Hainbuche geeignet ?
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Hainbuche geeignet ?
Ist Hainbuche zum Pfeilbau geeignet ? Wurde Hainbuche im MA verwendet ?
Servus
Rudi
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- Lost Fletcher
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@nordbogen
hainbuche ist keine buche, sondern gehört meines wissens eher zu den birken. aus buche wirst du schwerlich einen bogen bauen können.
hainbuche ist sauhart, sauschwer, meistens gut spanrückig und bei meinem gerade in arbeit befindlichen stave unmöglich auf einen ring zu bringen.
als facing extrem druckstabil, als selfbow wird sichs noch zeigen.
als pfeilholz würde ich es nur verwenden, wenn ich mir die stahlspitzen sparen will, die braucht man bei dem holz vermutlich nicht. alle anderen heimischen hölzer sind weicher, da stecken die pfeile auch so im baum
hainbuche ist keine buche, sondern gehört meines wissens eher zu den birken. aus buche wirst du schwerlich einen bogen bauen können.
hainbuche ist sauhart, sauschwer, meistens gut spanrückig und bei meinem gerade in arbeit befindlichen stave unmöglich auf einen ring zu bringen.
als facing extrem druckstabil, als selfbow wird sichs noch zeigen.
als pfeilholz würde ich es nur verwenden, wenn ich mir die stahlspitzen sparen will, die braucht man bei dem holz vermutlich nicht. alle anderen heimischen hölzer sind weicher, da stecken die pfeile auch so im baum
- Ravenheart
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Auch Weißbuche genannt.
Familie: Haselgewächse oder Birkengewächse??
Da scheint sich selbst diese Seite:
http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0072
nicht einig zu sein, denn oben steht was anderes als unten im Text!
Wird u.A., wegen der Härte, für die Sohle beim Hobel verwendet.
Henning hat schon Bogen damit gebaut und war positiv angetan... Vermute allerdings auch nur als Facing, ob Vollholz, weiß ich nicht...
Rabe
Familie: Haselgewächse oder Birkengewächse??
Da scheint sich selbst diese Seite:
http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0072
nicht einig zu sein, denn oben steht was anderes als unten im Text!
Wird u.A., wegen der Härte, für die Sohle beim Hobel verwendet.
Henning hat schon Bogen damit gebaut und war positiv angetan... Vermute allerdings auch nur als Facing, ob Vollholz, weiß ich nicht...
Rabe
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RE:
Einen Vollholzbogen hat der Henning meines Wissens bisher nicht gebaut ,aber Als Belly mit Hickory Laminiert ,ergibt das Klasse Engländer.Original geschrieben von ravenheart
Auch Weißbuche genannt.
Familie: Haselgewächse oder Birkengewächse??
Da scheint sich selbst diese Seite:
http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0072
nicht einig zu sein, denn oben steht was anderes als unten im Text!
Wird u.A., wegen der Härte, für die Sohle beim Hobel verwendet.
Henning hat schon Bogen damit gebaut und war positiv angetan... Vermute allerdings auch nur als Facing, ob Vollholz, weiß ich nicht...
Rabe
Ich habe jetzt 5 auf diese Art und Weise Gebaut und der Henning mittlerweile gute 2 - 3 Dutzend.
Hainbuche ist wie Bereits beschrieben sehr Hart und rel. Schwer. Für den Bogenbau ist der entscheidene Vorteil die enorme Druckfestigkeit.
...lerne auch aus den Fehlern anderer ,das Leben ist zu kurz um Alle selber zumachen...
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Hagebuche
Gemäss Angaben von Dr. Rudolf Beyse (Experte für Bäume und Hölzer aus allen Erdteilen) ist «diese Laubbaumart nicht mit der bekannteren Rotbuche verwandt. Die Hainbuche mit der botanischen Bezeichnung Carpinus betulus, die auch noch andere Namen führt wie Weissbuche, Hornbuche oder Hornbaum, wird botanisch einer anderen Familie zugeordnet, und zwar den Betulaceae, den Birkengewächsen.»
Zumindest in der Schweiz wird die Hainbuche meistens Hagebuche genannt. Auch das hat seinen Grund, wie Beyse ausführt:
«Hervorragend eignet sich die Hainbuche auch bei der Anlage von Windschutzstreifen in allen Höhenlagen, weil sie die im Herbst abgestorbenen Blätter über die Winterzeit halten kann und dadurch gegen Winde schützt.
