Die ersten Abbildungen, die evtl. auf geschlossene Hosen schließen lassen, tauchen im letzten Drittel des 14ten auf. Das ist dann aber top höfische Mode! Beinlinge, gerade bei der einfacheren und arbeitenden Bevölkerung sind bis etwa Mitte 15tes belegbar und halte ich für einen Bogenschützen um 1415 für absolut angebracht. ABER, beinling ist nicht gleich Beinling... die frühen haben vorne nur eine Befestigung, die späteren haben dann schon mehrere Befestigungen oben und gehen so auch weiter um die Hüfte herum. da muss man schon genau hinsehen. Als Material ist Wolle mit sicherheit der Standard gewesen. Der Leinenfund ist der einzige Bekannte so weit ich weiß. Es hat auch seidene gegeben, aber wohl kaum für einen Bogenschützen.
Stulpenstiefel im dem Sinne wären mir unbekannt. Es gab sog. Lersen (
http://www.knieriem.net/img/p/224-240-thickbox.jpg), im Prinzig lederne Beinline, die ber mehrere Verschlüsse eng gezogen wurden (aus denen sich vermutlich Stulpenstiefel entwicket haben), jedoch waren diese eine typische Reitbekleidung.
Für eine nicht berittenen Bogenschützen würde ich daher denken, höhere Schuhe (keine Stulpensiefel!) möglich, die Regel sind aber eher Halbschuhe.
OT:
das mit den Bauern ist, gelinde gesagt, Humbug. Zumindest mit der Verstädterung im Spätmittelalter wäre ohne Bauern (sic) bzw. eine gut organisierte Landwirtschaft eine Versorgung der Städte garnicht möglich gewesen.
Es gibt reichlich Belege für freie Bauern, die sich (post Pest) eine goldene Nase verdient haben und den Landadel finanziell abgehängt haben. So kam es sogar zu Heiraten zwischen reichen Bauerstöchtern und Adeligen.
Nochmal, was ich schrieb, gilt für das Spätmittelalater, aber darum geht es ja in diesem Thread.