25lbs.
Habe mir jetzt eine Gepäckwaage digital besorgt. Meine Messung mit der Körperwaage lag ja bei rund 34lbs. War die Messung mit der Körperwaage ggf. ungenau, oder geht das mit dem Zuggewicht wirklich so schnell abwärts? - Oder liegts doch an der Tillersehne, die ja ein Seil von einem Zelt ist, daher etwas dehnbar?
Kann man mit dem Zuggewicht leben (bin ja Einsteiger)
Einen Testpfeil habe ich gefunden. Muss wohl Carbon sein, 31 oder 32", eine der drei Federn ist kaputt, nur zur Hälfte vorhanden. Ein paar mal geschossen ohne Scheibe, eher vorsichtig. Ca. 25-30m ging er wohl, der Pfeil eierte aber auch etwas. Mag wohl an der kaputten Feder liegen?

Derweil habe ich mir schon einen Haselstamm gesucht, den ich vmtl. im Winter fällen werde. - Damit kann ich dann ja alles besser machen

[Habi]

Moinsen,
aus meiner Sicht könnte der obere WA noch bissel biegen, seh da wo er die Oberkante der Tür schneidet noch ne steife Stelle...
is nich viel , aber immerhin.
und bau dir ne ordentliche Sehne, Zeltschnur is nix...
Grüße Habi

[Galighenna]

Ja der Tiller ist besser! gut gemacht bis hierher Dein Eindruck täuscht dich nicht, der obere könnte noch schätzungsweise 0,5-1cm weiter biegen. Aber die Verteilung der Biegung ist schon wirklich gut gelungen!
Habi sieht ja noch oberhalb der Tür einen steifen Bereich. Den sehe ich auch. Etwa ab der Türkante aufwärts ca 20cm lang könnte sich eine Spur mehr biegen. Dann Kommt der Obere die gewünschten 0,5 bis 1cm weiter...

[keinuvaan]

Updates für meinen Erstling!

ich habe die steife Stelle eliminiert, und jetzt habe ich das Gefühl dass der WA oben fast etwas zu weit geht... oder täuscht das?

Weiterhin habe ich den Bogen geschliffen und den Griff etwas überarbeitet. - Was kann man so als Endbehandlung des Holzes am Besten nehmen? Lackieren, Ölen, Firnis, Schellack, Wachs? Gibt es Material, was sich nicht so gut eignet wegen der Biegung?
Mir schwebt momentan eine dunkelbraune Beize vor mit einem transparenten Schutzüberzug vor, nur was weiß ich noch nicht.

Desweiteren habe ich ein Sehnenbrett gebaut (PDF-Skizze gefunden) und damit eine Sehne für den Bogen gemacht, flämisch gespleißt. B-50 Schwarz und Grün, 12 Strang. - War wirklich einfach, auch dank der zwei YouTube-Videos.
Die Sehnenlänge hatte gut gepaßt, habe den Bogen ausgemessen und dann das Brett genau so eingestellt (auf 68")

Habe ich, bevor ich den Bogen "hübsch" mache, noch was wichtiges vergessen?

[Galighenna]

Perfekt! Genau so hab ich mir das vorgestellt... Hatte ja schon gesagt: "Wenn die Steife Stelle eliminiert ist, ist der obere WA genau auf der richtigen Höhe."
Der Tiller sieht super aus! Der Obere WA darf ja ruhig ETWAS weicher sein und genau das ist hier der Fall.

Als Finish kannst du alles nehmen was dir beliebt. Bei Lacken sollte die Schicht nicht zu dick werden, und der Lack sollte nicht steinhart aushärten. PU oder Acryllacke gehen aber immer.

[Habi]

Daumen hoch...
jetzt paßt er...

Grüße Habi

[Lord Hurny]

Wow, jetzt ist er wirklich gut!
Ich kann mir gar nicht vorstellen das der Bogen wirklich nur 30m weit wirft,
mein Eschenestling mit 22#@26" (Bogen meiner Frau) wirft fast 50m und hat nich annähernd einen so guten Tiller wie deiner hier.

Für die Endbehandlung:
mir persönlich gefällt Leinölfirnis am besten bei hellen Hölzern (3-5 Schichten), es ist billig und hebt die Maßerung wunderbar hervor (Vorsicht: auch nicht entfernte Bearbeitungsspuren werden hervorgehoben!)
Nachteil: es dauert oft Tage bis es komplett getrocknet ist, bevor man die nächste Schicht auftragen kann. Und man sollte im Jahr mindestens 1x nachbehandeln.

Lack ergibt meiner Meinung den besten Feuchtigkeitsschutz, und wenn man genug Schichten aufträgt (4-5) auch einen gewissen Schlag bzw. Kratzschutz. Bei Lacken habe ich mit klarem Bootslack (seidenmatt) die besten Erfahrungen gemacht, da er sehr elastisch und UV beständig ist.

Beizen ist so ne Sache, ich beize sehr selten, da fast mit jedem Finish (Lack, Öl, Firnis, etc..) das Holz sowieso etwas dunkler wird. Ausserdem stellen sich bei mir beim Beizen immer wieder Fasern auf die ich wegschleifen muss, dann muss ich wieder beizen um die hellen Schleifflecken zu entfernen - und wieder schleifen und wieder beizen usw....

Noch ein Tip:
In Jagdgeschäften bekommt man wunderschöne Öle zur Behandlung von Gewährschäften in den Farbtönen hellbraun, dunkelbraun, rotbraun, etc.. damit sparst du dir das beizen (ausser du möchsten einen schwarzen Bogen)

lg
LH