Wikingerschwert - Doku auf Arte, 25.01.14

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Wilfrid (✝)
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Re: Wikingerschwert - Doku auf Arte, 25.01.14

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Shokunin, eine Möglichkeit steht im Nibelungenlied, Siegfriedsage, Herstellung von Balmung. Eine sehr detaillierte Beschreibung...
Desweiteren Wielandsage, aber da ist mit Übersetzungs und Überlieferungsfehlern einiges "verquer " gekommen.
Und dann eben einfach Bleche von so 2 mm Dicke , schön wirklich plan, 24 Stunden im im "Grillfeuer", also bei ~900° im Co Strom glühen, Spiegelblank und eben polieren und so ein schönes Paket von 1500 g 48 Stunden unter überall gleichmäßigem Druck zusammenpressen.
Anschließend unter diesem Druck auf ~ 1000° ~ 2? Stunden halten, vorher in Lehm packen (Luftabschluß).
Dann auf Schweißtemperatur bringen ~ 1300-1400 ° und in der ersten Hitze Ausschmieden.
~5? Std wieder bei 900-1000° auslagern und dann zwischen 1100 und 900° ausschmieden. Anschließend Pendelglühen , normalisieren und dann eben härten in Öl, wie im Film gezeigt. Den ersten Versuch würde ich in heißem Öl wagen und dann langsam an das Härtemedium rantasten.
Das mal so aus dem Bauch raus, genauer kriegt man das mit Rechnen hin. 1,5 kg Stahl sind so viel Blech nicht.
5cm Breit , 10 cm lang, 5 cm hoch sind ~0,5x0,5x1x8 kg also rund 2 kg, den eventuell schrottigen Rand abfeilen, bleibt mächtig genug für ein 1000g Schwert. Im Prinzip 50 ebene Passungen und dann den Passungsrost zuschlagen lassen.
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shokunin
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Re: Wikingerschwert - Doku auf Arte, 25.01.14

Beitrag von shokunin »

Na wenn das alles ist... ;D

Verstehe ich das richtig, erst 24 Std Glühen/Aufkohlen und dann 48 Std verpressen OHNE Hitze...?
Und dann verschweissen ...ohne Flussmittel, nur mit Lehmmantel...
Erinnert an Mokume-Gane Herstellung...
Wäre schon sehr interessiert das mal zu sehen... ::)
Was würdest du als Ausgangsmaterial nehmen - eher praktisch oder authentisch...?

Gruss,
Mark
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Wilfrid (✝)
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Re: Wikingerschwert - Doku auf Arte, 25.01.14

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Ich sach mal flapsig, authentisch wäre praktisch. Ich würde "Autoblech" nehmen, wozu gibts Walzwerke. Die Reckhämmer der alten Hammerwerke arbeiten ja nicht mehr. Das schmiert zwar etwas beim Schleifen, aber man kriegts doch relativ einfach eben und poliert. Und man sollte es schon poliert einsetzen, damit nachher bei der erneuten Politur nicht so viel von dem eingedrungenen Kohlenstoff wieder entfernt werden muß. Wenn man sehr sauber arbeitet, hängt das Paket schon vor der Warmformgebung zu sammen. Die bearbeitung im teigigen Zustand sollte dann die Schichten schon auflösen und den kram "mischen", der Rest dient dann nur der Homogenisierung und der Kornfeinung. Die Körner in einem Stück Stahl, das 8 Stunden bei 900° gehalten wurde, kann man zum Teil mit bloßem Auge sehen. Ein 160er Nagel wird jedenfalls, vorher angespitzt, in Wasser gehärtet, hart genug zum Glasritzen. Eindringtiefe ~1mm. Und wenn ich als dummes 2.Semester ein schnitthaltiges Stecheisen aus Baustahl machen konnte, muß bloß noch son dummer Lehrling 2 polierte Stücke , aufeinandergelegt, in der Werkstatt vergessen haben, irgendwann, der Rest ist einfaches Schmiedewissen.
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eddytwobows
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Re: Wikingerschwert - Doku auf Arte, 25.01.14

Beitrag von eddytwobows »

So, ich hab für das Projekt mal einen eigenen Thread erstellt...

Wer also Interesse daran hat und etwas beisteuern möchte... :) :)

Projekt Tiegelstahl erschmelzen...

LG
etb
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