das große "A" - oder: wie stelle ich pfeile des hochmittelalters authentisch her?

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Filnek
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Beitrag von Filnek »

@horse @bogi

tausend dank, ihr beiden!

hm... also, so eine puksäge hab ich - mit metallsägeblatt... bogi, welchen durchmesser hat denn die sägekordel? ich benutz ja sowas ähnliches - nur eben für eine laubsäge. trotzdem kauf ich mir dann so ein "blatt" für meine puk...

ich hab mal überlegt... ihr kennt doch sicherlich diese holzkonstruktionen, die man benutzt, um mit einer säge genau einen 90° oder 45° winkel zu sägen? diese dinger bestehen aus drei brettern, die (von der seite betrachtet) u-förmig aneinandergesetzt sind; in den senkrecht stehenden brettern sind kerben, in die man das sägeblatt einlegen kann - wenn man dann ein stück holz in dieses "U" legt, kann man es mit der säge genau auf die erwähnten gradzahlen absägen...

angenommen, man bohrte in die bodenplatte dieser konstruktion ein loch, und zwar genau in der mitte der "90°-schiene", so könnte man durch dieses loch einen pfeilschaft hindurchführen und mit hilfe der holzkonstruktion genau mittig einen slot in den schaft sägen... natürlich müsste man dazu die sägekordel an beiden enden glattschleifen, damit sie nicht in die holzkonstruktion selbst hinensägt...

jetzt hab ich überlegt, dass man doch in die bodenplatte dieser sägehilfe ein loch bohren könnte, und zwar genau in die mitte der 90°-schiene. der clou ist, dass durch dieses loch genau ein schaft hindurchpasst (muss man also zu eng vorbohren und dann mit nem dremel so erweitern, dass der schaft genau durchpasst...)

Bild

dann könnte man mit diesem modifizierten gerät den slot genau in die mitte des schaftendes hineinsägen...
natürlich muss man die sägekordel an beiden enden glatt schleifen, um zu verhindern, dass man beim sägen auch das gerät beschädigt...

wär mal interessant auszuprobieren...


Filnek
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Netzwanze
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RE:

Beitrag von Netzwanze »

Original geschrieben von Filnek
hm... also, so eine puksäge hab ich - mit metallsägeblatt... bogi, welchen durchmesser hat denn die sägekordel? ich benutz ja sowas ähnliches - nur eben für eine laubsäge. trotzdem kauf ich mir dann so ein "blatt" für meine puk...
Du verwendest ein tordiertes Sägeblatt. Eine Sägekordel ist ein Stahldraht der mit Korunt besetzt ist. Der Durchmesser liegt bei ca 2,6mm. Da mußt du aber noch etwas draufgeben, da es ja kein gerades Sägeblatt ist. Mit eine Schnitt kommst du auf ca 3mm.
slot in den schaft sägen... natürlich müsste man dazu die sägekordel an beiden enden glattschleifen, damit sie nicht in die holzkonstruktion selbst hinensägt...
Die Säge besteht aus Korunt. Das ist das härteste Matierial auf unserem Planeten (nach Diamant).
Wenn du es unbedingt sooo kompliziert machen möchtest (ich säge freihand dann schneller als du mit deiner Konstruktion), nimm mehrere nebeneinandergelegte Puksägeblätter.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)
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kra
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Beitrag von kra »

Original geschrieben von Netzwanze

Die Säge besteht aus Korund. Das ist das härteste Matierial auf unserem Planeten (nach Diamant).
Wenn du es unbedingt sooo kompliziert machen möchtest (ich säge freihand dann schneller als du mit deiner Konstruktion), nimm mehrere nebeneinandergelegte Puksägeblätter.
Sorry wenn ich mich einmische ;-), aber das ist (war ;D ) mein Fach: Es gibt noch ein paar Stoffe, die von der Härte her zwischen Korund und Diamant liegen: e.g. SiliciumCarbid, Bornitrid, letzteres in spezieller Modifikation teilweise härter als Diamant in einzelnen Richtungen, und (bin länger draußen) vermutlich einige weitere Carbide und Nitride / Boride.

