Was geht aus Eibenästen mit bis zu 6cm Durchmesser

[Chirion]

Heute war mal wieder der Dachbodenausbau dran, deshalb ist nix weitergegangen.
Aber die Meinung den Deflex rauszudampfen scheint zu überwiegen, gut, ich wollte zwar das Experiment ob sich Eibe mit Markkanal dampfbiegen läßt ohne zu Sprünge zu bekommen, rauszögern bis ich zu einem Ast komme, bei dem es unvermeidlich ist, aber ich gebe zu es ist in diesem Fall einfach zu verlockend. Also weg mit dem Deflex und die Wurfarme angeglichen. Der gewachsene Reflex wird dann der untere Wurfarm, da dieser sicher stärker sein wird als der angeglichene obere. Mal sehen vielleicht komm ich morgen zum biegen.

[tscho]

Da hab ich gleich ne Frage.Wirst du nur den deflexen dämpfen und biegen, oder den reflexen auch ne weile dem Dampf aussetzen ?

tscho

[Chirion]

@Tscho primär werd ich nur den deflexen dämpfen, sollte der Reflexe beim tillern Ärger machen, kann ich ihn immer noch nachdämpfen

[Chirion]

So für das gute Stück eine behelfsmäßige Form zurechtgeschnitten wobei ich einfach die Form des reflexen Wurfarms gespiegelt habe, (auf der Seite die zu biegen ist hab ich noch 2cm Reflex dazugegeben) und nach bewährter Methode den gedämpften Stave mit Kabelbindern dran fixiert. in der Form bleibt der Bogen nun für eine Woche. Bilder folgen

Als nächstes steht ein Ast auf der Liste der eine große Herausforderung darstellt 138cm lang 20cm Reflex 4-5cm dick, 2 oder 3 seitlich abgehende Äste, der wird knifflig. Ich hab aber schon eine Idee was aus dem wird.
Bilder folgen

[Chirion]

Sozusagen eine Grundsatzüberlegung zu dem 138cm Stave, mit dem Reflex von 20cm ist bei der Länge ohne drastische Maßnahmen wahrscheinlich nichts anzufangen.
Die Fragen die ich mir gestellt habe sind:

Welches Profil erlaubt bei Eibe den engsten Biegeradius?
Wie muß ein Bogen aussehen um bei 138cm Länge einen Auszug von 27# zuzulassen?

Ich bin für meinen Teil glaube, wenn es überhaupt möglich ist dann am ehesten mit einem möglichst breitem flachem Profil und ein Deflex/Reflex Design.

was steht dem im Wege?

1.bei maximaler Ausnutzung der Astbreite sind die Wurfarme durch die Wölbung des Rückens zu dick.
mögliche Lösung: Decrowning und Backing

2. um ein Reflex/Deflex Design zu verwirklichen muß entweder im Griff massiv Deflex gebogen, oder die Wurfarme massiv Reflex gebogen werden.
Ich tendiere dazu den Griffberreich auf 1,5cm Dicke runterzuarbeiten und nach dem Biegen ein Griffstück einzulaminieren
soll dann etwa so aussehen

gewisse Ähnlichkeiten mit einem anderen Bogendesign das ich gerade zu verwirklichen suche sind rein zufällig :-)

ich hab keine Ahnung ob das funzen kann.

[Galighenna]

Ja ich denke dein Ansatz ist gut! Meiner Meinung nach ist das eine gute Möglichkeit daraus einen schießbaren Bogen zu bekommen!
Ohne den deflexen Griff wäre der Reflex extrem viel zu stark, so das dir selbst die Eibe um die Ohren fliegen würde.Ob du den Griffbereich eng genug und weit genug gebogen bekommst ist aber auch wieder so eine Sache. Im Notfall würde evtl spleißen auch gehen. Trotzdem: gute Idee! Mach mal!

[Chirion]

ich mach mir weniger Sorgen ob ich den Griffbereich soweit biegen kann dafür brauch ich ihn nur weit genug runterzuarbeiten, aber ich mach mir Sorgen ob bei den zu erwartenden Belastungen ein einlaminiertes Griffstück halten wird. Ein paar cm Sehnenlänge kann ich noch durch steile Tips dazuschummeln.