Die Wachstumseigenschaften der Hainbuchen haben nachweislich die alten Germanen schon vor über 2000 Jahren erkannt und genutzt. So berichtete der bekannte römische Geschichtsschreiber Publius Cornelius Tacitus in seiner Schrift «Germania», (98 in. Chr.), dass die germanischen Volksstämme der Nervier und der Treverer dichte und breite, ineinander verstrickte «Gehäge» aus den Hagehölzern zum Schutz vor feindlichen Truppen bauten, die später unter dem Begriff «Landwehren» bekannt wurden. Offenbar hatten die alten Germanen schon vor fast 2000 Jahren erkannt, dass man mit der Hainbuche einen «Hag», also eine robuste Hecke anlegen kann, die auch nach einer Beseitigung durch Abhieb ziemlich schnell wieder austreibt und somit einen echten Schutzwall darstellt. Viel später, zur Zeit der Karolinger, wurden an bestimmten Stellen so genannte Fliehburgen angelegt. Diese waren mit Wehrhecken aus Hagehölzern wie vor allem der Hainbuche umgeben.
Eine noch grössere Bedeutung hatten diese lebenden Baumhecken in Mitteleuropa während des Dreissigjährigen Krieges. Man legte kilometerlange Wälle an und bepflanzte diese systematisch mit Hagebüschen, die zumeist aus Hainbuchen bestanden. Unmittelbar an diesen Wällen wurden dann in Richtung der feindlichen Truppen auch noch Gräben angelegt. Nachdem die Hagebüsche angewachsen waren, wurden sie einfach mit Äxten und Sägen umgeknickt, damit sie rasch wieder nachwachsen konnten. Auf diese Weise entstanden in der Tat dichte Wallanlagen aus Gehölzen, die weder von benachbarten Menschen mit Vieh und Wagen noch von fremden Soldaten mit Fahrzeugen überwunden werden konnten.»
Zur Verwendung des Holzes:
«Gut gewachsene Hölzer werden gern eingesetzt von Wagnern, Drechslern und Werkzeugmachern. Das Holz wird auch im Bau von Windmühlen eingesetzt. Folgende Gegenstände können aus der Hainbuche hergestellt werden: Axt- und Gerätestiele, Hobel, Holzschrauben, Massstäbe und Hämmer, Radkämme sowie Radachsen und Radspeichen, Billiardqueues, Spindeln, Klavierteile, Fleischhackklötze, Milchkübel und Butterfässer, Dübel, Keile, Kegel und Schlittenkufen.»
Beim Trocknen des Holzes sollten die Stirnseiten gut versiegelt werden, da es sonst schnell zu Rissbildungen kommt.
Gruss
Cyp
Zumindest in der Schweiz wird die Hainbuche meistens Hagebuche genannt. Auch das hat seinen Grund, wie Beyse ausführt:
«Hervorragend eignet sich die Hainbuche auch bei der Anlage von Windschutzstreifen in allen Höhenlagen, weil sie die im Herbst abgestorbenen Blätter über die Winterzeit halten kann und dadurch gegen Winde schützt.
Die Wachstumseigenschaften der Hainbuchen haben nachweislich die alten Germanen schon vor über 2000 Jahren erkannt und genutzt. So berichtete der bekannte römische Geschichtsschreiber Publius Cornelius Tacitus in seiner Schrift «Germania», (98 in. Chr.), dass die germanischen Volksstämme der Nervier und der Treverer dichte und breite, ineinander verstrickte «Gehäge» aus den Hagehölzern zum Schutz vor feindlichen Truppen bauten, die später unter dem Begriff «Landwehren» bekannt wurden. Offenbar hatten die alten Germanen schon vor fast 2000 Jahren erkannt, dass man mit der Hainbuche einen «Hag», also eine robuste Hecke anlegen kann, die auch nach einer Beseitigung durch Abhieb ziemlich schnell wieder austreibt und somit einen echten Schutzwall darstellt. Viel später, zur Zeit der Karolinger, wurden an bestimmten Stellen so genannte Fliehburgen angelegt. Diese waren mit Wehrhecken aus Hagehölzern wie vor allem der Hainbuche umgeben.
Eine noch grössere Bedeutung hatten diese lebenden Baumhecken in Mitteleuropa während des Dreissigjährigen Krieges. Man legte kilometerlange Wälle an und bepflanzte diese systematisch mit Hagebüschen, die zumeist aus Hainbuchen bestanden. Unmittelbar an diesen Wällen wurden dann in Richtung der feindlichen Truppen auch noch Gräben angelegt. Nachdem die Hagebüsche angewachsen waren, wurden sie einfach mit Äxten und Sägen umgeknickt, damit sie rasch wieder nachwachsen konnten. Auf diese Weise entstanden in der Tat dichte Wallanlagen aus Gehölzen, die weder von benachbarten Menschen mit Vieh und Wagen noch von fremden Soldaten mit Fahrzeugen überwunden werden konnten.»
