Schmieden einer Dreiflügel-Spitze
-
- Jr. Member
- Beiträge: 50
- Registriert: 20.10.2004, 09:48
der Dreiflügler ist fertig
Hier sind noch mal alle Arbeitsschritte bis zur polierten Dreiflügelspitze im Schnelldurchlauf. 1. Abbildung zeigt die Rohspitze nach dem Schmieden.
-
- Jr. Member
- Beiträge: 50
- Registriert: 20.10.2004, 09:48
2.Arbeitsschritt
Die Spitze wurde von mir mit der üblichen "unauthentischen" Arbeitsweise an der Schleif- bzw. Bohrmaschine rund gezirkelt und die Formen der späteren Einzelsegmente ( Sockel, Heulkonus und Schaftdorn ) mittels verschiedenen Feilen an der rotierenden Bohrmaschine gedreht. Als ich die flügel grob mit einer Feile in Form brachte war ich überrascht, wie dick der Querschnitt der einzelnen Schneiden nach der Schmiedeprozedur noch war( siehe kleine eingefügte Abb. in der rechten oberen Ecke )
-
- Jr. Member
- Beiträge: 50
- Registriert: 20.10.2004, 09:48
3.Arbeitsschritt
Nun wird das Ganze in 2 Teile getrennt. Der linke Teil wird der spätere Schaftdorn und hat vorn einen kleinen Zapfen. Darauf wird im Nächsten Arbeitsschritt ein M-6 Außengewinde mit dem Gewindeschneider eingeschnitten. Der rechte Teil bildet den Sockel mit späteren Heulkörper & Dreiflügelspitze. In diesen Sockel wird dann ein M-6 Innengewinde hineingeschnitten.
Hilfeeee, wie unauthentisch, aber zumindestens ist es erst mal eine gute Variante, eine Kraftschlüssige Verbindung herzustellen!
Hilfeeee, wie unauthentisch, aber zumindestens ist es erst mal eine gute Variante, eine Kraftschlüssige Verbindung herzustellen!
-
- Jr. Member
- Beiträge: 50
- Registriert: 20.10.2004, 09:48
4.Arbeitsschritt
Die Gewinde sind nun ´reingeschnitten. So eine Verbindung ist zwar Kraft- und Formschlüssig, dreht sich aber beim Abschuß mit Sicherheit durch die Vibration auf. Deswegen habe ich in die Öffnung des Innen gewindes im Sockel und am Außengewinde des Schaftdornes etwas Messing-Hartlot mit dem Multigas-Brenner hineingeschmolzen, so das es die Windungen und Stirnflächen der Gewinde ausfüllt. Dann werden beide Gewinde noch mal sauber nachgeschnitten wieder ineinander verschraubt und die gesammte Region am Sockel wird erneut bis auf Hellorange Glut erhitzt. Nun verschmeltzt das Messinglot beide Gewinde untrennbar miteinander und die Verbindung ist sicher.
-
- Jr. Member
- Beiträge: 50
- Registriert: 20.10.2004, 09:48
Ausbohren und Ausfräsen des Heulkörpers
Oh, Entschuldigung!!! Dieser Schritt muß natürlich vor dem ZUSAMMENSCHRAUBEN DER BEIDEN TEILE ERFOLGEN...!!!
