MA-Gewandung

Fragen und Antworten zu Gewandungen.
Harbardr
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Beitrag von Harbardr »

@tarek
... gibt's zwar bei verschiedenen Händlern, aber entweder zu überzogenen Preisen, oder aber aus weniger geeignetem Material. In meiner Kante git's eine Gewandschneiderin, die zu annehmbaren Preisen u. mit guten Materialien schneidert.

Versuch's mal beim "Schneiderlein" (Jenny 07542 / 989856).

Ich lass auch dort schneidern u. bin restlos zufrieden, u. trotzdem nicht geplündert.:-) :-) :-)
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locksley
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Beitrag von locksley »

@tarek

Ich habe in meinem Fundus auch noch wahlweise eine Gugel aus schwarzem Samt oder eine aus rotem Fleece, wenns nur warm und nicht "A" sein soll. Falls Interesse besteht meld Dich einfach per PM oder Mail. Über den Preis werden wir uns schon einig. Versand + Fünf Euro?
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Schneiderlein
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RE:

Beitrag von Schneiderlein »

Original geschrieben von Harbardr

@tarek
... gibt's zwar bei verschiedenen Händlern, aber entweder zu überzogenen Preisen, oder aber aus weniger geeignetem Material. In meiner Kante git's eine Gewandschneiderin, die zu annehmbaren Preisen u. mit guten Materialien schneidert.

Versuch's mal beim "Schneiderlein" (Jenny 07542 / 989856).

Ich lass auch dort schneidern u. bin restlos zufrieden, u. trotzdem nicht geplündert.:-) :-) :-)
Moin Uwe,

bin jetzt selber da ;-)

LG, Schneiderlein
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Schneiderlein
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RE: MA-Gewandung

Beitrag von Schneiderlein »

Original geschrieben von locksley

Um den Thread "Mittelalterliches Schiessen" ein bisschen zu entlasten, erlaube ich mir mal einen neuen Thread rund um die Gewandung anzufangen.
Wie schon mal erwähnt bin ich gern mit Rat und Tat bereit zu helfen.Grundsätzlich gilt.
- keine grellen Farben
- möglichst Wollstoffe, Leinen oder Leder. Die    Baumwolle war im Europa des Mittelalters unbekannt
- Hauptbestandteile der Kleidung war die Tunika(ein etwas zu gross geratenes T-Shirt), lange Hose auf den Körper zugeschnitten oder mit Riemen an den Unterschenkeln zusammengeschnürt. Kopfbedeckung meist die Gugel(MA-Kaputze), für die Kältere Jahreszeit evtl. eine Umhang oder Felle.
- leidiges Thema Schuhwerk. Die wenigste konnten sich Lederstiefel leisten, also trugen die meisten den aus der Römersandale entwickelten Bundschuh. Lässt sich leicht selbst herstellen.

So das wärs mal fürs erste.

Schnitte und Bastelanleitungen stell ich mal noch zusammen und schicks an Marty damit der es hier einstellt.

Als Inspiration. Von Henning und Marty sind Bilder in Gewandung in der Galerie und meins tausch ich jetzt auch aus.


Lieber Locksley,

viele Deiner Annahmen über mittelalterliche Kleidung entsprechen den leider zu weit verbreiteten Vorstellungen der Larp-Welt. ;-)
Nach allen bisherigen Erkenntnissen kann man das europäische Mittelalter so zusammenfassen:

- So bunt wie es geht, oft mit scharfen Farbkontrasten
- Leinen und (Brenn-)Nesselstoffe, etwas teurer waren Wolle und Leder und für die ganz "gut betuchten" Baumwolle und Seide. Bekannte Gewebebarten waren u.a. Leinwandbindung, Fischgrat, Köper, Filz, Loden, Atlas (Satin), Damast und Brokat. Samt ist für das Mittelalter überhaupt nicht nachgewiesen.
- Möglichst viel Stoff benutzen und dabei so wenig wie möglich wegwerfen
- Alle Verzierungen, die Zeit und Geldbörse hergaben (Borten, Stickereien, Besätze, Schmuck ...
- Zeigen, was man sich leisten kann
- Auf den Stand achten (Kleidung war wie der Personalausweis)
- Sehr genau auf Zeitpunkt und Region achten

Die Tunika heißt übrigens Cotte und es gab sie in Längen vom halben Oberschenkel bis überbodenlang (abhängig von Stand und Geschlecht). Ansonsten waren noch Surcot, Bruche, Beinlinge, Hosen in allen Formen, Gugel, Mantel, Cappe (fast wie ein Poncho), Haube, Schleier und Bein- und Fußwickel prominent. Bei den Nordleuten sah das natürlich wieder anders aus.

