Liebe Forums-Mitglieder,
ich habe mir mal die Mühe gemacht und die einzelnen Fäden zu den Anfragen durchgeschaut. Durchschnittlich drei Seiten Forumstext werden verbraucht, bevor entweder festgestellt wird, dass mit dem Bildmaterial nichts zu machen ist, oder bessere Bilder nachgeliefert werden oder aber einige Experten trotz widrigster Vorlagen doch noch zu einem Ergebnis kommen.
Das alles ist vergeudete Zeit von sachkundigen und hilfsbereiten Mitgliedern und auch völlig unnützer Datenmüll.
Ich gebe hier noch einmal die Richtlinien für gute Fotos heraus. Das Bestimmen seltener Arten ist auch schon mit sehr guten Bildern schwierig genug!
Jedem soll geholfen werden, der hier eine Anfrage zur Holzbestimmung stellt, aber bitte mit brauchbaren Bildern! Im Zweifelsfall muss der Faden gesperrt bleiben, bis ordentliches Material bereit gestellt wurde.
Pflanzen- und Holzbestimmungs-Anfragen: Richtlinien
- Snake-Jo
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Re: Pflanzen- und Holzbestimmungs-Anfragen: Richtlinien
Anfragen zur Holzbestimmung
Ja, ich weiß, ihr ratet gerne Hölzer. Trotzdem: Bevor hier Spezialisten anfangen, ihre Unterlagen zu wälzen, um nach einem unscharfen, überbelichteten JWD-Foto ihre Ratemeinung kundzutun, eine Bitte an alle Fragenden: Stellt anständige Bilder rein und gebt dem Faden einen aussagekräftigen Titel! (z.B. "Knospe von welchem Laubbaum?")
Das heißt für frisch geschlagene Hölzer:
- Möglichst Nahaufnahme der Rinde
- Blätter und Früchte
- Holz mindestens im Längs- und Querschnitt
Im Einzelnen:
Rinde: möglichst mehrere Aufnahmen verschiedener Stammabschnitte mit der Rinde, denn junge Bäume haben eine andere Rindenstruktur wie ältere
Blätter und Früchte: Nahaufnahme der frei gestellten (einfarbige Unterlage) eines einzelnen Blattes von der Unter- und Oberseite, sowie der Blätter am Zweig (nur ein kurzes Zweigstück fotografieren). Früchte im Verbund und einzeln, ebenfalls auf einfarbiger Unterlage. In der freien Natur kann man die Früchte z.B. gut einzeln auf größere Blättern legen.
Holz: Am wichtigsten, weil in der Literatur am häufigsten abgebildet, sind Fotos vom Querschnitt (Hirnschnitt) des Stammes. In der Natur fotografiert man frisch abgesägte Flächen. Wichtig sind weiterhin zusätzlich auch Aufnahmen des trockenen Holzes. Dazu das Holz vorbereiten: antrocknen lassen, Feinschliff, 1 x Lack und dann spiegelfreie Nahaufnahme, also ohne Blitz im Schatten bei Sonnenlicht oder bei bewölktem Himmel.
Knospen im Winter: So nah ran, wie möglich und immer freistellen; keine Aufnahmen vor einem unruhigen Waldhintergrund, sondern auch in der Natur einen gleichfarbigen Hintergrund suchen, notfalls ein Taschentuch, ein Blatt Papier oder ein großes Pflanzenblatt nehmen.
Mittlerweile ist die Technik so weit fortgeschritten, dass man auch mit dem Handy brauchbare Fotos herstellen kann. Beim Handy ist verstärkt darauf zu achten, dass der Aufnahmeabstand stimmt und die Aufnahme scharf wird. Ansonsten gelten hier die gleichen Regeln wie oben genannt.
Ja, ich weiß, ihr ratet gerne Hölzer. Trotzdem: Bevor hier Spezialisten anfangen, ihre Unterlagen zu wälzen, um nach einem unscharfen, überbelichteten JWD-Foto ihre Ratemeinung kundzutun, eine Bitte an alle Fragenden: Stellt anständige Bilder rein und gebt dem Faden einen aussagekräftigen Titel! (z.B. "Knospe von welchem Laubbaum?")