Sonst brauch man sich ja die ganze Mühe gar nicht machen! Also dieser Arbeitsschritt wäre sozusagen 3A: Nun kommt wie immer die kniffligste Sache! Zuerst wird der Sockel natürlich bis fast zum Ende, dort wo der Heulkonus spitz ausläuft, mit einem 5mm Metallbohrer ( Ständerbohrmaschine )vorgebohrt. 5mm deswegen, weil dieses Maß ja gleichzeitig das Gardemaß für ein M-6 Innengewinde ist. Dannach werden zwei Löcher von ca. 2,5mm so seitlich hineingebohrt, daß sie möglichst in gleicher Höhe parallel gegenüber liegen. Nun kann man beginnen, den Hohlraum mit einem kleinen Kugelfräßer auszuhöhlen. Man sollte dabei vorsichtig zu Werke gehen und dem Fräser immer schön gleichmäßig eine kreisende Bewegung aus dem Handgelenk geben!Das erfordert sehr viel Gefühl für Feinarbeit und Geduld - also langam mit den scheuen Pferden und immer mal innehalten und checken, ob man nicht schon zu viel weggefräßt hat! Das Arial um die Löcher kann dünnwandiger ausfallen als der restliche Hohlraum, so daß die Öffnungen scharfkantig werden. ( siehe Abb. )
Sonst brauch man sich ja die ganze Mühe gar nicht machen! Also dieser Arbeitsschritt wäre sozusagen 3A: Nun kommt wie immer die kniffligste Sache! Zuerst wird der Sockel natürlich bis fast zum Ende, dort wo der Heulkonus spitz ausläuft, mit einem 5mm Metallbohrer ( Ständerbohrmaschine )vorgebohrt. 5mm deswegen, weil dieses Maß ja gleichzeitig das Gardemaß für ein M-6 Innengewinde ist. Dannach werden zwei Löcher von ca. 2,5mm so seitlich hineingebohrt, daß sie möglichst in gleicher Höhe parallel gegenüber liegen. Nun kann man beginnen, den Hohlraum mit einem kleinen Kugelfräßer auszuhöhlen. Man sollte dabei vorsichtig zu Werke gehen und dem Fräser immer schön gleichmäßig eine kreisende Bewegung aus dem Handgelenk geben!Das erfordert sehr viel Gefühl für Feinarbeit und Geduld - also langam mit den scheuen Pferden und immer mal innehalten und checken, ob man nicht schon zu viel weggefräßt hat! Das Arial um die Löcher kann dünnwandiger ausfallen als der restliche Hohlraum, so daß die Öffnungen scharfkantig werden. ( siehe Abb. )
-
- Jr. Member
- Beiträge: 50
- Registriert: 20.10.2004, 09:48
Die fertige Dreiflügelheulspitze
Zuguterletzt schleift man nun alle drei Schneiden mit einem Feinschleifer schön plan, so daß alle Dellen und Hammergrübchen vom Grobschmied verschwinden. Dannach erfolgt nochmals ein polierender Feinschliff mit einem Feinschleifer oder einfach Sandpapier mit ganz feiner Körnung. Ich denke das Ergebnis kann schon mal sehen lassen als Erstlingswerk, oder?
@Littlemongol: :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet !
Ich habe Dein Werk ja als erster per email zu Gesicht bekommen und muß sagen, ich kann es kaum abwarten, dieses Prachtstück (gebührend auf einem edlen Eschenschaft mit Graugansfedern und Hornnock-Insert) fliegen zu hören!
Gruß, horsebow
Ich habe Dein Werk ja als erster per email zu Gesicht bekommen und muß sagen, ich kann es kaum abwarten, dieses Prachtstück (gebührend auf einem edlen Eschenschaft mit Graugansfedern und Hornnock-Insert) fliegen zu hören!
Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845
@horsebow
ich kann mir nicht vorstellen, das es zu dieser zeit schon feilen gab.
dann wäre manches ja bestimmt einfacher zu fertigen gewesen.
und das ausbohren von tüllen kann ich mir auch nicht so recht vorstellen. mit welchem werkzeug würde man denn eine bohrmaschine oder einen bohrer herstellen ?
biste da sicher, das dir da niemand moderne, auf alt getrimmte pfeilspitzen angedreht hat ?
hmmm,Sicher bin ich mir sicher! An vielen meiner Spitzen (Ich besitze inzwischen etwa 225 historische Pfeilspitzen) sind eindeutig Feilspuren zu erkennen
ich kann mir nicht vorstellen, das es zu dieser zeit schon feilen gab.
dann wäre manches ja bestimmt einfacher zu fertigen gewesen.
und das ausbohren von tüllen kann ich mir auch nicht so recht vorstellen. mit welchem werkzeug würde man denn eine bohrmaschine oder einen bohrer herstellen ?
biste da sicher, das dir da niemand moderne, auf alt getrimmte pfeilspitzen angedreht hat ?
RE:
Feilen gab es nachweislich schon im 3. Jahrtausend vor Christus. SieheOriginal geschrieben von Alter_Schwede
hmmm,
ich kann mir nicht vorstellen, das es zu dieser zeit schon feilen gab.
hier (seite 20: Die Feile im Altertum und Mittelalter).
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)
@littlemongol
WOW !!! Sehr schoenes und hoffentlich auch lautes Teil !!! :-)
Hast Dir ja mal wieder kraeftig Muehe gegeben.
