Die Zukunft des Bogenbaus!

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LJB
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von LJB »

Grüße Leo

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Mike W.
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von Mike W. »

Soll Jede( r) machen wie Er/Sie will, für mich wäre es nicht das Richtige.
Bogenbau hat( zum Glück) eben nicht nur eine Richtung.
skinwalker hat geschrieben:Nichts hat so eine Magie wie ein Holzbogen der die physikalischen Grenzen zu sprengen scheint ! ;)
Ist es sehr schlimm, wenn ich anderer Meinung bin? ;D

lG Mike
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Victor_Eremita
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von Victor_Eremita »

MoeM hat geschrieben:Jo mit der Kettensäge in der Hand; "Ich nehm mal nen Formschnitt an der Eibe vor *pfeifen*"
Ich meinte ja nur wenn du irgendwo in der Stadt in ner Studentenbude wohnst und nix mit Land/Gärten/Grün in der Hinterhand ist das doch super und nen Plastikbogen mit dem Geld/Aufwand will ich gern mal anders sehen!?

Na, ich bin selbst Studi und wohne in einer Studentenbude, aber auch ohne Werkstatt, die sich leider gerade 150 km entfernt befindet, ist es allemal möglich einen guten (Holz) Bogen zu bauen. Man muss einfach mit offenen Augen durch die Gegend gehen und etwas kreativ werden. Ich baue meine Bögen mittlerweile komplett im Wald. Alternativ wäre auch ein Stadtpark möglich. Man muss nur die dummen Blicke ertragen können ;D
Hetzer
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von Hetzer »

Jedem sei "sein" Bogen gegönnt, so wie er's halt am besten findet.

Die Debatte(n) um 'nicht natürliche', bzw. so in der Natur nicht gewachsene Materialien ist/sind auch in etwa wie die über persönlichen Geschmack - sie sind endlos und führen zu nichts. ;)

Was man den 'modernen' Materialien wie z.B. Glasfaser, Carbon und anderen Kunststoffen zugute halten kann ist, daß sie i.d.R. eine sehr homogene Struktur besitzen und daher meist vorhersehbar und gutmütig funktionieren - was für den Schützen jedenfalls schonmal kein Nachteil bedeutet - und darüber hinaus auch noch genauso hochbelastbar wie pflegeleicht sind. Alles in allem lassen sich daraus rein objektiv die besseren Bögen herstellen, wenn es allein um die Leistung geht - allerdings eben auch mit mehr Aufwand und oft kostenintensiver als etwa ein einfacher Holzbogen.
Ich selbst hatte vor etlichen Jahren einmal einen reinen Fiberglas-Bogen mit um die 30-35 Pfund und ca. 60 Zoll Länge - ein ganz simples Ding mit geflipten Enden, das Teil war dermaßen genial und zielgenau, daß ich mit dem reihenweise Bögen anderer Schützen, die sehr viel teurer, stärker und aufwendiger gebaut waren, deklassierte.
Da wurde auf dem Schießplatz aus so manchem erst mitleidigem Lächeln über meinen 'Underdog-bow' ein progressiv verlaufender Wutanfall meiner Kontrahenten, bei dem nicht selten deren Bogen zum Projektil wurde oder sonst irgendwie Schaden nahm... ;D


LG,

Hetzer
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MoeM
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von MoeM »

Ich weiß ohnehin nicht was an Glasfser so unnatürlich sein soll- aus einer Sandschmelze gezogene Fäden...
Gut das Harz ist etwas Chemielastig, aber zwei Komponenten Harzkleber wurden auch schon vor tausenden Jahren benutzt!
Grüße Moe
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Ravenheart
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von Ravenheart »

... na ja, SO gesehen ist NICHTS unnatürlich, weil ALLES was wir herstellen können auf Rohstoffe aus der Natur basiert.

Bei der Vorliebe (bei manchen auch "Ideologie", bei wenigen "Fanatismus"...) für Vollholz und natürliche Werkstoffe geht es ja um was Anderes, nämlich gerade um das Archaische, das Unverfälschte und die Verbundenheit mit Natur und Geschichte.

Meine Holde stellt Plastik-Efeu auf die Fensterbank und findet das gut, weil er weder welkt noch krank wird und sie sich (außer gelegentlichem Abstauben) nicht drum kümmern muss. ICH bevorzuge lebende Pflanzen WEIL sie welken und krank werden können und WEIL ich mich drum kümmern muss.

BEIDE Positionen sind wertgleich UND berechtigt. So ist es mit den Bogen auch... Jede(r) muss seinen/ihren Weg finden.

