ich wollte mich mal vorstellen. Ich komme aus dem verschneiten Dormagen, NRW und mache vieles, was mir Spaß macht. Normalerweise male ich Bilder. Gerade beschäftige ich mich aber mit Holz. Ich begann vor kurzem mit Bildhauerei und bin nun über diesen Weg und im Zusammenhang mit meiner Vorliebe zu vergangenen Epochen beim Bogenbauen gelandet. Ich habe also noch keine Erfahrung. Außerdem schreibe ich gerade an einem Fantasy Roman und es hat mich eifach brennend interessiert wie ein Bogen technisch funktioniert. Mich würde es auch interessieren Designs für Bögen anzufertigen, die ziemlich abstrakt aussehen, mit denen man aber trotzdem noch Pfeile schleudern kann. Soweit.
Nun habe ich mir eine Rattanstab (weil günstig) besorgt und nach kurzer Rechersche mit dem Bau begonnen. Holz war 1,45 m. Hier ein Bild des ersten Versuchs im ungespannten Zustand: Jetzt bin ich natürlich als Anfänger auf einige Probleme gestoßen, bei denen ich gefühlsmäßig nicht mehr weiter komme und mich an den erfahrenen Bogenbauer wenden muss, da ich das erstmal abklären wollte, bevor ich da weiter dran rumbiege.^^
1. Wenn man die Sehne einlegt, passt es einigermaßen. Leider war ich beim Holzabtragen so in die Sache vertieft gewesen, dass ich insgesamt zuviel Holz abgetragen habe, wodurch er nun leider gerade mal auf 10 lbs(Kofferwaage) kommt. :-( Das ist natürlich viel zu wenig. Darum wollte ich nun nach Möglichkeiten suchen wie ich da mehr drauf bekommen kann.
Meine Fragen hier zu:
A: Kann ich den Bauch mit einer Polyesterharz/Glasfaser Lage versehen. Wenn ja, wieviel macht das her? Wieviel Lagen müsste ich da wohl für wieviel lbs drauf tun? Müsste ich dann auch den Rücken belegen zwecks Kraftausgleich oder reicht der Bauch?
B: Kann ich mit einer Lederlage, wie man sie oft bei ungarischen Reiterbögen sieht, auf die ungespannten Bogenarme stram gewickelt noch einige lbs rausholen? Oder ist das nur optisch?
C: Macht es Sinn, zwecks dicke nochmal ein Stück Holz auf den Bauch drauf zu kleben, ebenfalls mit Polyesterharz. Oder dann besser A? Oder beides?
2. Wenn ich die Sehne drauf spanne und ein paar mal ziehe hat der Bogen beim entspannen anschließend nicht mehr diese schöne "U" Form. Da verzieht sich also noch einiges. Weshalb ich mehrmal nachkochen musste und mich schon wie in nem Chinareastaurant fühle. Also das sich da noch was verzieht is ja klar, aber so viel ist halt irgendwie komisch.
Frage: Ist es weil die Arme insgesamt zu dünn geworden sind wie ich annehme? Oder muss ich stärker tempern anschließend?
3. Zum Tillern: Die Sehne lag zu Beginn noch nicht genau mittig, da sich der untere Wurfarm zur Pfeilauflage hin gedreht hatte (Ich bin Rechtshänder, also nach links). Genaugenommen hat sich das Recurve-Ende zu der Seite geneigt. Das hab ich nun erstmal durch das Dämpfen gerade gebügelt. Das hat soweit geklappt. Aber ich wollte gerne wissen, wie das generell und speziell eben bei Recurve-Bögen ist. Damit ich den nächsten entsprechend behandeln kann.
Normal heißt es ja: "Wenn se sich na links dreht, rechts abnehmen bzw. vice versa. "
Das Recurve-Ende biegt sich ja wieder in die "entgegengesetzte Richtung", also müsste diese Regeln ja ebenso wiederum seitenverkehrt funktionieren, oder habe ich da einen Denkfehler.
Ich weiß auch gerade nicht ob bei mir erstes oder zweites aus folgendem Link der Fall ist, da ich den Unterschied schriftlich nicht ganz verstehe. (Bezieht sich auch nicht auf Recurve):
http://xxlray.bplaced.net/bowpine_de.php
"Die nächsten beiden Möglichkeiten kann man beim Tillern anwenden. Dreht ein Tip sich zur Seite weg, so legt die Wurfarmseite, zu der sich der Arm dreht, einen kürzeren Weg zurück. Sie ist also die stärkere Seite, die geschwächt werden muss. Dafür nimmt man am Bauch nur auf dieser Seite etwas Material weg. Das kann optisch irritierend sein, weil die stärkere Seite vom Schützen aus gesehen häufig schon weiter weg steht und so mehr Vorspannung hat. Man nimmt in so einem Fall also auf der Seite, die ohnehin schon weiter von einem entfernt ist, auch noch Material weg. "
"Anders ist es, wenn ein Wurfarm zur Seite kippt, ohne sich zu verdrehen. Das komm aber seltener vor. In so einem Fall ist die Seite, zu der der Bogen kippt, schwächer, als die andere. Der Effekt ist ungefähr der gleiche, als wenn man ein Brett auf zwei unterschiedlich starke Spiralfedern stellt. Belastet man diese Konstruktion von oben mit einem Gewicht, kippt das Brett zur schwächeren Seite weg. Hier muss man nun am Bauch die Seite schwächen, zu der der Bogen nicht kippt, weil sie die stärkere ist. "