@alter_schwede
Bohrer, bzw. "Bohrmaschienen" sahen z. B. so aus:
http://www.historiavivens1300.at/realien/bohrer.htm
WOW !!! Sehr schoenes und hoffentlich auch lautes Teil !!! :-)
Hast Dir ja mal wieder kraeftig Muehe gegeben.
@alter_schwede
Bohrer, bzw. "Bohrmaschienen" sahen z. B. so aus:
http://www.historiavivens1300.at/realien/bohrer.htm
es ist ja wohl ein unterschied, ob ich ein loch in einen knochen fummeln , oder ob ich eine schräge bohrung in eine tülle aus stahl bohren will.
der bohrer muss ja schliesslich härter sein, als das zu bearbeitende material.
und ich kann mir kaum vorstellen, das eine spitze nachträglich gefeilt wurde, denn bei der menge in der damals die spitzen hergestellt wurden, blieb wahrscheinlich nicht mehr viel zeit für solche spirenzchen.
der bohrer muss ja schliesslich härter sein, als das zu bearbeitende material.
und ich kann mir kaum vorstellen, das eine spitze nachträglich gefeilt wurde, denn bei der menge in der damals die spitzen hergestellt wurden, blieb wahrscheinlich nicht mehr viel zeit für solche spirenzchen.
Schleifen mußtest du die Spitzen doch auch. Direkt aus der Schmiede sind sie stumpf und bringen nichts (prallen dann eventuell nur ab).
Ob du die Spitzen nun mit dem Schleifstein oder mit einer Feile bearbeitest, ist eine Frage der Zeit. Mit einer Feile geht es jedenfalls schneller als mit einem Stein.
Was das Bohren angeht, war der damalige Stahl nicht so hart wie heute. Außerdem wurden Spitzen nicht gehärtet. Du kannst also ohne weiteres mit einem gehärteten Flachbohrer in Stahl Löcher reinbekommen.
Tüllen wurden aber nicht gebohrt, sondern um eine Dorn getrieben.
Und was die schrägen Bohrungen angeht... Diese Spitzen sind doch moderne Pfeifspitzen, die nach alten Handwerksweisen hergestellt wurden. Sie haben keinen Anspruch auf historische Originalität.
Ob du die Spitzen nun mit dem Schleifstein oder mit einer Feile bearbeitest, ist eine Frage der Zeit. Mit einer Feile geht es jedenfalls schneller als mit einem Stein.
Was das Bohren angeht, war der damalige Stahl nicht so hart wie heute. Außerdem wurden Spitzen nicht gehärtet. Du kannst also ohne weiteres mit einem gehärteten Flachbohrer in Stahl Löcher reinbekommen.
Tüllen wurden aber nicht gebohrt, sondern um eine Dorn getrieben.
Und was die schrägen Bohrungen angeht... Diese Spitzen sind doch moderne Pfeifspitzen, die nach alten Handwerksweisen hergestellt wurden. Sie haben keinen Anspruch auf historische Originalität.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)
dann war der schmied nicht gut, denn er arbeitet normalerweise so, das keine nacharbeit mehr nötig ist.Schleifen mußtest du die Spitzen doch auch. Direkt aus der Schmiede sind sie stumpf und bringen nichts (prallen dann eventuell nur ab).
glaube ich nicht, denn eine feile war mit sicherheit etwas, das sich damals nicht jeder leisten konnte, einen schleifstein hatte wohl jeder schmied in seiner werkstatt.Mit einer Feile geht es jedenfalls schneller als mit einem Stein.
schwer vorstellbar, denn wie man weiss, ist ein flachbohrer eher für holz.Du kannst also ohne weiteres mit einem gehärteten Flachbohrer in Stahl Löcher reinbekommen.
hab ich ja auch nicht gesagt, bzw. geschrieben.Diese Spitzen sind doch moderne Pfeifspitzen, die nach alten Handwerksweisen hergestellt wurden. Sie haben keinen Anspruch auf historische Originalität.
ich habe auch nicht die bohrungen in den hier im threat beschriebenen spitzen gemeint, sondern die in den 'authentischen' zur aufnahme des schaftes.
