Pfeilbau ala Heidjer
Pfeilbau ala Heidjer
Ein Hallo an alle Fletcher und Pfeilbauer
und dabei ganz besonders an unsere tolle Forengemeinschaft.
Da ja immer wieder viele Fragen zum Pfeilbau kommen, habe ich mal Bilder von meinen Pfeilbauprojekten gesammelt und zu einer Pfeilbauanleitung zusammen gestellt.
Der gesamte Inhalt geht nur auf meine Kappe, dennoch möchte ich Padma, Squid und acker ganz besonders Danken für die Korrekturvorschläge, wenn dennoch Fehler bemerkt werden, dann gehen auch die nur auf mich.
Im Vorhinein will ich noch bemerken das ich übers Jahr so einige Pfeile baue und ich deshalb immer mehr die Hilfe von Maschinen in Anspruch nehme, ich kann die gezeigten Arbeitsschritte auch alle von Hand mit einfachsten Werkzeugen ausführen, nur das dauert dann.
So und nun kommt hier, die Anleitung
Pfeilbau ala Heidjer
Zuerst einmal die benötigten Schäfte zusammensuchen und sortieren. Wenn man gleich eine größere Menge an Schäften bearbeitet, dann lohnt sich wenigstens der ganze Maschinenpark. Die Schäfte werden nach Spine, Gewicht und Länge zu verschiedene Gruppen zusammen gestellt. Dann wird die Tiefe des Einschnittes am hinteren Ende, und dessen Lage markiert. Die Hornplatten für die Inlays müssen leicht plangeschliffen werden. Dazu klebe ich sie mit doppelseitigem Klebeband auf ein Rum-Fort-Brett und gehe mit dem Bandschleifer einmal drüber, nur soviel das die groben Riefen und Sägespuren beseitigt sind. Danach werden die Hornplatten erst halbiert, und dann noch mal der Länge nach geteilt. Aus dicken Hornplatten werden Keile für Flightpfeile geschliffen. Schon etwas zu spitz um sie bequem im Schaft einzupassen. Die Spitzen werden wieder auf Sägeblattdicke „stumpfgeschliffen“, passend für den Keilausschnitt im Schaft. Die Pfeilschäfte werden mit der Bandsäge geschlitzt. Und mit einer Schlüsselfeile wird der Schlitz an die Horninlays angepasst. Sie werden dann mit einen Epoxid eingeklebt, eine Wäscheklammer kann helfen.
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und dabei ganz besonders an unsere tolle Forengemeinschaft.
Da ja immer wieder viele Fragen zum Pfeilbau kommen, habe ich mal Bilder von meinen Pfeilbauprojekten gesammelt und zu einer Pfeilbauanleitung zusammen gestellt.
Der gesamte Inhalt geht nur auf meine Kappe, dennoch möchte ich Padma, Squid und acker ganz besonders Danken für die Korrekturvorschläge, wenn dennoch Fehler bemerkt werden, dann gehen auch die nur auf mich.
Im Vorhinein will ich noch bemerken das ich übers Jahr so einige Pfeile baue und ich deshalb immer mehr die Hilfe von Maschinen in Anspruch nehme, ich kann die gezeigten Arbeitsschritte auch alle von Hand mit einfachsten Werkzeugen ausführen, nur das dauert dann.
