Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

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benzi
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Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von benzi »

Hallo zusammen,

hat schon mal jemand Kirschbaumrinde für Wicklungen am Pfeil verwendet?

Friedrich Seeberger schreibt dazu, dass es möglich sei sie am Baum abzuschälen ohne den Baum zu schädigen, wenn man nur bis zur grünen Kambiumschicht schneidet.

viele Grüße benzi
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Yayci
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von Yayci »

Hallo Benzi!

Ich erinnere mich dumpf, dass Blacksmith vor einiger Zeit mal Pfeile mit Rindenwicklung vorgestellt hat, ich weiß aber nicht mehr, ob das Kirsche war. Vielleicht wär das ja eine erste Spur, war glaube ich vor Weihnachten im Pfeilbau-Unterforum...

Würde mich auch interessieren, ob das geht, hab ein paar frisch abgeschnittene Kirschenäste im Garten liegen. Vielleicht probier ich's mal aus... würde Dich dann auf dem laufenden halten... *gedankenverloren-über-die-Messerklinge-streichel* ;)
Gruß,
Yayci
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von Blacksmith77K »

Birkenrinde war das, guckst'u hier: http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 20#p322758
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Genni
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von Genni »

Was mich interessieren würde, wäre wie haltbar ene solche Wicklung im Vergleich zu einer normalen Wicklung ist, und wie man sie überhapt "schließt" ???

Gruß, Felix
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Haitha
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von Haitha »

Naja, das Birkenleder bzw die Rinde werden wohl passend aufgeklebt, vermutlich auch nass und anschließend mit einer Wichklung oben und unten gesichert, was gleichzeitig ein optisches Plus ist, da das Wickeln die Seiten verschwinden lässt.

Mehr als Optik und Wasser- bzw. Schmutzschutz wird auch die Rinde nicht hergeben, sofern ich deine Frage richtig gedeutet habe.
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corto
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von corto »

er meint denke ich wie lange sie so fiese dinge wie durchschüsse und kram mitmachen - die eine wicklung die nicht mit kleber vollgepumpt ist halt nur bedingt oft wegsteckt bis sie reißt oder sonstwie aufgeht.

meine bambus wurden letztens von einem Oger durch eine stramitscheibe geschossen - die federn sahen etwas naja aus - die wicklung hielt. Bei Rinde stell ich mir vor das die komplett in der scheibe verweilt ^^
ich habe keine Lösung und bin Teil des Problems -
aber bei geistlos rezipierten viralen Kampfbegriffen gegen Humanismus und Menschlichkeit geht mir der Hut hoch !
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von Blacksmith77K »

Die Rinde liegt unter dem Lack der Pfeile. Da geht nix ab, blättert nicht, gornix. ;)
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Genni
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von Genni »

Aber was ist, wenn man den Pfeil nicht lackiert?
Das ist dann denke ich ein Muss, sonst wird die Wicklung nicht lange halten :D
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Yayci
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von Yayci »

'n Abend zusammen!

@Blacksmith: Genau die meinte ich, danke!

Jetzt hab ich selber mal experimentiert. Die beim Bäumeschneiden angefallenen Äste von unseren Kirschen waren mir zu dünn und umständlich. Aber nebenan haben die Jungs von der "Stabstelle Grün" (so heißt das bei uns in der Gemeinde, kein Witz!) letztes Jahr eine Wildkirsche umgesägt ("Bäume? Braucht doch keiner, sollen die Vögel gefälligst im Kirchturm nisten!" ;) ) Da lagen noch etliche dicke Äste rum, von Brombeeren, Efeu und so Gewucher schön vor der Witterung geschützt. Die Rinde war nach einem Jahr im Freien noch in bester Ordnung und ließ sich sehr gut vom Ast lösen.

Ich hab drei Pfeile mit Wicklungen aus Kirschbaumrinde an den Spitzen "nachgerüstet". Streifen mit der Schere geschnitten, mit "Uhu Kraftkleber" eingestrichen, kurz trocknen lassen und aufgeklebt. Eine ziemlich eklige "Babscherei" (hessisch "Zustand hervorgerufen durch unordentliche Verwendung von Klebstoff"). Nach dem trockenen habe ich die Wicklungen mit feinem Schmirgelpapier geglättet und dann lackiert. Das ging sehr gut und das Ergebnis ist, finde ich, recht hübsch. Sieht allerdings urwüchsig aus, eher Pfeile für Waldläufer als für Elbenprinzessinen....... Beim Schießen verhalten sich die Pfeile auch gut, die Wicklung erweist sich (noch!) als recht widerstandsfähig. Hier noch ein Bild:


Viele Grüße,
Yayci
P1030200.JPG



(doppeltes Bild entfernt! Rabe)
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von Genni »

Sieht schön aus, allerdings frage ich mich, wozu die Wicklung an der Spitze ???
Das schreit gerade zu danach dass die Wicklung beim Treffer zerstört wird (auf Dauer)
ICh hätte die Wicklung jetzt eher an den Federn angebracht statt.

