Anfängerfrage: Langbogen mit oder ohne Bogenfenster?

[killerkarpfen]

Nja, ELB-Stil, 40# und 28,5" Auszug , geht nicht... Es sei denne Du bist nicht länger als 146-150 cm.
Bei der Einsteigetechnik ist der Vollauszug so gaaaanz grob die halbe Körperlänge, ...
Nun muß man ja nicht ganz bis zur Schulterkugel ausziehen, ...

Einspruch Euer Ehren!

Ein Bogen im ELB - Stil muss nicht mit englischer Longbowtechnik geschossen werden!
Das hat nichts miteinander zu tun!

Gerade zum turnierschiessen kann ich diese Technik nicht empfehlen. (Das ist aber Ansichtssache)

[Wilfrid (✝)]

Ohne Einsteigetechnik ist dieser Bogen dann aber für ihn zu stark und mit 28,5 im Auszug bei der stilmäßig richtigen Länge auch zu lahm.

Und was das Turnierschießen angeht , man kann auch mit dieser Technik durchaus äußerst enge Gruppen auf 30m schießen, meine kaputten Pfeile erzählen davon. (ich weiß, nur Anfänger zerschießen ihre Pfeile ;-) )

[walta]

Also wenn er 40 Pfund ziehen kann, dann kann er 40 Pfund ziehen. Und wenn er sich einen Bogen machen lässt der auf seinen Auszug (28,5 Zoll) 40 Pfund hat dann kann er damit auch schiessen. Und ein Bogen im ELB Stil kann man so lange machen wie das Holz halt hergibt. Und wie er das Ding dann Auszieht ist vollkommen Wurscht, solange er nicht mehr als 28,5 Zoll zieht weil er dann mehr als 40 Pfund ziehen muss.

Walta

[killerkarpfen]

Wilfrid, was ist eine Einsteigetechnik?

Goldfieber schreibt doch, dass er nicht ganz neu ist in der Branche, dass er einen 60" Compound schiesst und dass er einen olympischen Recurve mit 40# gut halten kann. Da ist doch genügend Erfahrung vorhanden, dass er weiss was er will und auch abschätzen kann was er sich da zumutet.
_bei einem Zuggewicht von ca 40# (mein stärkster Compound hat 60# [ich weiss der Vergleich hinkt] und ich kann einen oly. Rec. mit 40# mehrfach hintereinander relativ entspannt ausziehen; ich denke, dass ist ein guter Anhaltspunkt für den LB]
So wie es aussieht wird der gute Goldfieber umstellen müssen vom System- auf intuitives Schiessen, was mit seiner Erfahrung kein so grosses Hexenwerk darstellen sollte.

@ Goldfieber
Finde Dich damit ab, dass der Ausdruck "ELB" bald eine geschützte Markenbezeichnung sein wird, die ganz bestimmten Qualitäts, Mass und formellen Definitionen entsprechen muss.
Reden wir also von einem Langbogen, Eibenbogen, Holz- oder meinetwegen Primitivbogen. Denn so ist es möglich, dass Du zu deinem Wunschbogen kommst den Du dir vorstellst.

Die Umstellung zum Intuitivschiessen auch Instinktiv schiessen genannt ist eine etwas andere Technik als das was Du dir bis anhin gewohnt bist. Das längere halten im Vollauszug und zielen entfällt dabei. Man hält den Bogen ein zwei Sekunden im Anker und dann wird schon gelöst. Andere Techniken mit sog. fliegendem Anker lösen schon während dem Ausziehen. So kann man auch Bögen mit höheren Zuggewichten schiessen.

Eibe ist in Deutschland ein rares Gut. Darum rate ich Dir auch, nicht von Anfang an einen Eibenbogen zuzulegen. Finde erst heraus was Dir am besten liegt. Nach einigen Wochen merkst Du, dass es unter Umständen 5 bis 10 # mehr sein können.
Dann investierst Du bei einem Bogenbauer deines Vertrauens ein paar Euros mehr als das beste Angebot in der Bucht und findst Deinen Traumbogen der dir Liegt oder lässt ihn Dir bauen.

