Tillerhilfe möglich ?

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kemde
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Tillerhilfe möglich ?

Beitrag von kemde »

Hallo Ihr Flitzebogenbauer,

vor 3 Wochen habe ich am Federsee in einem Kurs meinen ersten Bogen gebaut, einen Robinienbogen 1,80m lang, ca. 40# bei meinen etwa 28 Zoll Auszug. Die Wurfarme sind etwas verdreht gegeneinande (snakey ?), was ihn richtig schön macht. Mit dem Schießen (auf Scheiben hier in einem Verein) komme ich auch immer besser zurecht, nachdem ich's nun endlich schaffe, das Gerät sauber aufzumachen.

Noch dem Kurs habe ich mir noch einen Eschenrohling mitgenommen, der so weit bereits ausgesägt war, daß ich gleich mit dem Tillern anfangen konnte. Heute habe ich mir einen einfachen Tillerbaum gebaut und das Teil mal druafgelegt und auf 40 bzw. 50cm aufgemacht.

Dabei ist mir der sehr hohe Kraftanstieg aufgefallen, den der Bogen hat. Außerdem sind m. E. die Wurfarme noch zu steif, insbesondere im mittleren Teil ca. 20-50cm vom Griff, teilt Ihr die Meinung ?

Dem Rücken habe ich gar keine Beachtung geschenkt, da ich davon ausging, daß der so in Ordnung ist. Nun hat sich aber beim ausziehen etwas von dem dunklen Anteil gelöst, was ich auf dem letzten Photo zeigen will: da platzt die dunkle Holzschicht ab. Muß ich den hellen Jahresring noch sauberer freilegen ? Mit der Ziehklinge ? Oder ist die betreffende Stelle zu schadhaft und wird der Bogen da eh brechen früher oder später ?

Bei den Photos ist der untere Wurfarm der mit Knoten in der Sehne bzw. der obere der mit dem Auge.

Vielen Dank für Eure Meinungen !

Beste Grüße
Klaus Emde

(Bilder gelöscht)
Archiv
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Beitrag von Archiv »

Beide Wurfarme biegen eigentlich nur in Griffnähe so richtig, der untere zudem stärker als der obere.

Die dunklen Stellen am Rücken dürften Frühholzreste sein - ich würde es runterschaben. Ziehklinge sollte funzen.
tomtux
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Beitrag von tomtux »

ich schliesse mich meinem vorredner an, der biegt praktisch nur in griffnähe!

vor dem weitertillern muss aber unbedingt der rücken sauber freigelegt sein, sonst krachts sicher.

als echt hilfreich hat sich für mich die verwendung eines einfachen grafikprogramms erwiesen, mit dem elipsensegmente ins bild malen kann. das foto hast du ja schon auf dem pc ;-)
kemde
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Raspel, raspel, feil, feil,

Beitrag von kemde »

schab, kratz ....

OK, verstanden.

Mit dem Rücken habe ich mir auch mal Mühe gemacht und zumindest die splittrigen Bestandteile entfernt mit der Ziehklinge. Allerdings stellt sich jetzt die Frage, ob ich die letzten Reste auch noch abschabe und damit wg. Unebenheiten zwangsläufig die Spätholzschicht ankratze oder die Sache lieber so lasse.

Jedenfalls sieht der Tiller jetzt so aus, ist doch gar nicht soooo schlecht, oder ?

Übrigens, der untre Wurfarm ist der rechte auf dem Photo. Stimmt doch, oder ? Ist jetzt nach dem zweiten Tilleranlauf nicht mehr so klar zu sehen für meinereiner ...

Und danke für die prompte Hilfe hier :-)

Beste Grüße
Klaus Emde


Bild
kemde
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... fast Vollauszug ....

Beitrag von kemde »

Habe mich mal getraut, den Bogen auf entgültige Spannhöhe gespannt und 60cm ausgezogen (Vollauszug später wäre ca. 72cm).

Also .. ich finde ... was meint Ihr ?

Beste Grüße
Klaus Emde

Bild
merdman2
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Beitrag von merdman2 »

Links ist einigermaßen ok, wenn du das Zuggewicht halten willst. Ich würde die Biegung aber noch weiter Richting Tip gehen lassen.

Rechts ist ... naja ... fürchterlich :o Insgesamt zu steif. Nimm mal im mittleren Drittel was weg, bis der Wurfarm sich so weit biegt wie der andere.

Aber lass um Gottes Willen den Knick rechts fast direkt neben dem Griff unberührt.