Zum Komplizierten sage ich nicht's mehr... :doh
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RE: RE:

Beitrag von Archiv »

[/quote]
Du verwendest ein tordiertes Sägeblatt. Eine Sägekordel ist ein Stahldraht der mit Korunt besetzt ist. Der Durchmesser liegt bei ca 2,6mm. Da mußt du aber noch etwas draufgeben, da es ja kein gerades Sägeblatt ist. Mit eine Schnitt kommst du auf ca 3mm.

[quote]


Um genau zu sein beträgt die Breite, der bei Obi gekauften Sägekordeln (Fliesensäge), exakt 2,8 mm.
Wenn man damit nicht sonderlich aus der Spur kommt ist der Nock oder Inletschlitz dann auch 2,8 mm breit.

Die Holzkonstruktion aus der Sägelehre wird allerdings nicht lange halten, da hat Netzwanze schon recht.
Ich benutzte dazu ein speziel angefertigtes Werkzeuch(Metalklotz mit zwei Bohrungen für 5/16 und 11/32 Schäfte, insider kennen das Ding ja). Dieser Klotz hat ca. 3 Wochen im Härteofen gelegen und ist auf ca.2 mm durchgehärtet. Dieser hat aber nach ca. 1000 Schäften seinen Dienst getan und ist voll ausgenudelt. Ok wer sich nur mal so ein paar Pfeile macht geht jedes Hilfsmittel sollange es der Sägekordel standhällt aber auf dauer ist der Kordel nix gewachsen, zumindest aus meiner Sicht und Wissen. Ich nutze seit kurzem eine andere Methode um die Inletschlitze und Nockkerben zu sägen, welches um ein vielfache genauer und schneller geht.
Ich habe davon noch kein Bild gemacht weil es noch nicht voll ausgereift ist, aber selbst das Provisorium funktioniert so gut das ich
Schäfte mit Inlet`s und Nockkerbe versehen kann in ca.3 Stunden wo ich sonst 2 Tage dafür gebraucht habe. Ich rede dann da von so ca. 150-200 St.
Bilder folgen dann also noch bei Gelegenheit.
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RE:

Beitrag von Netzwanze »

Original geschrieben von kra
Es gibt noch ein paar Stoffe, die von der Härte her zwischen Korund und Diamant liegen: e.g. SiliciumCarbid, Bornitrid, letzteres in spezieller
Gut, ich hatte damit nie richtig viel zu tun.
Mir wurde mal gesagt, daß die Härte direkt unter Diamant liegt.
Mir reicht aber auch eins aus: Es ist sauhart :D
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Beitrag von Bogi »

@Henning
da bin ich ja mal gespannt! Aber auch sonst - meine Hochachtung vor deiner Tagesleistung!
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Beitrag von Filnek »

hm... hennings rechter unterarm sieht aus, als hätte man ein halbes dutzend fleischwürste drangeknotet... allerdings sind das muskeln...

naja. das zeug ist also sauhart, was? und was haben alle kristallinen, harten stoffe gemein?
sie sind spröde, richtig.

wenn ich jetzt also mir die kordel auf meinen amboss lege und an beiden enden mal kräftig draufhalte - dann müsste doch eigentlich... müsste doch eigentlich das zeug abgehen, oder?

Filnek
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Beitrag von Netzwanze »

Ich schätze mal, daß dann alles abgeht und du nur noch den rohen Stahldraht hast. Der schneidet aber nicht mehr.
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Beitrag von Filnek »

hm - das wär allerdings doof... ich kauf einfach mal zwei. auf dem einen klopp ich rum... und auf dem anderen... naja. da versuch ichs mal anders...

kann man das nich auch mit ner flex?

Bild

Filnek
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Beitrag von Bogi »

Filnek,
bevor du das Zeug mit der Flex abgearbeitet hast, kannst du die Zeit besser nutzen und an Rundholz einen geraden Schnitt üben. Innerhalb eines Dutzends hatte ich den Dreh raus, seitdem benutze ich keine, wie auch immer geartete, Stütze mehr.
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