Und noch was. Ein Eibenbogen mit 45# und 5 3/4 Fuss (5.75feets) schiesst sehr gut .

[Goldfieber]

Was ist denn Turniertauglich? Ist nicht jeder Bogen, mit dem du das Ziel triffst, Turniertauglich?

Walta

Turniertauglich heißt für mich:

>eine reproduzierbare Leistung über einen längeren Zeitraum
>Wurfleistung um mit dem richtigen Pfeil eine flache ballistische Kurve hinzubekommen
>geringer Handshock

Klar kann man bestimmt auch mit einem 60€ Ebaybogen treffen, aber ob das Spaß macht, bezweifle ich.

[Goldfieber]

Nja, ELB-Stil, 40# und 28,5" Auszug , geht nicht...

Ok, mein Denkfehler! Ich bin dummerweise vom Auszug meines Compounds ausgegangen. Bei meiner Körpergröße von 188cm sind es dann wohl eher 30-31".
_
Vielleicht nochmal zur Erklärung. Für mich ist es selbstverständlich für gute Arbeit gutes Geld zu zahlen! Allerdings muss ich knapp kalkulieren, weil ich noch nicht sicher bin ob mir das traditionelle Schießen liegt und da möchte ich erstmal nicht soviel Geld lassen, wobei 250€ völlig iO sind.

[Wilfrid (✝)]

Nun, während man beim "normalen Schießen" den Bogenarm ausstreckt und dann an der Sehne zieht, hält man sooo gaaanz grob beim Einsteigen den Bogen vor die Brust und zieht die Ellenbogen nach hinten, dabei drückt der Bogenarm mit seiner gleichzeitigen Streckung den Bogen nach vorn.
Wie man einen Vorhang aufmacht, wenn man in der Mitte durchgehen will, oder ne zweiflügelige Schiebetür.
so ähnlich:
http://www.youtube.com/watch?v=6pAHJ2L3_vE
Goldfieber , mach 32" draus, da haste mehr Spaß. Nicht nur # bringen Geschwindigkeit, " auch. Und das gewaltig.

bei einer Standhöhe von 6,5 " und 32" Auszug stecken in einem 40# Bogen
181Nx0,648 m/2=~58,6Nm, bei einer Standhöhe eines Fitabogens mit 7,5" Standhöhe und 28" nur 47Nm.

Das sind dann ~20% mehr reingesteckte Energie, die der Glasbogen erstmal mit seinem besseren Wirkungsgrad wett machen muß.

Während Du beim olympischen Stil und Auszugshand so am Gesicht bei höheren Zuggewichten Dir ne Ohrfeige verpaßt (oder die Hand extrem bremsen beim lösen, was auf Dauer die Bizepssehnen schädigt) kannst Du beim Auszug bis zum Ohr die Hand fliegen lassen, tut laaaange nicht so weh. Und mit der Technik sind dann auch die # mehr, die Du dann mit den 40@32" ziehst gegen die 30/35#, die normal empfehlenswert wären, bequem zu händeln. Du müßtest sogar die 45# @32"mit der Einsteigetechnik ohne Schmerzen hinkriegen, locker (bleiben dabei)

[Benedikt]

Was verstehst du denn unter Elb-Stil?
Einen ganz normalen Flachbogen wird dir wohl ein großteil der hier aktiven User schnitzen können, auch für weit unter 250 Kröten, bei dem Schlagwort Elb dagegen schwirrt immer ein ganz bestimmter Name im Raum herum....

[Wilfrid (✝)]

Na, so ein zartes, gut daumendickes Eibenbögelchen ;-) von 190 Länge ...

[walta]

Ein Turnierbogen ist also ein ganz normaler Bogen. Das was du schreibst sollte man eigentlich von jedem, halbwegs ordentlich gemachtem Bogen, erwarten können.

Aber was zum Teufel hat denn die Körpergrösse mit dem Auszug zu tun? Der Auszug wird gemessen, alles andere ist Kaffeesatzleserei. Also miss dir deinen Auszug aus und sage dem Bogenbauer wie viel Pfund du auf deinen Auszug haben willst. Einzig was man bedenken sollte: um den Auszug genau bestimmen zu können sollte man seine Technik bereits einigermassen gut reproduzieren können. Ansonsten ist es kein Fehler wenn man ein, zwei Zoll dazugibt als Sicherheitszuschlag.