Rabe
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Mike W.
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von Mike W. »

Deshalb muß ichs trotzdem manchmal lachen, wenn Leute geringschätzig und abwertend von "Plastikbögen" schreiben, die nie Einen gebaut haben. Wieviel % der Bogenschützen schießen denn reine Holzbögen? Bei uns im Verein nur ich gelegentlich( und die hab ich selber gebaut). ;)

Gruß Mike
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MoeM
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von MoeM »

Dazu muss ich mich mal wiederholen; eine der stärksten Traditionen im Bogenbau ist m.M. die Entwicklung immer neuer Techniken egal ob Sehnenbeläge, Kompositbauweisen, Faserverbundstoffe oder sogar Compoundräder.
Grüße Moe
Hetzer
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von Hetzer »

@Raven...

Na klar, daher hab ich ja auch noch die Formulierung des 'so in der Natur nicht gewachsenen...' gebraucht, denn letztlich ist jeder Rohstoff des ganzen Universums natürlichen Ursprungs.
./.

@allg.

Nicht daß das hier fehlinterpretiert wird - ich selbst finde hauptsächlich auch eher Gefallen an Holzbögen - ob jetzt als Selfbow oder Laminierten, ist dabei egal.
Zum einen vllt. auch gerade wegen der weitgefächerten Palette von Optik und Beschaffenheit, die den Reiz und die Herausforderung dabei ausmacht und wohl nicht zuletzt auch darin liegt, daß ein Bogen hervorragende Eigenschaften aufweisen kann - nicht weil - sondern trotzdem er aus natürlich gewachsenem Holz gebaut ist.
Wenn so einer dann noch einem "modern" gefertigtem Bogen in seinen Leistungen ebenbürtig oder sogar überlegen sein sollte, ist das natürlich wie Weihnachten, Ostern und der eigene Geburtstag auf einmal und zementiert den Fundamentalismus dieser Sichtweise umso mehr... :D

Man kann es in etwa mit zwei Messern verglichen - das eine ein Vollintegral aus einem hochvergütetem PM Stahl mit Gummigriff - kannste alles mit machen, so gut wie unkaputtbar und gammelt nich... und das andere ein selten schönes und filigran zusamenngesetztes Teil mit erlesenem, aufgenietetem Holz-, Lederscheiben- oder Elfenbeingriff mit Mosaikpins und blauem Papierstahl, welches bei der kleinsten Unachtsamkeit anfängt zu rosten und auch sonst mimosenhaft reagieren kann.
Beide sind gleich hochwertig wenn es um ihre Eignung als Messer geht, nur ist eines sehr viel anspruchsvoller in der Handhabung und Pflege - dafür in den meisten Fällen aber auch mit der besseren Optik. ;)

LG,

Hetzer

P.S.

@Moem
MoeM hat geschrieben:Dazu muss ich mich mal wiederholen; eine der stärksten Traditionen im Bogenbau ist m.M. die Entwicklung immer neuer Techniken egal ob Sehnenbeläge, Kompositbauweisen, Faserverbundstoffe oder sogar Compoundräder.
Das is soweit korrekt, aber hier bei trad. Blankbögen wohl nur bedingt von Bedeutung... Compounds und Olympics sind dann auch wieder ne Welt für sich - zumindest aus meiner Sicht, aber nicht wegen ihrer Werkstoffe, sondern eher dem ganzen Zieleinrichtungsgeraffel und Hebel-/Zugrädern.
Ich selbst akzeptiere für mich die 'Moderne' im Bogenbau auch nur soweit, als daß der eigentliche Vorgang des Bogenschießens an sich ein intuitiver bleibt, d.h., die Ausrichtung auf das Ziel nicht durch Stabis oder Peep-sight, etc. und der Auszug nicht via Räder und Hebel, sozusagen "über Krücken" vereinfacht oder erleichtert wird... 8)

Nichtsdestotrotz gönne ich aber auch diesen Schützen ihren Spaß und muß nicht meinem Unmut oder Mißbilligung darüber dergestalt Ausdruck verleihen, daß ich z.B. Compoundbögen durch die Gegend schmeisse und davon dann auch noch ein Video über youtube ins Inet stelle... :P ::)
Zuletzt geändert von Hetzer am 06.07.2012, 11:13, insgesamt 3-mal geändert.
akazistecka
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von akazistecka »

Ravenheart hat geschrieben:... na ja, SO gesehen ist NICHTS unnatürlich, weil ALLES was wir herstellen können auf Rohstoffe aus der Natur basiert.

Bei der Vorliebe (bei manchen auch "Ideologie", bei wenigen "Fanatismus"...) für Vollholz und natürliche Werkstoffe geht es ja um was Anderes, nämlich gerade um das Archaische, das Unverfälschte und die Verbundenheit mit Natur und Geschichte.