Gruß, Felix
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Yayci
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von Yayci »

Stimmt vollkommen, Felix. Bei "härteren" Zielen wird die Wicklung sicher bald abplatzen. Ich schieße auf einen Jutesack voller Papier, also eher eine softe Sache.... Um den Sack ein bischen in Form zu halten, stopfe ich aber vorne noch Kartonstücke hinein, und an denen bleiben die Pfeile gerne mit der Spitze hängen beim Rausziehen. Da hilft eine Wicklung hinter der Spitze, in diesem Fall hab ich einfach das lackierte Leinengarn durch Kirschbaumrinde ersetzt. Das war jetzt erst mal ein Versuch an vorhandenen Pfeilen, wenn ich den nächsten Satz Pfeile neu baue, nehme ich auch Rindenstreifen für die Pfeilwicklung, Erfahrungsbericht folgt!
Gruß,
Y
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benzi
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von benzi »

Genni hat geschrieben:Sieht schön aus, allerdings frage ich mich, wozu die Wicklung an der Spitze ???
Gruß, Felix
bei historischen Pfeilen wurde die überwiegende Anzahl der Pfeilspitzen mit einem Dorn eingestezt, nur einer geringer Teil hatte wie heute übelich eine Tülle über den Schaft. Die Wicklung hinter der Spitze verhindert das Aufspalten des Schaftes, ob dazu die Kirschbaumrinde allein genügt oder ob sie ausschließlich einem Schutz für eine darunter liegende Sehnenwicklung diente, werden nun die hier gezeigten Versuche ergeben.

Grüße benzi
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von Yayci »

@Benzi: So ist es! Allerdings muss ich der Ehrlichkeit halber dazu sagen, dass die Spitzen an den Pfeilen, die ich hier gezeigt habe, keine Dornspitzen sind. Es sind Tüllenspitzen ("History Points"), die nach etlichen Steintreffern und mit der Feile wieder spitz machen fast wie handgeschmiedet aussehen...

Zwei von den Pfeilen mit Rindenwicklung habe ich heute mal nach Strich und Faden missbraucht, indem ich Fehlschüsse simuliert und sie in feste und weiche Erde, Rindemulchsäcke und Holzscheite geschossen habe, dazu noch Durchschüsse durch zwei Lagen Karton. Nach 30 Schuss hielt die Rinde noch perfekt, nur oberflächliche Kratzer zu sehen. Insgesamt bin ich von dem Material sehr angetan!

Cheerio,
Y
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von benzi »

@Yayci

wie hast Du die Streifen Deiner Kirschbaumrinde so schön dünn bekommen? Bei all meinen Abschälungen kommt sehr dicke Rinde runter und dünner schleifen ist sehr mühsam....

danke und Grüße benzi
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Re: Wicklungen aus Kirschbaumrinde am Pfeil

Beitrag von Yayci »

Hallo Benzi,

sorry, hab eben erst deinen post gesehen. Ich glaube, die Rinde war so duenn, weil ich sie von Aesten, die beinahe ein Jahr lang im Freien lagen, abgepopelt habe. Kann sein, dass dabei bestimmte Bastschichten vergehen (genau kenne ich mich da nicht aus), die unter der ausseren, rot-braunen, glatten Schicht sitzen. Diese geht dann sehr leicht ab, weil zwischen ihr und dem Holz nur noch Staub ist...

Bei Birkenrinde hab ich jetzt kuerzlich die Erfahrung gemacht, dass sich die verschiedenen Schichten etwas leichter trennen lassen, wenn man die Rinde so etwa ne halbe Stunde in heisses Seifenwasser legt. Vielleicht geht das ja auch bei Kirsche. Ansonsten musst du dir Aeste suchen, die ne Weile im Freien lagen.

Leider weiss ich im Moment noch nicht, ob ich zum Daumentechnik-Workshop kommen kann (entscheidet sich die Tage), wenn ja, kann ich dir ein bischen von meiner Kirschrinde mitbringen.
Gruss,
Philipp
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