-
- Jr. Member
- Beiträge: 50
- Registriert: 20.10.2004, 09:48
@ Mesch, Alter Schwede! Da hast Du ja ein richtiges Streitgespräch entfacht!!! Du gehörst demnach zu den "Überauthentischen", die glauben, daß die Schmiedekünste der Antike bis zum Mittelalter auschließlich auf den Gebrauch eines Schmiedehammers und des Amboß beruhten, ja? Dann hast Du wahrscheinlich noch nie ein ein Stück Schmiedeeisen gesehen, nachdem es aufgeglüht, dann bearbeitet und schließlich erkaltet ist. Die äußere Schicht hat einen sogenanten "Glühspan" oder "Hammerschlag", der beim laufenden Zuschlagen mit dem Schmiedehammer entsteht. Allein diese abplatzenden Schichten hinterlassen nach dem Hämmern viele grubenartige Vertiefungen, die wie Korrosionen aussehen. ( siehe Abbildung des Rohlings ) Solche Unebenheiten wurden immer durch Nacharbeiten mit dem Schleifstein oder der Feile beseitigt. Solche Nacharbeiten müssen nicht notwendigerweise eine Entehrung schmiedetechnischen Könnens bedeuten. Selbst das Auschmieden des Schaftdornes aus dem Vierkant würde mindestens 15 min mehr benötigen. Wie gesagt, ich hatte nur einen Tag mit ca. 7 Std. Gesamtzeit Aufenthaltserlaubnis in der Schmiede und hatte mich deswegen auschließlich auf das Auschmieden der Flügelspitzen konzentriert und außerdem bin ich ein Anfänger! Ich weis nicht, ob Du ein Profischmied oder ein Autodidakt wie ich bist. Aber wenn Du das schaffst, so eine Dreiflügelspitze nur mit einem normalen Hammer auf einer Amboßbahn so glatt hinzubekommen, ohne das Dir am Ende das ganze Eisen so verbrennt, daß gar kein Kohlenstoff mehr in der Strucktur enthalten ist, ziehe ich meinen nicht vorhandenen Hut vor Dir.
Wenn Du meine Anleitung noch mal überfliegen könntest, würdest Du bemerken, daß ich noch gar nicht den Anspruch hatte, diese Spitze in einer voll authentischen Arbeitsweise herzustellen. Ich habe ausdrücklich betont, daß dieses ein "unauthentisches" Erstlingswerk ist! Ich will auch gar nicht erst versuchen, dieses "Ding" als Original zu bezeichnen - ich nenne das eher ein mit modernen Mitteln fabriziertes Replika, das so aussieht, als "ob". Ich habe auch Zukunft nicht vor, irgend jemanden solche hingedrixten Sachen als authentische Replikas anzudrehen - Du kannst also beruhigt sein! Ich werde natürlich versuchen, meine schmiedetechnischen Erfahrungen zukünftigt zu verbessern und hoffe, daß dieser Kunstschmied, den ich vor einigen Wochen kennengelernt habe, mir weiterhin einige seiner Tricks und Geheimnisse offenbaren wird.
@Horsebow: OK, ich werde die gewüschten Durchbrüche noch in die Schneiden einarbeiten. Gott sei Dank gibt´s heutzutage ja Metallbohrer - Hiilllfeeeeeee, wieeeeeeeeee unaaauuuuthentiiischhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!! Übrigens kannst Du mir sagen, welche Funktion solche Durchbrüche in den Schneiden hatten? Sollten sie den Heulton beeinflussen oder gar verstärken?