Meine Holde stellt Plastik-Efeu auf die Fensterbank und findet das gut, weil er weder welkt noch krank wird und sie sich (außer gelegentlichem Abstauben) nicht drum kümmern muss. ICH bevorzuge lebende Pflanzen WEIL sie welken und krank werden können und WEIL ich mich drum kümmern muss.

BEIDE Positionen sind wertgleich UND berechtigt. So ist es mit den Bogen auch... Jede(r) muss seinen/ihren Weg finden.

Rabe
Amen - und jetzt noch mein senf:

wenn jemand kreativ ist, soll er doch...ich finds besser als wenn die leute planlos rumlungern usw usf....ABER unter dem Aspekt den wir hier verfolgen also alles mit einfachsten mitteln selbstgemacht (naja bandsäge und so-ihr wisst schon lol) find ichs schrecklich (aber das is nur meine meinung).
Und was natürlichkeit betrifft - klar is eh auf der Erde alles aus "Natur" wenn ich aber 4 Kraftwerke brauch um alu oder PVC oder was weiss ich herzustellen dann geht für mich der "einfach-selbermach-Gedanke verloren" - aber stimmt schon irgendwie -allein der Bauprozess hat was...und klar würds mich jucken mal so ein Kiko Tovar shortbow glasfaser projekt zu verwirklichen - allein der aufwand ist mir zu groß..und ich geh nicht gern in den baumarkt, wenn der Rohstoff im Garten wächst....
Grüße
akazii
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jetsam
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von jetsam »

MoeM hat geschrieben:Dazu muss ich mich mal wiederholen; eine der stärksten Traditionen im Bogenbau ist m.M. die Entwicklung immer neuer Techniken egal ob Sehnenbeläge, Kompositbauweisen, Faserverbundstoffe oder sogar Compoundräder.
Ich stimme zu. Geht´s nicht darum, mit dem was man hat, so gut es geht, das zu tun, was man kann?
Im tiefen Wald oooder im Baumarkt?
Wer keinen Zugriff auf pure, reine, politisch korrekte, ästhetische und auch ja traditionelle Materialien hat, ist vielleicht froh, wenn er anhand so einer Anleitung immerhin überhaupt zum Bogenschießen kommt.
Was jetzt Tradition ist, wurde doch seinerzeit auch mal neu erfunden.
Vor jedem, der aus ausgedienten Scheibenwischern, einem alten Surfbrett oder zusammengepörkelten Wimperntuschpinseln einen funktionierenden Bogen baut, ziehe ich den Hut und würde wissen wollen, wie er sich schießt.
OHNE zu finden, daß es ab jetzt nur noch so gemacht werden darf.
Aber auch OHNE zu finden, daß der Typ rein gar nichts zu vermitteln hätte oder ich nichts von ihm lernen könnte, vielleicht sogar für den Bau eines Bogens aus Naturmaterial...
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Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
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Chirion
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von Chirion »

:) um die Moderne ein wenig zum tragen kommen zu lassen, wie wärs mit einem Recycling-Bogenbauturnier zulässige Quellen für die Materialbeschaffung könnten Mülldeponien, Wiederverwertungsbetriebe, Schrottplätze, oder so sein :) Ein besonderes Augenmerk wäre bei der Bewertung auf die Originalität des Ausgangsmaterials zu legen.
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht
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jetsam
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von jetsam »

Großartige Idee - BdM Mehrweg
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MoeM
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von MoeM »

akazistecka hat geschrieben:ABER unter dem Aspekt den wir hier verfolgen also alles mit einfachsten mitteln selbstgemacht (naja bandsäge und so-ihr wisst schon lol)
Oh hm ich wusste nicht, dass das eine Direktive des FC ist.
Die Eibe ist übrigens ein Beispiel, dass auch modernere Materialien bereits in grauer Vorzeit eingeführt wurden, das selbst für Selfbows gilt. Holmis gabs nicht daraus- die Eibe zog erst viel später nach Mitteleuropa.
Ist natürlich nicht "geplant" worden...
Was Tradition ist sollte aber selbst entschieden werden können, ich bin auch kein großer Anhänger von modernen R/Ds beispielsweise halte wiederum HH Designs, auf verglast, aus den 50ern für äusserst traditionell ;)
Grüße Moe
akazistecka
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Re: Die Zukunft des Bogenbaus!

Beitrag von akazistecka »

ok alles retour...Verallgemeinerungen sind der Tod....dann mach nur ich mit einfachsten Mittlen und es is Nicht die Gangart des FC....und solange niemand zu Schaden kommt soll jeder/jede machen was er sie will..ich lass meine Finger von Rohren aus wie auch immer gearteten Formen von Kunst oder Verbundstoffen... ;-)

Danke fürn Hinweis...bin ja wirklich nicht der Forumsphilosoph...

Grüße
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