keine Jahresringe bei Birke, wat nu

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Felsenbirne
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keine Jahresringe bei Birke, wat nu

Beitrag von Felsenbirne »

Moin Moin,

ich habe mir ein Stück Birke besorgt, gespalten und nun zum trocknen gelagert. Ich möchte daraus eine Kinderbogen (10-15#) für meinen Sohn bauen. Da ich totaler Anfänger bin (erster Kurs kommt bald) eine vielleicht blöde Frage: Ich kann bei der Birke keine wirklich ausgeprägten Jahresringe erkennen, was es schwer macht auf eben einen solchen sauber runterzuarbeiten. Was ist zu tun?
Der Stamm war schon ca. 2 Monate zum Trocknen draussen, wobei die Rinde dran blieb. Mein Gedanke war die Rinde zu entfernen um so einen glatten Rücken mit dem ersten Ring zu erhalten. Allerdings erweisst sich die Rinde super störrisch und will nicht runter :-|
(auch das Spalten war eine Tortur!!!!)

Wie soll ich nun weiter vorgehen? Ich ahbe Angst den Rücken zu verletzen wenn ich mit dem Ziehmesser an die Rinde gehe;(


Danke für eure Hilfe :-)
Gruss Matthias

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Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
Kadano
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Beitrag von Kadano »

Hast du vielleicht ein stumpfes Zugmesser? Bei mir hat ein solches sich in diesen Fällen als überaus hilfreich erwiesen (für die Rinde scharf genug, fürs Holz nicht...)
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Ja, das kommt mir bekannt vor...
(guckst Du unter hier (klick), Beitäge "Birke I,II,III,IV"....)

Es kommt auf den richtigen Lichteinfall an!
Ich habe an der Werkbank ne Schreibtischlampe mit Gelenkarm und kann so den Lichtwinkel weit variieren!

Rabe
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Felsenbirne
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Beitrag von Felsenbirne »

Hallo,
das Zugmesser ist extra nochmals geschärft worden. Die Rinde ist so zäh, das man nur mit großem Kraftaufwand die Rende wegbekommt. Man läuft Gefahr ins Holz zu schneiden. Ich werde mal versuchen den Stave mit kochendem Wasser beizukommen, vielleicht löst sich die Rinde dadurch.

Mal was anderes: Meine Frau bekommt bald die Krise, da ich alle möglichem Hölzer und Lederteile im Haus lager, trockne etc. :-o
Wie habt Ihr eure bessere Hälfte besänftigt? :o
Gruss Matthias

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Das mit dem Kochen würde ich lassen! Lies mal die oben verlinkten Beiträge!

wg. bessere Hälfte: Auch wenn es unserem toleranten männl. Naturell widerspricht: Suche Dir eine Marotte von ihr und tu so, als würdest Du Dich DA drüber tierisch ärgern - dann kannst Du immer sagen "Aber Du mit Deinem ***.."

Diese typisch weibliche Reaktionsweise wird sie (eben drum) als "normal" akzeptieren und ist ab da kompromissbereit...
;-) :D :D :D

(duck-und-weg...)

Rabe

@Mädels: Nicht hauen! :anbet :) :) :)
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Felsenbirne
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Beitrag von Felsenbirne »

@Rabe

vielen Dank für den Link. Der Tip mit dem heißen Wasser bei Birke hab ich aus der Bibel Teil 1, wo Birke auch als gutes Bogenholz beschrieben wird. Nach deinen Erfahrungen werde ich den (doch rechst astigen) Stave erstmal beiseite legen und mich auf meinen Kurs am Wochenende freuen (Eschebogen im Zeughaus Vechta :-) ) Den nehme ich mit zur Rattenjagt in Vechta.
Werde mir im Frühjahr ein besseres Stück Birke (gerade, lang ohne Äste) schlagen und sofort entrinden. Eventuell läßt sich ein schwacher Bogen daraus bauen.

PS. Der Tip was die bessere Hälfte angeht funzt bei mir schon lange nicht mehr :o
Gruss Matthias

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Eignung von Birke

Beitrag von Ravenheart »

Birken gibt es erstens in sehr vielen Unterarten, und außerdem zeigt sie je nach Standort sehr unterschiedliche Holzfestigkeiten!

Daher ist es "gefährlich", von Einzelversuchen (wie meinem), aber auch von Erfahrungen aus anderen Regionen/Ländern auf die Eignung eines Staves hier zu schließen!

