Mittelalterliche Pfeilspitzen

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tarek
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Beitrag von tarek »

habe mir gerade 8 pfeilspitzen aufm spectaculum gekauft
st. 5 euro eigentlich alle formen außer brandpfeilspitze habe ich aber auch nicht nach gefragt hätten se bestimmt gehabt
passen echt super auf 5/16 schäfte und sehen gut aus bei gelegentheit stelle ikch mal ein bild rein
Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu f?rchten...
(Sunzi-Die Kunst des Krieges)
leonadis
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spitzen,..

Beitrag von leonadis »

also wenn man wiedermal was aufreißt, wäre ich auch mit so ca. 20 Stk. dabei (bei einem Preis bis 3 € stk.
wär5e klasse wenn sich vielleicht ein Schmied im FC finden würde...
cu leonadis
..f?r eine Hand voll Hongkong-Dollar...
Griesgram
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Beitrag von Griesgram »

Hallo zusammen!

Tut mir Leid, wenn ich diesen alten Thread wieder hochhole, aber bei der Lektüre kam mir eine Frage, deren Antwort mir dieser wunderbare Knopf mit der "Suche" nicht lieferte (man möge mir verzeihen, wenn ich vielleicht doch nur zu blöd zum Suchen war).

Die mittelalterlichen Pfeilspitzen sind nach Typen geordnet (z.B. horsebows Aufstellung der Spitzen im British Museum). Erfreuen sich diese Typen irgendeiner Ordnung oder sind sie rein willkürlich? Ich sehe da absolut kein System drin...
Und da es englische Typisierungen sind, inwiefern sind sie auf das Festland der selben Epoche übertragbar?
horsebow
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Beitrag von horsebow »

"Die" mittelalterlichen Pfeilspitzen kann man so nicht sagen. Du beziehst Dich auf die Typologie des British Museum, die ich in meiner usergalerie eingestellt habe. Sie bezieht sich strenggenommen auch nur auf englische Pfeilspitzen. Du hast recht, es ist eine rein w i l l k ü r l i c h e Anordnung eines Museums, eine Aneinanderreihung der Typen, die die dort haben, ohne Systematik.

Oliver Jessop hat 1996 versucht, eine eigene, systematischere Typologie englischer Spitzen zu erstellen (Jessop, O.: A New Artifact Typology for the Study of Medieval Arrowheads. In: Medieval Archaeology, 40, 1996, pp. 192-205), zu der ich aber noch nichts sagen kann - ich hab' den Artikel erst diese Woche aus der Fernleihe gekriegt und noch nicht gelesen.

Für ungarische Pfeilspitzen (die wegen der Ungarnüberfälle auf fränkisches Gebiet im 9. und der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts auch in Bayern und Baden-Württemberg gefunden werden können) hat Károly Sebestyén (Sebestyén, Károly: Bogen und Pfeil der alten Ungarn. In: Arbeiten des Archäologischen Instituts der Königlich-Ungarischen Franz-Josefs-Universität Szeged 8, 1932, S. 167-255) eine Typologie erstellt, die allerdings auch nicht das Wahre ist, sie ist rein beschreibend an der Form der Spitzen orientiert. Spitzen, die in der Slowakei gefunden wurden, hat Alexander Ruttkay in einem wichtigen zweiteiligen Aufsatz (Ruttkay, A.: Waffen und Reiterausrüstung des 9. bis zur ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in der Slowakei (I). In: Slovenska Archeológica XXII-1, Bratislava 1975, S. 119-216; ders.: Waffen und Reiterausrüstung des 9. bis zur ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in der Slowakei (II). In: Slovenska Archeológica XXIV-2, Bratislava 1976, S. 245-395) erneut und wesentlich besser typologisiert. Hier werden auch reiternomadische Stücke miterfaßt.

Für Wikingerspitzen gibt es eine Klassifikation von Erik Wegraeus (Wegraeus, Erik: Die Pfeilspitzen von Birka. In: G. Arvidsson (Hrsg.) Systematische Analysen der Gräberfunde. Birka 2.2, Stockholm 1986, S. 21-34), germanische Spitzen der vorrömischen Kaiserzeit werden von Harm Paulsen (Paulsen, Harm: Bögen und Pfeile. In: Bemman, Güde u. Jan: Der Opferplatz von Nydam. Die Funde aus den älteren Grabungen: Nydam-I und Nydam-II. Bd. 1: Text, Bd. 2: Katalog und Tafeln, Neumünster: Wacholtz 1998, ISBN 3-529-01827-9, S. 387 – 427, Taf. 157–184) eingeordnet.

Es fehlt derzeit eine vernünftige Typologie fränkisch-alamannischer sowie völkerwanderungszeitlicher und reiternomadischer Pfeilspitzen.
Vielleicht finde ich ja auch noch ein Betätigungsfeld... ;-)


Eine Übertragung dieser englischen Typologie aufs Festland finde ich schon allein deswegen problematisch, weil im HochMA z.B. in Deutschland praktisch ausschließlich Armbrust geschossen wurde, und man kann nicht einfach einen englischen Bodkin und einen deutschen Armbrustbolzen in eine Reihe stellen, auch wenn sie sich optisch (weil gleicher Verwendungszweck, "anti-armour") ähneln.

Gruß, horsebow
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Griesgram
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Beitrag von Griesgram »

Danke für die ausführliche Antwort :-)

Aber was die Armbrust angeht - auf dem Teppich von Bayeux, 11. Jhd., sind meines Wissens nach nur Bogenschützen abgebildet (die interessanterweise die Köcher am Gürtel wie auch auf dem Rücken tragen).
Nun gehört der Teppich auch sicherlich nicht zum Hoch-, sondern zum Frühmittelalter, und die Armbrust kam erst ein paar Jahrhunderte später zum Zuge.

