Ich habe einen halben Eschenstamm, den ich jetzt decrowned und bei dem ich die Seiten abgeflacht habe. Jetzt habe ich so etwas wie eine Latte von 6-7 cm Breite und ca. 5cm Dicke, aus dem mein dritter Bogen entstehen soll.
Der Stamm ist die ersten 145 cm gerade, sodass ich eine Mittellinie zeichnen kann, die einigermaßen parallel zu den Jahresringen verläuft. Bei ca. 150 cm biegt sich der Stamm allerdings ein wenig, sodass er bei 180 cm ca. 2 cm Abweichung von der Mitte hat. Geplant ist ein Flachbogen mit Hickorybacking.
Ist es möglich, dass ich die Ringe ignoriere und eine gerade Linie zeichne, oder soll ich ihn biegen, oder was kann ich sonst noch tun?
Vielen Dank für Eure Hilfe
Fasern durchschneiden?
Dämpfen?
Wenn Du Wert legst auf einen optisch perfekten Faserverlauf, könntest Du die Biegung gerade dämpfen. Ist allerdings bei den Abmessungen 7 x 5 cm schon eine Herausforderung.
Nachdem Du ein Backing aufleimen willst, ist der 2 cm verschobene Faserverlauf für die Wurfleistung nicht wichtig, die Breite der "Latte" locker ausreichend für das Bogendesign mit einer geraden Linie.
Klaus
Nachdem Du ein Backing aufleimen willst, ist der 2 cm verschobene Faserverlauf für die Wurfleistung nicht wichtig, die Breite der "Latte" locker ausreichend für das Bogendesign mit einer geraden Linie.
Klaus
- Ravenheart
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Sehe ich auch so!
Entscheidend ist, ob Du, wenn Du die Mittellinie gerade durchziehst, noch genug ebene Fläche für das Backing hast! Du kommst dann ja einseitig weiter in den Randbereich, wo die natürliche Krümmung des Stammes schon deutlich stärker abfällt!
WENN Das Decrowning so tief gemacht wurde, dass Du da noch genug Breite hast, spricht nix gegen "gerade durch".
Du MUSST dann allerdings damit rechnen, dass der WA sich dort LEICHT ungerade krümmen wird, was Du (unproblematisch, aber halt drauf achten!) durch entsprechendes "Gegenarbeiten" am Bauch ausgleichen musst!
(Laufen die Fasern schräg über den WA, ist er IN Faserrichtung zugfester! Angenommen, die Fasern laufen (vom Griff aus über den Rücken geschaut) von links nach rechts, dann wird die Linke Seite sich ETWAS weniger biegen, weshalb man die dann bauchseitig ETWAS dünner machen muss... Aber erst mal symmetrisch arbeiten, und dann, wenn es in Erscheinung tritt, ausgleichen!)
Dämpfen und Biegen von 7 x 5 cm Holz "kannst Du knicken" (schönes Wortspiel)....
Solltest Du Dich DOCH für's Biegen entscheiden, erst mal auf 1,5 oder max.
2 cm Dicke runter arbeiten! UND davon ausgehen, dass Du am Rand ca. 5 mm Breite durch Eindellung verlierst, denn selbst dann dürften die erforderl. Kräfte beachtlich sein!
Rabe
Entscheidend ist, ob Du, wenn Du die Mittellinie gerade durchziehst, noch genug ebene Fläche für das Backing hast! Du kommst dann ja einseitig weiter in den Randbereich, wo die natürliche Krümmung des Stammes schon deutlich stärker abfällt!
WENN Das Decrowning so tief gemacht wurde, dass Du da noch genug Breite hast, spricht nix gegen "gerade durch".
Du MUSST dann allerdings damit rechnen, dass der WA sich dort LEICHT ungerade krümmen wird, was Du (unproblematisch, aber halt drauf achten!) durch entsprechendes "Gegenarbeiten" am Bauch ausgleichen musst!
(Laufen die Fasern schräg über den WA, ist er IN Faserrichtung zugfester! Angenommen, die Fasern laufen (vom Griff aus über den Rücken geschaut) von links nach rechts, dann wird die Linke Seite sich ETWAS weniger biegen, weshalb man die dann bauchseitig ETWAS dünner machen muss... Aber erst mal symmetrisch arbeiten, und dann, wenn es in Erscheinung tritt, ausgleichen!)
Dämpfen und Biegen von 7 x 5 cm Holz "kannst Du knicken" (schönes Wortspiel)....
Solltest Du Dich DOCH für's Biegen entscheiden, erst mal auf 1,5 oder max.
2 cm Dicke runter arbeiten! UND davon ausgehen, dass Du am Rand ca. 5 mm Breite durch Eindellung verlierst, denn selbst dann dürften die erforderl. Kräfte beachtlich sein!
Rabe
Willst Du den bogen ganz sicher mit einem Backing versehen? Falls ja, würde ICH nicht daran herumdämpfen/-biegen, wenn es nicht sein muss. Lieber den Faserverlauf ignorieren und und das Layout von Anfang an "gerade" herausarbeiten.
Das Problem ist m.E., dass Du einigermaßen korrekt biegen müsstest, wenn Du eine seitliche Abweichung korrigieren willst. Das halte ich für eine ziemliche Herausforderung und vermeide es lieber, wenn möglich.
Das Problem ist m.E., dass Du einigermaßen korrekt biegen müsstest, wenn Du eine seitliche Abweichung korrigieren willst. Das halte ich für eine ziemliche Herausforderung und vermeide es lieber, wenn möglich.
- Ravenheart
- Forengott
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...das wäre dann ein "Snakey"; Da komm mal lieber NACH den ersten 30 Gebauten drauf zurück...
Zeichne doch mal den Faserverlauf, ausgehend von der Mittellinie, mit Bleistift nach, ab dem Punkt, wo er krumm wird!
Oft ist es nämlich so, dass es nur einen (relativ eng begrenzten) Richtungswechsel gibt, und danach der Verlauf wieder EINIGERMASSEN gerade ist...
WENN es bei Dir so ist, würde das dafür sprechen, ihn nur im "Haupt-Knickbereich" zu begradigen...
ABER!: Du solltest Dir da drüber im Klaren sein, dass MANCHE Esche nach dem Dämpfen NICHT mehr hart wird, sondern "gummiartig" bleibt!
Die wäre dann unbrauchbar!
Das Risiko muss man eingehen wollen....
Rabe
Zeichne doch mal den Faserverlauf, ausgehend von der Mittellinie, mit Bleistift nach, ab dem Punkt, wo er krumm wird!
Oft ist es nämlich so, dass es nur einen (relativ eng begrenzten) Richtungswechsel gibt, und danach der Verlauf wieder EINIGERMASSEN gerade ist...
WENN es bei Dir so ist, würde das dafür sprechen, ihn nur im "Haupt-Knickbereich" zu begradigen...
ABER!: Du solltest Dir da drüber im Klaren sein, dass MANCHE Esche nach dem Dämpfen NICHT mehr hart wird, sondern "gummiartig" bleibt!
Die wäre dann unbrauchbar!
Das Risiko muss man eingehen wollen....
Rabe