Rosenholzschäfte?

Alles zum Thema Pfeilbau.
robbi rob
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Rosenholzschäfte?

Beitrag von robbi rob »

Meine Rosen schiessen im frühjahr,dh:lange schöne gerade Rosenholzstecken.Meine Frage,kann man daraus schäfte herstellen?

 mfg:robbi rob
Zuletzt geändert von Ravenheart am 02.10.2007, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Haebbie
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aber klar

Beitrag von Haebbie »

von einem namhaften Bogenbauer aus Kiel habe ich wunderschöne Pfeile aus Rosenholz gesehen, die er selber schießt.

Ich habe selbst auch eine ganze Reihe Schößlinge, die mittlerweile auch trocken sind und zu Pfeilschäften verarbeitet werden können. Das einzige Problem bei Rosenholz: die Schösslinge reißen gern beim Trocknen, insbesondere wenn sie vor vorher entrindet werden. Mein zweiter Satz, der in der Rinde getrocknet ist, sieht besser aus, aber mal sehen wenn die Rinde ab ist.

Und bis dahin ...
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Herbert
robbi rob
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cool!

Beitrag von robbi rob »

super,turbo,affengeil.Dann habe ich ne ganze menge Pfeile zu machen in diesem sommer.
danke für den tip!

mfg:Robbi
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Ravenheart
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zur Rissbildung...

Beitrag von Ravenheart »

..habe ich mal gelesen, dass man die Schäfte (frisch) zur Verhinderung des Reißens "schlitzen" soll. Leider stand dabei nicht genau, wie man sich das vorzustellen hat.

Weiß das jemand?

Ich stelle mir darunter vor, dass man die äußeren Fasern rundum mehrfach LÄNGS einschneidet, um Spannung wegzunehmen, und diesen Bereich dann später, nach dem Trocknen, wieder wegschabt/schleift. Is das so richtig?

Rabe

btw: Meine Rosen treiben im aktuellen Jahr immer weiche Triebe, die erst im Folgejahr verholzen; nach meinem Verständnis kommen für Schäfte nur vorjährige, verholzte Triebe in Betracht!
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Haebbie
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Beitrag von Haebbie »

Danke, Rabe, ich werde das mal ausprobieren.

Du hast selbstverständlich recht, als Schäfte eignen sich nur die zweijärigen Triebe.
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Herbert
robbi rob
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hartriegel u. w-schneeball

Beitrag von robbi rob »

habe mir nun je2 wolliger schneeball und hartriegel aus der baumschuhle besorgt, mal abwarten was kommt!

robbi
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Boettger
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Re: rosenholzschäfte?

Beitrag von Boettger »

Ich habe heute wiedemal in der TBB geblättert und so nebenbei gelesen, dass die Indianer Nordamerikas (Dakota) neben anderen Pfeilhölzern auch Pfeile aus Wildrosenholz verwendet haben.

Wenn ich die langen und kerzengeraden Triebe meiner Hagebutte so ansehe, kann ich auch gut verstehen warum.
Ich werde in den nächsten Tagen beim Pilzesammeln auch mal verstärkt ein Auge auf Heckenrosen haben.

Zur Schlitzmethode.

Ich habe im Keller ein paar Hartriegelschäfte mit Rinde dran. Keiner dieser Stängel ist aufgerissen. Durch die Rinde trocknen sie langsam und schonend, Spannungen können sich abbauen ohne dass der Schaft reißt. Dünne Äste mit Rinde dran reißen doch eigentlich sowieso nie - oder sehe ich das falsch.
Ich verstehe schon wo der Hintergedanke beim Vorschlitzen liegen liegen könnte, allerdings riecht mir dieser "Schlitz" zu sehr nach "Sollbruchstelle", bzw. einer Vorgabe für das Holz, wo es erst richtig einreißen kann. Ich glaube ich bleibe vorerst beim Dranlassen der Rinde. 

Kann jemand schon mit einem Bild von Rosenholzpfeilen angeben?

Gibt`s sonst schon Erfahrungen im Forum mit Rosenholz?

mfG
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uhu
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Re: rosenholzschäfte?

Beitrag von uhu »

"abrobo"  ;D schlitzen !

ich hab jetzt keine erfahrung mit rosen, aber ich mach schäfte aus haselnuß.

Dabei gehe ich für 5/16 oder 11/32 Schäfte so vor:
- Im Winter schneiden, wenn kein Saft fliest.
- Die schößlinge ca 100 cm lang lassen. eher mehr
- am dünnen oberen Ende Durchmesser zwischen 12 und 14 mm
- ungeschält und grün mit dem Akkuschrauber durch den Dübelschneider
  von Veritas
- im Akkuschrauber mit SChleifpapier einigermaßen glatt schleifen
- mind 10 mm Stärke belassen wg feuchtigkeitsverlust.
- An beiden Enden mit dem Cutter kreuzweise ca. 4 -5 mm tief einschneiden
- grob gerade richten
- zu 12 Stück bündeln und mit paketschnur fest umwickeln
- gebündelt auf den Dachboden zum tocknen hängen
- ca 1 mal pro woche aufbändeln jeden Schaft gerade richten
- wieder einwickeln und aufhängen ca 1/4 Jahr lang

Im Dezember geschnitten, sind sie spätestens Ende März trocken, können auf Durchmesser geschliffen und gelängt werden.