Das heißt für frisch geschlagene Hölzer:
- Möglichst Nahaufnahme der Rinde
- Blätter und Früchte
- Holz mindestens im Längs- und Querschnitt
Im Einzelnen:
Rinde: möglichst mehrere Aufnahmen verschiedener Stammabschnitte mit der Rinde, denn junge Bäume haben eine andere Rindenstruktur wie ältere
Blätter und Früchte: Nahaufnahme der frei gestellten (einfarbige Unterlage) eines einzelnen Blattes von der Unter- und Oberseite, sowie der Blätter am Zweig (nur ein kurzes Zweigstück fotografieren). Früchte im Verbund und einzeln, ebenfalls auf einfarbiger Unterlage. In der freien Natur kann man die Früchte z.B. gut einzeln auf größere Blättern legen.
Holz: Am wichtigsten, weil in der Literatur am häufigsten abgebildet, sind Fotos vom Querschnitt (Hirnschnitt) des Stammes. In der Natur fotografiert man frisch abgesägte Flächen. Wichtig sind weiterhin zusätzlich auch Aufnahmen des trockenen Holzes. Dazu das Holz vorbereiten: antrocknen lassen, Feinschliff, 1 x Lack und dann spiegelfreie Nahaufnahme, also ohne Blitz im Schatten bei Sonnenlicht oder bei bewölktem Himmel.
Knospen im Winter: So nah ran, wie möglich und immer freistellen; keine Aufnahmen vor einem unruhigen Waldhintergrund, sondern auch in der Natur einen gleichfarbigen Hintergrund suchen, notfalls ein Taschentuch, ein Blatt Papier oder ein großes Pflanzenblatt nehmen.
Mittlerweile ist die Technik so weit fortgeschritten, dass man auch mit dem Handy brauchbare Fotos herstellen kann. Beim Handy ist verstärkt darauf zu achten, dass der Aufnahmeabstand stimmt und die Aufnahme scharf wird. Ansonsten gelten hier die gleichen Regeln wie oben genannt.
- Snake-Jo
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Re: Pflanzen- und Holzbestimmungs-Anfragen: Richtlinien
Beispielbilder
Man kann sich an der Qualität dieser Bilder orientieren: so oder besser!
1. Querschnitte
1.1 Holzquerschnitte im Wald, roh Bild 1.1: Salweide frisch, unbehandelt
1.2 Holzquerschnitte geschliffen Bild 1.2: Fliederholz, Stammquerschnitt, Holz trocken, geschliffen und geölt
Bild 1.2B: Manau, leicht geschliffen, Quer- und Tangentialschnitt
2. Rindenbilder
Bild 2: Dicke Eiche, Rinde im wurzelnahen Bereich
3. Knospen im Winter Bild 3: Walnussknospen im frühen Winter, geschlossen
4. Blattbilder Bild 4: Oleanderblätter, Ober- und Unterseite
5. Makroskopische Querschnittsbilder Bild 5: Querschnitt (Hirnholz) einiger Jahresringe vom Birnbaum
Man kann sich an der Qualität dieser Bilder orientieren: so oder besser!
1. Querschnitte
1.1 Holzquerschnitte im Wald, roh Bild 1.1: Salweide frisch, unbehandelt
1.2 Holzquerschnitte geschliffen Bild 1.2: Fliederholz, Stammquerschnitt, Holz trocken, geschliffen und geölt
Bild 1.2B: Manau, leicht geschliffen, Quer- und Tangentialschnitt
2. Rindenbilder
Bild 2: Dicke Eiche, Rinde im wurzelnahen Bereich
3. Knospen im Winter Bild 3: Walnussknospen im frühen Winter, geschlossen
4. Blattbilder Bild 4: Oleanderblätter, Ober- und Unterseite
5. Makroskopische Querschnittsbilder Bild 5: Querschnitt (Hirnholz) einiger Jahresringe vom Birnbaum
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Re: Pflanzen- und Holzbestimmungs-Anfragen: Richtlinien
Holz am Bogen
Es ist nicht leicht, einen Bogen so zu fotografieren, das man die Holzfarbe und Maserung gut erkennen kann.
