Naturfedern mit "Hungermalen"

Alles zum Thema Pfeilbau.
Griffin
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Naturfedern mit "Hungermalen"

Beitrag von Griffin »

Hallo liebe Leute, als jüngstes Forenmitglied möchte ich zu Beginn eine Frage zu Naturfedern stellen: ich besitze noch ca. 2 - 3 Sätze an Holzpfeilen, welche ich vor vielen Jahren gebaut habe. Hinzu kommen einige Freundschaftsgeschenke von anderen Schützen.
Die Federn all dieser alten Pfeile sind in sehr gutem Zustand. Vor 5 Monaten habe ich einen Satz neue gefertigt (mit gekauften Naturfedern, volle Länge, Lieferfirma unbekannt).An diesen Federn sind mir (beinahe an allen!) sogenannte Grimale - das sind strichförmige Hungermale, 45° gegen die Wuchsrichtung der Federn aufgefallen. Diese Male rühren von falscher oder mangelhafter Ernährung der Vögel her.
Soweit so schlecht. Nur fallen diese 45° Ecken beim Schießen aus - in Form von kleinen Dreiecken. Jetzt bastle ich gerade an noch einem Satz, diesmal mit Trueflight Federn (Holland ?). Und siehe da - gleiches Erscheinungsbild. Was ist da los ?
Erfahrungsberichte von euch ?
M?ge die Macht mit dir sein...
jaberwok

re: Hungermale

Beitrag von jaberwok »

Hi ! Willkommen beim FC :D

Mach doch mal ein Bild davon ich kann mir das da nicht so recht vorstellen....

Grüße Achim
Zentaur (✝)
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hungervögel??

Beitrag von Zentaur (✝) »

@griffin

hört sich interessant an.
bilder bitte.
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)
daritter

Beitrag von daritter »

Es könnte sein dass ich weiss was du meinst, aber im moment hab ich keine feder wo das so stark wäre, dass man es gescheit ablichten kann. Mir ist auch noch nie was rausgefallen ... mach doch mal ein bild.
Griffin
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werde versuchen ...

Beitrag von Griffin »

...Bilder der Grimale zu machen. NBin mir ziemlich sicher, dass ihr dann wisst, was ich meine. Fallen euch keine Ecken raus - besonders, wenn mal ein Pfeil "auf Block" geht ?
Soll ja angeblich vorkommen :D
M?ge die Macht mit dir sein...
daritter

Beitrag von daritter »

meinst du sowas:
Bild
oder so:
Bild

der Beshreibung her könnten das Hungerlinien sein, auch wenn sie hier stresslinien genannt werden, siehe
http://www.internet-taubenschlag.de/med ... lcome2.htm

Dann hab ich das glaube ich auch schon öfters mal gehabt, aber nie so stark das etwas rausgebrochen wär ... immer nur ganz leicht.
Griffin
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@daritter

Beitrag von Griffin »

Ja, das kommt ungefähr hin, nur dass bis zu 2 der 3 solche Male nebeneinander (ca. 15 mm Abstand)
vorhanden sind.
Stresslinien ? Bei den Beizvögeln (Greifvögeln)
heissen sie eben Grimale und kommen von Unter- oder Falschernährung.
Egal. Jedenfalls würd' ich gern mal einen Blick in so eine "Federnfarm" werfen.
Oder besser nicht.
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daritter

Beitrag von daritter »

laut dem Artikel kommen sie bei brieftauben von falscher Ernährung, überbelastung oder bestimmten Medikamenten, wenn man die während der mauser verabreicht.
Nachdem die "Federnfarm" wahrscheinlich ja eher eine "Fleischfarm mit federn als Abfallprodukt die dann verkauft werden" sein wird kann ich mir unterernährung nicht vorstellen, eher falsche ernährung oder Medikamente :(. Oder die armen Tiere sind unter psychischem Druck weil sie ja wissen dass sie geschlachtet werden -> Stress -> Stresslinien.
aber wie gesagt: hatte ich noch nie so schlimm, nur ganz leicht (man hat eine feine linie gesehen).
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Markus
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Woher kommen die kleinen Federchen?

Beitrag von Markus »

Als Nebenfrage zu diesem Thema würde mich generell mal interessieren, woher die Naturfedern kommen? Wildsammlung :) , Abfallprodukt von KZ-Tieren, speziell auf Federn gehaltene Tiere mit Fleisch als Nebenprodukt o.ä. ???

So schön Naturfedern sind, aus Tierschutzgründen wäre das schon ein Gedanke wert, ob man nicht besser auf Plastik umsteigt oder sich die Federn direkt beim Truthahnzüchter holt :D :D

Gruß,
Markus
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Beitrag von Authomas »

@ Markus

das ist mal eine wirklich gute Frage. Da versucht man schon nur Eier aus Bodenhaltung zu kaufen und isst die Viecher nichtmal, aber woher die Federn kommen... kann mir nicht vorstellen, dass die Tiere extra für die Federn gezüchtet werden, wird wohl ein "Nebenprodukt" sein.

Die Stresslinien würden mir jedenfalls zu denken geben. Da hilft wohl nur: Truthahn selber halten oder in die Natur gehen und eifrig sammeln...

Edit: die Firma Trueflight, von der meine Federn kommen, schreibt auf ihrer Internet-Seite:

"Where do you get these feathers?

Our feathers are gathered at U.S. turkey processing plants. We are only able to use 1 to 2 feathers from each wing. All of these plants and our own plants are subject to regular USDA inspections."

hmmmm... Also Truthahn-KZ, denke ich.

Jo
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Uli
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Beitrag von Uli »

Machen wir uns doch mal nichts vor. Die Federn werden von großen Geflügelfarmen kommen. Wie die Tiere dort gehalten werden kann sehr unterschiedlich sein. Bei uns gibt es eine Hühnerfarm, da werden die Tiere wirklich im Freiland auf einem großen mit Maschendraht umzeunten Feld gehalten.
Ich glaube aber auch, dass Federn auch aus den uns allen bekannten Massentierhaltungen als Abfallprodukt kommen. In der Natur gesammelte Federn könnte man gar nicht bezahlen.
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Curtis
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Beitrag von Curtis »

Bei der MAssentierhaltung in Käfigen, das Horrorszenario, welches jeder von uns kennt, würden gar nicht genug gesunde Federn übrigbleiben die man verarbeiten könnte! Es muss den Tieren also schon etwas besser gehen um verwertbare Federn zu bekommen. Aber es ist natürlich nur ein Nebenprodukt und ich bezweifle, dass sie nur von glücklichen Truthähnen kommen!
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york
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Beitrag von york »

aber so genau weis das keiner, ich hatte zu dem thema schon einmal einen thread:

http://www.fletchers-corner.de/portal/i ... stid=16110
>>>>=========================================================>
Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.
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Markus
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Beitrag von Markus »

Wenn die Federn also von KZ-Tieren sind ;( ;( , wovon ich überzeugt bin, dann wundert es auch nicht, dass laut Trueflight (s. posting von Authomas) nur 1 oder 2 nutzbare Federn pro Tier übrig bleiben.
Bei artgerechter Haltung und schonender Schlachtung sind m.W. mindestens 6 - 8 Federn zu gebrauchen. Zu der "Ausbeute" an Federn pro Tier gab es vor einiger Zeit mal einen Artikel in der TB.

@Curtis
ich glaube nicht, dass es den Tieren, die Federn für Pfeile liefern, besser geht, als den Tieren zur reinen Fleischerzeugung.

Gruß,
Markus
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Griffin
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@Curtis

Beitrag von Griffin »

Zitat: Aber es ist natürlich nur ein Nebenprodukt und ich bezweifle, dass sie nur von glücklichen Truthähnen kommen!
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Ich wollte eigentlich keine Grundsatzdiskussion über Tierschutz vom Zaun brechen. Das führt dann zu einer Eskalation wie beim Thema Bogenjagd auf archery.de. Soweit denke ich auch, dass die Federn wohl ein Nebenprodukt
bei der Truthahnzucht sind, und dass Käfigkaltung zum "verbinzen" also brechen der Federn führen würde.
Trotzdem: glücklich ist vielleicht ein Truthahn in freier Natur...
Mich hätte mehr interessiert, ob die nachlassende Qualität der Federn von anderen bestätigt werden kann. Klar soweit ?
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