Wer wirklich "A" gekleidet sein will sollte mit Schnitten aus dem Internet und aus Larp-Zeitschriften und Larp-Büchern vorsichtig sein. Viele davon stimmen nicht oder sind zeitlich falsch eingeordnet. Das gilt auch für einschlägig bekannte Händler fertiger Kleidung.

Eine gute Quelle für Bilder ist die "Kostümgeschichte in Bildern" von Wolfgang Bruhn und Max Tilke. Diese sagen aber wenig zu Materialien und haben keine Schnitte.

Wenn jemand Fragen hat oder sich Kleidung machen lassen möchte, kann er/sie sich gerne bei mir melden. :-)

LG, Schneiderlein (Jenny)
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Uli
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Beitrag von Uli »

Hallo Schneiderlein,

wie sah das im MA mit Hosen aus leder aus? Ich meine natürlich nicht solche Lederschnürjeans wie auf meinem Bild, sondern schlicht und einfach ohne Taschen und irgendwelchen Schnickschnack.
Ich frage, weil ich die unheimlich praktisch finde. Die halten ewig, auch wenn man sich mal im Deck rumwälzt.

Uli
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Harbardr
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wer, wie, wo???

Beitrag von Harbardr »

@Uli

kannste Deine Frage zeitlich etwas präzisieren?

Mittelalter sind nicht eben mal'n paar hundert Jahre u. für'ne korrekte Antwort solltest Du schon einen Zeitraum benennen können.
Uli
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Beitrag von Uli »

@Harbardr

Ich will jetzt keine bestimmte Zeit im MA darstellen. Wenn du jetzt sagst im 8.JH hatten die welche an ist mir das genauso recht wie das 12.JH. Mir geht es nur darum, das es in den Zeitraum MA passt.
Und wenn es denn da Hosen aus Leder gab würde mich interessieren welche Form die in etwa hatten.

Uli
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Martin
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Da ich...

Beitrag von Martin »

... mich z. Zt. mit den Vorbereitungen zur Erstellung einer ersten Gewandung beschäftige und aus diesem Grunde doch so einiges lese, glaube ich zu wissen, dass Lederbekleidung im MA wohl eher als Arbeitskleidung getragen wurde, was wiederum als Zeichen für einen niederen Stand anzusehen ist - was nix schlachtes sein muß.

Aber wie gesagt, ich bin gerade erst dabei mich dem Thema zu nähern...

Grüße
Martin
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Schneiderlein
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Lederkleidung im MA

Beitrag von Schneiderlein »

Also zunächst einmal hat Harbardr natürlich recht: Das "Mittelalter" war lang und umfasste verschiedene ethnische Gruppen. Es macht wirklich Sinn, sich erstmal einen Ort und eine Zeit auszusuchen.

Lederkleidung hat es zu allen Zeiten und an allen Orten gegeben. Sie war aber nicht besonders im Trend. Man hat sie getragen, wenn sie die beste praktische Lösung war (eben als Arbeits- und Schutzkleidung). Wer elegant und edel wirken wollte hat eher Seidenbrokat oder -damast getragen. Das waren aber nur die wirklich wohlhabenden.

Für richtig arme Leute war Leder auch nichts, weil es auch nicht das billigste Material war. Man muß für eine einfach geschnittene Hose schon mindestens das Leder einer ganzen Kuh oder das von 4 bis 6 Schafen oder Ziegen rechnen. Bei sehr großen oder breiten Personen können es auch zwei Kuhe sein. Das musste man erst einmal haben.

Soweit ich weiss, würden bislang übrigens keine Überreste von Schweinslederschuhen oder -kleidung aus dem Mittelalter gefunden. Das heisst nicht zwingend, daß es das gar nicht gab, aber es deutet zumindest auf eine seltene Verwendung hin.

Leder bietet sich an für reisende Professionen, für Jäger und für Handwerker, die mit Feuer oder scharfen Substanzen gearbeitet haben. Ein Schmied hätte wahrscheinlich eine Scherlederschürze über Wollhosen und einem Leinenhemd getragen. Wiederum bedeutet das aber nicht, daß alles andere ausgeschlossen ist.

Leder ist einfach etwas schwerer zu verarbeiten und eine gute Wolle ist zumindest funkenfest, preisgünstiger und meist wasserdichter als Leder.