Zur Verwendung des Holzes:
«Gut gewachsene Hölzer werden gern eingesetzt von Wagnern, Drechslern und Werkzeugmachern. Das Holz wird auch im Bau von Windmühlen eingesetzt. Folgende Gegenstände können aus der Hainbuche hergestellt werden: Axt- und Gerätestiele, Hobel, Holzschrauben, Massstäbe und Hämmer, Radkämme sowie Radachsen und Radspeichen, Billiardqueues, Spindeln, Klavierteile, Fleischhackklötze, Milchkübel und Butterfässer, Dübel, Keile, Kegel und Schlittenkufen.»
Beim Trocknen des Holzes sollten die Stirnseiten gut versiegelt werden, da es sonst schnell zu Rissbildungen kommt.
Gruss
Cyp
Denn die Eibe, nicht die Esche, ist der Weltenbaum!
eigentlich aebeitet heute keiner mehr mit hainbuche . ich hatte das glück riesige bohlen zu bekommen und habe für meinen freund eine hobelbank aus hainbuche bebaut. es ist wirklich sehr zäh und hart.leider hat hainbuche die eigenschaft lang und tief zu reißen und schwindet extremstark unter leichtem bis starkem verdreghen. man sollte schon glück haben, das man ein gutes und trockeners stück erwischt, grad bei dem holz. na und wie ich so bin hab ich natür.lich rustikal gebaut. ein foto liegt dabei.
Hainbuche
Zur Klassifizierung:
lt. Wikipedia gehört die HB in die Unterfamilie der Haselgewächse die wiederum zur Familie der Birkengewächse gehört.
Früher hat man die Haselgewächse auch mal als eigene Familie betrachtet.
Zu den Engländern:
Wenns nur darum geht den Pfeil schwer zu machen um den Franzosen ihre schönen Rüstungen zu demolieren wäre die Kombination schwere Spitze+leichter Schaft besser. Der Schaft setzt seine kinetische Energie nämlich beim Aufprall teilweise in Schwingungsnergie um, die Spitze nicht.
Mit dem steiferen Schaftmaterial konnten sie aber den Durchmesser kleiner machen (gleicher Spinewert), was weniger Luftwiderstand ergibt. Bei den typischen Schussweiten von über 200m hat das dann eventuell doch die größeren Dellen gemacht.
Andreas
lt. Wikipedia gehört die HB in die Unterfamilie der Haselgewächse die wiederum zur Familie der Birkengewächse gehört.
Früher hat man die Haselgewächse auch mal als eigene Familie betrachtet.
Zu den Engländern:
Wenns nur darum geht den Pfeil schwer zu machen um den Franzosen ihre schönen Rüstungen zu demolieren wäre die Kombination schwere Spitze+leichter Schaft besser. Der Schaft setzt seine kinetische Energie nämlich beim Aufprall teilweise in Schwingungsnergie um, die Spitze nicht.
Mit dem steiferen Schaftmaterial konnten sie aber den Durchmesser kleiner machen (gleicher Spinewert), was weniger Luftwiderstand ergibt. Bei den typischen Schussweiten von über 200m hat das dann eventuell doch die größeren Dellen gemacht.
Andreas
- Ravenheart
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Hmmm.. Das rechne mal aus, wie viel der Luftwiderstand zunimmt, wenn der Schaft 0,5 mm dicker ist...
Das Gegenteil ist richtig: Konzentration des Gewichts an der Spitze > mehr Biegung im Abschuss > stärkere/längere Schwingung zu Beginn der Flugbahn > mehr Luftwiderstand!
Außerdem ist ja steifer Schaft nicht zwingend dickerer Schaft, hängt ja von der Steifigkeit des Holzes ab; Zudem ist schwere Spitze mehrfach ungünstig:
1. FOC! Schwerpunkt vorn = höhere Kurve (Flugbahn), geringere Weite.
2. Biegung! Schwerpunkt weiter vorn > mehr Abschuss-Biegung > steiferer Schaft erforderlich (Zirkelschluss)
3. (s.o.)(In Folge 2.): Mehr Schwingung zu Beginn der Flugbahn > mehr Luftwiderstand
Rabe
Das Gegenteil ist richtig: Konzentration des Gewichts an der Spitze > mehr Biegung im Abschuss > stärkere/längere Schwingung zu Beginn der Flugbahn > mehr Luftwiderstand!
Außerdem ist ja steifer Schaft nicht zwingend dickerer Schaft, hängt ja von der Steifigkeit des Holzes ab; Zudem ist schwere Spitze mehrfach ungünstig:
1. FOC! Schwerpunkt vorn = höhere Kurve (Flugbahn), geringere Weite.
2. Biegung! Schwerpunkt weiter vorn > mehr Abschuss-Biegung > steiferer Schaft erforderlich (Zirkelschluss)
3. (s.o.)(In Folge 2.): Mehr Schwingung zu Beginn der Flugbahn > mehr Luftwiderstand
Rabe