Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Fenrisulfir
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Re: Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Beitrag von Fenrisulfir »

Von Andruck durch den Zeigefinger höre ich das erste Mal.

Ich hab den Centershot Effekt auch bei meinen Versuchen mit der Daumentechnik bemerkt, auch mit der mediteranen Drehung (Ist mir gerad eingefallen 8) ) und auch mit deiner Technik Wilfrid.

Aber bei keiner hab ich irgendwas mit dem Zeigefinger gedrückt, im Gegenteil ich hab über den Daumenrücken geschossen.
Ob sich dadurch Spine ausgleichen lässt zu geringen Teilen? Vielleicht, der Button bei Recurves funktioniert ja ähnlich.

Aber ich denke nicht, dass sich damit zB Annas Beobachtungen erklären lassen.
Was die Daumentechnik angeht denke ich, dass Leuten wie Stephan oder Anna wirklich sehr gut bescheid wissen und wissen wovon sie reden, sie experimenteiren damit ja nun schon eine Weile lang rum.

Und schade, heute kam ich nicht zum Schießen... naja vielleicht morgen.
Grüße
Danny
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Faenwulf
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Re: Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Beitrag von Faenwulf »

Den Zeigefingerdruck hatte ich am Anfang, einer "Daumenkarriere" gehabt. Ergebnis war ein ziemlich hässliches Geräusch bei jedem Schuss. Geholfen hat es aber nicht.
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Wilfrid (✝)
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Re: Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Wenn Dir der Pfeil nicht vom Daumen der Bogenhand rutschen soll, mußt Du gegenhalten, sorry, sonst fällt der runter...
Das man das nicht merkt, man merkt vieles nicht. Und wenn Dus merkst, ists zu viel.
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Eberesche
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Re: Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Beitrag von Eberesche »

Ich halte meinen Bogen senkrecht und glaub mir, auch ohne Zeigefingerdruck bleibt der Pfeil wo er hingehört. Habe es bewusst mit und ohne ausprobiert und die seitliche Trefferlage hat sich kein bisschen verändert. Entschuldige bitte, aber warum willst Du besser wissen wie ich schieße als ich - ohne es je gesehen zu haben?

Gruß
Anna
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Wilfrid (✝)
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Re: Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Beitrag von Wilfrid (✝) »

okay, wenn Du sagst, Dein Zeigefinger berührt den Pfeil nicht, nach dem Du eingenockt hast, muß das stimmen.
Ansonsten ....
Ich habe schon Leut mit nem Blumenstrauß ungespineter Pfeile auf 10 m nen 100mm Kreis treffen sehen, Bogen waagerecht, primitivrelease und Brustanker. Der fühlte den Spine beim Einnocken, er legte "hart" auf und erfuhr dadurch die Biegesteifigkeit...

Aber vielleicht rden wir auch aneinander vorbei, Druck meint hier bei mir das kleine bisschen, das man erfährt, wenn der Pfeil im Auszug gegen den Zeigefinger "kommt"
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Janitschar
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Re: Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Beitrag von Janitschar »

Dann nochmal zum mitschreiben:

Was ist nun deine exakte Behauptung zu der Tatsache das der Zeigefinger der Zughand den Pfeil bei der Daumentechnik berrührt?!

Gruß
Stephan
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Wilfrid (✝)
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Re: Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Beitrag von Wilfrid (✝) »

viewtopic.php?f=7&t=8948&start=225
Seite 16 letztes Bild....
Wenn Du keine Klemmnocke hast, mußt Du bei verriegeltem Daumen zwangsläufig den Pfeil gegen die Sehne drücken, sonst fällt der runter, zumindest bei Schüssen nach unten. Oder Du schießt wie ein Fitanese nur waagerecht oder nach oben. Und man merkt schon beim Einnocken/kurz danach, wie sich der Pfeil biegt. Und dann weiß Dein Körper, wie er drehen und wohin er halten muß, damit du triffst
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Eberesche
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Re: Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Beitrag von Eberesche »

Natürlich ist eine Berührung zwischen Zeigefinger und Pfeil Teil vieler Daumentechniken. Mit der von Dir postulierten Spine-Messung hat das nichts zu tun, versprochen.

Wenn ein Anfänger bei seinem allerersten Schuss mit einem unbekannten Pfeil trifft (und ich habe das oft gesehen), dann weil der Bogen durch die Technik einen Centershot hat. Die beschriebene "Messung" braucht Erfahrungswerte, das sagst Du selbst, und die hat dieser Schütze gar nicht.

Mag sein, dass es bei Holzbögen mit Fingerauszug so funktionieren kann. Beim koreanischen Bogen und dazu passender Technik kann ich es wohl ausschließen.

