Holzernte

[optikus]

@ mandos
Danke Dir. Also werd ich mal Staves wiegen gehen. Hygrometet ist auch kein Problem.
Vielleicht besorg ich mir auch mal ein Feuchtemesser. Schaun wir mal.

LG
Armin


PS
Danke auch für die Tabelle

[Ravenheart]

hmmm...

erstens: Eibe verliert wegen der hohen Dichte das Wasser nur SEHR langsam - besonders aus den tieferen Schichten...
Da kannn es sein, dass kaum noch Gewichtsverluste wiegbar sind - aber einem beim Aufsägen noch das Wasser entgegenquillt...

zweitens: Eibe muss nicht nur trocknen - sie muss "reifen"! Trocken bekommt man einen Stave in 6 Monaten. Reif ist er nach 2 Jahren...

[FluFlu]

zweitens: Eibe muss nicht nur trocknen - sie muss "reifen"! Trocken bekommt man einen Stave in 6 Monaten. Reif ist er nach 2 Jahren...

Was passiert eigentlich während dem "Reifen"?

Und wie weiss man, wann das abgeschlossen ist? Kommt es dabei auch auf die Lagerung/Feuchtigkeit/Temperatur/etc. an?

[Selfbower]

Also was Rabe schreibt kann ich nur bestätigen... Eibe braucht ne ganze Zeit um zu trocknen! Ich bin auch immer ungeduldig (deshalb baue ich ja so viel mit Hasel... geht schnell und meist unkompliziert) aber die Zeit, die die Eibe braucht, die bekommt sie bei mir auch.

Ich hab selbst kein Holzfeuchtemessgerät, aber ich halte mich an die Regel: 2-3 Jahre dürfens schon sein

habe übrigens auch mal wieder was ergattert endlich

heute gespalten und versiegelt. Einige lagen schon was rum und sind leider gerissen... schätze, dass die schon nen gutes jahr da wo ich sie herbekommen habe rumlagen... leider mit Folgen.

LG. Daniel

[Ravenheart]

Was passiert eigentlich während dem "Reifen"?

Was während des Reifens passiert, ist umstritten.
Ich habe dazu eine (unbewiesene) Theorie, die ich aber nicht belegen kann.

Mein Eindruck ist aber: Zähigkeit und Festigkeit nehmen zu.

Rabe

[Blacksmith77K]

Ich fasse Rabes Theorie mal auf und versuche, wenigstens ein Stück weit, Licht da reinzubringen.

Wenn ein Holz geschlagen wird, hat es den eigenen Saft in sich. Wenn jetzt das Holz runtertrocknet und der eigenen Saft verdampft, geht das runter bis auf eine Restfeuchte von etwa 10-12%.

In diesem Bereich allerdings findet ein Luftfeuchtetausch mit der Umgebungsluft statt. Das Heißt, das Holz nimmt wieder feuchte auf, gibt sie wieder ab, nimmt wieder auf und so weiter.

Durch diesen stetigen Austausch werden quasi die Holzzellen 'gewaschen'. Nach 2-4 Jahren, je nach Dichte der Eibe, sind die Holzzellen absolut sauber und maximal Belastbar, sei es auf Zug oder auf Druck.

Einige andere Hölzer tragen Ammoniakverbindungen in den Zellen, auch diese werden rausgewaschen. Um jetzt Rabe wieder einzubringen: ja, bei Eibe dauert das länger als bei anderen Holzsorten, ALLERDINGS wird es nach 4 Jahren nicht mehr besser. Und: Selbst aus 'ungewaschenen' Eibeholz lassen sich prima Bögen +100# bauen, allerdings kann man von ausgehen, dass der Bogen ein Jahr später gute 5lbs mehr an Zugkraft bringt. Also 'reifen' bzw 'waschen' ist ein und das gleiche und es kommt nach vollständigem Ablagern zu keiner Verbesserung mehr.

ES SEI DENN: die Eibe wurde bei Frost geschlagen. Denn bei sinkenden Aussentemperaturen pumpt die Eibe (wohl auch andere Bäume) die flüssigkeitstragenden Teile mit Zucker (Glucose, Saccharose, Trehalose) voll, damit sich bei Frost keine Eiskristalle im Baum bilden können. Bis diese Einlagerungen von Zucker 'gewaschen' sind, kann es aufgrund der hohen Dichte von Eibe tatsächlich schonmal 6-8 Jahre dauern, bis sie 'sauber' iss.

Also nochmal kurzgefasst: Der Baum wandelt im Herbst die unlösliche Stärke in den Blättern in löslichen Zucker um, die (ähnlich dem Glykol im Autokühler) als Frostschutzmittel dienen. Dadurch friert der Baum nicht ein.

My2Cent

[optikus]

Na astrein, da denkt man man ist ein bischen schlauer, und der Rabe under Blacky hauen einen wieder in die Steinzeit zurück.
Eibe kann man schnelltrocknen, 6 Monate...
reifen tut sie 2-3 Jahre...
Holzzellen werden gewaschen 2-4 Jahre...
Mann, habe heute mal 5 Staves gewogen. Die Stämme hatte was von 16-20 cm Durchmesser, bei ca. 2,1 m Länege.
Die wurden geviertelt. Ein Stave hatte ( ich glaube da kann man noch 2 von machen) ohne Sch.... noch über 30 Kilo.
Ich geh wieder Hasel sammeln. Oder Hau ne Esche um...!

[nocona]

Da im fertigen Bogen ebenfalls Schwankungen des Feuchtigkeitsgehaltes stattfinden, müsste ein Eibenbogen aus Holz mit kurzer Lagerdauer mit der Zeit stärker werden. Oder zumindest durch die Nutzung weniger geschwächt.
Blacksmith, du scheinst ja keinen Mangel an Eibe zu haben. Starte doch mal nen wissenschaftlich fundierten Versuch! Eibenbogen aus frischem Holz fertig bauen, Zuggewicht messen und zwei Jahre einlagern. Dann erneut Zuggewicht messen. Und selbstverständlich mit geeichter Waage!

Die Vorstellung von Veränderungen in totem Holz über lange Zeiträume ist gar nicht so abwegig. Manche Weine sollen ja auch mit der Zeit besser werden.

[optikus]

Holzfeuchte hin holzfeuchte her.
Mir ist schon klar das Eibe was besonderes darstellt. Ich sag ja auch das ich mich gedulden will.
Morgen mach ich mal Fotos von nem viertel Stamm. Front und Länge versteht sich. Mit hoffentlich ablehsbarem Zollstock.
Die Dinger sind so sauschwer. ich glaub ich muss die nochmal teilen damit die überhaubt mal trocken werden.
Ey Hallo Ein viertel 30 kg????!!!!!
Biss die überhaubt zu händeln sind vergehen mehr als 7 Jahre, da kann ich schon Grossvater sein.

[FluFlu]

Die Stämme hatte was von 16-20 cm Durchmesser, bei ca. 2,1 m Länege.
Die wurden geviertelt. Ein Stave hatte ( ich glaube da kann man noch 2 von machen) ohne Sch.... noch über 30 Kilo.

Bist du sicher, dass deine Waage stimmt?

Ich hatte schon mit etlichen Eibenstämmen (nicht Viertel, sondern komplette Stämme) zu tun....
Die meisten um die 220cm lang - und auch einige in Durchmesser 16-20cm.... aber keiner dieser Stämme wog um die 120kg (was sie bei deinen Angaben ja wiegen müssten).

[optikus]

Also mein Gewicht gibt die Waage korrekt an.
Ich habe die Dinger getragen und würde sagen das passt schon.

LG
Armin

PS.
Werde morgen nochmal eine andere Waage nehmen.
Wills ja auch wissen.

[Mandos]

Du hast so viel Eibe.
Bau doch einfach im frühen Frühjahr einen Bogen draus. Der wird nicht viel schlechter sein als einer, dessen Stamm 2 Jahre lagerte. Andere kannst du länger lagern.

Ich habe auch gerade einen Eibebogen vorgestellt, der ca. 6 Monate nach dem Fällen gebaut wurde. Wenn der jetzt durch Reifeprozesse noch 5# zulegt, so stört mich das gar nicht - im Gegenteil!

Zum Gewicht:
Kurze Rechnung. Volumen des Stammes: pi*(0,1 m)^2*2,1 m = 0,066 m^3
0,066 m^3 / 4 = 0,0165 m^3
Dichte: sagen wir mal grob 1 g/cm^3 ---> Masse des Viertels = Dichte*Volumen = 1000 kg/m^3 * 0,0165 m^3 = 16,5 kg

Ich habe bei diesen Werten recht hoch angehalten. 30 kg wird ein Viertel kaum wiegen.

Ist aber auch Wurscht!

[Gornarak]

Wenn die Stämme zu viel Masse haben, musst du halt schonmal was runterarbeiten.

[Archive]

Moin

ich kann den Ausführungen von Blacksmith77K nicht nachvollziehen. Kannst du das irgendwie belegen? Oder ist das nur eine weitere Theorie zum Eibentrocknen?

Das Bögen, wenn sie weiter trocknen, an Zuggewicht zulegen ist unbestritten. Aber noch nie ist bei einem von mir gebauten (Eiben-)Bogen nach den Trocknen das Zuggewicht gestiegen durch "Reifung".

Wer mehr über die Theorie der "Reifung" wissen will sollte erstmal Hier: http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... =15&t=7967 nachlesen und sich selber eine Meinung bilden, und nicht alles glauben was geschrieben wird.

Gruß Mütze

[optikus]

Leider bin ich noch nicht dazu gekommen mal genaue Bilder von den Staves zu machen.
Habe aber die Waage kontrolliert.
Gewicht der Staves scheint zu stimmen. Ein paar Staves habe ich aus Platzgründem in den
Keller verfrachten müssen.( ja schlagt mich ruhig.) Ich wohne in einem 6 Parteien Mietshaus da ist nur begrenzt Platz.
Die habe ich gewogen. Wie gesagt der dickste Brocken hatte 33 k jetzt nur noch 29,5k.
Ich glaube das geht ein bißchen zu fix, ich muss mir doch noch itgendwo einen Ort draussen suchen.
Gewichtsabnahme bei allen Staves im Keller in etwa gleich.
Wie gesagt Foto von dem Dicken Otto kommt noch

LG

Armin