Wiegen Spinen usw. wie bekannt.


Gruß uhu
Zuletzt geändert von uhu am 28.09.2007, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
es gibt nichts gutes ausser man tut es
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Haebbie
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Re: rosenholzschäfte?

Beitrag von Haebbie »

Mein Experiment mit den Rosenholzschäften habe ich eingestellt. Sie waren allesamt zu weich. Ich habe die Schäfte von vier verschiedenen Standorten "geerntet" und von zwei verschiedenen Sorten. Doch die biegefestigkeit aller Schäfte ist schlicht zu gering, (Spine unter 20 Pfund).

Die Rissbildung bei den Rosenschösslingen ist deutlich, auch bei den mit Rinde getrockneten. Insbesondere an Fehlstellen bilden sich wohl fast zwangsläufig Risse. Ein solches Verhalten habe ich bei Hartriegel nicht bemerkt, nicht mal ansatzweise. Ein Hartriegelschaft kann auch das eine oder andere "Auge" haben, ohne dass es seiner Stabilität Abbruch täte.
Die Hartriegelschösslinge spielen einfach in einer anderen Liga.

Fazit: Die von mir ggernteten Rosenholzschösslinge sind für Pfeile nicht zu gebrauchen und ich wage zu behaupten, dass das allgemeingültig ist.
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Herbert
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Re: rosenholzschäfte?

Beitrag von Ravenheart »

Hmmm.. Rosensorten gibt es nun ja SEHR viele!

Welche hattest Du?

Rabe
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Haebbie
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Re: Rosenholzschäfte?

Beitrag von Haebbie »

Au ja, Rabe, ich denke es gibt kaum eine Pflanze die so viele verschiedene Sorten hat, wie die Rose.

Gesammelt habe ich zwei verschiedene Wildrosen (größere rosa Blüten und kleine rote Blüten)  und zwei "kultivierte" Heckenrosen (gelb und weiß). Was das genau für Rosen waren - keine Ahnung. Die Schösslinge waren jedenfalls zweijährig. Das schränkte die Auswahl stark ein, da die geraden Stiele meist schon Seitentriebe ausgebildet haben. Wenn ich doch mal so einen Seitentrieb übersehen habe, haben sich an dessen Austritt beim Trocknen die oben genannten Risse gebildet.

Mal von allem abgesehen: ich reagiere auf den Staub des Rosenholzes extrem allergisch (Asthma), eine Reaktion, die ich bislang bei keinem Holz hatte, das ich verarbeitet habe.
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Herbert
Christopher
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Re: Rosenholzschäfte?

Beitrag von Christopher »

weiß eig. irgendjemand, an welchen Standorten Wildrosen wachsen?
Hab bei meim Streifzug heut durch den Wald keine finden können :'(
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captainplanet
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Re: Rosenholzschäfte?

Beitrag von captainplanet »

@ Christopher: Direkt im Wald habe ich Hagebutten (oder meinetwegen Wildrosen...) auch noch nicht oft gesehen. Dafür umso öfters an Wegrändern und Böschungen. Ich glaube sie haben gerne viel Sonne.
Ich würde sie vielleicht verwenden wenn ich viele in der Nähe wüßte, aber wenn ich schon extra Schäfte im Wald suche dann halte ich mich doch gleich an Hartriegel und Schneeball, eventuell auch an Haselnuß.
;)
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Christopher
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Re: Rosenholzschäfte?

Beitrag von Christopher »

Sind die Rosen, von denen ihr sprecht, eig. auch so schön braun(ich kenne jemand, der hat mal ne Schale aus Rosenholz gedrechselt), oder eher weiß wie z.B. Schneeball?
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Haebbie
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Re: Rosenholzschäfte?

Beitrag von Haebbie »

Christopher hat geschrieben: Sind die Rosen, von denen ihr sprecht, eig. auch so schön braun(ich kenne jemand, der hat mal ne Schale aus Rosenholz gedrechselt), oder eher weiß wie z.B. Schneeball?
Nein Christopher, die Rosenholzschösslinge haben eher eine zitronengelbe Färbung. So weit ich mich entsinne, hat das "Rosenholz", aus dem auch Möbel gemacht werden, nichts mit Rosen zu tun. Aber ich entsinne mich nicht mehr, welches Holz dahinter "steckt"
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Herbert
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