Ich hoffe, diese Spitze wird laut genug für Dich heulen! Ich weis ja nicht, welche Maßstäbe man da setzt, da ich außer meinen eigen Heulspitzen nur noch die Phonetik von Überraschungseiern kenne, und die heulen auch nicht so überraschend laut, obwohl sie so viel Volumen haben. Ich habe die Ehrfahrung gemacht, daß Hohlkörper aus Metall generell intensiver pfeifen. Bekanntlich leitet Metall neben Medien wie Luft oder Flüssigkeiten Schall noch am besten. Natürlich ist der Heulkörper absolut unauthentisch gefertigt! Im alten China goss man solche Heuler samt Spitze komplett aus Bronze. Die Alternative bei verschieden Reitervölkern waren "Heulgefäßchen" aus Horn, Knochen, Bein oder Holz, die ja wesentlich leichter auszuhöhlen sind. Ich kann mir nur eine simple Variante vorstellen, wie so eine Verbindung ausgesehen haben könnte: Das Gefäß wurde also aus den oben genannten Materialien vorgefertigt und dann wurde der entsprechende Schaftdorn der Bronze- oder Eisenspitze einfach durch dieses Gefäß hindurch gesteckt und in den Holzschaft gerammt. In eventuell auftretende Ritzen zwischen den Stirnflächen wurden dann Sehnen oder anderes Fasermaterial hineingewickelt und mit Hautleim oder Pech versiegelt( siehe untere Abb. aus " Attila & the Nomad Hordes " - Osprey Military Series ). Die Frage ist nur, wie viel Schüsse solche Heulkörper ausgehalten haben, bevor sie durch den fortwährenden Aufprall gerissen oder geplatzt sind! Die Dreiflügler auf der Abb. mit Bezeichnung "A", "X" und "Hh" sind sehr gute Beispeile dafür. Die Beispiele der dreiflügeligen Spitzen "A", "R" und "T" sollen übrigens auch noch bei den Mongolen in Gebrauch gewesen sein. Ich habe ein russisches Buch auf CD zu Hause, wo auch solche Dreiflügler abgebildet sind. Bleibt mir nur noch, die Spitze schnellst möglich fertig machen und sie an Dich abzuschicken, damit Du sie über Ostern austesten kannst!
Wenn Du meine Anleitung noch mal überfliegen könntest, würdest Du bemerken, daß ich noch gar nicht den Anspruch hatte, diese Spitze in einer voll authentischen Arbeitsweise herzustellen. Ich habe ausdrücklich betont, daß dieses ein "unauthentisches" Erstlingswerk ist! Ich will auch gar nicht erst versuchen, dieses "Ding" als Original zu bezeichnen - ich nenne das eher ein mit modernen Mitteln fabriziertes Replika, das so aussieht, als "ob". Ich habe auch Zukunft nicht vor, irgend jemanden solche hingedrixten Sachen als authentische Replikas anzudrehen - Du kannst also beruhigt sein! Ich werde natürlich versuchen, meine schmiedetechnischen Erfahrungen zukünftigt zu verbessern und hoffe, daß dieser Kunstschmied, den ich vor einigen Wochen kennengelernt habe, mir weiterhin einige seiner Tricks und Geheimnisse offenbaren wird.
@Horsebow: OK, ich werde die gewüschten Durchbrüche noch in die Schneiden einarbeiten. Gott sei Dank gibt´s heutzutage ja Metallbohrer - Hiilllfeeeeeee, wieeeeeeeeee unaaauuuuthentiiischhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!! Übrigens kannst Du mir sagen, welche Funktion solche Durchbrüche in den Schneiden hatten? Sollten sie den Heulton beeinflussen oder gar verstärken?
Ich hoffe, diese Spitze wird laut genug für Dich heulen! Ich weis ja nicht, welche Maßstäbe man da setzt, da ich außer meinen eigen Heulspitzen nur noch die Phonetik von Überraschungseiern kenne, und die heulen auch nicht so überraschend laut, obwohl sie so viel Volumen haben. Ich habe die Ehrfahrung gemacht, daß Hohlkörper aus Metall generell intensiver pfeifen. Bekanntlich leitet Metall neben Medien wie Luft oder Flüssigkeiten Schall noch am besten. Natürlich ist der Heulkörper absolut unauthentisch gefertigt! Im alten China goss man solche Heuler samt Spitze komplett aus Bronze. Die Alternative bei verschieden Reitervölkern waren "Heulgefäßchen" aus Horn, Knochen, Bein oder Holz, die ja wesentlich leichter auszuhöhlen sind. Ich kann mir nur eine simple Variante vorstellen, wie so eine Verbindung ausgesehen haben könnte: Das Gefäß wurde also aus den oben genannten Materialien vorgefertigt und dann wurde der entsprechende Schaftdorn der Bronze- oder Eisenspitze einfach durch dieses Gefäß hindurch gesteckt und in den Holzschaft gerammt. In eventuell auftretende Ritzen zwischen den Stirnflächen wurden dann Sehnen oder anderes Fasermaterial hineingewickelt und mit Hautleim oder Pech versiegelt( siehe untere Abb. aus " Attila & the Nomad Hordes " - Osprey Military Series ). Die Frage ist nur, wie viel Schüsse solche Heulkörper ausgehalten haben, bevor sie durch den fortwährenden Aufprall gerissen oder geplatzt sind! Die Dreiflügler auf der Abb. mit Bezeichnung "A", "X" und "Hh" sind sehr gute Beispeile dafür. Die Beispiele der dreiflügeligen Spitzen "A", "R" und "T" sollen übrigens auch noch bei den Mongolen in Gebrauch gewesen sein. Ich habe ein russisches Buch auf CD zu Hause, wo auch solche Dreiflügler abgebildet sind. Bleibt mir nur noch, die Spitze schnellst möglich fertig machen und sie an Dich abzuschicken, damit Du sie über Ostern austesten kannst!
