Steife Federn durch Leinöl

[Bess]

Seid gegrüßt,

neulich dachte ich mir, mein Bogen könnte neue Pfeile gebrauchen. Gesagt getan. Da ich aber dieses Mal meine Pfeile mit Leinöl das erste mal behandelt habe, sind bei meinem ersten Satz durch schlechtes Auftragen des Öles die Federn steif geworden, bei meinem zweiten dreier Satz sind die Federn normal. Nun stellt sich mir die Frage auf, verhalten sich die Pfeile mit den steiferen Federn anders als die mit den weicheren? Leider, da bei uns gerade ein ständiger starker Wind weht - was hoffe ich bald vorbei ist - kann ich es nicht gescheit testen.

Was wisst ihr, fliegen die Pfeile wirklich ganz anders oder macht das nichts aus?
P.S.: Die Pfeile sind gleich schwer

Gruß Markus

[Felsenbirne]

Manche schiessen mit Plastikfahnen. Sollte nix ausmachen, sonst vorsichtig mit etwas Seifenlauge auswaschen. Würde ich aber nicht wirklich machen. Ein ordentlicher Regenguss und ein paar Schüsse in den nassen Boden, sollten das Leinöl dauerhaft entfernen

[Rizzar]

Hatte ich auch schonmal, beim Einstreichen der Zwischenräume aus Unkenntnis nicht drauf geachtet.
Die Federn waren dann teilweise sehr (sehr) hart, Flugtechnisch sollte es nichts ausmachen, soweit der Pfeil nirgendwo am Bogen anschlägt und die "Beschichtung" auch gleichmäßig ist, ansonsten reinigen (seifenlauge) nachher durch Wasserdampf die Granen wieder anordnen soweit noch intakt und nicht natürlich erfolgt (habsch mal hier gelesen, dass das geht).

Gruß Rizzar

[Galighenna]

Ich denke nicht, das man ausgehärtetes Leinöl wieder raus bekommt... Mit Sauerstoff polymerisiert es und ist dann in Wasser, auch mit Seife nicht mehr Löslich. Vll kennt ihr ja Linoleum... Das löst sich durch Seifenwasser auch nicht auf, und ist eben genau das, oxidiertes Leinöl (mit Zuschlag-/Füllstoffen)

Steife Federn beeinflussen den Pfeilflug aber nicht negativ. Eigentlich stabilisieren sie den Pfeil tendenziell eher besser als weiche Federn. Bei gut zum Bogen passenden Pfeilen spielt das aber keine Rolle.

[Felsenbirne]

Wenn die Federn nass sind, lösst sich das Leinöl mangels Haftung und mechanischer Beanspruchung. Ich hatte dasselbe Problem, welches ich nach einiger Zeit von selbst erledigte.
einen Bogen ölt man ja auch gelegentlich nach (ich zumindest )

[Bess]

Danke für die vielen und schnellen Antworten, ich denke ich entferne das Leinöl von den Federn, sie sind nämlich nicht gleichmäßig steif. Ich denk mit Aceton oder Nagellackentferner müssten die Federn ebenfalls gut reinigbar sein, das Leinöl ist ja lack relativ ähnlich.

[Galighenna]

Gehärtetes Leinöl ist sehr beständig gegenüber normalen Lösemitteln.

Da getrocknetes Leinöl ein Huptbestandteil von Linoleum ist, hier mal einn Auszug aus Wikipedia über die Eigenschaften desselben:

Des Weiteren ist Linoleum beständig gegenüber einer ganzen Reihe von Säuren und Lösungsmitteln sowie anderen Chemikalien. Dazu gehören zum Beispiel Benzin, Ethanol, Öle, sowie die meisten waschaktiven Substanzen. Sehr empfindlich ist das Material allerdings gegen Alkalien mit einem pH-Wert über 9 wie zum Beispiel Seife oder Ammoniak.

Deshalb würde ich es evtl mal mit stark alkalischen Mitteln versuchen. Die Frage ist, ob und wie stark die Federn und das Schaftmaterial dabei leiden...

[Heidjer]

Finger weg von Reinigungsversuchen!

Das ausgehärtete Leinöl blättert bei der Benutzung von allein ab, nach 2-3 Benutzungszyklen der Pfeile, oder ca. 30 Schuß ist kein Leinöl mehr an den beweglichen Granen, höchstens noch am Federkiel.
Will man das Beschleunigen, kann man die Granen zwischen Daumen und Zeigefinger etwas massieren.


Gruß Dirk

[Felsenbirne]

mein Reden

[Bess]

Ah o.k. Ich hab es leider schon gemacht, das Leinöl ging gut ab, lag aber wahrscheinlich weniger am Lösungsmittel sondern wirklich eher am abblättern durch das drüberstreichen wie es Dirk beschrieben hat. Jedenfalls die Pfeile sind wie die anderen, also passt alles.