"Der gebogene Stock", Holler No. 2
Holler No. 1 ist auch schießbereit, aber hat mir zu wenig lb.
In meiner Jugend hatte ich mal einen Holunderbogen aus einem Zweig mit Rinde, der so als Stock ganz wunderbar geschossen hatte, allerding auch eher 8 denn 10 lb hatte. Aber sowas wollte ich mal ausprobieren, sozusagen ein Sapling in Reinkultur: Zwei Äste, nur die Rinde ab, zu den Enden ein wenig konisch hin geschnitzt, im Griff verleimt, Sehne dran, fertig. Natürlich mußte er dann für die Präsi doch noch aufwändig geschliffen und gebohnert werden und bekam auch eine yumi-mäßige Wicklung an den Griff.
Hier die Daten:
Holzart: Holunder als Äste
Länge N/N: 190 cm
Zuggewicht 33 lb bei 29" Auszug
Gewicht: 495 g ohne die Griffwicklung
Profil: überall drehrund, am Griff-Fade: 25 mm, Nocke: 15 mm
Nockenden aus Büffelhorn mit Dübel in den Markkanal
Griff: V-Spleiß 15 cm, Wicklung aus Rattan (Gelb) und Schnur (schwarz)
Abb. 1: Der Bogen wurde deflex im Griff verleimt, alle Krümmungen sind original gewachsen, es wurde nicht mit Hitze gebogen
Die in Wurfarm-Mitte angebrachte Wicklung aus Rattan ist eine reine Zierwicklung
Die Griffsektion ist 30 cm lang und biegt ein wenig mit
Die Nocke aus schwarzem Büffelhorn ist mit einem dübelartigen Fortsatz in den Markkannal geklebt. Die Sehnenkerbe liegt somit auf Holz und Horn.
Es wurden zwei ziemlich gerade Äste für den Bogenbau ausgewählt. Die Sehne fluchtet gut über den ganzen Bogen
Hier im Auszug von 28". Der Bogen wurde nur auf kurzen Distanzen geschossen, ist dabei sehr treffgenau. Der Auszug ist sehr gleichmäßig
Natürlich habe ich für den Wettbewerb mehr auf Sicherheit gebaut. Nach Abschluss der Competition werde ich den Bogen brutal kürzen und komme dann sicher über 40 lb. Ich möchte mal sehen, was das Holz aushält. Alle Knubbel und Astansätze sind übrigens plan geschliffen