- locksley
- Global Moderator
- Beiträge: 5801
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
- Hat gedankt: 2 Mal
- Hat Dank erhalten: 3 Mal
@ alter Schwede
Wenn hier in diesem Forum einer eine historische Pfeilspitze von einem Plagiat unterscheiden kann, dann ist es Horsebow, der sich ein profundes Wissen darüber angeeignet hat.
Immerhin war der Bogen und die dazugehörigen Pfeile über 2000 Jahre die gefürchrteste und effektivst Kriegswaffe, der Menschheit. Mit Rfeil und Bogen wurden bisher wohl mehr Menschen getötet als mit anderen Waffen. Also ist davon auszugehen, daß die Waffenschmiede immer versuchten die optimale Spitze zu machen, genauso wie die Pfeilbauer versuchten den optimalen Pfeil herzustellen. Auch wenn es "Massenware" war, war doch das Überleben des ganzen Stammes bzw. Volkes sowohl vom kriegerischen als auch jagdlichen Erfolg abhängig, und es wurden wohl genausowenig wie heutzutage weder Kosten noch Mühen gescheut um diesen Erfolg zu haben.
Also ist davon auszugehen, daß die Schmiede versuchten lle Möglichkeiten die sie hatten auzuschöpfen um möglichst das beste Ergebnis zu erzielen. Damals ging Niemand acht Stunden am Tag zur Arbeit und erhielt dafür am Monatsersten sein Gehalt, sonder die Leute wurden dafür entlohnt, wie effektiv ihre Arbeit für das Wohl und Überleben der Gemeinschaft war auch wenn der Einzelne dabei nichts zählte.
Heutzutage kostet ein Tag Krieg im Irak 16 Millionen Dollar also dürfte in der damaligen Zeit der Preis einer Feile auch nicht ausschlaggebend für das Endergebnis einer funktionierenden Spitze gewesen sein.
Wenn hier in diesem Forum einer eine historische Pfeilspitze von einem Plagiat unterscheiden kann, dann ist es Horsebow, der sich ein profundes Wissen darüber angeeignet hat.
Immerhin war der Bogen und die dazugehörigen Pfeile über 2000 Jahre die gefürchrteste und effektivst Kriegswaffe, der Menschheit. Mit Rfeil und Bogen wurden bisher wohl mehr Menschen getötet als mit anderen Waffen. Also ist davon auszugehen, daß die Waffenschmiede immer versuchten die optimale Spitze zu machen, genauso wie die Pfeilbauer versuchten den optimalen Pfeil herzustellen. Auch wenn es "Massenware" war, war doch das Überleben des ganzen Stammes bzw. Volkes sowohl vom kriegerischen als auch jagdlichen Erfolg abhängig, und es wurden wohl genausowenig wie heutzutage weder Kosten noch Mühen gescheut um diesen Erfolg zu haben.
Also ist davon auszugehen, daß die Schmiede versuchten lle Möglichkeiten die sie hatten auzuschöpfen um möglichst das beste Ergebnis zu erzielen. Damals ging Niemand acht Stunden am Tag zur Arbeit und erhielt dafür am Monatsersten sein Gehalt, sonder die Leute wurden dafür entlohnt, wie effektiv ihre Arbeit für das Wohl und Überleben der Gemeinschaft war auch wenn der Einzelne dabei nichts zählte.
Heutzutage kostet ein Tag Krieg im Irak 16 Millionen Dollar also dürfte in der damaligen Zeit der Preis einer Feile auch nicht ausschlaggebend für das Endergebnis einer funktionierenden Spitze gewesen sein.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)
Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)