So und nun kommt hier, die Anleitung
Pfeilbau ala Heidjer
Zuerst einmal die benötigten Schäfte zusammensuchen und sortieren. Wenn man gleich eine größere Menge an Schäften bearbeitet, dann lohnt sich wenigstens der ganze Maschinenpark. Die Schäfte werden nach Spine, Gewicht und Länge zu verschiedene Gruppen zusammen gestellt. Dann wird die Tiefe des Einschnittes am hinteren Ende, und dessen Lage markiert. Die Hornplatten für die Inlays müssen leicht plangeschliffen werden. Dazu klebe ich sie mit doppelseitigem Klebeband auf ein Rum-Fort-Brett und gehe mit dem Bandschleifer einmal drüber, nur soviel das die groben Riefen und Sägespuren beseitigt sind. Danach werden die Hornplatten erst halbiert, und dann noch mal der Länge nach geteilt. Aus dicken Hornplatten werden Keile für Flightpfeile geschliffen. Schon etwas zu spitz um sie bequem im Schaft einzupassen. Die Spitzen werden wieder auf Sägeblattdicke „stumpfgeschliffen“, passend für den Keilausschnitt im Schaft. Die Pfeilschäfte werden mit der Bandsäge geschlitzt. Und mit einer Schlüsselfeile wird der Schlitz an die Horninlays angepasst. Sie werden dann mit einen Epoxid eingeklebt, eine Wäscheklammer kann helfen.
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Zuletzt geändert von Heidjer am 22.01.2014, 01:09, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: Pfeilbau ala Heidjer
Die Hornkeile werden ebenso eingepasst und eingeklebt.
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Danach müssen die Inlays auf Maß gebracht und die Kleberreste entfernt werden.
Das geht mit meinen kleinen Winkelschleifer und Fächerscheiben am schnellsten.
So steht schon mal nichts mehr seitlich über.
Damit die Pfeile nachher gleichmäßig werden, richte ich alle Maße am unteren Ende des Horninlays aus, auch das hintere Pfeilende.
Das absägen mit der Bandsäge, geht schneller wie das Ausmessen und Anzeichnen der Länge.
Sieht dann von hinten so aus.
Sie werden dann noch leicht angefast.
So gibt es keine scharfen Grate, die das Schleifpapier der Schleiflade beschädigen könnte.
In der Schleiflade werden sie ein ganz kleines bisschen getapert bzw. eigentlich nur abgerundet und feingeschliffen.
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Zuletzt geändert von Heidjer am 22.01.2014, 01:22, insgesamt 3-mal geändert.
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: Pfeilbau ala Heidjer
Und so sieht der Motor zum Schleifen aus.
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Das richtige Tapern für gebarrelte Schäfte in der Schleiflade würde lange dauern und viel Schleifpapier verbrauchen, also Schäfte in die Bohrmaschine einspannen und mit der Flex loslegen.
Die linke Hand mit dickem Handschuh hält den drehenden Schaft und mit rechts wird geflext.
Der Feinschliff erfolgt dann mit Schleifklotz, dort kann man das Schleifpapier viel leichter wechseln wie in meiner Schleiflade, wo dennoch der aller letzte Schliff erfolgt.
So bekommt man 11/32 Schäfte mit 6mm Nocktaper.
Für einen Barreltaper muß natürlich auch das vordere Ende getapert werden. Dazu schütze ich den fertigen Nocktaper mit Malerkrepp, hier gilt: Viel und feste wickeln, das schützt.
Vor dem Tapern sollte der Spitzenkonus geschliffen werden, wenn eine konische Spitze für die Pfeile vorgesehen ist, danach wird es nur ungenauer.
So sehen dann die Schäfte für Flightpfeile an Spitze, Nockkerbe und in der Mitte aus.
Nun wie konische Spitzen aufgeklebt werden, wird jeder wissen: anrauhen, entfetten, kleben.
Für die Nockkerbe säge ich mir an der Bandsäge einen Führungsschlitz. So geht das einarbeiten der Nockkerbe am einfachsten, egal womit ich den Schlitz aufweite. Die Holzleiste dient dabei als Tiefenanschlag.
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Zuletzt geändert von Heidjer am 22.01.2014, 01:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Pfeilbau ala Heidjer
Mit dem kleinen Winkelschleifer wird die Außenform hergestellt.
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Mit dem Dremel und einen 2mm Fräser die Nockkerbe.
Schon sind die Nockkerben in der Grobform.
So sehen dann die Nockkerben bei Flightpfeile aus, die Pfeile sind hinten spitzer wie vorne.
Und so die normalen Nocken wenn sie fertig mit einem 120’er Schleifleinen geschliffen sind.
