Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

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Bogenschorsch
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Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Bogenschorsch »

Hallo,
bin gerade dabei einen Rohling aus einem schönen Stück Hickory rauszuarbeiten: Länge ca. 1,76 m, Breite max. warsch. um die 3,.. cm, Design irgendwo zwischen Elb und Flachbogen, eher schmale Enden, aber keine "Nadeln".
"Problem" ist, dass der äußerste Ring teils an einen Millimeter runtergeht. Ich weiß, dass Hickory da unglaublich viel aushält, aber ich traue dem Braten nicht so recht. Sollte ich den Ring nicht lieber runternehmen? Noch habe ich den Spielraum.
Angestrebte Zugkraft? 100#! 8)
Mal im Ernst: Ich wäre froh, wenn ich um die 50# hinbekomme, aber ich bekomme ein so ungutes Gefühl in der Magengegend, wenn ein Ring so dünn ist.....
Wäre für Erfahrungen in der Art dankbar.
Gruß
Bogenede

Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Bogenede »

Bis 40 lb würde ich sagen, OK. Aber bei 50 + lb nicht mehr.

Bogenede
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Bogenschorsch
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Bogenschorsch »

Danke, denke ich nehme den Ring runter. Sieht zwar schön aus, da teilweise noch kleine Reste vom Kambium dran sind, aber sicher ist sicher.
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Haitha
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Haitha »

Hi,

mein erster selbstgemachter Holz-Bogen ist ein ELB mit 70 Pfund bei 32 Zoll Auszug, ohne durchgehenden Ring am Rücken.
Vertrau dem Hickory :)


Edit: das kambium sollte natürlich runter!!
Zuletzt geändert von Haitha am 23.09.2011, 21:56, insgesamt 2-mal geändert.
Fall down seven times, stand up eight.

Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto
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Gargosh
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Gargosh »

Bin heut abend mit meinem Hicky fertig geworden...
Bei meinem Stave waren irgendwann mal kleine Tierchen zu Hause und haben in den obersten Ringen ihr unwesen sgetrieben...Mit der Grundidee, dass kann das Holz ab, bin ich ans Werk und hab jetzt einen funktionierenden Wurmfrasbogen, der fürs schöne Aussehen noch etwas Leinen auf den Rücken bekommen hat...

Wir sprechen hier zwar nicht von einem dünneren Jharesring, aber dafür mehrfach und durchgängig verletzt...

Mach einfach mal...mehr als brechen kann er nicht >:)

Jo
Flachbogen Bergahorn 188cm 40#32"
Flachbogen Hick 178cm 40#32"
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Bogenschorsch
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Bogenschorsch »

@Haithabu: 70# beim ersten?! Boah!

@Gargosch: So einen Stave habe ich noch auf Lager! Hat ordentlich gestaubt, aber das waren keine kleinen Viecher Eines habe ich gefunden und das war gut 5 mm dick (echte Ami-Viecher, da muß irgendwie alles größer sein). Dummerweise hat der Stave warsch. auch Feuchtigkeitsschaden, also Pilze, die das Holz versprödet haben. Aber DEN nehme ich gerne zum Bruchtest!
tomtux
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von tomtux »

wenn der darunter liegende ring deutlich dicker ist, runter mit dem dünnen ring.
bei halbwegs gleichen ringstärken ist es egal.

ich hab schon 45# hick-bögen entlang der ringe delaminieren gesehen, keiner kann ins holz reinsehen! heute abend fertig geworden + leinen ist definitiv kein seriöser ratschlag, oder sind da jetzt schon 1000+ schuss durch und der bogen ist eingeschossen? und hätte auch ohne leinen sicher gehalten?
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Ivor Thoralfson »

Ohne Bild ist es schwer da was zu sagen. Vom Gefühl her (du schriebst dass der äußerste Ring teils an einen Millimeter runtergeht) würse ich sagen - nehme den nächsten , stärkeren. Ist Sicherer .

Ivor
"Geh nicht immer auf dem vorgezeichneten Weg, der nur dahin führt, wo andere bereits gegangen sind."
(Alexander Graham Bell)
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Bogenschorsch
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Bogenschorsch »

Moin,
so, ich habe mir den Ring heute genau angeschaut und ja, er muß runter:
Nicht homogen (wie erwähnt Reste vom Kambium) und teils bin ich mir bei einem mm nicht mal sicher. Warscheinlich ist der Baum nicht im Winter gefällt worden, alle anderen Ringe sind dicker, daher auch die Frage. Denke das mache ich mit der Ziehklinge, Fleißarbeit eben.
Danke für die hilfreichen Antworten.
Gruß
Genni
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Genni »

Also ein Frund von mir aus dem Verein hat seinen ersten Bogen auch aus Hickory gemacht, 40# mittelbriet, so ne Mischung aus FB und ELB, klar ist nicht mal die Hälfte wie bei deinem aber auch bei seinem gingen die Ringe mit 1-2mm Dicke im 45 Grad Winkel von links unten nach rechts oben, wenn man von oben auf die Nock guckt, also denke ich müsste Hickory deinen Bogen doch auch uashalten...? Andererseits würde ich bei so viel Zuggewicht auch lieber auf Nummer Sicher gehen.
Ruhe über Zorn.
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Bogenschorsch
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Bogenschorsch »

Danke Genni, das passt schon wie oben geschrieben. Der Stave hat durchgehende Ringe. Ein Kantholz - siehe mein Logo - habe ich bereits verarbeitet. Und entgegen aller Ratschläge habe ich auch damals, bei meinem vierten Bögle, so gut es eben ging auf die Jahresringe geachtet. Rausgekommen ist ein Besenstiel mit 40# und der lebt noch - und darum geht es mir ja - äh, einen Besenstiel will ich nicht mehr bauen, hat schlechte Wurfeigenschaften bei dem Zuggewicht.
Aber in dem Stave steckt schlicht mehr drin, daher will ichs nicht wegen dem dünnen äußeren Ring versemmeln.
Grüßle
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FluFlu
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von FluFlu »

tomtux hat geschrieben: leinen ist definitiv kein seriöser ratschlag
Weshalb ist ein Leinenbacking keine gute Idee?
Liebe Grüsse
fluflu
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Galighenna
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Galighenna »

FluFlu hat geschrieben:
tomtux hat geschrieben: leinen ist definitiv kein seriöser ratschlag
Weshalb ist ein Leinenbacking keine gute Idee?
Leinenbacking ist eine gute Idee. Nur, den Ratschlag zu geben ein Leinenbacking drauf zu machen, auf der Grundlage das es bei einem nicht eingeschossenen gerade erst fertiggestellten Bogen bisher gehalten hat, ist nicht "seriös", bzw besser gesagt es ist keine besonders belastbare Aussage.
Der Bogen kann ja beim Einschießen noch brechen...
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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tomtux
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von tomtux »

weil in diesem fall nicht nach einem backing sondern nach der zuverlässigkeit des rückenrings gefragt wurde.
+ leinen ist keineswegs nur fürs schöne aussehen, was die aussage von gargosh zusätzlich bedenklich und richtig zu stellen macht!

galli war schneller.
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Bogenschorsch
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Re: Hickorylangbogen mit durchgehendem Jahresring

Beitrag von Bogenschorsch »

Danke Tomtux, aber wie gesagt, der Ring kommt runter, den Spielraum habe ich noch. Und genau, ein Backing bei so einem Stave kommt ja wohl gar nicht in Frage. Threat meinerseits beantwortet - nochmal danke. Und da wird garantiert nix gebäbbt! (frevel wäre das!)
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