Hier ein paar Beispielbilder mit Hinweisen zur Technik. Grundsätzlich gilt: Nicht in der Sonne fotografieren, nicht blitzen; beides gibt Reflexe. Möglichst abblenden und leicht unterbelichten, nur dann kommt die Maserung heraus.
Bild 1: Kirschholzbogen, aufgespannt, Seitenansicht
Natürliche Beleuchtung im Zimmer bei Sonnenlicht im Schattenbereich. Untergrund neutrale Fliesen.
Hier gelten die gleichen Regeln wie für ein Tillerbild. Der Fotograf richtet die Kameralinse in einer gedachten Linie im rechten Winkel zur Sehne -und zwar mittig - aus. Leichte Reflexe am Griff durch Fenster
Vorteil: sehr farbecht, Nacharbeiten kaum nötig.
Bild 2: Kirschholzbogen, aufgespannt, Seitenansicht
Aufgenommen draußen bei Sonnenlicht im Schatten, weiße Unterlage
Nachteil: weiße Flächen werden im Schatten blaustichig, ein Weißabgleich ist nötig, der aber oft zu stärkerer Pixelung führt, wenn er nachträglich über Bildbearbeitungsprogramme gemacht wurde.
Vorteil: Der Bogen hebt sich hervorragend ab, es gibt keine Spiegelungen oder Reflexe auf der Lackschicht
Bild 3: Kirschholzbogen entlang der Achse fotografiert, weißer Untergrund, im Schatten bei Sonnenlicht, Weißabgleich über Photoshop
Hier ist das Problem die Tiefenschärfe. Wenn man eine Weitwinkeleinstellung verwendet, etwas Abstand nimmt und eine kleine Blendenöffnung wählt, dann ist meist der halbe Wurfarm scharf.
Es ist nicht leicht, einen Bogen so zu fotografieren, das man die Holzfarbe und Maserung gut erkennen kann.
Hier ein paar Beispielbilder mit Hinweisen zur Technik. Grundsätzlich gilt: Nicht in der Sonne fotografieren, nicht blitzen; beides gibt Reflexe. Möglichst abblenden und leicht unterbelichten, nur dann kommt die Maserung heraus.
Bild 1: Kirschholzbogen, aufgespannt, Seitenansicht
Natürliche Beleuchtung im Zimmer bei Sonnenlicht im Schattenbereich. Untergrund neutrale Fliesen.
Hier gelten die gleichen Regeln wie für ein Tillerbild. Der Fotograf richtet die Kameralinse in einer gedachten Linie im rechten Winkel zur Sehne -und zwar mittig - aus. Leichte Reflexe am Griff durch Fenster
Vorteil: sehr farbecht, Nacharbeiten kaum nötig.
Bild 2: Kirschholzbogen, aufgespannt, Seitenansicht
Aufgenommen draußen bei Sonnenlicht im Schatten, weiße Unterlage
Nachteil: weiße Flächen werden im Schatten blaustichig, ein Weißabgleich ist nötig, der aber oft zu stärkerer Pixelung führt, wenn er nachträglich über Bildbearbeitungsprogramme gemacht wurde.
Vorteil: Der Bogen hebt sich hervorragend ab, es gibt keine Spiegelungen oder Reflexe auf der Lackschicht
Bild 3: Kirschholzbogen entlang der Achse fotografiert, weißer Untergrund, im Schatten bei Sonnenlicht, Weißabgleich über Photoshop
Hier ist das Problem die Tiefenschärfe. Wenn man eine Weitwinkeleinstellung verwendet, etwas Abstand nimmt und eine kleine Blendenöffnung wählt, dann ist meist der halbe Wurfarm scharf.