Oder du wartest auf den Rabe, der hat bestimmt schon sein Paint gespitzt :-)

Markus

Edit: Kann es sein, dass du den Bogen von schräg unten fotografierst? Falls nicht hast du noch eine Verdrehung der Wurfarme.
Fledertier
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Beitrag von Fledertier »

Moin!
Und wie ich den Tillerstock so sehen komme ich ein wneig ins grübeln. Meiner hat Kerben alle 2,5 cm also je Inch/Zoll. So wie ich das bei deinem sehe, sind da nur aso alle 10 cm Haken. Meiner Meinung nach ist die Belastung, die bei Wechslen von einer Stufe zur nächsten auftreten zu stark. Ich würde den Bogen in kleineren Schritten an die Biegung heranführen. Sonst knallt es bei der letzten Stufe. Aber ich bin wie gesagt noch nicht so fortgeschritten. Mal sehen was die Profis sagen...
Schönen Tag noch!
kemde
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RE:

Beitrag von kemde »

Original geschrieben von merdman2

Links ist einigermaßen ok, wenn du das Zuggewicht halten willst. Ich würde die Biegung aber noch weiter Richting Tip gehen lassen.

Rechts ist ... naja ... fürchterlich :o Insgesamt zu steif. Nimm mal im mittleren Drittel was weg, bis der Wurfarm sich so weit biegt wie der andere.

Aber lass um Gottes Willen den Knick rechts fast direkt neben dem Griff unberührt.

Oder du wartest auf den Rabe, der hat bestimmt schon sein Paint gespitzt :-)

Markus

Edit: Kann es sein, dass du den Bogen von schräg unten fotografierst? Falls nicht hast du noch eine Verdrehung der Wurfarme.
Hmm, meinst Du wirklich, sooo schlimm :-o ?



In der Tat, ich fotografiere etwas von unten, aber der Bogen ist auch etwas snakey, besonders der linke (obere) Wurfarm ist am Tip nach vorne (bezogen auf das Photo) verdreht. Aber die Wurfarme biegen sich völlig grade und ohne aus dem Lot abzuweichen.

Ich warte mal weitere Urteile ab, habe aber die Feile schon in der Hand :o ...

Der Knick sieht nur so aus, als wär's einer. Da ist ein Farbwechsel, weil ich den Bogen schon geölt hatte und dann noch 'mal abgeraspelt. Aber der Bogen der Biegung läuft eigentlich gleichmäßig über die Stelle weg.
Eldoro
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Beitrag von Eldoro »

Soweit ich weiß ,gibts fast nichts schlimmeres als ein ungleickmässiger Wasserschutz, also da würde ich ein bischen aufpassen.
Ich würde die Enden noch ein bischen schwächen, die wären mir zustark, und ein Foto von Vorne wäre auch nicht schlecht !
Aber warte lieber mal auf die Profis :o
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......
kemde
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So, aalso ...

Beitrag von kemde »

... eine Frage an den Admin:

Habe den Vorstellungs-Thread eben erst entdeckt. War es "nicht ganz richtig", einen neuen Thread für meinen Flitzebogen aufzumachen ? Wenn ja, sorry, und Lösung des Problems nach Deinem Ermessen ...

Nach 'ner guten Stunde raspeln, feilen und abziehen sieht die Sache jetzt so aus:

Bild Bild Bild Bild Bild

Was meint Ihr ?

Es ist übrigens ein Flachbogen aus Esche, 170cm lang. Spannhöhe noch nicht ganz endgültig. Im letzten Photo ausgezogen auf etwa 6/7 des späteren Auszugs.

Die Wurfarme sind etwas verdreht, wie Ihr seht. Der rechte Wurfarm ist am Tip etwas deflex. Ich würde fast den linken als den oberen nehmen, was meint Ihr ?

Beste Grüße
Klaus Emde

Kann man das so lassen ?
merdman2
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Beitrag von merdman2 »

Besser. Aber im Bild rechts der Wurfarm ist immer noch zu steif und biegt sich im Vergleich zum linken im mittleren Drittel zu wenig.

Markus
kemde
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Wo Du's sagst ...

Beitrag von kemde »

... ein bissl geht noch weg.

Jetzt biegt der Bogen zwar schön, aber stark ist er nicht mehr. Macht aber nichts !

Übigens mal Danke, manche Sachen sieht man erst, wenn einen einer draufschubst.

Im Kurs hatte ich das Pech, daß mein Bogen gleich ganz gut aussah, so daß Tillern gar nicht notwendig war. Ohne üben lernt man's halt nicht ...

Beste Grüße
Klaus
merdman2
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Beitrag von merdman2 »

Meine ersten Bögen waren auch zu schwach :-) Ich glaube mal, das passiert den meisten!

Schön, dass du jetzt zufrieden bist! Gibts noch ein Bild?

Markus
Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz »

Meine ersten Bögen waren auch zu schwach grinsend Ich glaube mal, das passiert den meisten!
Und sind dann genau richtig zum über der Technik.

K-H
Eldoro
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Beitrag von Eldoro »

Mein ersten Bogen hab ich im Seminar gebaut, der war mir am anfang zustark, naja jetzt weiß ich wenigsten warum ich so einen schlampigen schußstill hab ^^ :D
aber meine Bögen sind auch nicht viel besser getillrt, ich find den bogen ganz sauber, also nach dem ersten kommt der zweite ! :)
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......
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