Dünne Jahresringe bei Osage

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steckerlschnitzer
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Dünne Jahresringe bei Osage

Beitrag von steckerlschnitzer »

Hallo,

wer hat Erfahrungen mit Osage Selfbows mit sehr dünnen Jahresringen? Es ist mein erster Osage Versuch. Wo ist die Grenze des Machbaren? Klar hängt das von der Sorgfalt des Erbauers ab, den gewählten Ring nicht zu verletzten. Aber wo ist es noch sinnvoll, es zu versuchen? Ich habe Jahresringe mit 1-1,5 mm, mehr nicht. Waren eher Stämmchen, ich schätze 10-12 cm Durchmesser, mehr nicht, d.h. auch noch stark gekrümmter Rücken. Was meint Ihr, wird da noch ein Selfbow draus, oder sollte man schon an ein Backing denken. Wäre schade um das Charakterholz....
watzmann
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RE: Dünne Jahresringe bei Osage

Beitrag von watzmann »

Hi,

also erst einmal ist natürlich das Verhältnis von Früh- zu Spätholz entscheidend. Dünne Jahresringe sind an und für sich nicht so problematisch, wenn der Querschnitt wirklich wenig Frühholz zeigt.

Es ist aber zu erwarten, dass Osage (wie auch Robinie) bei dünnen Ringen überproportional viel Frühholz enthält. Diese Erfahrung habe zumindest ich gemacht (man lernt irgendwann aus brechenden Bögen). Aber, Holz ist ein individueller Werkstoff, schau einfach, wie sich das Frühholz präsentiert, oder mach ein gutes Foto und stell es hier ein, dann kann die Gemeinde was dazu sagen.

Bei dünnem Frühholz ist zwar das Freilegen des Rückens nicht so ganz einfach, bei Osage aber machbar (deutlicher Unterschied zum Spätholz auch bei der Bearbeitung). Mit einer etwas stumpfen Ziehklinge kann man das gut hinbekommen.

Tja, Backing... Osage kann viel, da müsste schon etwas wirklich zugstarkes drauf. Hickory könnte man nehmen, denke ich, hab ich aber noch nicht versucht. Hast Du schon mal an ein Rohhaut-Backing gedacht?

CIAO
der Watzmann

P.S.: als erster Versuch mit Osage sind dünne Jahresringe allerdings wirklich nicht so der Hit. Auch damit habe ich so meine schmerzhaften Erfahrungen gemacht.
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kra
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Beitrag von kra »

Ein Sehnenbacking wäre da angebracht.

Aber mach mal ein gutes Photo von einem angeschliffenen Ende.
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Dünnes Stämmchen, dünne Ringe?

Da fällt mir spontan zu ein:

1 x mittig spalten, Spaltebene glatt hobeln (schon mit ungefährem Taper!) und mit Backing versehen, Sehnen, Bambus, Hickory (hier aber bitte mit durchlaufenden Ringen!), Bauchseite in der natürlichen Rundung weiter bearbeiten.

Rabe
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Beitrag von steckerlschnitzer »

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Hinweise. Ich hab mittlerweile auf beiden Seiten des Staves eine dünne Scheibe abgeschnitten. Dabei hat sich gezeigt, dass auf einer Seite die Ringe extrem dünn werden. Die "dickeren" Ringe im Bild links oben sind gerade mal ca. 1,5 mm stark. Das Verhältnis von Frühholz zu Spätholz ist hier gar nicht so schlecht. Verfolgt man diese auf die andere Seite, so laufen sie nahezu auf null aus. Einmal mit der Ziehklinge drüber, schon sind drei Schichten durch! Ein Selfbow wird das definitiv nicht. Mittlerweile hab ich den Rücken flach gesägt, und es kommt ein Bambus Backing drauf. Bild

Gruß Thomas
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Frank
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Beitrag von Frank »

Naja, der Stave sieht doch gar nicht so schlecht aus. Wenn Du den Bogen auf die im Bild obere Seite verschieben kannst, kann das doch ein guter Selfbow werden. 1.5mm zieht man mit ner Ziehlinge doch nicht so schnell runter. Wie Breit ist denn der Rohling noch? Nach deinen Angaben würde ich so 8 cm schätzen, da reichts doch noch.
Versuch doch erstmal den Ring, der in der obersten Ecke grad angekratzt ist, freizulegen. Dann kannst du immernoch entscheiden, ob du den Stave planierst.
Christian Lux und Bogenbaur auf primitive archer sagen, daß enge und gute Jahresringe eher von Vorteil sind.
Wenn der Ring nicht ganz sauber rauskommt, reicht ja evt. auf ein Rohhautbacking.

Gruß, Frank
steckerlschnitzer
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Beitrag von steckerlschnitzer »

Hallo Frank,

das was Du hier siehst ist gerade mal 5,5 x 3,5 cm groß. Es ist kein Baum gewesen, eher ein Stämmchen. Das bedeutet ich brauche auf alle Fälle auch den Bereich, wo die Jahresringe quasi auf null auslaufen. Der kleine Stamm bedeutet dadurch auch einen stark gekrümmten Rücken, was die Sache zusätzlich problematisch macht. Kurzum: Ich habe es aufgegeben! Ich habe ihn plan gemacht und ungeachtet der Jahresringe zugeschnitten, um ein Bambus-Backing aufzuleimen. Griff ist keiner mehr drin, da muss ich aufleimen. Mal sehn ob das was wird...auch das ist Neuland für mich!
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Frank
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Beitrag von Frank »

Hallo,
wenn das nur 5.5 cm sind, bleibt wirklich nur ein Backing. Ein ELB käme höchstens sonst noch in Frage.
Da die Jahresringe auf der 'dünnen' Seite mit zunehmender Tiefe etwas besser werden, kann das mit Bambus hinhauen.
Bambus belastet das drunterliegende Holz natürlich deutlich.
Also würde ich die geplante Bogenform aus dem Bambusstreifen sauber aussägen und das Backing dünn machen. An den Kanten höchstens 2 mm. Durch die schon ausgesägte Form ergibt sich ja dann automatisch ein Taper im Backing.
Ich hab aber noch nie einen bambusbelegten Osagebogen gebaut - ich würd mich bei diesem Stave wohl für Hickory entscheiden.
Ich schätze, daß der Bogen sich beim Tillern leicht zu der schwächeren Seite drehen wird, die also gleich etwas dicker (tiefer) planen.
Gruß, Frank
steckerlschnitzer
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Beitrag von steckerlschnitzer »

Hallo Frank!

Ja, es ist durchaus denkbar dass das Holz unterschiedliches Druckverhalten zeigt. Aber egal was ich draus gemacht hätte...dieses Problem wäre immer vorhanden gewesen!
Wenn es nichts wird schnitz ich Zahnnstocher draus!

Gruß Thomas
Scar

Beitrag von Scar »

wenn du breite wurfarme (4-5cm) wählst, dürfte nichts passieren. wenn du trotzdem angst hast, mach noch ein rohhautbacking drauf.
gruß Scar :-) :-)
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