Beispiel: http://www.equites-normanorum.de/artike ... hp?view=28

Wie steht es mit dieser Zeit?
horsebow
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Beitrag von horsebow »

Auf dem Teppich von Bayeux sind aber auch keine Deutschen, sondern Angelsachsen und Normannen dargestellt...
Es scheint wohl so zu sein, daß die Normannen den Bogen als Kriegswaffe nach England gebracht haben, die Angelsachsen kannten den Bogen vorher, benutzten ihn aber zur Jagd.
Es scheint auch Hinweise zu geben, daß Wilhelm der Eroberer Armbrustschützen auf seinem Feldzug dabeihatte, selbst, wenn diese nicht auf dem Teppich von Bayeux abgebildet sind (Dies schreibt Hugh Soar in seinem neuen Buch: Soar, Hugh D.H.: The Crooked Stick: A History of the Longbow. 1st Ed. Yardley, PA: Westholme Publishing 2004).
Der auf "dem Rücken getragene" Köcher ist übrigens nach Meinung von Robert Hardy (und mir) die verunglückte Darstellung eines an einem Schulterriemen an der Hüfte getragenen Seitenköchers.

Gruß, horsebow
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thalamegus
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Ich, der neue...

Beitrag von thalamegus »

Ich habe jezt mal die acht Seiten gelesen und festgestellt, das alte Sprichwort von meinem Vater stimmt: Du wirst so alt wie ein Ochs, aber Du lernst jeden Tag dazu.

Ich danke Euch.

Thalamegus
Taran
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Hersteller

Beitrag von Taran »

Kennt jemand diesen Hersteller von historischen Pfeilspitzen bzw. gibt es in Deutschland jemand, der die vertreibt?

Ich als "A"-Laie finde ja, dass die gut aussehen.
Marty, wär das nicht was?

Mittelalterspitzen aus Polen
Taran von Caer Dallben

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Bogi
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Beitrag von Bogi »

Wer die vertreibt, weiß ich auch nicht. Optisch sind sie sehr schön, sein Name wird mit Hector Cole aus England in fast einem Atemzug genannt. Die wahre Güte einer Spitze zeigt sich jedoch leider erst, wenn man versucht die Dinger auf den Schaft zu bekommen. Wenn die Tülle von innen völlig vermurkst ist, kann man das leider auf Fotos nicht wirklich erkennen.
Ich habe einmal 12 Spitzen Type 10, weiß gar nicht mehr von wem gekauft, die waren schrecklich aufzusetzen! Jeder Winkel anders, jede Überlappung unterschiedlich, da habe ich an jedem Schaft 30 Min. rumgefeilt, bis er endlich zentriert war.
Gut Schuss und allzeit blauer Himmel
Bogi
horsebow
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Beitrag von horsebow »

@Taran: Danke für diesen link!
Sind wirklich schöne Stücke, formal authentisch sowohl die "englischen" als auch andere.
Zur Handwerksqualität kann man halt nicht viel sagen, wenn man nur eine Abb. hat.
Gibt's denn kein FC-Mitglied mit connections nach Polen, das eine Sammelbestellung machen kann?

Gruß, horsebow
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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher »

Bogi, das mit den Tüllen ist wahr, die meisten BH´s sind sehr schlecht zentriert.

Ein Jammer...:-(
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John Turtle
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Spitzen

Beitrag von John Turtle »

@Marty.
Wenn ich mit dem Post gegen die FC Regeln verstoße, bitte den Beitrag kommentarlos löschen

Ich vertreibe die Spitzen auf meiner Seite.
Für die ich jetzt keine Werbung machen möchte.

Ich hab kein Problem damit bei Jaroslaw ne Sammelbestellung zu machen.

Allerdings solltet Ihr bedenken, das das polnische Finanzamt und der Zoll gnadenlos zuschlagen. Viel schlimmer als wir es gewohnt sind Und auch der Paketversand aus Polen ist s.. teuer. Die Preis die auf der Seite stehen sind nicht der Endpreis !

ich denke auch das es in Jaroslaw Sinne ist wenn wir gesammelt bestellen, da seine Tochter alle mail´s vom englischen ins polnische und zurück übersetzt. Wenn sie nicht da ist kann das was dauern.

Wer wirklich Interesse hat mag mich vielleicht anmailen oder ! sich an den Preisen meiner Homepage orientieren.
natürlich ist eine Dirketbestellung billiger allerdings ist meine Gewinnspanne bei diesen Artikeln nicht sonderlich hoch, so daß Ihr eine Orientierung habt ( Gilt natürlich nur für die Leute die die Seite eh schon kennen, da ich aus Wettbewerbsgründen den Namen nicht nennen kann )

Von der Qualität bin ich persönlich sehr begeistert.

P.S Handarbeit dauert. Ein paar Wochen muss man warten
Taran
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Sammeln

Beitrag von Taran »

Habe von meiner letzten Begegnung mit dem Zoll noch genug - ich würde sagen, ich schreib dir mal eine IM und andere können es ja auch tun.
Dann wird es einfacher und vielleicht ein wenig günstiger.

Die Mittelalterspitzen von Marty sind ganz gut und auchrecht regelmäßig gebaut, dazu preislich sehr günstig - aber von denen habe ich schon reichlich!
Taran von Caer Dallben

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