Wie der Auszug für einen Fahrradbogen bestimmt wird weiss ich nicht, aber ich denke auch nicht anders.

walta

[killerkarpfen]

Aber was zum Teufel hat denn die Körpergrösse mit dem Auszug zu tun? Der Auszug wird gemessen, alles andere ist Kaffeesatzleserei....
Wie der Auszug für einen Fahrradbogen bestimmt wird weiss ich nicht, aber ich denke auch nicht anders.
walta

Walta wenn Du den Kaffesatz richtig liest erkennst Du da einen Faktor von 2.54 zur Körpergrösse
psst geheim...bei einer Körpergrösse von 187 cm : 2.54 = 73.6cm das sind 28,5" bis 29"
Diese Methode liefert bei normalem Gesichtsanker einen Anhaltspunkt der Auszugslänge.
Beim Kyudo oder nach ELB-Stil gezogen bis hinters Ohr, passt diese Formel nicht mehr.

Es gibt da noch andere Rechenmethoden nach Körpermassen, so lang sich der Schütze im anatomischen Sollwert bewegt
(was bei mir nur bedingt zutrifft )

Deine Methode, sofern ein Zollstock vorhanden ist, ziehe ich auch vor, denn sie ist meist aussagekräftiger.

[walta]

Ich weiss. Die Formel für perfekte anatomische Schönheit, die der Michelangelo schon gesucht hat, oder wars der DaVinci oder schon einer der alten Griechen? Gefunden wurde sie bis heute noch nicht, aber davon träumen darf man ja. Ich muss mir mal meine perfekte Körpergrösse ausrechnen. Aber wenn ich es recht bedenke bin ich mit dem Bogenschiessen sogar gewachsen :-)

Walta

[Wilfrid (✝)]

Also, Bierdeckel auf den Pfeil , richtig ausziehen nd abmessen, das ergibt den Auszug, wenn der Kollege im Schuß nicht doch anders auszieht....
Nur , wenn der Kollege nicht da ist, kein Pfeil und kein Bierdeckel da sind und noch nichts, was man ausziehen könnte, bleibt nur die Erkenntnis, das bei den Allermeisten die Körperlänge gleich der Armspanne von Fingerspitze zu Fingerspitze ist.
Gut, morgens passt das eher als Abends, weil die Körperlänge ja so grob um 5 cm schwankt am Tag.

Aber, es geht ja darum, das der zukünftige Bogen den zukünftig möglichen Auszug aushält. Wenn jetzt der Kollege also mediterran schießt, und "voll aufmacht" also wie beim Kyudo oder Flitzebogen auszieht, ist nun mal vom Haltepunkt des Bogens , vergleicht man die Hände, bis zur Auflage der Sehne ~ eine Handbreit.

Nehme ich jetzt die Armspanne und sage, der streckt den Bogenarm voll aus und zieht am ganzen, soweit wies geht, landet man bei der halben Armspanne - einer Handbreit.
Also Körperlänge - Handbreit ist der Auszug , den so eine Bogen abkönnen muß. So gaaanz grob.
Und hat man denne das Gerät, mit z.B. 50#+, kann man ja nachmessen ... (ohne den Bogen zu überspannen, denn der wahre Auszug wird etwas kleiner sein)

[killerkarpfen]

....
Nur , wenn der Kollege nicht da ist, kein Pfeil und kein Bierdeckel da sind und noch nichts, was man ausziehen könnte, bleibt nur die Erkenntnis, das bei den Allermeisten die Körperlänge gleich der Armspanne von Fingerspitze zu Fingerspitze ist.
Gut, morgens passt das eher als Abends, weil die Körperlänge ja so grob um 5 cm schwankt am Tag.

Wie bitte So früh am Morgen trinke ich nicht. Mit oder ohne Kollegen und schon gar nicht ausgezogen!

[Vivi]

Es kommt also viel mehr auf die Abstimmung der Pfeile an.