Den roten Schellack zum Anfeuern der Maserung, den hellen als Schutz über andere Farben. Selbst gemischt aus Blätterschellack und Ethanol.
Aufgetragen wird er von mir mit einen Papiertaschentuch oder einen gefalteten Küchentuch.
Sind die Pfeile für mich selbst, kommt noch mein Cresting drauf, dazu nehme ich meistens eine Acrylfarbe auf Wasserbasis für den Modelbau. Die Farbe ist unterschiedlich, die Ringbreite und der Abstand sind bei mir immer gleich. Dafür habe ich mir extra verschiedene Schablonen gemacht.
Die Federn für meine Pfeile schneide ich mir selbst aus Federn voller Länge mit einem Rollmesser. Die Feinheiten am Federkiel werden mit einen Cuttermesser geschnitten und eventuelles nachputzen geschied mit einer Haarschere. Die Schablonen dafür fertige ich mir aus dünnen Aluwinkeln.
Nach einer weiteren Schicht Schellack als Schutz für das Cresting werden die Pfeile befiedert. Früher verwendete ich dazu 3 oder 4 Befiederer, seitdem ich das mit Pattex Ultra Gel mache reichen mir 2 Geräte im Wechsel. Geht wirklich schnell mit dem Kleber, aber man hat dennoch 10 – 20 Sekunden Zeit für Korrekturen.
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Zuletzt geändert von Heidjer am 22.01.2014, 01:35, insgesamt 2-mal geändert.
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: Pfeilbau ala Heidjer
Vor dem Anbringen einer Wicklung werden noch die Federkiele angeschrägt.
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Dann folgt das Wickeln der Befiederung, ich mache das Freihand, so geht es mit etwas Übung am schnellsten.
Zum Abschluss wird die Wicklung noch geschützt, meistens mit Schellack oder aber mit Leinölfirnis. Sollte sich davon etwas in die Federgrannen ziehen, macht das nichts, es blättert nach der vollständigen Trocknung bei der Pfeilbenutzung von den Grannen wieder ab.
Erst jetzt wird der Pfeil auf die richtige Länge gekürzt, als Maß nehme ich gerne einen Schweißdraht mit 90° Winkel, der in die Nockkerbe kommt. Der Draht muß dann die Länge des Auszuges plus der Länge für die Spizenmontage haben.
Abgeschnitten wird der Pfeilschaft dann mit einem Messer, mit dem der Pfeilschaft über eine feste Auflage mit steigendem Druck gerollt wird.
Fehlt noch das Anbringen der Pfeilspitze, bei Schraubspitzen komprimiere ich die Schäfte vorne durch Rollen mit einer Glasflasche.
Und schraube dann die Pfeilspitze auf und ziehe sie gegebenenfalls mit einer Zange fest. Dazu markiere ich die Aufschraubtiefe am Pfeilschaft so, dass sie in der Spitze verschwindet. Bei Tophat-Spitzen z.B. bei 19mm.
So kann dann zum Beispiel ein Pfeilsatz aussehen, wenn ich denn mal einen Satz für jemanden anderen bastele und versende. Hier liegen die Spitzen nur lose bei, um Pfeillänge und Spitzengewicht noch selbst zu tunen.
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Zuletzt geändert von Heidjer am 22.01.2014, 01:58, insgesamt 3-mal geändert.
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: Pfeilbau ala Heidjer
Zu guter letzt, ich arbeite viel mit Maschinen, erstens weil ich sie habe, und zweitens, weil es doch viel schneller geht. Ich kann alle diese Arbeitsschritte auch nur mit Japansäge, einen Satz Schlüsselfeilen, einem Messer und etwas Schleifpapier durchführen, nur dauert dann der Pfeilbau zwei bis dreimal so lange.
Ich habe das alles natürlich auch in ein PDF gepackt, manch einer möchte sich ja diese Anleitung runterladen oder sogar ausdrucken.
Hier nun die Anleitung, ich mußte sie leider in vier Teile aufteilen wegen der Dateigrößenbeschränkung.
