Tillerverbesserung?

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MoeM
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Tillerverbesserung?

Beitrag von MoeM »

Moin Allerseits,
Habs tatsächlich geschafft nen biegenden Bambus Bilam auf Stand (6") und 30" Auszug zu kriegen OHNE Risse, Brüche und Delaminierungen :D
Das Backing is n Ausgeschliffener Bambussplit mit fast voller stärke (~5mm) den Bauch gibt ein 5mm Actinboo.
Der Griff is aus AB aufgebaut mit Zwischenlage zur Spannungsaufnahme.
Nach 30cm Griff vollpyramidal, etwa 40mm bis 14mm, NtN ungespannt 177cm.
Verleimt mit etwa 3cm Deflex und ursprünglich 5cm Reflex (von dem leider kaum was übrig ist)
1. Grifflage und Zwischenlam waren gleich lang (Anflug geistiger Umnachtung) daher hab ich erstmal den Knick am Ende rausbekommen müssen, aber dann liefs ganz gut...

Jetzt einfach mal die Bilder vielleicht sieht ja jemand was akut verbesserungsbedürftiges.
Danke gleich mal!
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Grüße Moe
optikus
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von optikus »

Hallo Moe,

erst mal Gratulation zu dem 1. laminierten. Ich würde mir das laminieren überhaubt nich zutrauen. Also Respekt.
Nahaufnahmen wären aber auch sehr schön.
Jetzt kommt aber noch eine Frage. Meine ich das nur, oder biegt der Bogen sich nur kurz hinter dem Griff?
Auf mich wirkt es als ob 4/5 der Wurfarme kaum oder gar keine Biegung haben.

LG

Armin
Gornarak
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von Gornarak »

Für mich sieht es auch so aus, als wären die äußeren 2/3 der Wurfarme zu steif.
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Rizzar
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von Rizzar »

Bin kein Profi, aber denke auch, dass der “tiller“sich dem Anschein nach nur auf wenigen cm hinter dem griff Laminat abspielt. Einen Reflex kann ich auch nicht sehen, eher zwei marginal unterschiedlich starke deflexe.
bist auch schon arg weit mit dem Auszug, dafür, dass die enden nicht besonders (oder gar nicht) mitarbeiten.
Fange immer an von außen nach innen zu tillern (aber das ist wohl auch Ansichtssache) damit die enden auf jeden Fall mitarbeiten. Wirst bestimmt noch ein paar gute Tipps von den pro's bekommen, aber ich wäre jetzt verdammt vorsichtig, dass die arbeitenden stellennicht doch noch einknicken oder delaminieren.
Drücke die Daumen, bin auch gerade an nen Esche-Massa Laminat.
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MoeM
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von MoeM »

Jo danke erstma, seh das im Wesentlichen genauso.
Vielleicht sollt ich noch dazusagen, dass aufgrund des schwachen Stacks eine Art Mölle mit langen steifen Hebeln geplant ist. Hierbei ist ja eigentlich ein fließender Übergang der kurzen Biegezone das A und O.
Diese sollte sich vom Griff bis etwa zur jeweils 1. Nodie erstrecken. Das gefährliche wird die "Reste" auszudünnen ohne ihre Statik ins wanken zu bringen... werd versuchen ein Gleichgewicht zwischen den Gewicht der Needles und dem Handshock einzustellen.
Der Tiller verändert sich nicht wesentlich bis 30".
Gefahr hab ich ehrlich gesagt bislang keine Gesehen- selig sind die Blinden?!
Was auf den Fotos schlecht zu sehen ist dürfte aber das dunkle Bauchlaminat sein, welches optisch einen üblen Knick suggeriert.
Die Klebefuge hingegen beschreibt einen ganz passablen Bogen.
Ein Profimeinung wäre aber wirklich schön (-:
Grüße Moe
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Firestormmd
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von Firestormmd »

Die bisherigen Antworten waren doch recht professionell, oder? Jetzt, da wir wissen, dass es ein Möllegabet-Design werden soll, sieht die Sache natürlich anders aus. Hättest du aber auch gleich sagen können. Zeig doch mal ein Bild vom Rücken, damit man mal den Breitenverlauf sehen kann. Einen Tiller zu beurteilen, ohne das Profil zu kennen ist nämich sehr schwierig. Für den Mölle sollte die Biegung gleichmäßig auf den biegenden Bereich aufgeteilt werden. Dabei ist es interessant zu wissen, wie lang die steifen Enden sein sollen.

Grüße, Marc
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MoeM
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von MoeM »

Firestormmd hat geschrieben:Die bisherigen Antworten waren doch recht professionell, oder?
Sorry, das hab ich damit auch nicht absprechen wollen! Bezog sich nur hierauf:
Rizzar hat geschrieben:Wirst bestimmt noch ein paar gute Tipps von den pro's bekommen
Also hoffe sehr, dass sich niemand herabgesetzt fühlt!!!

Stimmt allerding ist sinnvoll dazu zusagen, daß er so steif bleiben soll, dachte mir evt. schlägts mir noch wer so vor ;)
Firestormmd hat geschrieben: Für den Mölle sollte die Biegung gleichmäßig auf den biegenden Bereich aufgeteilt werden. Dabei ist es interessant zu wissen, wie lang die steifen Enden sein sollen.
Biegen sollt er eben bis etwa eine Nodie nach dem Griff, noch ist er vollpyramidal. Bauch schwach tillerbedingt getapert und verrundet, Rücken getrapt. Durch die geringe Dickenabnahme würde ich die Nadeln eben gerne von aussen nach innen verschmälern. (also nicht innen schmaler als aussen- nur in der reihenfolge...)
Grüße Moe
Gornarak
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von Gornarak »

Ich halt es übrigens für ein Gerücht, dass die Tips beim Møllegabet komplett steif waren, auch wenn die Archäologie das behauptet.
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Galighenna
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von Galighenna »

Gornarak hat geschrieben:Ich halt es übrigens für ein Gerücht, dass die Tips beim Møllegabet komplett steif waren, auch wenn die Archäologie das behauptet.
Die Praxis zeigt jedoch, das es sinnvoll ist, wenn sie steif sind. Das hat mehrere Gründe:

1.) Bei so schmalen Tips ist es sehr schwierig diese zum biegen zu bringen OHNE das sie seitlich abweichen.
2.) Der Bogen ist mit langen aber leichten und Steifen Nadeln schneller. Die Langen steifen Enden wirken wie Hebel.
3.) Es wirkt sich günstig auf den Sehnenwinkel aus, wenn die langen Enden steif sind.

Deshalb darf man tatsächlich guten Gewissens annehmen, das die Enden auch damals schon steif waren. Die waren ja damals auch nicht blöde und haben sicherlich gemerkt welche Vorteile sowas bringt. Sonst hätten sie die Bogen nicht so gebaut...
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MoeM
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von MoeM »

Nach reichlicher Überlegung hab ich beschlossen einen "normalen Tiller anzustreben. Um ein wenig Zug zu erhalten werd ich noch ein Bambusfacing anbringen. Im Griff wollte ich es nicht unterbrechen da der Bauch hier ohnehin gerade durch läuft aber ich würde es nicht bis in die Enden laufen lassen sondern nur über etwa 2/3 der WA.
Gibt es da iwas zu beachten bezüglich der Biegung am ende des Facings?
Über den Bereich des Facings werde ich zunächst einen ausgewogenen Tiller erzeugen und das Laminat per Augenmaß vortapern.
Kann die äußere Faser des Facings beim anschließenden Tillern angeschliffen werden oder riskiere ich Stauchbrüche?
Grüße Moe
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Selfbower
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von Selfbower »

gibt es iwas, das deine These stützt, Gornarak? Bisher habe ich keinen Möllegabet kennen gelernt, wo sich die Nadeln mitgebogen haben?!?!

und Galli nennt da schon wie ich finde recht gute Gründe, warum das auch nicht so sein sollte?!?

LG. Daniel
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MoeM
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von MoeM »

Dacht zwar ich hätt ma nen thread gesehen der das Thema behandelt...
Trotzdem Können sich Nadeln mit nem QS von 3:1 oder höher nicht mitbiegen ohne seitlich einzuknicken!

Zu meiner Problematik will sich wohl keiner äussern?
Grüße Moe
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Galighenna
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von Galighenna »

@MoeM
Wenn du ein Bambuslaminat auf den Bauch klebst, dann kannst du den Bogen nicht mehr über den Bauch Tillern. Solche Bögen werden über die Breite getillert, da eben wie du selbst weißt, die stärksten Fasern des Bambus an der Aussenseite liegen.

Deshalb musst du bei einem Bambusfacing die Laminate schon passend vorgetapert haben. Das kann man durch einen Breiten/Dickentaper mit dem Bandschleifer erreichen. Bspw. in der Dicke von 3mm am Griff auf 1mm an den Tips dünner werden.
Ausserdem sollte der Bogen auf dem du das Facing kleben willst einen stimmigen Tiller haben. Das Tillern über die Breite erlaubt nämlich nur wesentlich geringere Korrekturen.
Deshalb folgende Vorgehensweise:
Den Tiller des Bogens so verbessern das sich eine stimmige Biegung ergibt. Dazu müssen beide WA auf den äusseren 2/3 mehr biegen.
zusätzlich hat der Bogen keinen guten Reflex. Ich sehe da nur, das der Griffberich deflex ist, und dieser Deflex dann jeweils links und rechts auf einem relativ kleinen Bereich wieder zu einem geraden Verlauf der WA führt.
Deshalb solltest du dem Bogen zuerst einen passenden Tiller geben, und dann beim Aufleimen des Facings einen ordentlichen und vor allem gleichmäßig verteilten Reflex einbringen.
Das Facing darf auf keinen Fall zu dick werden. Je nach gewünschtem Zuggewicht kann man eine passende Stärke aus dem Vorhandenen Bogen in etwa annähernd berechnen.
Ich vermute ein Facing in etwa 1 bis max 3mm Stärke wird höchstens nötig sein, wenn der Bogen nach dem fertigen Tiller um die 30# hat, um daraus einen 40-50#er zu machen.
Das müsste man dann aber später, wenn die Biegung erstmal stimmig ist nochmal genauer betrachten.
Also erstmal ran an die Arbeit und einen runden Tiller bauen! ;)
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Squid (✝)
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von Squid (✝) »

Hier sind durchaus schon Möllegabets bzw. möllegabetähnliche Bögen mit leicht biegenden Nadeln vorgestellt worden.
Ich meine, Snake Jo hat son Ding mal auf den Markt geworfen, aber auch andere.

Aber das ganze ist aus den o. g. Gründen nicht leicht zu realisieren und ob es wirklich relevante Vorteile gibt, sie einmal dahingestellt.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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MoeM
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Re: Tillerverbesserung?

Beitrag von MoeM »

Hm das is ja schonmal was danke.
Wie wär das denn das Facing nur etwa bis zur Hälfte der WAs gehen zu lassen. Die vorhandene Biegung wird reduziert und die Enden bleiben bearbeitbar.
Das Risiko der Delaminierung an den Ausläufen sollt mit entsprechendem Epoxy doch gering sein.
Bis jetzt hatte er übrigens etwa 30# auf 30". Der Reflex ist wohl der schlechten Biegezone zum Opfer gefallen...
Grüße Moe
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