Rabe
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Beitrag von Felsenbirne »

@Rabe
ich werde meine Versuche mit dem Birkenholz ebenfalls dokumentieren (hast Du echt prima gemacht) damit man eventuell Birke besser beurteilen kann. Das könnte dann für andere eine Hilfe sein.
Den jetzigen astige Stave werde ich mal (Bibeltreu wie ich bin ;-) ) mit der Heißwassermethode entrinden und dann noch mal 1-2 Monat trocknen.
Mal schauen was sich daraus ergibt.
Frage: Was kostet so ein Feuchtigkeitsmesser für Holz und wo bekommt man sowas?
Gruss Matthias

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Beitrag von Archiv »

Ich rate auf jeden Fall von den Billiggeräten für 9,95€ ab.
Ich habe so ein Teil mal testweise gekauft und es hat mir für alles Holz im Keller mehr oder weniger dieselbe Restfeuchte angezeigt.
Da es sich dabei um verschiedene Holzarten in völlig unterschiedlichen Trocknungsgraden, von frisch geschlagener Eberesche bis zu 4 Jahren abgelagerter Eibe, handelte, war ich gelinde gesagt "etwas skeptisch".
Als dann die Werkbank einen fast doppelt so hohen Feuchtegehalt haben sollte, hab' ich das Ding schnell wieder vertickt.
Uwe Wolfgarson
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RE:

Beitrag von Uwe Wolfgarson »

Original geschrieben von mschwanner
Werde mir im Frühjahr ein besseres Stück Birke (gerade, lang ohne Äste) schlagen und sofort entrinden.
Meiner Erfahrung nach lässt sich die Rinde wenn mann sie in den ersten 2 Tagen nach dem einlagern abmacht sehr gut und glatt beseitigen,
wenn die Birke schon etwas länger liegt und die Rinde Trocken ist kommt der von dir beschriebene effekt zutage.
Also: Birke gleich entrinden.
Uwe
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arcus
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ha,...

Beitrag von arcus »

Problem mit den nicht sichtbaren Jahresringen kenn ich auch.

Hab das Luder mit dem E-Hobel platt gemacht.
Nu kommt Hick drauf--ich lass mich doch von so n`em Stückl Holz net verarschen !! :D :D :D

Der hier ist ja eigentlich schon fast ein krummes Brett mit stehenden Jahresringen.

Geht das auch ohne Backing ?
Hat da jemand von Euch n`en Plan ?
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Freu mich auf Vorschläge

Gruß Rolf
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captainplanet
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Beitrag von captainplanet »

Ich glaube mal irgendwo hier gelesen zu haben daß Birke relativ druckempfindlich ist. Dann wäre ein Backing wohl keine so gute Idee.
Bester Rindengrapscher von FC!!!
Uwe Wolfgarson
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Beitrag von Uwe Wolfgarson »

Da ich grade ein stück Birke für einen Kinderbogen in der mache hab,
der ein bischen Drehwuchs hat muss ich es begradigen.
Da Rabe es mit Dampf damals versuchte (was leider nicht geklappt hat :-( ), werde ich es mit Kochen probieren.
@Rabe
Oder hast du einen besseren Tip (über Feuer)??
Uwe
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Wieso, das BIEGEN hatte ja geklappt - nur hat die Stelle dann dabei den ohnehin begrenzten Rest Druckfestigkeit verloren...
;(

Vielleicht geht es mit trockener Hitze tatsächlich besser (bei nem dünnen Bogen mal Infrarot-Leuchte probieren!)

Ich bleibe aber skeptisch! Birke brennt zu leicht, d.h. es wird sehr schnell das Holzgas ausgetrieben und die Versprödung beginnt...

Rabe
Guffel
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Re: keine Jahresringe bei Birke, wat nu

Beitrag von Guffel »

Hi,

ist zwar schon eine Weile her, aber da ich nun auch mit Birke rumprobieren möchte, wollte ich nochmal nachhaken.

Der Link bei "(guckst Du unter hier (klick), Beitäge "Birke I,II,III,IV"....)" funktioniert nicht (mehr?). Zumindest bei mir. Ich denke der würde mir weiterhelfen :)

Dann hätte ich noch eine Frage zur Trocknung. Ich habe einen Bogenbauer mal befragen lassen, wie lange Birke trocknen sollte. Er meinte dann er trocknet die so 7 Jahre (!). Kann ich irgendwie nicht so ganz glauben, wenn schon Eibe nicht so lange braucht (aus dem Wiki).
Also nun die Frage, wie lange am besten trocknen lassen und wie? In einer Garage, Zimmertemperatur, draußen?

Grüße,
Guffel
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