Gruß vom Heidjer
Ich habe das alles natürlich auch in ein PDF gepackt, manch einer möchte sich ja diese Anleitung runterladen oder sogar ausdrucken.
Hier nun die Anleitung, ich mußte sie leider in vier Teile aufteilen wegen der Dateigrößenbeschränkung.
Gruß vom Heidjer
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: Pfeilbau ala Heidjer
Dirk einfach nur Top gemachte Anleitung von dir.
Danke das du uns deine optimierte Atbeitsweise hier präsentierst.
Danke das du uns deine optimierte Atbeitsweise hier präsentierst.
Re: Pfeilbau ala Heidjer
Super. Danke!
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die zehnte summt die Melodie von Tetris.
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-
- Jr. Member
- Beiträge: 78
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
Re: Pfeilbau ala Heidjer
Wirklich gute Anleitung!
Sollte oben FESTGEMACHT WERDEN!
Gruß Mike
Sollte oben FESTGEMACHT WERDEN!
Gruß Mike
55" Hybrid 54#@29"
56" Hybrid 52#@29"
Nichts was ich schreibe ist persönlich zu nehmen, außer ich weise extra darauf hin!
Das Heute ist das Morgen von Gestern, nur ohne Illusionen!
Rettet den Wald!! Esst mehr Spechte!!
56" Hybrid 52#@29"
Nichts was ich schreibe ist persönlich zu nehmen, außer ich weise extra darauf hin!
Das Heute ist das Morgen von Gestern, nur ohne Illusionen!
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Re: Pfeilbau ala Heidjer
Yes, das ist doch mal ne Anleitung... Traumhaft. Oder wie der Engländer sagen würde: Dreamjail...
Freue mich schon jetzt daruf die Schäfte fliegen zu sehen beim Schnuckentörn 2014.
Freue mich schon jetzt daruf die Schäfte fliegen zu sehen beim Schnuckentörn 2014.
"Geadelt ist wer Schmerzen kennt."
Re: Pfeilbau ala Heidjer
Klasse! Ich finde es immer sehr interessant zu sehen, wie andere das so machen. Danke für die ausführliche Anleitung. Nur schade das mir so ein Maschinenpark fehlt.
Und eine Frage noch zum Schluß. Warum kürzt du die Schäfte mit einem Messer und nicht mit einer Säge? Das müßte doch auch viel schneller gehen.
Und eine Frage noch zum Schluß. Warum kürzt du die Schäfte mit einem Messer und nicht mit einer Säge? Das müßte doch auch viel schneller gehen.
HJM Langbogen 68" 50#@28"
Falco Trophy Carbon 64" 48#@28"
Peter Nemeth Farao 62" 43#@28"
Bearpaw Quick Stick 60" 45#@28"
Samick Lightning 60" 45#@28", 40#@28", 35#@28"
---
Falco Trophy Carbon 64" 48#@28"
Peter Nemeth Farao 62" 43#@28"
Bearpaw Quick Stick 60" 45#@28"
Samick Lightning 60" 45#@28", 40#@28", 35#@28"
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Re: Pfeilbau ala Heidjer
@Heidjer: Wow, vielen Dank für die hervorragende Anleitung!!
@Markus: ich hab deinen Avatar genau beobachtet, du bist keinen Millimeter gesprungen...
Chilly
@Markus: ich hab deinen Avatar genau beobachtet, du bist keinen Millimeter gesprungen...
Chilly
Dass etwas nicht geht, ist auch ein Ergebnis!
Zwei linke Hände und da nur Daumen!
Meine Fehler von gestern sind mein Know-How von heute!
Zwei linke Hände und da nur Daumen!
Meine Fehler von gestern sind mein Know-How von heute!
Re: Pfeilbau ala Heidjer
Sehr beeindruckend Dirrk, dagegen wirkt mein Pfeilbau wie Spielerei.
Wie lange benötigst Du für einen Pfeilsatz dieser Bauart?
Wie lange benötigst Du für einen Pfeilsatz dieser Bauart?
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt