Apfel/ Bambus?

Hölzer, Kleber, etc.
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Erlkönig
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Re: Apfel/ Bambus?

Beitrag von Erlkönig »

danke, jetzt freu ich mich scho aufs loslegen.
Lg Markus
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Galighenna
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Re: Apfel/ Bambus?

Beitrag von Galighenna »

Mit dem Bambus ist das so eine Sache.
Ich habe zum Bambus eine "besondere" Theorie.
Bambus ist sehr stark bei Zugbelastung. Das bedeutet, es kann enorme Zugkräfte erfahren ohne zu reißen. Zugkräfte die größer sind als bei allen Hölzern. Für eine Längenänderung um x% benötigt man bei Bambus eine vergleichsweiße große Kraft, das Material ist also relativ hart.
Das hat folgende Konseqenzen:
Hölzer die an der Bauchseite aufgeklebt werden können bestimmte Szenarien erfüllen, mit fließenden Übergängen untereinander.
Relativ weiche Hölzer wie Esche oder Haselnuss kollabieren, bevor sie genügend große Kräfte aufbauen können um den Bambus nennenswert zu strecken. Beim Biegen geht also die volle Belastung in den Bogenbauch, das Backing zerquetscht dabei das Holz weil das Bauchlaminat die große Kompression nicht verkraftet.

Die einzige Ausnahme ist, wenn das Holz in der Lage ist, die Kompression zu ertragen ohne zu kollabieren. Wir wissen dies von Eibe. Eibenkern ist exzellent unter Bambus, weil es die Kompression durch das Bambus erträgt und der Bambus ist hart genug um die Kompressionsfähigkeit auszunutzen. Der Bogen wird leistungsfähig sein und bezieht diese nur aus der Kompression des Bauches.

Bei sehr harten Hölzern ist es genau andersherum. Das Prinzip lässt sich super an Robinie erklären. Robinie ist sehr empfindlich auf Kompression. Wenn das Holz um ein gewisses Maß zusammengedrückt wurde bekommt es sofort Stauchbrüche. Gleichzeitig ist es aber sehr sehr hart, eines der härtesten in Europa wachsenden Hölzer. Es braucht also sehr viel Kraft um den Bauch um das kritische Maß zu komprimieren.
In Verbindung mit Bambus passiert nun folgendes: Beim Biegen wird der Bambus so starken Zugkräften ausgesetzt, dass er sich nennenswert dehnt. Viel stärker als dies bei weicheren Hölzern der Fall wäre. Ein Großteil der Biegung geschieht somit nicht über eine Kompression des Holzes am Bauch, sondern über die Streckung des Bambus. Das Ergebnis ist wiederum ein funktionierender Bogen, der diesmal aber seine Kraft aus der Streckung des Rückens bezieht und weniger aus der Kompression des Bauches.

Wenn Apfel also entweder genügend Kompressionstolerant und/oder Druckstark ist, wird Apfel unter Bambus einen guten Bogen ergeben. Ich kenne Apfel als sehr hartes Holz das durchaus sehr druckstark ist. Ich würde es auf jeden Fall versuchen.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Squid (✝)
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Re: Apfel/ Bambus?

Beitrag von Squid (✝) »

Ja, so kann man's natürlich auch sagen... ::)


;)
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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