[Galighenna]

Naja, zur Not kann man das Wickeln. Oder einfach mit Spaxschrauben

[tomtux]

bei einem öffnungswinkel des griffs zwischen 140° - 150° geht sich das mit 138cm länge gut aus.
mehrere dünne schichten statt eines klotzes halten dem druck in den fadeouts besser stand, jedenfalls nach meiner erfahrung bei möglichst flachen auslaufzonen.

vorsicht beim tillern, das erste wurfarmdrittel steht gut unter druck und reagiert auf kleinste veränderungen.

[Chirion]

@tomtux danke für den Hinwei ich werd versuchen es zu beherzigen

erstmal zum Ast Nr3 da waren noch die Bilder vom Biegen ausständig

wie beschrieben hab ich die Form vom Reflexen Wurfarm abgenommen und gespiegelt

und dann schnell mal rausgeschnitten, offensichtlich war ich ein wenig zu schnell :-) Bild unscharf

scheint zu passen

also ab in den Kochtopf mit dem Teil

derweil die Kabelbinder in die Form eingezogen

und daruf mit dem Ding, so festgeschnallt darf er sich mal eine Woche von dem Dampfsaunagang erholen

[Chirion]

und nun zu dem üblen Teil

könnt auch eine nette Keule geben

das dicke Ende

und das dünne mit einem kleinen Ast seitlich

ideale Sehnenlage is auf Anhieb auch nicht

erstmal den reflexeren Wurfarm vom in Form gebracht

sehr schönes Holz am Bauch

Decrowning am Bogenrücken

nach der Bearbeitung des anderen Wurfarms. Hier sieht man einen Fehler den ich später noch ein wenig bereuen werde, ich hab den Splint im Griffbereich verletzt.

danach habe ich begonnen den Griff seitlich zu reduzieren

[Chirion]

und weiter mit der Bearbeitung des Griffbereichs

zuerst mit dem Ziehmesser und dann mit der Raspel

der Griffbereich wird seitlich stark reduziert, ich hab mich entschlossen nicht nur ein bauchseitiges Grifflaminat sondern auch seitliche Griffschalen aufzulaminieren

um den Griff biegen zu können muß ich die Grifftiefe deutlich reduzieren, die Flächen für das spätere bauchseitige Grifflaminat müssen noch nicht stimmen die können nach dem Biegen noch nachgearbeitet werden

das Resultat, aber irgendwie bin ich nicht zufrieden das sieht mir zu sehr nach Sollbruchstelle aus

so gefällt es mir besser, das sollte sich besser biegen lassen

vor dem Kochen noch mal getestet wie das Teil zum Biegen eingespannt wird.

und so siehts gebogen aus

hier sieht man das durch die Verletzung des Splints am Rücken ein Spahn aufgestanden ist, dies ist aber mehr oder weniger ein Schönheitsfehler, denn stabil wird der Griff ohnehin erst durch die seitlichen und die
Bauchlaminate

so jetzt wird dem Teil mal ein wenig Ruhe gegönnt

[Chirion]

ich hab mir Gedanken über die Holzverbindungen am Griff gemacht und ich denke ich werde einen zentralen Verbinder einsetzen und dann Seitenlaminate und ein bauch- und rückenseitiges Decklaminat benutzen

so stell ich mir den zentralen Verbinder vor, wahrscheinlich mach ich den ebenfalls aus Eibe, vielleicht auch aus Hainbuche, die seitlichen Griffschalen und die Decklaminate werd ich glaub ich aus Eibe machen damit es ein einheitliches Bild gibt

[tomtux]

das decklaminat hätte ich aus hanf gemacht, das nimmt die zugbelastung am besten auf.

interressante idee, dieses griffstück.

[Chirion]

@tomtux bekommt eh ein Backing mit 380g/qm Leinwandleinen das hält was aus, mit dem werd ich auch die Verbindung zu den überhöhten Tips absichern