Gruß
Anna

PS: Meine Pfeile haben Selfnocks, die klemmen. Und fixiert wird der Pfeil zwischen Daumen und Nockpunkt.
lonbow
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Re: Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Beitrag von lonbow »

Also ich bin heute wieder zum Bogenschießen gekommen (mediterran, Pfeil über den Handrücken), habe an der Drehtechnik herumexperimentiert und mit verschiedenen Spinewerten geschossen. Wie bereits erwähnt, bin ich davon abgekommen, den Bogen fest zu greifen und bewusst zu drehen. Ich habe den Bogen sehr locker gegriffen und habe die Drehung über den Druckpunkt erzeugt. Ich hielt den Bogen so, dass der gesamte Druck im Unteren Handbereich lag. Außerdem gab ich den größten Druck auf die linke Außenkante des Bogens. Dadurch, dass der Druck nicht auf der Mittelline des relativ breiten Griffs, sonder auf der linken Seite lag, ergab sich automatisch eine Drehbewegung beim Abschuss. Vielleicht waren die Bogenbauer von früher deshalb nicht bestrebt, möglichst schmale Griffe zu bauen)...
Bei zu leichten Spinewerten ist der Pfeil nicht gerade geflogen, sondern er landete noch etwas weiter rechts, als gewöhnlich -> Drehung und geringer Spine verstärken den Drall nach rechts.
Geringe Spinewerte sind also vermutlich nicht geeignet.
Bei den Pfeilen mit 55-60er Spine 125 Grain Spitze (für einen 55lbs Langbogen) flogen die Pfeile absolut gereuschlos und gerade ins Ziel, obwohl mein Bogen nur 39lbs hat. Als ich den gleichen Pfeil mit 55-60er Spine ohne Spitze schoss, flog er ebenfalls absolut gerade ins Ziel! Es gab zwar ein leichtes Schleifgeräusch am Bogen, aber das schien dem geraden Pfeilflug nicht abträglich gewesen zu sein. Ein sehr steifer Pfeil könnte noch weitere Vorteile haben: Er bricht nicht so leicht und der Pfeil kann mehr Energie auf einen Schlag aufs Ziel übertragen, da der Schaft beim Aufprall nicht so stark geknautscht wird. Die meisten Schäfte auf der Mary-Rose sind aus Espe, einem relativ leichtem Holz gebaut, obwohl das Zuggewicht der Bögen enorm war. Ein Espenschaft müsste bei gleichem Eigengewicht einen höheren Spine haben, als ein Schaft aus schwererem Holz wie Esche oder Eiche. Dadurch, dass viele Schäfte gebarrelt oder getapert sind, müsste sich der Spine bei gegebenem Schaftgewicht nochmals erhöhen. Ich vermute also, dass man möglichst steife Pfeile haben wollte.

Grüße,
David


@ Fenrisulfir: Bist du auch zum Weiterexperimentieren gekommen?
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Wilfrid (✝)
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Re: Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Was ich nicht so ganz verstehe:
Was soll die Drehung bei über den Handrücken, als Pfeil links, die Sehne dreht zum Unterarm, außer Schmerzen, Sehnenverschleiß am Armschutz , bringen?
Normal ist der Abstand sehne unterarm doch höchstens 2cm, bei den allermeisten berührt die Sehne ja sowieso schon den Armschutz.
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Fenrisulfir
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Re: Experiment: Bogendrehung beim mediteranen Schießen.

Beitrag von Fenrisulfir »

Wilfrid hat geschrieben:Was ich nicht so ganz verstehe:
Was soll die Drehung bei über den Handrücken, als Pfeil links, die Sehne dreht zum Unterarm, außer Schmerzen, Sehnenverschleiß am Armschutz , bringen?
Normal ist der Abstand sehne unterarm doch höchstens 2cm, bei den allermeisten berührt die Sehne ja sowieso schon den Armschutz.
Das gleiche Prinzip wie bei der Bogedrehung nach rechts.

Du hast recht, dass der Drehweg nicht so groß ist wie bei einer Drehung nach Rechts, aber braucht man die denn wirklich?
Ich behaupte mal, dass sowohl nach Links als auch nach Rechts der gleiche Weg zurück gelegt wird bevor der Pfeil den Bogen verlassen hat.

Die weitere Drehung, die der Bogen bei Rechtsdrehung vollzieht macht er ohne Pfeil, hat also ohnehin keinen Einfluss.
Bei der Drehung nach Links kann der Bogen durch den Unterarm nicht weiter, was aber auch hier egal ist, denn der Pfeil hat auch hier längst den Bogen verlassen.

Was ich also meine ist, auch wenn die Drehung nur Zitat: "höchsten 2 cm" beträgt, dann ist die Drehung auch nach Rechts hin nicht größer, denn nach den 2 cm ist der Pfeil nichtmehr auf der Sehne, egal ob Rechts oder Links.

Das ist jedenfalls der Hintergedanke zu den Experimenten. Ob es so ist, keine Ahnung, ich hab keine Highspeedkamera, aber das Flugverhalten der Pfeile lassen diese Hypothese zum Mindest zu.


@lonbow

Leider nicht, ich hab auf kurze Distanz, etwa 5 Metern etwas rumgeschossen und habe zum Mindest eine weit größere Präzision festgestellt, aber ich habe momentan etwas Stress und komme kaum zum Schießen :/

Hoffe ich finde morgen ein wenig Zeit.
Grüße
Danny
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