Eine Lederhose wäre vom Schnitt her auf jeden Fall sehr einfach und eher gerade geschnitten.
Bin ein Schneiderlein, bin ein kleines Schneiderlein!
Lohtrecht
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Beitrag von Lohtrecht »

Wer wirklich eine ernsthafte "A" Gewandung haben will und auch vorm selbermachen nicht zurückschreckt, dem sei folgender Link an Herz gelegt:
http://www.gewandungen.de/

Im Punkto Leder gebe ich meiner Vorrednerin recht, Wolle war schon der gefragtere Werkstoff. Allerdings trugen einige Bogenschützen im Spätmittelalter oberschenkellange Reiterstiefel (ernsthaft), da sie zumeist ja auch beritten waren.
Beliebt waren bei Bogenschützen im späten Mittelalter auch Gambeson und Helm, manchmal wurde unter der wollenen Oberbekleidung auch ein Kettenhemd getragen.
So, das wars fürs erste von meiner bescheidenen Seite.
Allzeit bereit...

"Nemo ocior sagitta currit"

Lohtrecht
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Beitrag von Ahenobarbus »

@Schneiderlein
ich hoffe Dich jetzt nicht auf dem falschen Fuss zu treffen, aber ich suche noch nach einer bestimmten Bekleidung aus der Zeit um 100 n.Chr., im Raum Syrien, Israel Libanon. Mir ist meine lange, bis auf die caligae fallende tunika einfach zu unpraktisch; besonders wenn man kniet. Ich bin auf der Suche nach einem Schnittmuster, habe aber alles Mögliche gefunden; vom Wickelrock, über seitlich geschlitzte, in der Mitte geschlitzte lange Tuniken bis zum Überwurf alles Mögliche gefunden. Da ich nicht zu den grossen "A"-tischisten gehöre und mehr praktisch denkend bin, meine Frage an Dich, was wäre am vorstellbarsten??? Sorry, ich vergass, Bekleidung eines sogenannten syrischen Bogenschützens aus der Zeit der Dakerfeldzüge Kaiser Trajans. Wälze ich Literatur wie "Trachten, Haus-, Feld- und Kriegsgerätschaften der Völker Alter und Neuer Zeit" von Friedrich Hottenroth dann sind da einige hochinteressante Sachen bei, aber auch die dort abgebildeten Bogenschützen unterscheiden sich nicht von dem, was ich jetzt habe; lang, ungeschlitzt und sehr unpraktisch.
Hast Du eine andere Quelle oder gar Zeichnungen, Abbildungen oder vielleicht ein niedliches Schnittmuster ...... :anbet
StefanMarea
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RE:

Beitrag von StefanMarea »

Original geschrieben von Lohtrecht

Wer wirklich eine ernsthafte "A" Gewandung haben will und auch vorm selbermachen nicht zurückschreckt, dem sei folgender Link an Herz gelegt:
http://www.gewandungen.de/

Im Punkto Leder gebe ich meiner Vorrednerin recht, Wolle war schon der gefragtere Werkstoff. Allerdings trugen einige Bogenschützen im Spätmittelalter oberschenkellange Reiterstiefel (ernsthaft), da sie zumeist ja auch beritten waren.
Beliebt waren bei Bogenschützen im späten Mittelalter auch Gambeson und Helm, manchmal wurde unter der wollenen Oberbekleidung auch ein Kettenhemd getragen.
So, das wars fürs erste von meiner bescheidenen Seite.
hallöle, meinst du das wirklich wie du schreibst ?

kettenhemd unter dem wollstoff ? oder vielleicht doch genau andersrum ... ? kettenglieder sollen bei schwerthieben besonders schöne muster im fleisch erzeugen, soweit ich bisher wusste kam unter die kette der gambeson, er sollte vor der wucht des hiebes schützen, vor dem schnitt schützt die kette ...


@ahenobarbus

bzgl. der daker selber habe ich folgendes gefunden
Editierk?nig

Ciao StefanMarea
aka Stephan der Kaufmann
aka Stefan

morgen ist heute schon gestern ...
Lohtrecht
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Beitrag von Lohtrecht »

Nun, du hast richtig gelesen, ich meinte so wie ich das schrieb. Womit ich ja nicht gesagt habe, das unter dem Kettenhemd kein Gambeson getragen wurde. ;-)
Allzeit bereit...

"Nemo ocior sagitta currit"

Lohtrecht
Ahenobarbus
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Beitrag von Ahenobarbus »

@StefanMarea
danke für den Link, doch ich suche eigentlich ein genaues Schnittmuster oder eine genaue Beschreibung der langen Tunika, die die syrischen/sarmatischen Bogenschützen trugen; ob lange Tunika, geschlitzt, oder Wickelrock oder ob das Ganze auf der Trajanssäule der freien künstlerischen Gestaltung der Bildhauer entstammte.
Harbardr
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noch'n Link

Beitrag von Harbardr »

hier gibt's nicht nur gute Bilder zum Thema Mittelalter-Gewandung

http://www.historicenterprises.com/
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